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5.7.2016 | F/A-18 | Luftwaffe | Abfang-/Begleitaufgabe für Luftwaffe wegen Bombendrohung


AnkH

Empfohlene Beiträge

Heute sorgten zwei Überschallknalls mal wieder für "Furore": http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Zwei-Kampfjets-fangen-Passagiermaschine-ab-19443766

 

Während ich dieser "Berichterstattung" und der Unruhe, welche Überschallknalls jeweils in der Bevölkerung auslösen, nichts abgewinnen kann, so finde ich in diesem Zusammenhang heute die Hintergründe schon ziemlich interessant. Der Grund für den Überschallflug war also eine El Al Maschine, welche auf ihrer ordentlichen Route durch die Schweiz begleitet werden musste, weil es eine Bombendrohung gab (laut Radio Munot). Mir erschliesst sich aber ob dieser Begründung nicht, warum die Luftwaffe ein Flugzeug durch den Luftraum begleiten muss, für welches eine Bombendrohung eingegangen ist. Was soll das genau bringen? Reine Beobachtungsfunktion? Sicherstellen, dass der Flieger nicht etwa entführt worden ist? Verhindern, dass er seine angestammte Route verlässt? Blick da jetzt nicht genau durch, wäre froh, wenn unsere Experten hier etwas Licht ins Dunkeln bringen könnten.

 

PS: beim besagten EL AL Flieger handelte es sich wohl um diese 744, hier auf flightradar24

 

elallyj15.jpg

Bearbeitet von AnkH
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Der Sinn in so einer "hot mission" liegt darin, sich selbst eine Existentsberechtigung zu geben. Wäre dies ausserhalb der Öffnungszeiten (zb Wochenende) passiert hätte man nie etwas von einer Bombe an Bord (bei El Al wohl daily business) erfahren.

 

simon

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Der Sinn in so einer "hot mission" liegt darin, sich selbst eine Existentsberechtigung zu geben. Wäre dies ausserhalb der Öffnungszeiten (zb Wochenende) passiert hätte man nie etwas von einer Bombe an Bord (bei El Al wohl daily business) erfahren.

 

simon

:D  Danke!

 

Irgendwann "verkomplizieren" wir. Habe das soeben beim ausfüllen eines "einfachen" kant. Formular gedacht.

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und würden sie nichts machen, würde man wieder sagen "die machen eh nichts".

 

Ob man eine gefährdete Maschine interzeptieren muss, muss wohl jeder selber selber entscheiden. Die Verantwortlichen tragen die Verantwortung wenn was passiert.

 

Ein Flugzeug mit einer Bombendrohung ist je nach Situation ein gefährdetes Objekt, das potentiell die öffentliche Sicherheit gefährdet. Es könnten ja auch Entführer an Bord sein, die das Flugzeug irgendwohin lenken wollen.

 

Bekanntlich werden Bombendrohungen sehr genau untersucht, und die entsprechenden Behörden wissen sehr genau, ob es sich um ein ernsthaftes Problem oder nur um einen "Jux" handelt. Nur wenn die Bedrohung real ist, wird auch wirklich etwas unternommen.

 

Die Kommentare wie "Hobbyarmee" usw. finde ich halt nach wie vor peinlich, kommt dem Wutbürger und den Brexit-Schildbürger gleich. Armselige Betrachtungen von Leuten, die nichts von der Sache verstehen. Wenn man dann selber mal in so einer Entscheidungsposition wäre (und das entsprechende Wissen mitbringen würde), würden die Kommentare wohl etwas anders aussehen.

 

Dani

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Die beiden F/A-18 sind in Payerne alarmmässig und sicherlich mit Nachbrenner gestartet, haben auf über Mach 1 beschleunigt, logischerweise in der Westschweiz, danach haben sie den El-Al-Jumbo über dem Jura "abgefangen" und bis Altenrhein "eskortiert". Kann mir  jemand erklären, warum die beiden Überschall-Knalls dann über dem Kanton Zürich stattfanden? Soweit ich informiert bin, fliegen B747-400 selten mit Überschall :=)

 

Dänu

Bearbeitet von danlu
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Die Kommentare wie "Hobbyarmee" usw. finde ich halt nach wie vor peinlich, kommt dem Wutbürger und den Brexit-Schildbürger gleich. Armselige Betrachtungen von Leuten, die nichts von der Sache verstehen. Wenn man dann selber mal in so einer Entscheidungsposition wäre (und das entsprechende Wissen mitbringen würde), würden die Kommentare wohl etwas anders aussehen.

 

Dani, damit hast Du recht ! Es ist nicht immer einfach, das gemeine Volk ernst zu nehmen :mellow:

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Die FA18 mussten doch Überschall fliegen, damit sie die ELAL noch im schweizerischen Luftraum einholen konnten. Wäre ja peinlich wenn sie in Altenrhein nur noch die Wirbelschleppen feststellen könnten.

