Zum Inhalt springen

Statisten für Boardingtest gesucht


de dani

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

Ich bin auf der Suche nach Statisten für einen Boardingversuch. Wir (ich und zwei Kollegen) sind dabei ein Unternehmen (DDyna) zu gründen. Wir vertreiben eine Software die eine intelligente Sitzplatzvergabe vornimmt und dadurch die Boardingzeit stark reduziert. Wir vergeben die Sitzplätze direkt am Gate während dem Boarding, basierend auf der „Vorgeschichte“ und den noch ausstehenden Passagieren. Gruppen können dadurch beispielsweise viel besser platziert werden, Passagiere müssen in der Kabine nicht aneinander vorbei, Handgepäck und persönliche Präferenzen können ebenfalls miteinbezogen werden. Es bleibt aber möglich einen Sitzplatz auszuwählen wenn man das will.

 

Nun führen wir zusammen mit Belair (welche ja zur AirBerlin gehört) am 22. November einen Feldversuch am Flughafen Zürich durch. Die Belair stellt eine A320. Für den Test sind wir noch auf der Suche nach Statisten. Der Test findet an einem Fingerdock statt.

 

Ich hoffe, dass der eine oder andere hier im Forum daran teilnimmt. Eine Anmeldung und die wichtigsten Informationen finden sich hier:

www.test.ddyna.aero

 

Hier noch ein Video unserer Simulation. Wir füllen eine A320 mit 180 Passagieren in etwa 11 Minuten:

https://www.youtube.com/watch?v=DH302C46W8A

Bearbeitet von de dani
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Übernehmt ihr die Anreisekosten ;)

Dann komme ich gern nach Zürich.

 

Nach meinen Erfahrungen der letzten Tage zweifele ich aber stark daran, das man in das Chaos der Passagiere irgendwie eine Ordnung bekommt. Viele sind so stur und so darauf fixiert, eher an Bord zu sein, auch wenn das die Sache verzögert, und den Flug verspätet... Je mehr man daran rumregelt, desto mehr wehren sich die Leute dagegen.

Boarding zählt jedenfalls zu den Aspekten beim Fliegen, die noch mächtig Optimierungspotential haben.

 

viel Erfolg

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ralf

 

Wenn du uns einen Kunden bringst können wir über die Kosten reden :D

 

Das schöne an unserer Lösung ist ja genau dass wir keine "Ordnung rein bringen müssen". Wir rufen Passagiere nicht auf und auch sonst gibt es keine Instruktionen. Wenn das Boarding losgeht und die Passagiere in der Schlange stehen weisen wir jeweils dem vordersten den Platz zu. Sie gehen also von selber in einer "geordneten" Reihenfolge in das Flugzeug. Wir weisen also den Platz im letzten möglichen Moment zu.

 

Kinder sind übrigens sehr willkommen. Es gibt sicher auch die Gelegenheit einen Blick ins Cockpit zu werfen. Etwas das man heute halt nicht mehr einfach so kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Leider bin ich am 22. November nicht verfügbar...

 

Ich stelle mir das in der Praxis auch schwierig vor, damit es funktioniert müssen dann die ersten die reingehen sicherlich auf die hintersten Plätze, dann wird es eher so kommen dass viele nicht an Bord wollen, weil sie in den vorderen Reihen sitzen wollen, dann gibt's ein Chaos am Gate anstelle im Flieger. Und am Schluss behindern die Business Class Passagiere trotzdem den Gang vorne...  

 

Und den Airlines fehlt eine Einnahmequelle, weil sie keine Sitzplatzreservierungen mehr verkaufen können. 

 

Grüsse, Ernst

Bearbeitet von ErnstZ
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn das Boarding losgeht und die Passagiere in der Schlange stehen...

Schon die Fähigkeit, in einer Schlange zu stehen fehlt leider vielen Passagieren... Oder gar in der richtigen... Ich habe da wieder Exemplare kennenlernen dürfen, man glaubt es nicht.

 

Euer Konzept ist also strikt für "Single Class" ausgelegt, während die Airlines gerade die andere Richtung gehen ("Best", "Smart", "Basic"...). Für Langstrecke mit Eco, Premium Eco und Business wird es also schon wieder kompliziert.

