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Jammern auf hohem Niveau, die Leiden eines Langstreckenpiloten


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Im Spiegel gibt es gerade einen Bericht über das Leben als Langstreckenpilot bei der Lufthansa.

Ein paar der Aussagen machen einen ja echt nachdenklich.

 

In den zweieinhalb Jahren Langstrecke habe ich vielleicht 30 Starts und 30 Landungen durchgeführt.

Ich finde die Diskussion um mangelnde Flugerfahrung immer plastischer... Das bedeutet ja, dass ein Langstreckenpilot im Leben weniger Starts und Landungen macht, als ein Vereinsfluglehrer in zwei Wochen Fliegerlager, oder so mancher Segelflugschüler bis zum Schein :o

 

Und der Job ist gut bezahlt. 8500 Euro brutto verdiene ich im Monat, und wenn ich in sechs oder sieben Jahren Kapitän werde, kommt noch etwas oben drauf. Finanziell lohnt sich der Beruf also auf jeden Fall.

Nett, dass der Herr es so sieht. Angesichts der (auch hier oft geführten) Diskussion um die fürstlichen Pilotengehälter bei der gewerkschaftsversauten Lufthansa und im Vergleich z.B. mit einem Fillialleiter einer Dorfsparkasse oder einem Verwaltungsbeamten in einer Bundesbehörde finde ich das eher mau. Das Jahresgehalt eines Langstreckenpiloten bekommt man als Spitzenpolitiker bereis für 2-3 kurze Vorträge bei irgendwelchen Verbandstreffen...

 

 

Pro Monat habe ich zwischen sechs und acht Nachtflüge, das klingt erst einmal nicht viel, die restlichen Tage braucht man aber dringend für die Erholung.

Vom Aufstehen zu Hause in Hamburg bis zur Ankunft in Brasilien bin ich bis zu 30 Stunden am Stück wach.

Ich wache dann regelmäßig um vier Uhr morgens auf und bin fix und fertig.

Auch die Kommentare sind klasse.

 

Die Geschäftsreisenden Sitzen viel unbequemer, müssen die Flugzeit am Notebook nutzen, werden ebenso durchgerüttelt, müssen für den Flug noch bezahlen und in den meisten Fällen direkt nach dem Flug ihren Arbeitsauftrag erfüllen. Nichts mit Erholung nach dem Flug. Gemäß den Richtlinien der Firmen ist Reisezeit keine Arbeitszeit.

Exakt. Als Geschäftsreisender macht man auch in vielen Monaten "zwischen sechs und acht Nachtflüge", Langstreckenflüge eigentlich generall an den Wochenenden, also außerhalb der Arbeitszeit. Dazwischen arbeitet man noch zwischen 160 und 200 Stunden (verteilt über alle erdenklichen Zeitzonen des Planeten...). Und ja, man ist öfter mal 30 Stunden wach, oft sogar noch länger, weil man ja der Firma Geld sparen muss, und folglich nicht die Direktflüge nehmen darf, sondern auch noch bis zu zweimal umsteigt, also statt 12 Stunden an Bord zu entspannen, einmal 6 und einmal 10, dazwischen nochmal Terminalwechsel und Security... Und Tagflüge am Notebook bei denen an Bord eine Zwangsnacht angeordnet wird, sind auch nicht gerade angenehm. Nächte in denen ich bis vier Uhr durchschlafe sind auch bei weitem nicht die Regel (São Paulo sind ja gerade mal 5 Stunden Zeitverschiebung, ich habe auch regelmäßig 8 Stunden in beide Richtungen), und von €8500 brutto wollen wir mal gar nicht träumen...

 

Und trotzdem würde ich nicht meckern. Ist schließlich Arbeit, und nicht Vergnügen. Jeden Tag 8 Stunden auf den selben Bildschirm zu starren oder im Schichtbetrieb Patienten zu pflegen ist auch keine Alternative.

 

Gruß

Ralf

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Wenn Dir der Arbeitgeber kein Businessticket spendiert, dann bist Du beim falschen Arbeitgeber. Ich persönlich kann in der Business immer gut schlafen, egal ob am Tag oder bei Nacht. Nicht jeder ist für Reisen gemacht, muss man halt umsatteln.

