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PC-12....Strömungscharakteristik, die nicht den US-Bestimmungen entsprechen


Kuno

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Mega-Klage gegen Pilatus!

 

Schreibt heute der Blick.

 

"Dafür soll Pilatus jetzt bezahlen. Der Schweizer Hersteller, aber auch einige Zulieferer, seien schuld am Tod der Familie. Das steht in der Klageschrift vom Juni 2014. Die Kläger werfen dem Flugzeughersteller Fahrlässigkeit vor. Das Pilatus-Flugzeug habe eine gefährliche Aerodynamik und Strömungscharakteristik, die nicht den US-Bestimmungen entsprächen. Mehrere PC-12 seien in den letzten Jahren abgestürzt, weil der Kippschutz nicht funktioniert habe."

 

hier der ganze Artikel: http://www.blick.ch/news/mit-pc-12-in-florida-in-den-tod-geflogen-mega-klage-gegen-pilatus-id3170740.html

 

Da ich nun nicht der Strömungstechniker bin - könnte mir vielleicht jemand erklären, um was es hier geht - "Strömungscharakteristik, die nicht den US-Bestimmungen entspricht"?

 

Ist da ein echtes technisches Problem oder geht es vielleicht auch darum, dass man einen erfolgreichen Anbieter aus dem US Markt weghaben will?

 

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Wem kommt dann das Geld zu gute?

Das scheint in Amerika eine neue Form von Lotterie zu sein. Wenn jemand Verunglückt, winken im gleich Millionen von $. - Vor allem den Anwälten.

Zum Glück ist noch in ein Amerikanisches Flugzeug angestürzt! ;)  -_-

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Die amerikanischen Forderungen sind nach unserem Verständtnis teilweise mehr als abstrus.

Aber um das geht es mir erstmal nicht - wenn da nun herauskommen sollte, dass eine US Vorschrift nicht eingehalten wurde, dann könnte es doch sein, dass sich Pilatus plötzlich mit der Frage konfrontiert sieht, ob man auf dem lukrativen US Markt noch weiter existieren kann. Zumal Pilatus ein ausländischer Anbieter ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass einige Lokale darüber nicht unglücklich wären.

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weil der Kippschutz nicht funktioniert habe.

 

Mit freundlichen Grüssen vom Google-Translator.  :lol: 

 

Ist da ein echtes technisches Problem oder geht es vielleicht auch darum, dass man einen erfolgreichen Anbieter aus dem US Markt weghaben will?

 

Natürlich! Der angekündigte PC-24 ist eben so gut und revolutionär, dass die amerikanische Konkurrenz in ihrer Angst nur noch diesen Weg sieht, Pilatus in die Schranken zu weisen.  ;)

 

Im ernst: Es ist in den USA nicht unüblich, bei einem Unglück einen Schuldigen zu suchen und mit Millionenklagen einzudecken. Da der PC-12 aber FAR-zertifiziert ist, wird er wohl den Vorschriften entsprechen. Im vorliegenden Fall ist der Privatpilot in ein Gewitter eingeflogen und war dann vermutlich mit der Situation überfordert.

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In den USA gab es nach einem Absturz des einsitzigen Segelflugzeugs welches ich fliege eine sehr ähnliche Klage gegen den Hersteller. Auch dort wurde behauptet, das Langsamflugverhalten sei gefährlich, was ich nicht bestätigen kann. Der Hersteller hat aber trotzdem in einem aussergerichtlichen Vergleich eine grosse Summe bezahlen müssen...

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Der Hersteller hat aber trotzdem in einem aussergerichtlichen Vergleich eine grosse Summe bezahlen müssen...

 

Nicht müssen, aber es war wohl das kleinere Übel. Das Rechtssystem der USA hat die Eigenheit, dass jede Partei ihre Prozesskosten selber tragen muss, egal, wie der Prozess ausgeht, also nicht wie bei uns, wo der Verlierer dem Sieger die Kosten ersetzen muss. Die ursprüngliche Idee war, das Prozessrisiko überschaubar zu halten und dadurch ärmeren Leuten eine Klage überhaupt erst zu ermöglichen. Heute wird dieses System aber oft dazu missbraucht, der Gegenpartei mit so hohen Prozesskosten zu drohen, dass ein Vergleich billiger ist, sogar, wenn sie im Recht ist. 

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Solche Klagen sind in den USA leider normal, meist weil man sich hohe aussergerichtliche Vergleiche erhofft. Oft genug werden nämlich die Klagen abgewiesen wenn das Gericht wirklich entscheidet, aber das Risiko ist halt hoch, dass es mal anders entscheidet, daher lassen sich viele Beklagte auf horrende Vergleiche ein.

 

Ich erinnere mich an den Unfall, der hatte mit Einflug in eine Gewitterzone zu tun. Daraus einen Fall zu konstruieren, ist für Anwälte zwar einfach, ich hoffe nur, das Pilatus und die Hersteller des Autopiloten das Verfahren zu Ende bringen, so oder so.  Entweder findet man wirlich ein Safety Defizit (wobei das wohl eher der Job des NTSB wäre) oder man schiesst die Klage ab.