 

Ich kenne noch die "guten alten Zeiten" der Gemanwings, als es gar keine Sitzplatzzuweisung gab. Hat eigentlich immer perfekt funktioniert, vor allem weil die typischen Vordrängler oft nicht kapiert haben, das der, der als letzter entspannt den Bus besteigt, der erste an der Flugzeugtür ist... Ich hatte immer Traumsitzplätze, nie dafür bezahlt, Familien sassen immer zusammen, und schnell ging es auch noch.

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das wird in einer Simulation vielleicht funktionieren. In der realen Welt werden viele Passagiere durch ein solches System bestimmt extrem gestresst sein. 

Jeder will der erste sein weil man Angst hat keinen Platz zu bekommen oder nicht mit seinen "Reisegspändli" zusammenzusitzen. Die Leute sind ja schon gestresst wenn sie einen reservierten Sitzplatz haben. Ich will mir gar nicht vorstellen wie das dann bei eurem System aussehen wird. Zustände wie früher bei EasyJet ohne die zugewiesenen Sitzplätze... Gedränge und Stress vorprogrammiert... 

 

Ich wünsche euch trotzdem viel Glück und Erfolg dabei.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Passagiere können auch in einer Traube vor dem Gate stehen. Das spielt keine Rolle. Es wird trotzdem immer nur eine Boardingkarte auf's mal kontrolliert - und ein Platz zugewiesen. Nach der Kontrolle ist das limitierende sowieso die Gehgeschwindigkeit und die Breite des Fingerdocks/Treppe. (Natürlich können wir auch mit mehreren Schaltern umgehen.)

 

Sicher werden die ersten Passagiere eher hinten platziert. Aber nach 1min Boarding lässt sich nicht mehr wirklich sagen wer wohin platziert wird. Übrigens, können die Fluggesellschaften weiterhin Plätze verkaufen. Diese Plätze sind dann einfach schon reserviert. Auch bei 30% verkauften Plätzen sind wir noch massiv schneller. Bezüglich Business und Eco+ ist es der Airline überlassen was sie machen möchte. Damit umgehen können wir problemlos.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und dann gibts noch die wie ich, welche beim Drängeln völlig aus der Reihe kippen. Statt frühzeitig mein Revier zu markieren, habe ich schon öfter einmal irgendwo nebenan am Terminalfenster ausgeharrt und noch rasch meine Sammlung optimiert. Oder es zumindest versucht ... ;)

 

Gruss

 

JOEL

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Muss man sein Handgepäck selber mitbringen, oder bekommt jeder ein Köfferchen und eine Tasche, sowie Wintermantel etc. in die Hand gedrückt? Ich denke, das macht auch einen grossen Unterschied, ob man mit einer realistischen "Absitzzeit" testet, oder die Leute mehr oder weniger "ohne alles" in den Flieger schickt. Der eine braucht 1 Minute im Gang, um erstmal sein Buch, Kopfhörer, iPad, Zeitschriften etc. rauszukramen und seine Sachen zu verstauen, der andere ist schnell auf dem Platz. Das müsste man am besten auch noch abschätzen bei der Sitzplatzvergabe.  ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Dominic,

 

freut mich das du kommt. Frag doch bei deinen Kommilitonen noch etwas rum, vielleicht kommt ja noch jemand. In dem Fall lass es mich per Mail wissen, sodass ich euch in eine Gruppe packen kann (info@ddyna.aero).

Gruss

--

 

Hallo  F-LSZH

 

Wir testen einfach so sie die Leute kommen. Etwas Handgepäck werden die meisten schon dabei haben. Wir werden das aber sicher in einer Infomail vor dem test thematisieren. Wir haben genügend Vergleichsdaten (synthetische und echte), sodass wir den Unterschied raus rechnen können.

Es gibt noch mehr wie Gepäck: z.B. das Alter korreliert mit der benötigten Zeit zum absitzen etc.... Aber das kommt dann erst später.

