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Heja Schweinchen, HB-PIG goes North ... (Teil 1, LSZI - ESGA)


Niggi Moos

Empfohlene Beiträge

Endlich! Dieses Jahr hat's geklappt. Obwohl, * ...

 

Na ja, beginnen wir doch von vorne. Eine gewisse Struktur in einer Handlung ist doch immer beruhigend :005:

 

Darsteller:

 

  1. Michi (mein Sohn), Albi (unser Pilotenkollege) und ich (Niggi). Dazu noch unser gemeinsamer schwedischer Fliegerfreund Tomas (nein, kein Verschreiber, einfach die schwedische Schreibweise)
     
  2. Unsere PA28R Arrow III, liebevoll genannt entweder Schweinchen, PIGgy, Pfeilschwein, Flêche Cochonnaise oder sonstwie. Warum?

 

Eigentlich klar ...

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*Die letzten zwei Jahre hat sich die nordische Meteo mit unserer jeweils dazu reservierten Sommerferienwoche nicht koordinieren lassen. Thor war gegen - oder zumindest nicht für uns - und hat gnadenlos den Hammer geschwungen. Umgekehrt war leider nicht möglich. Die Ferien sind - zumindest mittelfristig - fix gegeben.

 

Dieses Jahr war nach Betrachten der längerfristigen Voraussagen der von uns bevorzugten USAF Profiwetterkarten und anderen Quellen, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Silberstreifen am Horizont sichtbar. Es würde nicht ganz einfach werden, aber es schien uns mit guter Planung machbar. In der geplanten Woche würden vermutlich mehrere Fronten mit etwa 1-2 tägigen Intervallen von Nordwesten her über Mittel - und Nordeuropa durchlaufen. Das Haupttief, von dem die Fronten ausgehen, stand etwa in der Gegend zwischen Island und den Shetlandinseln. Eine in den letzten Sommern recht häufige Situation.

Wenn wir also jeweils am Morgen in die Rückseite der Front starten und die Tageslegs so einrichten, dass der Durchgang der nächsten Front am Ort des Nightstops, in der Nacht sein wird, könnte es klappen. Schlimmstenfalls sind wir irgendwo höchstens einen Tag gegroundet. Vermutlich werden wir es auch öfters mit relativ starken und böigen Westwinden zu tun zu tun bekommen. Wo kein optimaler RWY 09/27 vorhanden ist, werden gute Seitenwindskills gefordert sein.

 

Der langen Rede kurzer Sinn: Genauso war es dann auch. Der planende Schreiberling war richtig stolz auf seine eintreffenden Annahmen ...

 

Also, wie passen nun die Fronten in unsere Wochenplanung (Samstag, 18. bis Sonntag, 26. Juli 2009): Der Samstag sieht voraussichtlich ziemlich grau und vers... aus - war er auch. Wir treffen uns trotzdem auf dem Flugplatz um alles vorzubereiten und die Feinplanung zu machen, denn am Sonntag sollte es, trotz lokalen Schauern und später Gewittern eigentlich möglich sein, bis nach Norddeutschland durchzukommen. Wir planen ein eher östliches Routing, da der Westen Deutschlands (dem Rhein entlang, Schwarzwald) voraussichtlich schlechter sein wird. Lokale Schauer werden wir umfliegen können.

 

Für den EU Eingangszoll wählen wir Schwäbisch Hall (EDTY) und als Tagesziel Bielefeld (EDLI). Bielefeld hat den Vorteil, dass sie neben einer guten und modernen Infrastruktur z.B. einen Courtesy Car für Piloten haben und wir für den nächsten Tag eine Route via Nordsee oder via Ostsee fliegen könnten. Bielefeld liegt etwa in der Mitte. Zudem kennen wir dort noch ein gutes Hotel von einem früheren Ausflug. Das Ziel wäre via Nordsee, den Ostfriesischen Inseln (Norderney, EDWY), Föhr nach Stauning (EKRS) in Dänemark zu kommen. In Stauning gibt es das bekannte Kramme und Zeuthen (KZ) Museum mit der schönen "Dansk Veteranflysamling", welchem wir einen Besuch abstatten möchten. Zudem liegt es ganz in der Nähe des hübschen dänischen Städtchen Ringkjobing am Ringkjobing Fjord, wo wir den zweiten Nightstop vorsehen. Auch dort kenne ich im Zentrum ein gutes Hotel von einem Flug vor 3 Jahren. Wir haben ja schlussendlich Ferien (germanisch: Urlaub) und wollen nicht nur im Flieger sitzen.

 

Zurück zur Realität:

 

Der samstägliche Blick aus dem Theorieraum unserer Homebase LSZI sieht dann etwa so aus - wie vermutet, versch ...

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Michael und Albi freuen sich trotzdem: Morgen könnte es ja wirklich losgehen.