Bearbeitet von Ueli Zwingli
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Täglich fährt die Polizei mit Blaulicht und Sirene durch Dörfer, da gibt es auch keine Zeitungsberichte...

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Täglich fährt die Polizei mit Blaulicht und Sirene durch Dörfer, da gibt es auch keine Zeitungsberichte...

 

Na ja, wenn die Polizei dermassen schnell durch das Dorf donnern würde, so dass Leute aufwachen, Fenster zittern und Hunde bellen, dann würde es vermutlich auch in der Zeitung stehen. Erst recht, wenn es eben nicht täglich vorkommen würde, sondern zwei, drei Mal pro Jahr. Kleine, aber eben feine Unterschiede, nicht? ;)

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Hmm, ich habe täglich die Polizei mit Sirene und Blaulicht auch in der Nacht im Dorf, dass ist nicht nur einfach dahin geschrieben.

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Aus der eigentlich seriösen NZZ:

 

"Auch die französische Luftwaffe war nach der Alarmierung durch die amerikanischen Behörden mit Kampfjets zum israelischen Passagierflugzeug aufgestiegen. Die Übergabe an die Schweiz erfolgte im Raum Schaffhausen. Dabei überflogen die Franzosen für kurze Zeit den deutschen Luftraum. In der Schweiz war man durch die Überschallknalle zweier F/A-18 auf den Einsatz aufmerksam geworden. Die Kampfjets waren in Payerne gestartet, nahmen die Linienmaschine an der französischen Grenze in Empfang und begleiteten das Flugzeug anschliessend bis Altenrhein. In einem solchen Fall sei es üblich, dass Militärmaschinen aufstiegen und ein Sichtkontakt mit dem Cockpit des betreffenden Flugzeugs gesucht werde, sagte Vladi Barrosa, Sprecher von Skyguide".

 

Ziemlich widersprüchlich, dieser Text. Andere Quellen besagen auch, dass die Kampfjets den Jumbo an der französischen Grenze übernahmen. Na gut. War wohl doch eher im Raum Schaffhausen, das heisst schon sehr spät. Bis Altenrhein ist das ja ein Klacks. Aber für schöne Tweets aus dem El-Al-Jumbo hats knapp gereicht :)

 

Dänu

Bearbeitet von danlu
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Ich bin ehrlich gesagt erstaunt wie einige hier diese „Hot Mission“ ins Lächerliche ziehen. Habt ihr die Terrorwellen in Frankreich und Belgien und die durch Attentate verursachten Flugzeugabstürze schon vergessen? Ich denke, es soll selbstverständlich sein, dass auf Bombendrohungen reagiert wird. Die Schweiz ist keine Insel der Glückseligkeit. Uebrigens ist auch für die Büro-Zeiten vertraglich vorgesorgt, wenn die Schweizer Luftwaffe (noch) am Boden ist.

Bearbeitet von Walter_W
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Ich bitte mal wieder darum, die Threadtitel hier im Corner entsprechend der angepinnten Richtlinie zu verfassen. Ist hier bereits erledigt, darum für ein nächstes Mal.

 

Danke :)

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Walter, klar, aber was sollen die Kampfjets ausrichten? Trümmerteile nach einer Bombenexplosion abschiessen?

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Selbst ein Kampfjet der 5. Generation, versehen mit allen erdenklichen Datalinks, Radarkonfigurationen und der ganzen verfügbaren Palette an Bordwaffen und Bomben kann gegen eine Flugzeugentführung, gegen eine Boden-Terror-Attacke, gegen Selbstmordattentäter oder Amokschützen irgend etwas ausrichten. Wir reden von Terror, nicht von einer ganzen Armee wie der IS. Kampfjets haben in unseren Gefilden dieser Hinsicht höchstens eine dissuasive Funktion: Flugzeuge abfangen, Registration kontrollieren, bzw. visuelle Inspektion, 121.50 anfunken, als Navigationshilfe bzw. Lotse zum nächsten Airport dienen... that's it. Und den Menschen im Land das Gefühl geben, sie seien beschützt. Ein reines, fliegendes Hightech-Sedativ. Man sollte sich da nichts anderes einreden lassen. Unter der Hand bestätigen praktisch alle Piloten und Luftwaffenangehörige  diesen Fakt. Aber man darf es nicht offen aussprechen, klar. In unseren Gefilden wird der Abschuss eines potenziell gefährlichen Flugmittels , bzw. so eine Katastrophe wie der Abschuss des KAL007-Jumbos durch eine sowjetische Su-15 Flagon am 1.9.1983 über Sachalin nie passieren. Zum Glück. Moderne Multirole-Kampfjets sind gegen Terrorismus ungefähr so effizient wie ein Glas Wasser gegen einen Wohnungsbrand.

