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JAR-FCL


ursmunger

Empfohlene Beiträge

Zitat Hans Fuchs:

"Liebe Leute, vergesst den ganzen Mist! Lasst Euch nicht verrückt machen! JAR-FCL ist nichts als ein stumpfsinniger Papiertiger. Nicht mal das Papier wert, das dafür verwendet wurde. Dem, der das erfunden hat, würde ich gerne mal in den Arsch treten!"

 

Da hier sehr viele negative Kommentare zu JAR-FCL auftauchen, möchte ich noch ein paar Gedanken dazu anbringen.

 

Klar ist, dass JAR-FCL einen Mehraufwand bringt in der PPL-Ausbildung. Auch wurden viele PPL-Inhaber durch neue Regelungen überrumpelt und fühlen sich jetzt eingeschränkt.

 

Ich denke aber, langfristig - und es wird sich weltweit mehr oder weniger durchsetzen - bringt es eine Vereinfachung, da die Ausbildung nicht mehr so länderspezifisch ist.

Auch für die Sicherheit sehe ich einen positiven Aspekt:

Ich sehe täglich auf viel frequentierten Flugplätzen Piloten fliegen, die 'überfordert' sind. Das ist klar ein Sicherheitsrisiko für den öffentlichen Verkehr.

Dass grundsätzlich in der Ausbildung die Voice und Radionavigation verlangt wird, finde ich gut - und es trägt allgemein zur Sicherheit bei, da der Standart höher wird.

Natürlich, ein Pilot der von Buttwil oder ähnlich aus fliegt und nur Alpenrundflüge macht, braucht das nicht - aber dafür wurde ja die Idee der nationalen Lizenz geboren. Dies gibt allen Piloten, die nicht in kontrolliertem Luftraum fliegen wollen und damit nicht nach JAR-FCL schulen wollen, eine gute Alternative.

In unserer Gruppe wurde das JAR-FCL allgemein positiv aufgefasst. So gibt es auch eine neue, billige und gute Alternative: zuerst die nationale Lizenz machen, dann Stunden sammeln in Eigenregie....und später mal das PPL nachholen.

 

Gruss

Urs

 

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Hallo zusammen

 

ich bin da mit Hans Fuchs nicht einverstanden, kann dies zwar alles nur aus der neuen Seite beurteilen.

 

Im JAR-Kurs habe viele Reaktionen wie die von Hans bemerkt. Es scheinen aber eher Reaktionen und Ablehnung gegen das Neue zu sein, verbunden eben mit gestiegenen Anforderungen an den Privatpiloten.

 

Ich, als Neuer, kenne nichts anderes, habe die Theorieprüfung bereits nach JAR/FCL abgelegt und werde auch die Voice und praktische Prüfung so machen. Ausser den offenbar gestiegenen Anforderungen, stelle ich aber keine Negativpunkte fest. Die praktische Ausbildung läuft nach klar geregelten Vorgaben ab, die sogar im Briefing/Debriefing bewertet werden. Die NAV-Flüge werden nach Sicht- und Instrumenten durchgeführt, mit genau definierten Toleranzen.

 

Wenn dann all diese 'Mehranforderungen' noch der Sicherheit dient, gilt einzig dies im Zweck schon erfüllt. Also - keine Angst und Panik vor dem Neuen. Ich finds gut so !

 

Heinz

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Chabis! meine Freunde

 

Ich bin sicher für ein Maximum an Können in der Fliegerei. Alles was JAR-FCL verlangt, habe ich drauf, gelernt und eingetragen, aber eben niiiicht! in einer Schnellbleiche wie es JAR-FCL darstellt. Das gefähriche an der Sache ist, dass nun offenbar jeder der neu nach JAR schult, glaubt er habe eine bessere Ausbildung als die nach RFP geschulten Leute. Genau das Gegenteil ist wahr!

Das Fliegen braucht viel Erfahrung und dauernde Weiterbildung; aber mit JAR kann man nach der Prüfung ja schon alles! Nach dem PPL wurde bisher in der Regel, (auch von mir), noch weitere 20 Abende in Weiterbildungskurse und weiter 20 Stunden am Doppelsteuer mit Fluglehrer in die Weiterbildung investiert. Wer wird das künftig noch machen?

 

Nach den neuen Regeln kann man nun mit noch weniger Stunden als bisher seinen Schein erhalten. Und es gibt genügend Piloten, die so wursteln werden. Der neu vorgesehen Trainingsflug mit Fluglehrer ist da nur eine Augenwischerei.