 

Gruss

Bearbeitet von de dani
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bin dabei und gespannt wie ich meine 200cm in no time in die Reihe quetschen soll. Bitte schon mal einen Exit.... pardon, wollte nicht drängeln. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ihr sowieso schon mal Tests macht...

 

Probiert doch mal aus, wieviel schneller das Boarden geht, wenn alle Armlehnen vorher hochgeklappt werden, und alle Gurte nicht auf dem Sitz im Weg liegen, sondern vorne runterhängen.

Ich weiss, derzeit investieren die Airlines unglaublich Zeit darein, exakt die gegenteilige Situation zu schaffen, aber vielleicht sollten sie das mal aufhören... Ein Test wird mehr zeigen als Seiten von Diskussion.

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Probiert doch mal aus, wieviel schneller das Boarden geht, wenn alle Armlehnen vorher hochgeklappt werden, und alle Gurte nicht auf dem Sitz im Weg liegen, sondern vorne runterhängen.

Ich weiss, derzeit investieren die Airlines unglaublich Zeit darein, exakt die gegenteilige Situation zu schaffen, aber vielleicht sollten sie das mal aufhören... Ein Test wird mehr zeigen als Seiten von Diskussion.

 

 

Hängt dann nicht die Sitzgurtschnalle auf einer Höhe, die zu blauen Flecken am Schienbein führt?

 

Und jedem Erstflieger müsste man dann ja noch extra erklären, dass da tatsächlich ein Sitzgurt ist. Oder ist beim Test schon mit berücksichtigt, dass die F/As ja eh noch einmal durch die Kabine gehen, um sicher zu stellen, dass auch alle brav angeschnallt sind?

 

Gruss

 

JOEL

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und jedem Erstflieger müsste man dann ja noch extra erklären, dass da tatsächlich ein Sitzgurt ist.

Deshalb war die Idee in den 50ern ja vielleicht mal OK, heute sollte jeder schonmal von Sicherheitsgurten gehört haben...

 

Hängt dann nicht die Sitzgurtschnalle auf einer Höhe, die zu blauen Flecken am Schienbein führt?

Ich glaube nicht.

Als notorischer Fensterplatznutzer wäre ich sonst sicher beim Aussteigen mal mit dem Schinenbein an die runterhängenden Gurte meiner Sitznachbarn gestoßen.

 

Ultimativ wäre es vielleicht mal wert durchzurechnen, was Automatikguerte (wie heute in Reisebussen üblich) tasächlich mehr kosten, und wieviel zusätzliche Flüge sie jedes Jahr wegen zügigerem Boarding ermöglichen würden.

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das mit den Armlehnen stimmt sicher. Ist jeweils auch das erste das ich mache wenn ich an einen Fensterplatz muss. Armlehne hoch und dann rüberrutschen. Gurte wie in einem Car sind halt nicht so angenehm, das sie sich immer festziehen.

 

Wir haben noch Platz im Flieger - also nur weiter anmelden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

.................. Gurte wie in einem Car sind halt nicht so angenehm, das sie sich immer festziehen..................

 

.....und nicht festgezogene Gurte in  einem Flieger nützen überhaupt nichts (bzw. schaden sogar!), wenn einmal der Fall eintritt, wofür sie eigentlich da sind.

Es würde ja eine ganz leichte Federspannung genügen, um das Gurtband immer am Körper anliegen zu lassen. Aufwändiger - und damit teurer - wird es natürlich, wenn auch eine stramme Gurtstraffer-Funktion integriert wäre, die bei einem Crash auslöst. Keine Ahnung, wie das in den von Ralf erwähnten Reisebussen gelöst wurde.

 

Gruß

Manfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

nicht festgezogene Gurte in  einem Flieger nützen überhaupt nichts (bzw. schaden sogar!),

Ja, den Unterschied zwischen Beckengurt (gut) und Bauchgurt (potentiell tödlich) kennt kaum jemand, und den Teil "ziehen sie ihn fest an" des Sicherheitsbriefings überhören 90% der Passagiere geflissentlich. Die Airlines betonen es auch nicht übermäßig.