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Da die nasse Graspiste in LSZI nur mit hohem Risiko einen Start mit der Arrow mit MTOW zulassen würde, wird Michi den 10 Minuten Trip nach dem Birrfeld (LSZF) alleine und mit Minimalgepäck machen. Albi und ich fahren mit dem Auto und Hauptgepäck ins Birrfeld, wo wir den Ausgangszoll machen, Flugplan aufgeben und zusteigen werden.

 

Also kommt auch mit und steigt zu!

 

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Albert richtet sich als "Backseat Driver" für den ersten grösseren Leg nach Schwäbisch Hall ein - keine so einfache Sache wie mir scheint :009:

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Ein wettermässig interessanter erster Leg steht uns bevor. PIC bin diesmal ich. Da die Front im Süden immer noch nicht ganz durch ist, müssen wir immer wieder mal Regenschauer umfliegen oder auch durchqueren, sofern wir durchsehen. Dabei werden wir manchmal auch kräftig gewaschen. Wir sind immer mit der entsprechenden Infostelle in Verbindung um allfällige Verkehrshinweise zu erhalten und auch selber gesehen zu werden (Zurich, Munich, Langen). Durch den durch das Wetter notwendigen Zickzackkurs müssen wir halt öfters mal die Frequenz wechseln. Die Sicht stellt unter der Wolkenbasis nicht wirklich ein Problem dar, sie ist zwischen den isolierten Schauern recht gut.

 

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Wie erwartet und erhofft bietet die Meteo keine unlösbaren Probleme. Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man einen relativ gut ausgerüsteten Flieger hat und alle drei Insassen mit dem Equipment vertraut sind. Es gibt so einen Mix aus Radionavigation /DME, GPS Navigation (GNS430) und auch der guten alten terrestrischen Navigation mit Karte und Navimat.

Wir haben den aktiven Teil der Front weitgehend hinter uns, was man auch an der Bewölkung sehen kann - eine klassische Kaltfrontrückseite. Das erste Ziel, unser EU Zollflugplatz Schwäbisch Hall (EDTY), ist nicht mehr weit.

 

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Auf dem Flugplatz ist gerade ein Autorennen (Slalomstrecke) im Gange, was man an der zeitweiligen Geräuschkulisse auf dem folgenden Video vernehmen kann. Also: Keine Angst, wir haben nicht unseren Säuli-Lycoming gepimpt :cool:

 

WMV Clip Schwäbisch Hall, 34MB

DivX Clip Schwäbisch Hall, 122MB Full Size

 

Der nächste Leg führt uns von EDTY nach EDLI (Bielefeld). Wie weiter oben bereits erwähnt, wird das unser Tagesziel sein. Zumal wir im Norden wieder einem aktiveren Teil der Störung begegnen werden, welche ein gefahrloses Durchkommen Richtung Nordwesten (Nordsee) erst am nächsten Tag erlauben wird. Also lieber ein gemütlicher Nightstop.

 

Diesmal ist Albert PIC und Michi assistiert (Funk). Alle Hebel auf "laut":

 

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Hier eine Teststrecke. Es ist die hochmoderne Teststrecke von Bosch in der Nähe von Boxberg.

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Wir kommen in die Nähe der CTR Frankfurt. Unter uns schlängelt sich der Main (Mainbogen bei Glashütte/Hasloch)

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Ausgedehnte Waldgebiete, der Naturpark Bayerischer Spessart - ein hübscher Speichersee mitten im Wald , etwa 4km nördlich von Lohr am Main. Es herrscht immer noch Rückseitenwetter mit klarer Luft.

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Je weiter wir etwa nördlichen Kurs halten, desto mehr bauen sich die ersten Gewitterschauer auf (feuchte labile Kaltluft, die Sonneneinstrahlung im Sommer). Auch das QNH nimmt leicht ab wie wir aus den regelmässigen Infos von Langen Information entnehmen.

 

Hier dürfte es sich um das Kaliwerk Neuhof-Ellers handeln:

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Ein grosses Open Air, dessen Besucher vermutlich sehr bald nass sein werden.

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Langen Info informiert uns auch direkt über anderen Verkehr in unserer Nähe, der uns tangieren könnte. Beispielsweise diesen hier:

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Die straffe Nordwestströmung, mit der wir auf unserer ganzen Reise konfrontiert sein werden, erzeugt unter uns brav Kilowattstunden.

Diese Windgeneratorfarmen sind ein gutes Nav-Hilfsmittel für VFR Piloten, da man sie normalerweise aus grosser Entfernung schon sieht.

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Mittlerweile haben wir die CTR von Paderborn erreicht. Noch vor etwa 10 Minuten haben wir ein Crossing der CTR verlangt und mit dem Hinweis, dass es zunehmend schwieriger werde, auch bedingt erhalten. Offenbar haben sich die Himmelsschleusen viel schneller geöffnet wie erwartet. Paderborn nimmt die Erlaubnis zurück und wechselt auf Special VFR. Kein Wunder, wenn man das Ungetüm über EDLP betrachtet, welches nun intensiv ausleert und blitzt.