 

Allerdings finde ich einige der Ansichten des Kollegen nicht gerade glücklich. Oder sie wurden vom Autor des Beitrags schlecht umgesetzt! Auf jeden Fall kann man von der Aussage eines Piloten nun nicht gerade auf die Mehrheit schliessen!

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Die Grundtenor ist doch, dass es vor allem laaaaaaangweilig und (trotzdem) anstrengend ist.

Mit der Aussage ist er sicherlich nicht alleine im Langstreckencockpit.

 

Dass es auf der Langstrecke nur noch wenige Landungen gibt, bzw. diese u.U. sogar im Simulator gemacht werden müssen, ist nicht neu. Das wurde mir schon vor 16 Jahren bei Cockpitbesuchen erzählt.

 

Wieviel davon jetzt wirklich so gesagt wurde, steht auch wieder auf nem ganz anderen Blatt.

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In der Tat tut der Artikel den Berufspiloten keinen gefallen. Im Kern klagt der Pilot darüber, dass er für 8500EUR im Monat einen langweiligen Job hat...

 

Florian

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Mich machen auch ein paar Aussagen nachdenklich, allerdings andere. Z.B. dass er Angst hat, durch die ITCZ zu fliegen. 

 

Sehe es auch so, der Junge ist eigentlich todfrustriert, aber wegen dem Geld macht er es noch. Das sind eben genau die falschen Leute die da engagiert werden. Es braucht Fliegerfans, nicht die besten im IQ-Test.

 

Sonst empfehle ich dem Copiloten seine Stelle zu wechseln, es gibt auch Airlines, wo man jeden Tag noch woanders fliegt, nämlich in der Nicht-Linienjobs. Ob es ihm da mehr gefallen wird bezweifle ich, denn da müsste er wirklich arbeiten, und es würde ihm nicht mehr alles vor die Nase serviert...

 

Dani

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Angesichts der (auch hier oft geführten) Diskussion um die fürstlichen Pilotengehälter bei der gewerkschaftsversauten Lufthansa und im Vergleich z.B. mit einem Fillialleiter einer Dorfsparkasse oder einem Verwaltungsbeamten in einer Bundesbehörde finde ich das eher mau. 

 

(...)

 

Das Jahresgehalt eines Langstreckenpiloten bekommt man als Spitzenpolitiker bereis für 2-3 kurze Vorträge bei irgendwelchen Verbandstreffen...

 

Um hier nicht allzu weit von den Fakten weg zu bleiben:

 

Das Maximalgehalt für Angestellte bei Bundesbehörden laut TvÖD ist 5741,12 - in der Laufbahnstufe 5 wohlgemerkt die mit Mitte 30 nicht mal theoretisch zu erreichen ist).

 

Als Bundesbeamter muss man in der Besoldungsgruppe B5 oder R5 sein, um 8500 EUR brutto zu erreichen. Das ist z.B. ein Bundesbankdirektor, der Präsident der Bundesfinanzakademie, der Präsident einer Bundespolizeidirektion, ... bzw. für R5 Präsident eines Gerichtes mit mindestens 81 Richtern. 

 

Und zum Vergleich mit Vortragshonoraren für Politiker: Wie viele Politiker kennst Du, die 40.000 EUR pro Vortrag bekommen? Und wie viele davon haben das auch schon mit Anfang/Mitte 30 bekommen?

 

Florian

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Wenn Dir der Arbeitgeber kein Businessticket spendiert, dann bist Du beim falschen Arbeitgeber. Ich persönlich kann in der Business immer gut schlafen, egal ob am Tag oder bei Nacht.

Nicht auf jedem Business-Class Sitz kann man auch schlafen, es gibt da ganz schön miese Exemplare. Und tagsüber vorschlafen, weil die Nacht dank Zeitverschiebung ausfallen wird (eastbound) kann ich praktisch nicht. Oft sind die Näche auch so kurz, da ja noch lautstark Abendessen und Frühstück serviert wird, und die Phase mit dunkler Kabine sich auf 4 Stunden reduziert (typische Nordatlantikflüge eastbound). Spätestens wenn man dann noch mal umsteigen muss (z.B. Seattle-Köln über Chicago und Amsterdam), ist die Nachtruhe sowieso vorbei, aber es ist soooo viel günstiger als SEA-FRA-QKL, wo man perfekt schlafen könnte, auch wenn die nächste Nacht zuhause dann überhaupt nicht zur gefühlten Zeit passt, und somit nicht funktioniert.