Ich hatte schonmal ein nettes Gespräch mit einer (mir gegenübersitzenden) Stewardess deswegen. Ich lege den Gurt immer erstmal locker an und ziehe ihn beim Aufrollen auf die Startbahn dann richtig stramm, um ihn dann wieder etwas zu lockern, wenn die Cabin Crew aufstehen darf.

Die Dame meinte, das wäre nicht nötig, es würde ausreichen ihn locker zu tragen...

 

Aufwändiger - und damit teurer - wird es natürlich, wenn auch eine stramme Gurtstraffer-Funktion integriert wäre

Gurtstraffer gibt es im Automobilbereich auch erst seit diesem Jahrtausend überall serienmäßig, schon ohne kann ein Gurt eine ganze Menge.

Mal ganz davon abgesehen habe viele moderne Business-Sitze heute Gurtairbags, da wäre vermutlich ein Gurtstraffer nicht komplizierter zu realisieren, der ginge u.U. sogar ohne Elektrik/Pyrotechnik vollmechanisch mit vorgespannter Feder.

 

Gurte wie in einem Car sind halt nicht so angenehm, das sie sich immer festziehen

Als Pilot sehe ich das natürlich genau umgekehrt... Ich ziehe während der Fahrt meinen Autogurt ständig nach, da er sich immer lockert sobald man sich mal bewegt... Ich mag es, fest angegurtet zu sein, aber ich weiss natürlich auch, dass sehr viele das anders empfinden. Für mich dürfte die Feder im Autogurt strammer sein, dann bräuchte man vermulich nichtmal den Gurtstraffer.

 

Es wäre ja vielleicht auch mal nett am Ende des Boardingtests zu überprüfen, wieviele der Passagiere wirklich korrekt (=fest) angeschnallt sind...

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber DeDani,

 

spannendes Konzept. Viel Erfolg damit.

 

Hier ein paar Gedanken aus Sicht eines "Betroffenen":

- Am Gate zu warten ohne zu wissen, welchen Sitzplatz man bekommt ist für Paxe ein schlechtes Gefühl - jeder kennt Geschichten von überbrückten Flugzeugen und ein relativ großer Anteil der Paxe haben dadurch ein viel schlechteres "Bauchgefühl" beim Fliegen

- Ihr geht davon aus, dass die Computer am Gate funktionieren. Wenn das nicht der Fall ist, dann habt ihr ein noch viel größeres Problem, als das heute der Fall ist. Gefühlt bei jedem 10. Flug ist das ein Problem

- Da ich als Pax ja keine Bordkarte habe: Wie identifiziere ich mich am Gate? Ein Teil des Zeitgewinns geht sicher dafür drauf, dass Leute ihren Personalausweis, ... erst mal suchen müssen.

- Ich habe nicht verstanden, wie das "Gruppenboarding" funktionieren wird: Gibt das nicht Chaos, wenn das "on the fly" am Gate erfolgen muss? Dann kommt irgendwann in der Mitte eine 10köpfige Gruppe, die zusammen sitzen will...

- Wie funktioniert das mit Sitzpräferenzen? Der eine will unbedingt am Fenster sitzen, der andere unbedingt am Gang...

- Schlägereien am Gate sind vorprogrammiert! Selbst wenn es nicht so sein sollte, wird die überwiegende Mehrzahl der Fluggäste vermuten, dass als erstes alle Fensterplätze vergeben werden. Endlich lohnt sich vordrängeln mal wieder wirklich ;-)

 

Und hier noch ein paar Gedanken aus Sicht von jemanden, der schon professionell mit Prozessoptimierung zu tun hatte:

- Eurer Video ist nett - allerdings ist der Vergleich zu "zufälligem Boarding" relativ nutzlos. Der relevante Vergleich ist der zu einem Boarding-System, bei dem man zunächst alle Fensterplätze von hinten nach vorne, dann alle Mittelplätze, ... füllt. Das können Fluglinien einführen, ohne von euch irgendeine Software kaufen zu müssen...

