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2017-01-09 | Piper PA46-310P | N46U | LSZF (Birrfeld) | Runway Overshoot


mds

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«Nach einem Startabbruch auf der Piste 26 überrollte das Flugzeug das Pistenende und kam im Schnee des angrenzenden Wiesland zum Stillstand.»



 

Viel «Wiesland» steht nach dem Ende von Piste 26 nicht zur Verfügung:

 


 

Die Piloten waren Jahrgang 1944 und 1945. Birrfelder Piloten kennen die N46U als Flugzeug, das bei fast jedem Wetter fliegt.

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Leider Sieht man auf der Webcam die Endlage des Flugzeuges nicht. Das Bild um 11:10 zeigt das Flugzeug bereits wieder auf dem Vorfeld stehen (Zeitpunkt des Vorfalls 11:07 laut Bericht).

Auf den Bildern der Webcam vom besagten Zeitpunkt sieht man jedoch deutlich die Spuren im Schnee, die vom Pistenende weg nach rechts führen (Im oben verlinkten Google Maps Ausschnitt etwa dorthin, wo die Dimona am Rande des Rollweges steht). Scheint gerade also noch vor dem Segelflughangar zum Stehen gekommen zu sein....

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Bei MTOW ist ohne Wind und bei ISA auf 1500 ft bei dem Flieger der Takeoff Ground Roll so um die 1500ft uns ein Landing Ground Roll von etwa 1100ft. Das macht in Summe etwa 790m Bahn die man braucht, wenn man sich kurz vor dem Abheben entscheidet, den Start abzubrechen - natürlich unter optimalen Bedingungen und wenn man "handbuchwertgemäße"-Technik anwendet. 

 

Für sehr späte Startabbrüche ist die Bahn in Birrfeld also schlicht zu kurz...

 

Aber dennoch hat der Pilot doch offenbar alles richtig gemacht: Selbst wenn es nicht mehr gereicht hätte, wäre ein kaputter Fluglatzzaun immer noch besser gewesen, als mit kaputtem Flieger in der Luft zu sein. Und in diesem Fall hat es ja sogar noch ohne Zaun gereicht.

 

Florian

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Da fällt mir immer die 50/70 Regel ein, die ich für genau solche Fällt sehr gut finde.

 

Wenn ich bei 50% der Piste noch nicht 70% der t/o speed habe, breche ich ab.

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Wenn ich bei 50% der Piste noch nicht 70% der t/o speed habe, breche ich ab.

 

Das ist, wenn man nicht gerechnet hat, um ein vielfaches besser, als gar keine Regel. Es deckt aber natürlich nur einen kleinen Teil der notwendigen Startabbrüche ab - nämlich diejenigen wegen zu geringer Motorleistung.

 

Weswegen sie für viele Piloten schon großartig ist, ist leider, dass sie (bzw. ihre Beachtung) dazu "zwingt" während des Startlaufs auf die Geschwindigkeit und zurückgelegte Strecke zu achten - und nicht einfach "am Ende der Piste zu ziehen". Außerdem weiss man dann zumindest schon mal, was die genaue Abbhebegeschwindigkeit sein soll.

 

Sie sagt aber natürlich weder was dazu aus, dass es nicht auch andere Gründe für einen Startabbruch nach der Halbbahn gibt noch, dass es trotz erfüllter 50/70 Regel gravierende Motorprobleme geben kann - wenn man mit einem SEP in Frankfurt bei der Halbbahn erst 70% der Abhebegeschwindigkeit hat... ;-)

 

Wie man aus den Daten oben für die Malibu sieht, beschleunigen unsere Flugzeuge typischerweise langsamer, als sie bremsen - das sollte ausser bei einigen sehr leichten Mustern, extrem übermotorisierten Kunstfliegern und ein paar Spornradflugzeugen bei denen die Bremsleistung nicht reibungs- sondern drehmomentlimitiert ist bei SEP immer so sein. In so fern ist der spätbestmögliche Zeitpunkt zum Startabbruch bei dem die Bahnlänge noch zum stoppen ausreicht (also das Äquivalent zur V1-Speed bei großem Blech) bei SEP typischerweise einiges hinter der Halbbahnmarkierung.

 

Florian

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Christian Forrer

Da fällt mir immer die 50/70 Regel ein, die ich für genau solche Fällt sehr gut finde.

 

Wenn ich bei 50% der Piste noch nicht 70% der t/o speed habe, breche ich ab.

 

... Wobei mit dieser Regel eine schneebedeckte Piste sicher nicht berücksichtigt ist...

Also von daher Glück gehabt und/oder frühgenug den Startabbruch eingeleitet.

 

Gruss

Christian

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... Wobei mit dieser Regel eine schneebedeckte Piste sicher nicht berücksichtigt ist...

 

Braucht sie auch nicht, da Schnee zumindest fester Schnee wenig Einfluss auf die Startrollstrecke hat.

 

Die 50/70 Regel sagt ja nichts darüber aus, ob man es bis zum Pistenende schafft, anzuhalten, sondern im Gegenteil, ob man es zum Bahnende schaffen kann, abzuheben: Bei 50 Prozent der Piste sollte das Flugzeug gut 50% der notwendigen Energie zum Fliegen haben (die Annahme, dass der Propeller über den gesamten Startvorgang zu einem kontinuierlichen Energiezuwachs führt ist "gut genug"). Und 50% der Geschwindigkeitsenergie entsprechend etwa 70% der Geschwindigkeit. 

 

Wenn also die 50/70 Regel nicht erfüllt ist und man nicht am Anfang des Startlaufs durch ungeschickte Starttechnik Strecke "verschenkt" hat, dann ist Startabbruch immer die bessere Wahl: Man wird es nicht schaffen, zu starten und langsam nach dem Bremsversuch in den Zaun zu rutschen ist immer noch besser,als schnell reinzulassen...

 

Wenn man es genauer wissen will - und sicher gehen, dass man bei Abbruch es tatsächlich noch schafft, bis Pistenende anzuhalten, dann muss man sich "wie die großen" seine V1 ausrechnen - was ja auch kein Hexenwerk ist, aber eben etwas mehr Aufwand.

 

Florian

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  • 5 Monate später...

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