 

Die internationalen Standards werden auch nur auf dem Paper angeglichen. Jeder Staat, auch die in der JAA behalten ihre nationalen Ausweise und Extrawürste bei. Vom völlig anderen System in den USA ganz zu schweigen. (hab auch ne US Lizenz, weiss also auch da, wies so läuft)

 

Fazit, auch hier gilt: nicht alles Neue ist per se schon gut. Das Niveau der Piloten wird meiner Meinung nach sinken. Die Überheblichkeit aber ist im steigen begriffen. Dies ist meine Furcht, nicht dass der Paragraphentschungel nun noch undurchschaubarer ist, oder weil ich nun jedes Jahr mit Flulehrer fliegen muss. Das tue ich mit meinem BB und MOU im Ausweis sowieseo.

 

------------------

Gletscherfliegen

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  • 2 Wochen später...

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hans fuchs:

Chabis! meine Freunde

 

Das Fliegen braucht viel Erfahrung und dauernde Weiterbildung; aber mit JAR kann man nach der Prüfung ja schon alles!

 

Das Niveau der Piloten wird meiner Meinung nach sinken. Die Überheblichkeit aber ist im steigen begriffen.

 

Hans,

 

grundsätzlich bin ich mit diesen Punkten einverstanden. Aber:

Fliegen ist hauptsächlich eine Charakterfrage - sich selbst eingestehen können was man im Griff hat respektive nicht.

Ein Pilot, der eine überhebliche Tendenz hat, wird sich und andere in Gefahr bringen - egal ob JAR-FCL oder RFP.

 

Zwei Punkte in JAR-FCL sehe ich als grossen Vorteil und der Sicherheit dienend:

1) Medicals: Dass die Intervalle der Medicals vom Alter abhängig sind, ist überaus sinnvoll. Nicht primär das 5-Jahre Intervall für junge Leute - aber dass man ab einem bestimmten Alter alle 6 Monate ein Medical zu machen hat.....Nichts gegen alte Piloten, aber die medizinische Eignung zum Fliegen kann man da sehr schnell verlieren.

2) Jährlicher Kontrollflug mit Fluglehrer:

Jeder Pilot nimmt mit der Zeit schlechte 'Ticks' an. Beim Kontrollflug geht es nicht darum, wirklich jemanden zu kontrollieren - es wird wohl immer jeder durchkommen. Was aber sicher sinnvoll ist, ist dass alle Jahre jemand den Piloten beobachtet und einfach darauf hinweist: "Das ist gefährlich...gewöhn es Dir besser wieder ab."

Was dann der Pilot daraus macht, ist seine Sache - da kommt wieder die Charakterfrage ins Spiel.

Wer in einer Gruppe fliegt, wird das mit einem jährlichen Checkflug ja sowieso kennen. Insbesondere aber für Besitzer von Flugzeugen ist dieser Flug eine gute Sache, die im Endeffekt der Sicherheit dient.

 

Gruss

Urs

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Gast Hans Fuchs

Urs!

 

1. halbjährlich zum Doktor

Das wirst Du wohl später einmal nicht mehr so toll finden. Mit 50, wie ich es bald bin, ist man noch lange nicht scheintot und wird es auch nicht so schnell, als dass man das halbjährlich überwachen lassen müsste. Die vielgeforderte Selbstverantwortung und Charakterstärke sollte es ja aussschliessen, dass einer der sich fluguntauglich fühlt, trotzdem fliegt. Ich wenigstens hab auch schon darauf verzichtet. Nur noch alle 5 Jahre zum Arzt in jungen Jahren ist dagegen eine Verbesserung gegen heute.

 

2. Kontrollflug

Ich kann mir gut vorstellen, wie das so ablaufen wird unter Kollegen. - Es gab da mal einen Unfallbericht, wo die spätere Befragung des IFR Checkflugexperten ergab, dass der abgestürzte Pilot nach Meinung des Fluglehrers die Sache absolut nicht im Griff gehabt habe. Er hatte ihn durch den ersten Check fallen lassen und dann mit ihm 2 Stunden in VMC Landungen geübt. Kurze Zeit später hat er dann den IFR Check wiederholt und ihm geraten, nun endlich ein wenig zu üben, was er natürlich nicht tat. Der Mann ist bald einmal mit drei Pasagieren in den Tod gestürzt.

 

Übrigens hat mir grade gestern ein Fluglehrer berichtet, mit dem JAR-FCL brauche ich zum Erhalten eines CPL nur noch 12 Stunden pro Jahr. (50 bisher). Ich könnte mich glatt totlachen, wenns nicht so kriminell wäre!

Da lob ich mir doch die alte Schweizer Regelung, die heute noch von mir 24 Stunden zur Erhaltung meines BB verlangt. (Natürlich fliege ich viel mehr!)

 

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Gletscherfliegen

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