Es gibt auch Ausnahmen, nach NH203 (Tokyo-Frankfurt 0:55-6:30 im Dreamliner mit nagelneuen Full Flat Sitzkabinen) steige ich perfekt ausgeruht und an die neue Zeitzone angepasst nach 8 Stunden tiefem Schlaf und Abendessen/Frühstück aus. Aber der Flug ist teuer, da schickt man mich lieber billiger ohne Schlaf durch die Gegend.

 

Ich kenne aber auch genügend Studienkollegen, deren Arbeitgeber nicht mal die Businessclass bezahlt, das ist inzwischen schon fast Standard.

 

 

Das Maximalgehalt für Angestellte bei Bundesbehörden laut TvÖD ist 5741,12 - in der Laufbahnstufe 5 wohlgemerkt die mit Mitte 30 nicht mal theoretisch zu erreichen ist

Ich sage ja auch Beamten, für Angestellte war der TvÖD etwa eine 25% Gehaltskürzung, genau deshalb bin ich kein Bundesangestellter mehr... Und ich kenne einige Beamte in einem echten Sesselfurzerjob ohne jede Reisetätigkeit die jeden Tag um 5 bei Frau und Kindern sind und fürs Zeit totschlagen über €6000 kassieren, auch wenn sie nicht 30 sind. Verglichen damit finde ich einen Piloten mit €8500 absolut angemessen bezahlt, und die manchmal hier geführte Diskussion um völlig überbezahlte Lufthanseaten unfair.

 

 

Das sind eben genau die falschen Leute die da engagiert werden. Es braucht Fliegerfans, nicht die besten im IQ-Test.

Das denke ich allerdings auch. Wer den Job leidend wegen dem Geld erträgt, der ist definitiv am Steuer eines Flugzeugs falsch am Platz.

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
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Jeder, der schon mit Medien zu tun hatte, weiss, dass das geschriebene Wort nicht unbedingt dem Gesagten entsprechen muss.

Was der LH - Kollege wirklich sagte, entzieht sich unserer Kenntnis.

 

Einiges von dem, was geschrieben steht, kann ich unterschreiben.

Anderes jedoch muss man doch mit vielen Fragezeichen versehen (für den Journalist oder wenn's denn so gesagt wurde auch für den Kollegen).

 

Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
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Was mich immer noch "umhaut" ist, das er in zwei Jahren gerade mal 30 Landungen und 30 Starts macht. Bei uns haben wir im Motorflug-. und UL-Bereich ein Minimum von 100 Landungen, bevor jemand überhaupt seinen Alleinflug angehen darf... :huh:

 

Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß man noch gute fliegerische Leistungen bringt, wenn man keinen Spaß mehr am Pilotenberuf hat und nur noch für's Geld fliegt - da gibt's sicher Besseres (Anlageberater, Spekulant, Politiker...).

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Was mich immer noch "umhaut" ist, das er in zwei Jahren gerade mal 30 Landungen und 30 Starts macht. Bei uns haben wir im Motorflug-. und UL-Bereich ein Minimum von 100 Landungen, bevor jemand überhaupt seinen Alleinflug angehen darf...

 

Wieder mal so ein absolut sinnfreier Vergleich. Ich würde mal wild vermuten, dass unser Langstreckenkollege deutlich über 100 Landungen hatte, bevor er zum ersten Mal auf die Langstrecke durfte...

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Da ist doch sicher auch viel übertrieben. Herbstloch eben (Sommer is ja vorbei...).

 

Selbst wenn das gesagte der Wahrheit entspräche: Der "Kollege" sagt ja, er kommt aus einer Fliegerfamilie. Musste halt auch zur Selektion und hatte dann das Pech, das er diese auch noch geschafft hat. 