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Wir diverten rechts um die CTR herum. Zwar ein Umweg, dafür geht das problemlos. Unser Ziel EDLI (Bielefeld) ist gar nicht mehr weit und derzeit noch frei und offen. Aber auch dort ist offenbar ein Schauer im Anmarsch, ein Ausläufer der nachfolgenden Front; sollte uns aber noch reichen.

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Der Anflug in Bielefeld gestaltet sich ohne grössere Schwierigkeiten. Wir haben zwar einen kräftigen, manchmal böigen Wind aber praktisch in der Pistenachse. Eine Windscherung in Bodennähe kann man im folgenden Video gut beobachten. Wir machen einen Direktanflug auf die RWY 29 mit GPS/OBS Einstellung.

 

WMV Clip Bielefeld, 43 MB

DivX Clip Bielefeld Full Size, 127 MB

 

Ein Besuch beim freundlichen Flugdienstleiter auf dem Tower bestätigt uns, dass der Courtesy Car zur Verfügung steht, und wir ihn bis morgen Früh haben könnten. Ein Anruf im bevorzugten Hotel bestätigt uns ebenfalls, dass 2 Zimmer frei sind. Also PIGgy sichern und das immer im Gepäck vorhandene TomTom montieren, Gepäck umladen und los:

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Das gemütliche und für uns Schweizer durchaus preiswerte Hotel verwöhnt uns bald mit seiner gepflegten Menuauswahl und gutem Deutschen Bier, notabene Bayerischem Bier:

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Am nächsten Morgen ein weiteres Highlight: Gutes und reichliches Frühstück und anschliessend Flugvorbereitung im Wintergarten (sie haben einen Hotspot), mit direktem Blick in die reale Meteo.

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Etwas später geben wir unseren vollgetankten Courtesy Car wieder zurück. Ein holländischer Kollege, der eben mit seiner Cessna angekommen ist, wartet bereits darauf. Es ist so: Man bringt das Fahrzeug zurück - einfach auf eigene Rechnung wieder vollgetankt und gibt den Schlüssel im Tower ab. Es entstehen keine weiteren Kosten, cool, fast wie in den USA.

 

PIGgy hat auch ein bisschen Durst. Ich rolle Sie ebenfalls zur Tankstelle.

 

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Albert und Michi machen die restliche Flugplanung im hübschen Briefing Raum. Michael wird den nächsten Leg nach Norderney fliegen und Albert ist sein Copilot. Ich nehme diesmal die Position des Backseat Drivers und Backup Navigators mit Video/Foto Aufgaben war.

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Bald darauf sind wir wieder airborne. Wir haben zwar noch Reste des nächtlichen Frontdurchgangs zu durchqueren aber gegen Westen wird es besser werden - wiederum in der Rückseite. Wenn man genauer hinsieht, sieht man, dass wir das VOR OSB (108.35, Osnabrück) auf dem GNS430 gerastet haben. Wir sind im Steigflug nach dem Start in Bielefeld (Fortsetzung Videoclip).

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Michi hochkonzentriert an der "Arbeit" ;-)

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Unter uns das Stadion von Bielefeld und kurz darauf bereits der nächste Schauer.

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Wir sind nun durch die Frontreste durch und im Rückseitenwetter angelangt. Wenn mir noch jemand von den nördlicheren Einwohnern einem ungebildeten Alpenlandeinwohner sagen könnte, was das für schwarze Bahnen sind? Hat das etwas mit Torfstechen zu tun oder was? Wir kamen jedenfalls nicht auf des Rätsels Lösung. Das Seelein im Hintergrund nennt sich offenbar "Ewiges Meer".

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Die Nordseeküste mit Norderney taucht auf.

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Vom Anflug und auch vom Start in Norderney findet Ihr hier wieder einen Videoclip. Hier fangen die Flugleiter offenbar schon sehr früh an. Weiteres erfahrt Ihr im Video. Wir fanden es jedenfalls (wie wir Schweizer sagen würden) "härzig".

 

WMV Clip Norderney, 40 MB

DivX Clip Norderney, 120 MB

 

Natürlich gibt es auch einige Fotos von Norderney:

 

Hier der berühmte Leuchtturm, vorne links eine seltene "Ruschi" (Ruschmeyer)

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Das Flughafengebäude mit Restaurant:

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Da wir die Seeluft noch etwas geniessen möchten und es auch Mittagszeit ist, setzen wir uns ins Restaurant.

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Der Schreiberling freut sich auf seine bestellte Currywurst und den anschliessenden Leg via Ostfriesische Inseln, Wesermündung, Elbemündung, Insel Föhr und weiter der Nordseeküste entlang nach Stauning (EKVJ, DK) den er als PIC fliegen wird. Assistieren wird mir Michael.