- Leider fehlen in eurer Simulation (zumindest in der auf Youtube) wesentliche Parameter. So verhalten sich alle Paxe "perfekt" und der Einsteigevorgang läuft ohne Störungen. In der Praxis setzen sich aber x% der Paxe auf einen falschen Platz und y% merken erst bei Reihe 25, dass sie sich eigentlich auf 14A hätten setzen sollen. Solche Fehler haben bei eurem System einen viel höheren Einfluss, da der Gang bei euch wie man schön sieht viel voller ist und es deswegen viel schwerer bis unmöglich, von Reihe 25 wieder zu 14 zurückzulaufen.

 

Gruss,

Florian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

- Da ich als Pax ja keine Bordkarte habe: Wie identifiziere ich mich am Gate? Ein Teil des Zeitgewinns geht sicher dafür drauf, dass Leute ihren Personalausweis, ... erst mal suchen müssen.

Es gibt nur ganz wenige Länder auf dieser Welt, die einen ohne Lichtbildausweis ins Flugzeug lassen. Und nein, es ist nicht tiefstes Afrika sondern z.B. Deutschland, wo jeder unidentifiziert ins Flugzeug kommt... Fast überall muss man seinen Pass vorzeigen.

 

Wie funktioniert das mit Sitzpräferenzen? Der eine will unbedingt am Fenster sitzen, der andere unbedingt am Gang...

Ähnlich wie schon heute bei Airlines, die unbedingt Geld mit Sitzplatzreservierungen verdienen wollen. Da sitzt dann der Fensterplatzbevorzuger am Gang und der Gangplatzbevorzuger am Fenster, und es entwickelt sich eine spontane Sitzplatztauschbörse an Bord. Das war z.B. bei Germanwings schön zu sehen, wie die die Sitzplatzwahl abgeschafft haben. Das beschleunigt das Boarden natürlich nicht unbedingt.

Es hat lange gedauert bis man das bei Unis eingesehen hat, das eine zentrale Studienplatzvergabe (Stichwort ZVS) nur zu einer florierenden Studienplatztauschbörse führt, und ein beachtlicher Anteil der Studenten erst im zweiten Semester tatsächlich losstudiert, und im ersten nur versucht von seiner zugewiesenen zu seiner Wunschuni zu kommen...

Auch an der Uni wird viel getauscht (Seminarplätze, Übungstermine...) was zentral gegen den Willen der Beteiligten zugewiesen wird.

 

Schlägereien am Gate sind vorprogrammiert! Selbst wenn es nicht so sein sollte, wird die überwiegende Mehrzahl der Fluggäste vermuten, dass als erstes alle Fensterplätze vergeben werden. Endlich lohnt sich vordrängeln mal wieder wirklich ;-)

Schlägerei ist natürlich doof, aber Vordrängeln sollte doch prinzipiell die Sache beschleunigen, vor allem wenn es keinen Einfluss auf die Bordingzeitpunkt-Sitzplatz-Beziehung hat (sprich Nummer 50 beim Boarden bekommt so oder so Sitz 30A, egal wer das nun ist).

 

merken erst bei Reihe 25, dass sie sich eigentlich auf 14A hätten setzen sollen.

oder meken erst spät, das Sitz 14A in der 13. Reihe ist... und sie auf 15A sitzen (ist mir schon bei abergläugischen Airlines passiert, die keine Reihe 13 haben)

 

Am Gate zu warten ohne zu wissen, welchen Sitzplatz man bekommt ist für Paxe ein schlechtes Gefühl

Ich fand das in den Anfangstagen der Germanwings absolut perfekt. Jeder nimmt den Sitzplatz, der ihm gefällt, die denen es egal ist sitzen am Ende irgendwo wo noch Platz ist. 

Es ist allerdings ein sehr schlechtes Gefühl zu wissen, das man gleich gegen seinen Willen irgendwo hin gesetzt wird, und nichts dagegen tun kann (ausser der besagten spontanen Sitzplatzbörse an Bord...)

 

Die Mythbusters haben das ja auch schon mal gemacht, mit den zwei Messgrößen Zeit und Passagierzufriedenheit. Interessanterweise sind die Passagiere mit den schnellen Verfahren nicht unbedingt glücklich. Objektives und subjektives Empfinden sind halt verschieden.