 

Klingt so als würde er einen Job machen, den er beschissen findet. Einfach macht er sich's auch nicht. Wenn er von zu Hause in HAM nach FRA pendeln will, dann steht er halt früher auf. Alles persönliche Entscheidungen, die nichts mit dem Beruf an sich zu tun haben.

 

"Langstrecke fliegen müssen" tut ja ausserdem auch keiner. 

 

Die armen Kollegen bei der Lufthansa sind sicher die letzten, die mir leid tun. Sind schon wahnsinnig schlechte Arbeitsbedingungen dort...  :D

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Wieder mal so ein absolut sinnfreier Vergleich. Ich würde mal wild vermuten, dass unser Langstreckenkollege deutlich über 100 Landungen hatte, bevor er zum ersten Mal auf die Langstrecke durfte...

 

Dann vielleicht etwas sinnvoller: Ich halte 15 Landungen im Jahr für unzureichend, um die fliegerischen Fähigkeiten auf einem akzeptablen Stand zu halten. Kann natürlich sein, daß basic flying skills heutzutage nur noch Hobbypiloten brauchen.

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Naja, es gab vor ein paar Jahren schon einige Fälle bei LH, die auf die Langstrecke mussten, sprich Zwangsumgeschult wurden. Da sitzt man dann eben ein paar Jährchen, bis man die Chance hat wieder zu wechseln. Und gerade für Leute die nicht geil drauf sind den größten Flieger zu fliegen, sondern das Fliegen an sich lieben, ist das sicherlich nicht gerade optimal...

 

Wenn man den Artikel ohne das journalistische Blabla rundherum liest, erkenne ich schon einige Kernaussagen von Freunden wieder. Allesamt "Freaks", die seit frühester Kindheit nur fliegen wollten, weiterhin in ihrer Freizeit fliegen und das Fliegen geil finden. 

Der Job ist aber eben ein Job...nicht mehr, nicht weniger.

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Vor allem hat er den Fehler gemacht, dass er mit 20 zu Lufthansa kam. Ist ein eindeutiges Qualifikationsmanko, solche Leute zu nehmen. Man sollte Leute vorziehen, die bereits was geleistet haben in ihrem Leben, mindestens ein Studium, eine Lehre, ein paar Jahre im Ausland oder in einem Beruf usw. Mindestens Militärdienst.

 

So einer wird mit 20 Pilot, mit 30 ist er immer noch PIlot, wenn er Glück hat ist er bald Captain, dann muss er noch einmal 20 Jahre "absitzen". Frustration vorprogrammiert.

 

Das wichtigste aber: Er hat überhaupt keinen Vergleich mit anderen Berufen, er kennt nur seine eigene Bude, er weiss überhaupt nicht was körperliche Arbeit ist, er weiss eigentlich genaugenommen nichts (aus erster Hand). Das ist dann eben eine Quelle von Frustration und Hass, und wenn man die irrationalen Statements dieser Piloten als Individuum und als Gemeinschaft (Gewerkschaft) betrachtet, dann kommt man nicht darum herum zu merken, woher das kommt.

 

Ich empfehle dem jungen Mann ein Sabatical und dann ein Jahr lang irgendwo anders arbeiten, oder studieren, oder einfach ins Ausland gehen und versuchen dort von 1000 €/Monat zu leben. Er wird geläutert zu Mutti zurückkommen...

 

Dani

Bearbeitet von Danix
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Grundsätzlich wollte der junge Kollege einfach fliegen.

Ein Jahr studieren passt da nicht; könnte ja dann später zu einem "sozialistischen Gewerkschaftsführer" werden, der eh nie richtig gearbeitet hat.

Einfach ins Ausland gehen? Dachte, dass er aufgrund seiner Arbeit schon oft im Ausland war.

 

Ich schlage folgendes vor:

die LH - Piloten dürfen wieder Loopings fliegen. Und schon macht das Leben als Pilot wieder Spass, schon sind 20-jährige Jungspunnen wieder voll motiviert zum Fliegen.

Dann wissen sie endlich auch aus erster Hand, was körperliche Arbeit ist (Akro - Fliegen) und somit ist dann die Quelle der Frustration weg.