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Kurz nach dem Start sieht es dann so aus: Die Brandung und die Gischt an der Küste zeigen an, dass wir immer so um die 30 Knoten Wind aus West bis Nordwest haben, mit dem wir dealen müssen. Durch die See und das flache Hinterland spüren wir hier oben allerdings nicht viel davon, sehen höchstens zeitweise abenteuerliche Aufkreuzwinkel oder frappante Unterschiede zwischen IAS und GS auf dem GPS.

 

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Irgendwann taucht dann die Insel Föhr mit dem Hauptort Wyk auf.

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Wyk verfügt ebenfalls über einen Flugplatz mit 2 gekreuzten Graspisten (EDXY)

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Wyk hat aber auch einen Damm zum Festland, der mit der Bahn bedient wird. Wenn man genau hinsieht, kann man sogar den Zug erkennen, der unterwegs auf die Insel ist.

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Nachdem wir bei Toender die Dänische Staatsgrenze überflogen haben, schalten wir um auf Billund Information. Ein für Schweizer Ohren sehr gut verständliches Englisch, halt mit dem typischen Smörrebröd Slang tönt uns entgegen. (Wer erinnert sich nicht an den dänischen Koch Smörrebröd in der Muppet Show :D)

 

Der Ringkjobing Fjord taucht auf und 6 Augen halten Ausschau nach der Piste von Stauning. Wir wissen aufgrund unseres GNS430 zwar wo sie sein sollte, sehen sie aber nicht gleich, da wir nun schon relativ tief sind. Funkkontakt haben wir bereits hergestellt.

 

Rechtzeitig sehen wir sie aber noch und joinen einen lefthand downwind für den RWY 27. Im Final sehen wir dann deutlich, wie stark der Wind überhaupt ist. Wir haben bei einer IAS von 85 gerade mal zwischen 49 und 51 kts GS.

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Ein Videoclip vom Anflug und vom Start am nächsten Tag findet Ihr hier:

 

WMV Clip Stauning,34.5MB

 

DivX Clip Stauning, 103 MB, Full Size

 

Nun, zwischen Landung und Start in Stauning liegen immerhin etwa 18 Stunden, die wir gut ausfüllen. Einerseits liegt in der Nähe das hübsche dänische Stadtchen Ringkjobing, in welchem wir unser Nachtquartier beziehen wollen und direkt am Flugplatz das ziemlich bekannte Kramme und Zeuthen (KZ) Museum, welches die schöne "Dansk Veteranflysamling" beherbergt.

Die Herren Kramme und Zeuthen waren bekannte dänische Flugzeugkonstrukteure welche einige populäre Flugzeuge entwickelt und gebaut haben, deren Typenbezeichnung immer KZ- und eine römische Typennummer enthielten. Ein berühmtes Beispiel war z.B die KZ-VII, bekannter unter dem Namen "Dänischer Storch". Es waren einige Flugzeuge dieses Typs in der Schweiz immatrikuliert, die auch für Gletscherflug eingesetzt wurden.

 

Natürlich enthält das Museum nicht nur KZ Typen. Viele populäre Flugzeuge, auch Jagdflugzeuge aus den 20er und 30er Jahren kann man dort finden, die irgendwann mal in der Dänischen Luftwaffe Dienst taten, oder auch zivil eingesetzt wurden. Alles ist in einem sehr guten Zustand, häufig sogar flugbereit. Die Flieger werden an gewissen Sommerwochenenden hervorgeholt und auch vorgeflogen.

 

Eine neue, sehr schöne Halle mit einer Holztragekonstruktion ist in den letzten 4 Jahren dazugekommen in welcher Flugzeuge der Dänischen Luftwaffe aus der jüngeren Vergangenheit ausgestellt sind. Beispielsweise eine sehr schön restaurierte Dakota, Gloster Meteor, F-80, F-84, F-86, T-33, Hawker Hunter, Saab Draken, Lockheed Starfigter, 2 Sikorsky Helikopter (S-55, S-61) etc. etc. Natürlich gehören ein Shop und ein Kino auch dazu. Allein dieses Museum wäre einen separaten Bericht wert. Es würde aber den Umfang dieses Reiseberichtes massiv sprengen, wenn ich das hier auch noch einsetzen würde. Hier nur 3 Beispiele:

 

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Zurück zum Städtchen Ringkjobing, welches schön geschützt am Ringkjobing Fjord (deutsch Förde) liegt. Ein typisches dänisches Städtchen, mit schnuckeligen sauberen Backsteinhäusern, Kopfsteinpflaster und einem hübschen kleinen Hafen mit einigen Fischbeizen (deutsch Fischrestaurant).

 

Nun, wir haben uns dann doch für die nahe beim Hotel gelegene, natürlich von einer Italienerfamile geführte Pizzeria entschieden.