 

Dänu

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In Österreich wurde die Maschine ebenfalls von zwei Eurofightern begleitet. Mehr dazu hier.

 

Wenn ich ein General oder Minister wäre, würde ich in so einem Fall auch lieber zwei Jets oben habe, die jederzeit und in Echtzeit über die Lage berichten, anstatt vor einem Primärradar zu warten, bis man vielleicht einen Trümmerregen sieht.

Und dass die Jets "die Glut" reinschieben müssen, um aufzuholen, sollte auch einleuchten. Ich bin in den frühen 1980ern in Deutschland aufgewachsen, und Übershallknalls und Tiefflüge durch Starfighter und Co. standen an der Tagesordnung. Damals hat sich niemand aufgeregt wenn mal wieder die Fensterscheiben gewackelt haben, aber heute haben wohl viele davor Angst, dass ihre Gartenzwerge dadurch zerspringen...

 

so long

Johannes

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Wenn ich ein General oder Minister wäre, würde ich in so einem Fall auch lieber zwei Jets oben habe, die jederzeit und in Echtzeit über die Lage berichten, anstatt vor einem Primärradar zu warten, bis man vielleicht einen Trümmerregen sieht.

Klar: Wenn ich Torwart der Nationalmannschaft wäre, dann würde ich bei einem Elfmeter ja auch in eine Ecke springen, obwohl ich weiss, dass in der Mitte stehenbleiben mindestens genauso hohe Wahrscheinlichkeit bietet, den Ball zu halten.

Bei Nationaltorwarten gilt halt:

Springen und gehalten = Held.

Stehenbleiben und gehalten = "war ja schlecht geschossen".

Springen und Tor = Pech.

Stehenbleiben und Tor = "so ein Depp".

 

Und genauso gilt für Kriegsminister:

Jets schicken und es passiert nix = "Der kümmert sich um unsere Sicherheit (aber muss das so laut sein)?"

Keine Jets und es passiert nix = Bekommt eh keiner mit

Jets und es passiert was = "Scheiss Terroristen aber wir haben Alles versucht"

Keine Jets und es passiert was = "so ein Depp".

 

Was würdet ihr als Kriegsminister machen? Das bei einer Bombe an Bord ein Abfangjäger bei aller Zeit der Welt nicht mal theoretisch was ausrichten kann - zumindest so lange wir nicht so weit gehen, den Flieger prophylaktisch über dem Gebirge abzuschiessen, damit die Trümmer nach einer Bombenexplosion nicht in bewohntes Gebiet fallen - ist ja egal...

 

Florian

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Unter der Hand bestätigen praktisch alle Piloten und Luftwaffenangehörige  diesen Fakt. Aber man darf es nicht offen aussprechen, klar.

 

Gut, dass wir hier jemanden haben, dem es gelungen ist, "unter der Hand" die Bestätigungen "fast aller Piloten und Luftwaffenangehörigen" zu sammeln ;-)

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 Ein realitätsnahes Training für die Radarcontroller  und Kampfpiloten. Das hat man nicht alle Tage.

Gruß!

 

Hans

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Was die Luftwaffe ausrichten kann?

 

Erklärung von Thomas Hurter:
 

 

«Gibt es eine Explosion an Bord der Passagiermaschine, können die Kampfjets dem Linienpiloten wertvolle Informationen liefern, etwa Angaben zu äusseren Beschädigungen. Im Falle einer Notlandung können sie vorausfliegen und die Linienmaschine zum nächsten Flughafen lotsen. Wenn die Kommunikationsmittel der Passagiermaschine ausfallen, können die Militärpiloten mit ihrem Funk Unterstützung bieten.»

 

http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Das-bedeutet-den-Ernstfall/story/19257752

 

Martin

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Was die Luftwaffe ausrichten kann?

 

Erklärung von Thomas Hurter:

 

 

http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Das-bedeutet-den-Ernstfall/story/19257752

 

Martin

"Follow Me!"

 

...macht durchaus Sinn, auch nach einer Explosion kann unter Umständen noch weitergeflogen werden: Glück im Unglück kommt schiesslich immer wieder vor.

 

Die Luftwaffe in diesem Fall als "ADAC", als Abschleppdienst der Lüfte: Warum nicht?

Das realitätsnahe Training kommt dazu.

Und eventuell dazu der zufällig mitfliegende Spotter am Fensterplatz ;)

 

Gruß

Richard

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Ach Leute, alle beteiligten Personen wissen ganz genau, dass solche Aktionen so sinnlos wie ein Kropf sind. Da muss man nicht versuchen, dem mit an den Haaren herbeigezogenen Rechtfertigungen einen Sinn zu geben.

 

 

Chris

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