Den "Hass" kriegt man sicher mit etwas psychologischer Unterstützung auch noch in die richtige Bahn.

 

Was fehlt noch?

Ach ja, die Gewerkschaft. Hmmm..... Wie kann man bloss den "irrationalen" Statements dieser Gemeinschaft, basierend auf Frustration und Hass, entgegentreten? Genau: man verbietet die Spartengewerkschaften. Nein noch besser: man verbietet sämtliche Gewerkschaften. Damit ist Ruhe im Laden.

 

Zuletzt müssen wir noch ein Problem der LH beheben: das eindeutige Qualitätsmanko bei der Einstellung von jungen auszubildenden Piloten. Da muss ich doch etwas länger nachdenken. Denn so trivial ist die Lösungsfindung nicht  :P

 

Freundlicher Gruss

Patrick

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Das ist eben der Unterschied zwischen "ins Ausland fliegen" und "im Ausland leben". Ich empfehle, den netten Berufskollegen mal ein Jahr lang in Sao Paolo oder Buenos Aires zu verfrachten, und eben nicht von seinen 8500/Monat zu leben, sondern von einem Job dort unten. Ihm werden schlagartig die Augen aufgehen.

 

Das meine ich eben mit Informationen aus erster Hand. Als knackiger Copi mit 8500 und goldener Uniform lebt es sich überall auf der Welt vortrefflich, denn alle Auslagen sind bezahlt.

 

Es riecht doch aus jeder Pore dieses frustrierten Kollegen, dass er einfach keine Herausforderung mehr hat in seinem Leben.

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Ich schlage folgendes vor:

die LH - Piloten dürfen wieder Loopings fliegen.

Leider ist ihnen genau das gerade verboten worden...

 

Als Grund für das Verbot des beliebten Manövers nennt das Unternehmen immer häufiger auftretende Beschwerden des Begleitpersonals.

Auch hätten vereinzelt Passagiere im Anschluss an einen Looping über Übelkeit geklagt.

 

 

Gruß

Ralf

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Ich find das echt lustig! Da wird mal nicht uneingeschränkt positiv über den Pilotenberuf berichtet und schon wird hier spekuliert, dass sicher die bösen Journalisten verdreht haben, was der Pilot tatsächlich gesagt hat.

 

Dabei ist die Geschichte doch völlig nachvollziehbar! Da hat sich jemand aus Begeisterung für's Fliegen mit 17(!) festgelegt, welchen Beruf er für den Rest seines Lebens machen will - weil er eine Berufsausbildung gewählt hat, mit der er nichts anderes mehr machen kann. Nun stellt er mit Anfang/Mitte 30 fest, dass sich viele der Vorstellungen die er von seinem einstigen Traumjob hatte eben doch nicht bewahrheitet haben - Berufspilot ist eben doch nur zur Hälfte "Pilot" und zur anderen Hälfte halt "Beruf".

 

Da der Kollege in seinem Leben bisher aber nix anderes gelernt hat als Pilot, hat er jetzt ein Problem: Natürlich könnte er da raus, ein  Studium anfangen und danach einen anderen Beruf ergreifen - allerdings sind hier die 8500 EUR schon ein gewaltiges Hindernis, da er kaum einen Job nach dem Studium finden wird, der ihm am Anfang ähnlich viel Geld bringt - von den Zeiten während des Studiums mal ganz zu schweigen. 

 

Die Geschichte ist zwar sehr plastisch dargestellt, beschreibt aber die Lebenswirklichkeit relativ vieler Piloten die ich kenne: Bei weitem nicht alle glauben auch noch nach 10 Jahren, dass sie wirklich einen Traumjob gefunden haben. Viele sehen das sehr pragmatisch und freuen sich über einen Job mit guter Bezahlung und sehr niedrigen Arbeitszeiten, der es ihnen ermöglicht, in ihrer Freizeit ihrer eigentlichen passion nachzugehen - nicht wenige Berufspiloten die ich kenne fliegen im Verein als Fluglehrer deutlich mehr Stunden, als in ihrem eigentlichen Job!