 

Ich rufe vom Flugplatz mal unser ehemaliges, im Zentrum des Städtchens gelegenes Hotel an, ob sie noch freie Zimmer hätten - und siehe da, sie hatten. Taxi via Hotel bestellt und 20 Minuten später stand ein nagelneuer schwarzer Passat Variant Highline Kombi da. Das darin eingebaute Equipment liess sogar eine Validierung meiner Kreditkarte via Funk in wenigen Sekunden zu. Tja, wir sind in Skandinavien...

 

Der ältere Chauffeur sprach ein gutes Englisch und hatte auch noch ein recht gutes Deutsch drauf - nicht schlecht.

 

Einige Bilder von Ringkjobing findet Ihr hier:

 

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Eine nachdenklich stimmende Skulptur: Arm trägt Reich ...

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Unser Hotel ist ein etwa 600 jähriger Riegelbau. Und, wie in Skandinavien sehr häufig anzutreffen - innen sauber, schön renoviert altes und modernes Mobiliar wird geschmackvoll kombiniert. Die weitgehend original belassenen Fenster haben dahinter noch eine zusätzliche Isolationsverglasung, was man von aussen aber nicht sehen kann.

Noch eine interessante dänische Eigenart ist die, dass wenn Übernachtungsmöglichkeiten angeboten werden, muss auch ein genügendes Frühstück dabei sein. Dies ist in Dänemark offenbar gesetzlich vorgeschrieben (steht auf allen Angeboten drauf).

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Unsere Mägen beginnen sich auch zu melden. Nur ein paar Häuserblocks weiter gibts die bereits oben erwähnte italienische Pizzeria. Uns ist es gegenwärtig eher um ein einfacheres Gericht und nicht um Spezialitäten der sagen wir mal, etwas gehobenen Preisklasse. Die dänische Küche hat viele Varianten, bewegt sich aber mindestens auf oder sogar über dem schweizerischen Preisniveau. Zumal die dänische Krone (DKR) deutlich höher bewertet ist, wie etwa die schwedische Krone (SKR). Wir werden dafür nach dem Essen der schönen alten Hotelbar noch einen Besuch abstatten und sicher noch einige lokale Biersorten degustieren.

 

Wir genehmigen uns zum wirklich guten Essen eines der hervorragenden dänischen Biere und bestellen je eine grössere Portion - wir haben Durst! Der Kellner schaut uns etwas verdutzt an und fragt sicherheitshalber nochmals nach. Auf der Rechnung später wissen wir dann auch warum. Was solls, AVGAS kostet in Dänemark mittlerweile auch fast 2 EUR /Liter, das Bier allerdings deutlich mehr ...

 

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Kurze Zeit später treten zwei ältere Herren mit noch etwas älteren Uniformen in die Pizzeria. Sie sind mit einem wie wir Basler sagen würden "Migräneiise" (Morgenstern) bewaffnet und tragen jeweils noch eine Laterne mit. Sie stellen sich auf und singen ein Liedchen - tönte noch ganz gut, nur haben wir leider kein Wort verstanden. Das war nun wirklich Dänisch.

 

Offenbar ist das hier in Ringkjobing eine alte Tradition. Die beiden Herren sind die Nachtwächter von Ringkjobing. Sie patrouillieren abends durch das ganze Städchen, halten hin und wieder irgendwo an uns singen eines oder zwei Liedchen. Offenbar tun sie das auch, wenn irgend jemand Geburtstag hat oder sonst was feiert. Das haben wir jedenfalls so beobachtet. Natürlich werden auch die Restaurants kontrolliert. Klar bekommen Sie da überall etwas zu trinken. Ein sympathischer Brauch...

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Am nächsten Morgen, nach dem guten und abwechslungsreichen "gesetzlichen Frühstück" verabschieden wir uns von Ringkjobing und lassen uns ein Taxi bestellen. Wir wollen zum Flugplatz raus und auch das Fliegermuseum besuchen. Anschliessend wollen wir nach Schweden fliegen.

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Göteborg - Säve (Göteborg City Airport, ESGP) wäre das vorgesehene Ziel.

 

Hier das wenige hundert Meter vom Flugplatzgebäude entfernte Museum. Es es verfügt über einen eigenen Rollweg zur Piste. Die grosse graue Halle ist der oben erwähnte Neubau.

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Anschliessend machen wir die Flugvorbereitung. Ich habe mir bereits zuhause einen Account beim Schwedischen AMIE eingerichtet. Es ist alles gratis! Auch die Flugplanaufgabe.

Die Wetterinfo von Göteborg sagt mir, dass wir ziemlich kräftigen Wind aus ca. 270° (~25-30 kts) haben werden. Die aktive Runway ist 19, sie haben aber noch eine Piste 22, welche aber per NOTAM gesperrt ist - aua... Das Anflugkärtchen sagt: "available only O/R". Ich rufe sicherheitshalber in Göteborg mal an, ob das wirklich so ist und wie die gegenwärtige Windsituation sei. Die freundliche und kompetente, perfekt Englisch sprechende Dame bestätigt meine Befürchtungen.