Bei denen gab es aber immer vorher zugewiesene Sitzplätze, daher wäre es interessant mal einen Versuch mit einem neuen Verfahren zu sehen.

 

Ich war vor ein paar Jahren jedenfalls beeindruckt, wie viel schneller und stressfreier Singapore einen A380 in SIN boarded, verglichen mit einer 747 in FRA. Aber Asiaten und Hessen sind natürlich auch nicht vergleichbare Charaktere, es muss also nicht unbedingt am Verfahren gelegen haben.

Sinnvoll fand ich es allemal, große Sitzpläne auszuhängen, damit wenigstens die Passagiere die es wollen, sich vorher schlau machen können wo sie hinmüssen, und wie und wann (mit welcher Boardinggruppe) sie da hin kommen. Die Idee das erst an der Flugzeugtür bzw. an der ersten Gabelung im Tunnel zu erfahren ist eigentlich ziemlich dämlich. Eine zweite Kontrolle des Boardingpasses da sorgt eigentlich immer für eine unnötige Schlange im Tunnel.

Zu wissen was kommt empfinden viele als positiv. Ungewissheit und Unsicherheit als negativ, da sehe ich das Hauptproblem dieser Idee.

Aber Menschen wandeln sich auch, heute hat eine Mehrheit kein Problem mehr damit, blind einem Navi zu folgen ohne eine leiseste Ahnung davon zu haben, wo sie nun gerade sind. Mir ist das als Kontrollfreak völlig zuwider, ich muss immer wissen was abgeht, und zumindest das Gefühl haben es beeinflussen zu können.

 

Hat eigentlich schonmal jemand untersucht, ob das Boarden durch zwei Türen von zwei Enden her (auf Aussenparkpositionen ja ziemlich üblich) nun schneller oder langsamer ist, ob die Mehrheit nun die richtige Tür nimmt, oder ob es sich in der Mitte knubbelt weil sich ein Teil der Ströme kreuzt? Beim Aussteigen ist das definitiv schneller, aber beim Boarden?

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ralf,

 

Ja, zwei Türen sind eigentlich immer Schneller. Nicht doppelt so schnell aber sicher schneller.

 

Danke für deine Anregungen Florian. Tatsächlich haben wir die meisten deiner Punkte im Griff. Es ist auch nicht so, dass du nicht weist was du bekommst. Wenn du beschliesst einen festen Sitzplatz zu buchen und dafür bezahlst, wirst du den auch bekommen. Wenn du "einfach einen" Fensterplatz willst, dann haben wir die Fensterplatz Option. Du wirst dann auch einen Fensterplatz bekommen - nur ist halt unbestimmt wo der sein wird (aber das hast du ja auch gewollt, sonst hättest du einen spezifischen Platz auswählen können).

Es ist auch nicht so, dass wir keine Boardingkarten haben. Diejenigen Passagiere, nur wird halt der Grossteil keinen Sitzplatz auf der Boardingkarte haben. Wir werden übrigens auch mit der 20-Personen-Touristen-Gruppe fertig. Egal ob die in einem Zug einsteigen oder zerstückelt. Zusammen sitzen werden sie immer.

Weiter ist die richtige Vergleichsmethode definitiv "Zufällig" (Passagiere haben feste Plätze und steigen irgendwann ein). Es ist schlicht die Standardmethode für viele Airlines, lässt Gruppen zu, hat keinen zusätzlichen Personalbedarf, ist nicht störanfällig ect.

 

Übrigens lässt sich mit unserem System noch viel mehr anstellen. Beispielsweise können wir während 5 Minuten nur den vorderen Teil der Kabine boarden (z.b. weil der hindere noch gereinigt wird) und dann erst nach 5 Minuten den hinteren.

 

Oder wir können den Schwerpunkt der Maschine während des Boardings optimieren, was wiederum Treibstoff spart.

 

Im Test werden wir jedoch diese Dinge mal weglassen und uns darauf konzentrieren die Leute möglichst schnell auf ihre Plätze zu bringen. (so, dass sie aber in der Gruppe zusammen sitzen).