 

Und das hat nicht mal nur was mit Piloten zu tun: Viele Menschen sind nach 10-20 Jahren mit ihrem Beruf unglücklich, auch wenn es mal ihr absoluter Traumjob war. Man hat das Gefühl, das meiste gelernt zu haben was man lernen kann und nicht so richtig sieht, wie man sich die nächsten 30 Jahre noch motivieren soll, weiterhin das Gleiche zu machen...

 

Florian

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genau deshalb ist es wichtig, dass man nicht 17jährige selektioniert, sondern Menschen, die schon ein bisschen über den eigenen Hag gesehen haben. Menschen die verschiedene Berufe ausgeübt oder gelernt haben. Und vor allem Menschen, die schon selber geflogen sind, bevor sie zur Airline gestossen sind. Denn durch das selber erarbeiten von Flugerfahrung zeigt sehr schnell, dass nicht alles Gold ist was glänzt.

 

Wie ich mich erinnern kann, sind nicht alle Lufthansa-Piloten so früh in die Firma eingestiegen. Aber es gibt das überall. Es sind eigentlich arme Menschen, denn sie werden ein Leben lang nie wissen, wie die richtige Welt aussieht. Das habe ich schon oft mit "geschützter Werkstatt" bezeichnet. Deshalb haben diese Menschen, obwohl oft topqualifiziert, hochintelligent und sehr gut aus- und weitergebildet, ein grosses Wissensdefizit. Was sich dann eben in der einen oder anderen Verlautbarung oder Entscheidung manifestiert.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
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Die "richtige Welt" bedeutet hier doch seine beste Zeit mit wenig Geld und oller Technik zu verschwenden und man wird schnell alt.

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Was so ein "Bericht" alles auslösen kann....

Und was man daraus interpretieren kann...

 

Die Qualität der "Analysen" hier im Forum mag jeder für sich selbst beurteilen.

 

Sollte der Bericht tatsächlich aufgrund eines Interviews/ Gespräch zwischen der Redakteurin und des Piloten entstanden sein, und das Geschriebene dem Gesagten entspricht, dann sollte der Kollege Teilzeit beantragen und in der "freien" Zeit etwas "Motivierendes" machen.

Sollte.....

 

Was Medien und deren Wahrheitstreue angeht: auch darüber kann sich jeder selber ein Bild machen...

 

Gruss

Patrick

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genau deshalb ist es wichtig, dass man nicht 17jährige selektioniert, sondern Menschen, die schon ein bisschen über den eigenen Hag gesehen haben. Menschen die verschiedene Berufe ausgeübt oder gelernt haben. Und vor allem Menschen, die schon selber geflogen sind, bevor sie zur Airline gestossen sind. Denn durch das selber erarbeiten von Flugerfahrung zeigt sehr schnell, dass nicht alles Gold ist was glänzt.

Dani

 

Mit dem ersten Teil deiner Nachricht bin ich völlig einverstanden... Ein paar Jahre studieren oder arbeiten bevor es zur Airline geht schadet bestimmt niemandem und etwas Lebenserfahrungen kann man auch bei diesem Job gut gebrauchen.

 

Ich kenne die LH Selektionskriterien nicht, aber anscheinend zielen sie ja genau auf (sehr) junge Abiabgänger!?

 

Nur wer auch mal etwas anderes gemacht hat kann besser abwägen wie angebracht es ist über seinen eigenen Job zu jammern...

 

Was ich an deinem Beitrag nicht verstehe:

 

Wieso soll man selber schon geflogen sein? Propellerflugis? Macht es denn Sinn wenn Leute wie z.T. in den USA mit 3000h auf einer Cessna in ein Airbuscockpit sitzen? Sollen Lastwagenfahrer vor der Ausbildung zuerst 5 Jahre lang Auto fahren?

 

Gruss Simon

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Moooin,

 

... Ist ein eindeutiges Qualifikationsmanko, solche Leute zu nehmen. 

 

 

Nein ist es nicht! Warum auch? Weil die Gefahr besteht, dass einem 10 Jahre später Langweilig sein könnte?!