Unser schwedischer Pilotenfreund hatte mich einst darauf hingewiesen, dass eine kräftige Seitenwindkomponente in Säve nicht so ungewöhnlich sei. Nun, ihn, Tomas rufe ich auch gleich an - wir seien bald unterwegs. Er wusste und hoffte, dass wir kommen würden. Letztes und vorletztes Jahr hatten wir es aus Meteogründen nicht geschafft. Wir machen mit ihm noch ab, dass er uns entweder in Göteborg (ESGP) oder in Backamo-Uddevalla (ESGA), unserem eigentlichen Tagesziel abholen wird. ESGA liegt gut 40 km nördlich von Göteborg und ist näher bei Tomas' Domizil. Die haben dort einen RWY 24, wenn auch nur Gras und 760m lang. Für uns LSZI'ler schon fast ein Traummass, dazu noch fast auf Meereshöhe (424 ft). Göteborg wollen wir anfliegen, weil wir tanken und auch eine Wochenkarte für die Landetaxen auf schwedischen Flugplätzen erwerben wollen.

 

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Für den Flug nach Göteborg planen wir eine Route entlang der Westküste von Jütland bis fast an die Nordspitze Dänemarks (Aalborg). Dann via die dänische Insel Läsö über den Kattegatt nach Schweden. An der Reihe als PIC ist Albi, Michael macht den PNF. Mir fällt wieder mal die Rolle als Backseat Navigator Fotograf und Videooperator zu. Vielleicht war es auch Glück. Wenn ich die Landung in Göteborg selber gemacht hätte, hätte ich kaum die Zeit gehabt, den Anflug zu filmen ...

 

Auf wiedersehen Stauning. Alle Hebel wieder in den vorderen Anschlag. Man siehts dem Windsack an, dass wir unseren kräftigen Westwind wieder als Begleiter haben werden:

 

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Ein letzter Blick zurück in den Ringkjobing Fjord:

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Eine gutgelaunte Besatzung bewegt sich mit PIGgy gegen Norden

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Die Sicht ist jetzt sehr gut geworden. Interessante Küstenformationen und Minifjords lösen sich ab.

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Aalborg taucht auf:

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Wir verlassen jetzt das dänische Festland. Das nächste Land wird die immer noch dänische Insel Laesö sein. Wir betrachten Öldruck, Öltemperatur und Fuelpressure nun etwas genauer, hören auch ein wenig genauer auf das gleichmässige Laufgeräusch unseres treuen Lycoming :009:

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Aber unser Lycoming brummt ruhig und zufrieden vor sich hin, da taucht sie auch in der Ferne schon auf, die Insel Laesö.

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Bald sind wir über der Insel. Hier gäbe es auch noch eine Landemöglichkeit.

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Nun überqueren wir den Kattegatt. Irgenwo auf der offenen See geht die FIR Grenze zwischen Dänemark durch. Der dänische Controller übergibt uns an an Göteborg Control. Das Englisch wechselt sofort seine Farbe. Vom gemütlichen dänischen Smörrebröd Akzent zu einer geschliffeneren Variante, die für unsere Ohren fast akzentfrei rüberkommt. Der Funk wird nun deutlich hektischer ist aber recht effizient. Wir nähern uns immerhin einer grösseren Metropole mit 2 relativ grossen Flugplätzen, nämlich Göteborg Säve (City, ESGP) und Göteborg Landvetter (ESGG). Es empfiehlt sich, schon vorher die verschiedenen Merk- und Meldepunkte anzusehen und beim Anflug einzuplanen, damit man von allfälligen Meldungsanweisungen nicht zu sehr überrascht wird. Dann aberläuft es sehr speditiv, freundlich und unkompliziert.

 

Die ersten Ausläufer der schwedischen Küste bei Göteborg kommen auf uns zu. Es läuft alles relativ rasch ab. Wir haben den Wind nämlich ausnahmsweise von hinten und werdem ziemlich kräftig geschoben. Die angezeigte Groundspeed auf dem GNS430 zeigt Columbia-ähnliche Werte.

 

Wir fragen nochmals nach wegen der Piste 22 - sie bleiben hart. (Wind 21 kts 270°, gusts up to 31 kts), das kann ja interessant werden auf der Piste 19, die im Betrieb ist. Wir entscheiden, einen Anflug zu machen. Wenns nicht sauber läuft, diverten wir nach Backamo die eine günstigere Pistenausrichtung haben (06/24)... Dass der Wind wirklich kräftig ist, merken und sehen wir auch hier oben. Man beachte die Gischtkronen auf der See, speziell in Landnähe.

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Von diesem Challenge existiert ein Video, den ich von den hinteren Sitzen gemacht habe. Wir müssen mit abenteuerlichem Aufkreuzwinkel anfliegen, um dann kurz über dem Boden, in die Luvflügel Tief Attitude zu wechseln. Nicht ganz so einfach, wenns in Bodennähe kräftige Wirbel und Windscherungen hat.