 

Wie ich mich erinnere wurde auch Cirrus in den letzten Jahren in einem ähnlichen Fall auf absurde Summen verklagt, die Klage aber abgewiesen. Auch damals hielt die Fachwelt den Atem an, es scheint aber, ob in solchen Fällen die Justiz in letzter Zeit weniger bereit ist, solche Klagen vorbehaltslos zu stützen. Das war und ist ja in den USA ein Riesenproblem, welches in den 80ern die GA fast an den Rand des Kollapses gebracht hatte.

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Anwaltskanzlei Kreindler & Kreindler 

The PC-12 is known to have unusual and potentially dangerous stall characteristics.

Dieser Satz allein sollte die Klage schon ad absurdum führen...

Wenn es allgemein bekannt war, warum hat der Pilot dann nicht besonders aufgepasst ?

Wenn es ihm nicht bekannt war (obwohl es doch jeder wusste...), hat er sich dann nicht vernünftig vorbereitet ?

The PC-12 crashed into a cemetery approximately 500 feet from the centerline of the runway it was trying to land on with its flaps, which are normally lowered for landing, still in the up position.

Ja, ohne Klappen haben mache Flugzeuge etwas giftige Landeeigenschaften...

Kaum das Pilatus bezahlt hat, werden dann die Passiere die Angehörigen des Piloten verklagen.

Die einzigen die am Ende etwas gewonnen haben, sind die Rechtsanwälte.

 

 Das war und ist ja in den USA ein Riesenproblem, welches in den 80ern die GA fast an den Rand des Kollapses gebracht hatte.

Wenn die Entwicklung so weiter geht, das jeder Flugunfalll irgendwann vor Gericht endet, dann wird exakt das wieder geschehen.

 

Gruß

Ralf

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Das US-Rechtssystem ist - insbesondere auch im Hinblick auf Produkthaftung - ein anderes als das in Kontinentaleuropa. Dir Grundphilosophie ist, dass die Zulassungshürden für Produkte viel niedriger sind und dafür eben im Nachgang bei tatsächlich aufgetretenen Schäden die Haftungsfrage gerichtlich geklärt wird. 

 

Oder um es kurz zu sagen: Es gibt in den USA viel weniger Hürden dafür, ein gefährliches Produkt auf den Markt zu bringen, dafür ist das Haftungsrisiko des Herstellers höher. In Europa wird vor Zulassung eher genauer hingeschaut, dafür geht man dann eher davon aus, dass mögliche Schäden unvorhersehbar waren.

 

Beides hat Vor- und Nachteile.

 

Florian

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Beides hat Vor- und Nachteile.

Im wesentlichen für die Industrie...

Als Pilot, insbesondere wenn ich mit Gästen fliege, halten sich die Vorteile des amerikanischen Systems in Grenzen. Denn auf den Preis des Produkts hat es realtiv wenig Einfluss, ob der Hersteller nun mehr für die Flugerprobung und and die Behörde zahlt, oder an eine Produkthaftpflichtversicherung... Und je höher die produzierte Stückzahl, desto mehr schlägt die Versicherung im Vergleich zur Entwicklung zu Buche.

Als Halter/Pilot möchte man sich ja für gewöhnlich keinen zusätzlichen Haftungsrisiken aussetzen, schon gar nicht, wenn es einem keine finanziellen Vorteile bringt.

 

Gruß

Ralf

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Gerade hier im Forum gibt es nicht Wenige, die sich das amerikanische System bzgl. Zulassung, Einbau von Geräten, ... wünschen.

 

Wobei natürlich nicht jedem der sich so äußert bewusst sein muss, dass mehr Freiheitsgrade und Eigenverantwortung automatisch auch bedeutet, mehr Verantwortung und Haftungsrisiken zu übernehmen.

 

Florian 

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Hallo zusammen,

 

ein bissle verwirrt bin ich jetzt schon. Es handelt sich doch wohl um den hier schon von uns diskutierten Fall, zu dem es seit fast drei Jahren einen Bericht der NTSB gibt.

 

Ich verstehe zwar, dass die Rechtsanwälte auch selbst ermitteln, und dabei zu anderen Ursachen kommen können, als die NTSB. Aber dass sie die von der NTSB genannte Ausgangs-Ursache, fehlendes Frostschutzmittel im Treibstoff, überhaupt nicht erwähnen, finde ich jetzt schon bemerkenswert.

 

Zitat:

The National Transportation Safety Board determines that the probable cause of this
accident was (1) the pilot’s failure to ensure that a fuel system icing inhibitor was added to the
fuel before the flights on the day of the accident; (2) his failure to take appropriate remedial
actions after a low fuel pressure state (resulting from icing within the fuel system) and a lateral
fuel imbalance developed, including diverting to a suitable airport before the fuel imbalance
became extreme; and (3) a loss of control while the pilot was maneuvering the left-wing-heavy
airplane near the approach end of the runway.
 

 

Grüsse, Frank

 

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Woher wisst ihr alle, worauf die Klage genau abzielt? Aus der Blick, die ziemlich sicher "Stall charakteristic" mit "Stroemungscharakteristik" uebersetzt hat?

 

Florian

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Frank,

 

nee, das ist nicht der. Das ist der hier:

 

http://www.ntsb.gov/AviationQuery/brief.aspx?ev_id=20120607X54234&key=1

 

Und hier gibt´s noch gar keinen Schlussbericht wenn ich das richtig sehe.

Bearbeitet von Urs Wildermuth
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