 

...Man sollte Leute vorziehen, die bereits was geleistet haben in ihrem Leben, mindestens ein Studium, eine Lehre, ein paar Jahre im Ausland oder in einem Beruf usw. Mindestens Militärdienst.

 

 

Das hat er nicht? Du kennst den Kollegen ja ziemlich gut! Trotzdem wusstest du nicht, dass er, während seiner Matura/Abitur ein Jahr in den USA war. Dort lebte er bei Jonny und Marie-Ann auf einer Farm in Zurich/ North Dakota, musste dort  jeden morgen vor Sonnenaufgang aufstehen um den Kuhstall auszumisten und und und…..

Als er sich bei der Lufthansa bewarb, musste man 12 Monate Zivildienst oder seinen Wehrdienst abgeleistet haben! 

 

 

 

So einer …..

 

 

Was ist das bitte für ein Stil?

 

 

 

Das wichtigste aber: Er hat überhaupt keinen Vergleich mit anderen Berufen, er kennt nur seine eigene Bude, er weiss überhaupt nicht was körperliche Arbeit ist, er weiss eigentlich genaugenommen nichts (aus erster Hand). Das ist dann eben eine Quelle von Frustration und Hass, und wenn man die irrationalen Statements dieser Piloten als Individuum und als Gemeinschaft (Gewerkschaft) betrachtet, dann kommt man nicht darum herum zu merken, woher das kommt.

 

Hast du mal ein Jahr auf einer Farm gearbeitet? Musstest dich um die Tiere kümmern? Eine neue Scheune bauen nachdem Jonny s Nachbar Roy Bill Flint diese betrunken mit  seinem Pick up in Grund und Boden gerammt hat?

 

Hass? Gewerkschaften? Bitte? Liest du dir eine Beträge eigentlich durch bevor du sie Abschickst? 

 

 

 

Ich empfehle dem jungen Mann ein Sabatical und dann ein Jahr lang irgendwo anders arbeiten, oder studieren, oder einfach ins Ausland gehen und versuchen dort von 1000 €/Monat zu leben. Er wird geläutert zu Mutti zurückkommen...

 

 

 

Es gibt Ausland wo du mit 1000 Euro im Monat der King bist! Also sagen wir lieber 4,50Euro was meinst du? Vielleicht wird dann ein echter Pilot aus ihm?  :)

 

P.S Nirgends ist es schöner als bei Mutti!!!!!

 

P.P.s   5000 LH Piloten 1-10 gefällt der Job nicht mehr …….Who gives a…...

 

 

VG André

Bearbeitet von CIB-Fridde
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Wieso soll man selber schon geflogen sein?

 

Ich habe eben schon oft gesehen, dass Kandidaten, die noch nie geflogen sind, gar nicht wissen, was das Fliegen eigentlich ausmacht. Denn sie bewerben sich nur für einen Traumberuf, und Träume entsprechen nicht immer der Wahrheit. Wer jedoch ein echter Fliegerfan ist, der wird schon mit 16 oder 17 die ersten Flugstunden nehmen oder doch zumindest jede freie Zeit mit Flugzeugen verbringen. Das wird in klassischen Airlines viel zu wenig berücksichtigt. Man nimmt die Leute, die die besten sind, das ist ok, denn dann hat man die besten Leute.

 

Die Realität zeigt aber, dass der Job des PIloten nicht soooo anspruchsvoll ist (man könnte auch sagen, brutal langweilig), weshalb dann eben die eine oder andere Intelligenzbestie unterfordert ist. Und - wie wir wissen - ist Unterforderung eine der grössten Motivationskiller.

 

Hingegen kenne ich viele Piloten, die es intelligenzmässig nur mit Müh und Not geschafft haben, sie sind jedoch dankbar für den Job und lieben ihn immer noch. Deshalb: Man braucht nicht die besten, sondern die best geeignetsten.

 

Zu Andre: Meine Eltern waren beides Bauernkinder. Ich lese aus dem Artikel, dass er gleich nach dem Abitur zu LH ging. Also kann er nicht viel Real Life Erfahrung genossen haben. Hätte er es, würde er nicht so dummes Zeug von sich geben  ;)

 

Dani

Bearbeitet von Danix
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