 

WMV Clip Göteborg, 36 MB

 

DivX Clip Göteborg, 108 MB, Full Size

 

Nach dem Aussteigen zeigt es sich dann wirklich wie es bläst. Es hat uns umgehend die Kappen vom Kopf und die Kniebretter vom Flügel gepustet:

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Das C-Büro ist nicht weit von der Parking Area der GA Flieger entfernt. Eine kurze aber effiziente Kontrolle gerade nach dem Eingang und wir sind offiziell in Schweden.

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Im C-Büro bekommen wir dann noch einige gute Ratschläge über das Fliegen in Schweden und eben die gewünschte Wochenkarte. Sie hat zwar aufgeschlagen und kostet jetzt SKR 800.-- (inkl. 25% VAT, ca. CHF 117.--) aber sie amortisiert sich schnell, wenn man einige grössere Flugplätze in Schweden anfliegt. Neben der Landegbühr, in Schweden Startgebühr, ist auch das Parking inbegriffen. Die Flugplätze, für die die Karte gültig ist, sind hinten aufgedruckt.

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Wir tanken noch etwa 130l AVGAS nach zum Preis von SKR 14.98 /l (~ CHF 2.20 /l). Ist man durch die nochmalige Kontrolle durch (inkl. Vorweisen der gültigen Pilotenlizenz und Medical des PIC), kann man sich auf dem Vorfeld der GA ziemlich frei bewegen. Michael schaut mal, ob der PIGgy Schlüssel vielleicht auch hier passen würde ...

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Ich rufe nochmals unseren Fliegerfreund Tomas an und sage ihm, dass wir unterwegs sind. Er wird uns in Backamo abholen kommen. Nach einem im wahrsten Sinne des Wortes sehr turbulenten Start in ESGP richten wir die Nase von PIGgy gegen Norden. Es schüttelt uns fürchterlich durch. Neben der Küstenlinie mit ihren unzähligen bewohnten und auch nicht bewohnten Inseln umfängt uns die typische Südschwedische Landschaft, Wälder und unzählige Seen. Die Distanz von Göteborg nach Backamo (ESGA) ist nicht sehr gross. Aber wo ist dieser verd ... Flugplatz. Es sieht alles gleich aus. Als wir eine engere Kurve drehen stellen wir fest, dass wir genau darüber sind.

 

Aufrufen bringt nichts, da niemand Antwort gibt. Wir melden uns bei Göteborg Control ab und fädeln uns in den linken Downwind ein. Die Windrichtung festzustellen ist relativ einfach, im Downwind bekommen wir eine respektable GS.

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Im Endanflug muss Michi, der diesen kurzen Leg fliegt, ziemlich heftig arbeiten. Das Gelände ist hier etwas hügeliger und dementsprechend wird der starke Westwind in heftige Turbulenzen umgewandelt.

 

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Die Landung gelingt recht gut. Wir sind aber alle froh, dass wir nun am Boden sind. Da uns am Funk niemand Antwort gibt, stellen wir unser Schweinchen im Windschatten des Waldes zwischen 2 Hangars ab. Das war wohl eine gute Entscheidung, denn beim Aussteigen spüren wir nicht viel von vom starken und turbulenten Westwind. Wir hören nur, wie es in den Baumwipfeln ziemlich kräftig rauscht. PIGgy wird gesichert und angebunden, das Gepäck ausgeladen. Wir können mal unsere mitgebrachten Grundhaken einsetzen.

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Wenn es nicht so blasen würde, wäre diese Waldecke eigentlich recht gemütlich. Es hat eine Grillstelle dort und auch ein Sch...häuschen.

 

Der Platz ist überhaupt nicht eingehagt. Lediglich ein grosses Schild weist darauf hin, dass der Flugplatz von Unbefugten nicht betreten werden sollte.

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Erstaunlich was alles legal in eine Arrow reingeht, wenn man sich mit zwar reduziertem, aber immer noch genügendem Treibstoffvorrat zufrieden gibt (statt 7h halt nur 5h). Viele andere Konstruktionen könnten sich da eine Scheibe abschneiden.

 

Tomas ist inzwischen eingetroffen. Sein geräumiger schwedischer fahrbarer Untersatz wird da keine Probleme bekommen. Er hat dieses Foto geschossen :cool:. Er freut sich, uns und PIGgy hier in seiner Heimatgegend zu sehen.

 

Wir hatten das schon lange mal abgemacht und jetzt hat

es endlich geklappt. Zuhause im Fricktal fliegt er PIGgy nämlich auch.

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Tomas fährt uns nicht direkt nach Hause. Er macht für uns noch eine Sightseeing Tour um uns seine nähere Umgebung zu zeigen. Die liebliche südschwedische Landschaft, Wälder, Felder, Seen und die von unzähligen vorgelagerten Inseln und Inselchen geprägte Küste wechseln sich ab. Viele der Inseln sind mit Brücken, meist Hängebrücken miteinander verbunden. Wir werden uns Zeit nehmen, beim morgigen Weiterflug der Küstenlinie etwas zu folgen, falls es das Wetter zulässt.

