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Praktische Frage - Anflug LSZL wenn Tower inactive


verve

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Hallo zusammen,

War vorletztes Wochenende zur Pizza in Locarno. Tower war nicht aktiv und vom Norden kommend wäre ein straight-in auf die 26R die optimale Variante gewesen. Aber - ziemlich viel Verkehr auf dem Circuit!

 

Normalerweise würde ich 500ft über dem Circuit overhead gehen und dann mid-Downwind joinen - geht in Locarno aber nicht ausser man will sich einen Fallschirm an den Flügel hängen. Was wäre das sinnvollste procedure?

 

Ich bin dann etwas nach links und via die left hand base 26 auf 26R angeflogen....fand es aber immer noch etwas unübersichtlich...was würdet Ihr machen?

 

Vielen Dank für Eure erhellenden Kommentare

 

Chris

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Overhead wäre in der Tat nicht sehr zweckmässig gewesen. Parabetrieb!

Man muss schon gut zuhören am Funk und verstehen, wo denn die andern Flugzeuge sich überhaupt befinden. Nicht alle welche funken fliegen auf der Platzrunde.

 

1. Aufruf  Arbedo wie auf der VFR Area Chart vorgesehen. Dort auch deutlich sagen "for straight-in approach RWY26R"

2. Danach den sonstigen Verkehr auf der TWR Frequenz monitoren und sich ein Bild machen, wo die andern Flugzeuge sich befinden. Solange kein Konflikt offensichtlich wird, den geplanten Anflug fortsetzen, Luftraum intensiv beobachten um die andern Flugzeuge zu lokalisieren. Flugzeuge auf der Platzrunde haben Vortritt falls sich ein Konflikt ergibt. Zu bedenken ist, dass lokaler Verkehr (z.B. der Para-Porter oder die Helis) normalerweise eine der beiden Graspisten benutzt (26C oder 26L)

3. An der CTR Grenze bei Gudo wieder position report mit Höhe und nochmals "straight in approach RWY26R"

4. Bald danach "long final RWY26R". Hier ist nun sicher ganz wichtig nach Verkehr in der base Ausschau zu halten, denn wenn da nun ein anderes Flugzeug kommt, sollte es eigentlich sichtbar sein und falls es auch auf die 26R anfliegt, hat es Vortritt und man muss durchstarten und eine Platzrunde fliegen. Bitte dann eine komplette Platzrunde, also geradeaus bis über den See, praktisch bis Minusio, dann links herum Richtung Vira und in den downwind auf 2000 ft mit Festfahrwerk bzw. 3000 ft mit Einziehfahrwerk gemäss der VAC.

5. "final RWY 26R"

 

Falls es aber andern Verkehr hat auf der Platzrunde welcher auch auf RWY26R landen will, dann hat dieser Verkehr Vortritt und man muss sich entsprechend so einordnen, dass dieser Verkehr nicht behindert wird, also beispielsweise so, wie Du es gemacht hast. Das war sicher auch nicht so falsch.

 

Gruss

Philipp

Bearbeitet von Brufi
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Straight in geht sicherlich bei wenig Verkehr und wenn man auf der Freq. gut mithört. Wenn du was schnelleres fliegst, flieg einen Upwind nördlich des Platzes um dann über den See in den normalen Downwind zu drehen und dann den Circuit normal zu Ende fliegen. So haben wirs jeweils gemacht um Speed abzubauen.

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....Wenn du was schnelleres fliegst, flieg einen Upwind nördlich des Platzes um dann über den See in den normalen Downwind zu drehen und dann den Circuit normal zu Ende fliegen. So haben wirs jeweils gemacht um Speed abzubauen.

 

So kann man es zwar auch machen, aber das ist im Grunde genommen und bei Lichte betrachtet nicht so zweckmässig.Die Idee zuerst einmal um den Platz zu fliegen (Upwind - Crosswind - Downwind)  finde ich an sich noch gut, so von wegen sich Übersicht verschaffen und Traffic/Look-Out, aber die Argumentation "um Speed abzubauen" ist daneben.

Wenn man im Sinkflug die Leventina hinunterkommt mit Karacho, dann sollte man soweit vor dem Flugzeug sein, dass man rechtzeitig die Geschwindigkeit abbaut damit man einen straight-in approach stabilisiert kriegt. Falls man das nicht schafft, sollte man langsamer fliegen von allem Anfang an.

 

Gruss

Philipp

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Ist aber das offizielle Procedure der Luftwaffe für Locarno, das man mit unseren Fliegern auch erhält wenn ATC arbeitet

Der zusätzliche Weg half halt den Speed zu halten bis in den Downwind, erst da haben wir jeweils reduziert.

Bearbeitet von Young Pilot
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Habe ich mir schon gedacht, dass es um PC7 der Luftwaffe geht. Es gibt fundamentale taktische Grundsätze, weshalb die Luftwaffe mit full speed bis in die Flugplatznähe (downwind) fliegt und erst dann die Speed abbaut.

Gruss

Philipp                                                  

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Als ehemalige Flugverkehrsleiterin von Locarno kann ich Dir noch folgendes sagen: 

Straight-in approaches, auch ohne Tower, sind fast Standard, die anderen Piloten, vor allem die locals, machen Dir auch mal Platz, und verlängern den Downwind, damit ein Anflug von Bellinzona gemacht werden kann. 

Falls aber wirklich soviel los ist, dann die Standardvariante wählen. Ueber Upwind in den Downwind und so weiter. Wie Du richtig gesagt hast, auf keinen Fall overhead kreuzen, es gibt Fallschirmbetrieb, und im Sommer auch noch Segelflugbetrieb, welche diesen Sektor nutzen. 

 

Das mit dem PC7 hat noch einen anderen Grund: Man will die Schüler an die Standards gewöhnen, d.h. mind eine halbe Volte wird geflogen. Man darf nicht vergessen, es sind auch Schüler! Die müssen sich zuerst an die Geschwindigkeit, und die militärischen Gepflogenheiten, gewöhnen, danach wird auch bei denen Straight-in angeflogen. Gilt normalerweise nur für die ersten 3-4 Wochen der Ausbildung, oder bei Formationsflug, da wird der Upwind benötigt, um die Separierung zu üben. Der erste fliegt dann vom Upwind über den Tower, der zweite dreht Anfang See in den Downwind ein. Falls nur Downwind geflogen würde, wird sogar eineinhalb Volten geflogen, um das Break-off im Upwind zu fliegen.

 

Wie überall sollte man den Flugfunk gut verfolgen, und sich ein Bild von den anderen Flugzeugen machen. Braucht etwas Uebung, hilft aber auch später, wenn man IFR fliegt.

 

Gruss 

Claudia

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Es gibt fundamentale taktische Grundsätze, weshalb die Luftwaffe mit full speed bis in die Flugplatznähe (downwind) fliegt

 

Die Luftwaffe hat so Einige fundamentale Grundsätze die in letzter Zeit niemand mehr versteht, die völlig unzweckmässig und zu guter letzt auch noch gefährlich sind. Und um der Frage nach Beispielen zuvor zu kommen sei der Rückwärtsstart des Cougar am Gotthard mit allseits bekanntem, unschönen Ende erwähnt.

 

Markus

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