 

 

-> www.test.de.ddyna.aero

 

 

Nur das es nochmals gesagt ist, wir vergeben sicher keine nummern und rufen niemanden auf... wieso auch... was wäre absurd... und eine Tauschbörse braucht es auch nicht...

Bearbeitet von de dani
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich weiss auch nicht, ob ein neues System wirklich so einen Zeitvorteil bringt. Auf gefühlt 95% meiner Flüge in den letzten Jahren war der Boardingprozess keine zeitkritische Komponente. Es gab zwar fast immer ein gewisses "Chaos" beim Einsteigen, aber schlussendlich sassen alle bereits an ihrem Platz, um dann noch 2-3 Minuten zu warten bis die letzten Passagiere sich entweder vom Shopping auch noch ans Gate bequemten oder knapp noch den Anschluss erwischt haben. Ein "Boarding Completed" kurz nachdem die grosse Masse sich hingesetzt hat oder sogar noch teilweise Passagiere im Gang stehen, habe ich noch selten erlebt...

 

Und die Hälfte der Flüge wurde auf der Aussenposition mit Bus abgefertigt, da bringt es auch nicht so viel.

 

Auch wenn das allgemeine Boarding schneller geht, das kann man nicht vermeiden.

 

Grüsse

Ernst

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Boardingzeiten sind definitiv der kritische Faktor im Turnaround - bislang nur halt so geplant das es meist reicht. Das heisst aber nicht das es nicht besser geht. Ground operation würden es lieben 2-3 minuten mehr zu haben.

 

Persönliche Erfahrung ist da meist nicht sehr hilfreich und führt einem in diesem Fall fehl.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber DeDani,

 

Danke für die Erklärungen. Ich hab nun auch ein bisschen auf eurer HP gelesen. Ist in der Tat ein interessantes Konzept. Allerdings ist der Markt (zumindest in Europa) aus meiner Sicht relativ überschaubar.

Das ist ja ein System, dass grundsätzlich auf den Low Cost Markt abzielt - für den Pax gibt es im Vergleich zum traditionellen Boarding vorab zugewiesenen Sitzplätzen am Automaten ja nur Nachteile und keine Vorteile. Ich muss ja weiterhin im Netz/am Schalter/am Automaten einchecken und die gleichen Angaben machen, wie heute, nur, dass ich dann keinen SItzplatz zugewiesen bekomme, sondern die Hoffnung haben muss, dass meine Wünsche auch erfüllt werden.

Zudem funktioniert es natürlich nur, wenn über Finger geboarded wird und nicht mit Bussen - was bei LCC in Europa seltener ist, als in den USA.

 

Spannend finde ich insbesondere die Frage, ab welche Menge und welcher Art von Sonderwünschen (Fensterplatz aber nicht über dem Flügel und mindestens 3 Reihen von der Toilette weg...) euer System keine Vorteile mehr bringt, weil das Platzzuweisungsproblem faktisch überbestimmt ist.

Weiter ist die richtige Vergleichsmethode definitiv "Zufällig" (Passagiere haben feste Plätze und steigen irgendwann ein). Es ist schlicht die Standardmethode für viele Airlines, lässt Gruppen zu, hat keinen zusätzlichen Personalbedarf, ist nicht störanfällig ect.

Das sehe ich anders! Wenn eine Airline ihr Platzzuweisungssystem so fundamental ändert, dann wird sie nicht nur das heutige mit eurem Modell vergleichen, sondern alle relevanten Modelle gegenüberstellen. Dabei fallen mir mindestens 5 Typen ein:

- Zufällig mit vorgegebenen Plätzen.

- Optimiertes Zonenboarding mit vorgegebenen Plätzen.

- Euer System mit Platzzuweisung am Gate

- Simple Optimierung mit Platzzuweisung am Gate (also z.B. 30A,28A,26A,...,29F, 27F,...)

- Freie Platzwahl ohne Sitzzuweisung

 

Diese 5 Modelle haben alle unterschiedliche Vor- und Nachteile bezüglich Boardingzeit (mittlere UND maximale), Kosten, Kundenzufiredenheit, Ausfallsicherheit, ...

 

Viel Erfolg,

Florian

Bearbeitet von Chipart
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...