 

Irgendwann treffen wir bei seinem Haus ein, welches distanzmässig gar nicht so weit vom Flugplatz entfernt ist. Ein wirklich schönes, typisches Schwedenhaus empfängt uns. Es ist Tomas' ausgebautes Elternhaus welches von ihm und seiner Familie jeweils während ihren Ferien bewohnt wird. Wir werden von Tomas' Frau, einer Fricktalerin, und ihren beiden Töchtern erwartet. Die Mädchen wechseln je nach Gesprächspartner stufenlos zwischen Fricktaler Dialekt und Schwedisch. Eine aufgestellte Gesellschaft, bei denen wir uns wirklich wohlfühlen.

 

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Zum Abendessen werden wir mit verschiedenen schwedischen Spezialitäten bewirtet. Tomas hat den Grill angeworfen und legt im Akkordtempo sehr fein geschnittene Rindsfiletscheiben auf - auch eine schwedische Spezialität. Durch seinen dünnen Schnitt braucht das Fleisch jeweils nur kurze Zeit auf dem Grill und nimmt dabei den Holzkohlengeschmack an. Schmeckt herrlich.

 

Nachdem es Nacht geworden ist und deutlich kühler wird, ziehen wir uns ins Innere des Hauses zurück. Wir schauen uns die Karte an, Tomas bringt sein schwedisches AIP und gibt uns einige Routentipps.

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Der gemütliche Abend ist nur viel zu schnell zu Ende. Wir freuen uns aber auch auf den nächsten Tag. Wir haben uns entschlossen, der Küste etwas nordwärts zu folgen. Zu viel Zeit können wir dafür allerdings nicht einsetzen, da wir einer nächsten Front ostwärts davonfliegen müssen. Wir werden den Vätternsee, den zweitgrössten der riesigen südschwedischen Seen anfliegen.

 

Mitten darin liegt die Insel Visingsö mit ihrem Flugplätzchen, welches auf demselben Gelände noch einen Golfplatz hat. Wir haben schon viel davon gehört - let's go!

 

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen schwedischen Frühstück verabschieden wir uns von seiner Familie. Das nächste Mal treffen wir uns wieder in der Schweiz.

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Tomas fährt uns wieder auf den Flugplatz. Wir geniessen auf dem Weg nochmals die typische Landschaft.

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PIGgy wird bereitgemacht und wir schnallen uns den Flieger um. Der nächste Trip geht wieder an mich. Sohn Michi wird die Rolle des Copis übernehmen.

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Nachdem uns offenbar kein Elch etwas verbogen hat, kein Nager die Luft abgelassen und Schweinchen problemlos anspringt, rollen wir zum Pistenanfang. Tomas wäre zu gerne mitgekommen, aber dann hätten wir MTOW definitiv überschritten.

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Wir stellen auf:

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Rotieren ...

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...und entschwinden

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...und besuchen beim Wegflug noch das nur 3-4 Minuten entfernte Haus von Tomas. Frau und eine Tochter winken uns zu - aber keine Angst, soo tief waren wir nun auch wieder nicht. Etwas Zoomeinsatz war schon noch vonnöten :cool:

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Um Geduld und internetverbindung des geneigten Lesers nicht zu überstrapazieren, wird die Fortsetzung unserer Fliegerferienwoche 2009 in einem bald folgenden zweiten Teil nachzulesen und zu betrachten sein.

 

Der zweite Teil unseres Fluges führt uns zunächst etwas nordwärts der Küste entlang, dann ostwärts nach Visingsö (ESSI), nach Oskarshamn (ESMO), Insel Öland, Insel Gotland (Visby, ESSV, Nightstop), Insel Bornholm (Rönne, EKRN, Nightstop), Insel Rügen (EDCG), Peenemünde, Berlin, Berlin Schönhagen (EDAZ, Nightstop), Dessau, Coburg (EDQC), Heubach (EDTH) und schlussendlich wieder nach LSZI, Fricktal-Schupfart, unsere Homebase.

 

Ich hoffe, bis hierhin hat Euch unser Reislein gefallen. Es zeigt auf, dass bei einigermassen seriöser Vorbereitung ein VFR Flug bei nicht absolutem 100% Topwetter trotzdem möglich ist. Richtung Norden ist das sowieso eher selten der Fall. Man muss sich einfach immer ein geplantes Hintertürlein offen lassen, einen Plan "B" und Zeitreserve einplanen. Aufgrund des wegen sehr schlechter Meteo ausfallenden ersten Samstages, mussten wir beispielsweise den ursprünglich geplanten Abstecher nach Stockholm streichen. Machen wir das halt beim nächsten Mal.

 

Hier noch der Link zum 2. Teil

 

Grüess vom Freakdaal

 

- niggi

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