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2017-05-28 | HB-3210 | LS6 | Winteregg (Faulhorn BE) | Kollision mit Steinadler


mds

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Mit Hervorhebungen:

«Während des Flugverlaufes flog der Pilot nördlich des Lütschentals in Richtung Faulhorn. Etwa 700 m südwestlich des Gipfels der Winteregg drehte der Pilot in einer Rechtskurve in einen guten Aufwind ein […]. Nach dem ersten Vollkreis sah der Pilot einen Steinadler, der im gleichen Aufwind ebenfalls in Rechtskreisen fliegend an Höhe gewann. Die Kreise des Segelflugzeugs und des Adlers schienen sich dabei leicht zu überschneiden, aber es bestand kein Kollisionsrisiko. Im Moment, in dem der Pilot mit dem Adler scheinbar Blickkontakt herstellen konnte, änderte der Greifvogel abrupt seine Drehrichtung nach links in Richtung des Segelflugzeugs. In der Folge kollidierte der Adler auf einer Flughöhe von 2920 m/M, rund 400 m über der Bergkrete der Winteregg, mit der rechten Seite der Kabinenhaube des Segelflugzeugs, so dass diese barst […]. Der Pilot bemerkte, dass sich der Adler in der Flugkabine über der Kopfstütze verfangen haben musste und bugsierte ihn mit seinen Händen aus dem Flugzeug. Im Anschluss daran verlor er den Adler aus den Augen. 
 
Praktisch zeitgleich vernahm der Pilot ein weiteres, lautes Knallgeräusch und das Segelflugzeug fing an, leicht nach links zu schieben. Der Pilot vermutete vorerst, dass der Adler zusätzlich mit dem Höhenleitwerk kollidiert sei und dieses dabei beschädigt haben könnte. Die Steuerbarkeit des Segelflugzeuges war aber weiterhin gewährleistet. Es zeigte sich in der Folge, dass sich ein zusätzlicher Riss in der Kabinenhaube gebildet hatte, der das Knallgeräusch ausgelöst haben musste. 
 
Der Pilot entschloss sich, auf direktem Weg zum Flugplatz Thun zurückzufliegen. Während des Rückfluges verstaute er die Scherben der Kabinenhaube sowie die Flugkarten mit dem restlichen Material in der Flugkabine und setzte blind Meldungen auf der Funkfrequenz von Thun ab. Die anschliessende Direktlandung auf dem Flugplatz Thun verlief ereignislos.»

 


«Schaden am Segelflugzeug
 
Die rechte Seite der Kabinenhaube war komplett herausgebrochen und fehlte. Zusätzlich verlief ein Riss quer über die gesamte Kabinenhaube […]. Die Rückenlehne des Pilotensitzes war an mehreren Stellen gebrochen.»

 


«Studie zu Kollisionen zwischen Steinadlern und Flugzeugen 
 
In einer Studie der Schweizerischen Vogelwarte1 wurden zwanzig dokumentierte Fälle von Kollisionen zwischen Luftfahrzeugen und Steinadlern analysiert und Verhaltensregeln für Piloten zur Vermeidung von derartigen Kollisionen vorgeschlagen. Die meisten der Fälle betrafen Segelflugzeuge, die – abgesehen von der Objektgrösse – bezüglich Silhouette und Geschwindigkeit ungefähr den optischen Signalen entsprechen, die bei Steinadlern normalerweise von fremden, fliegenden Artgenossen ausgehen. Aufgrund des Territorialverhaltens des Steinadlers löst ein solcher optischer Reiz innerhalb der Reviergrenzen Aggressionsverhalten aus. Bei Unterschreiten einer kritischen Distanz von etwa 100 m können diese Signale zu einer Instinkthandlung des Steinadlers mit nachfolgendem ‹Angriffsflug› oder ‹Stossflug› führen.
 
[…]»

 


«Schlussfolgerung
 
Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass das Segelflugzeug beim Kreisen in der Thermik mit einem Steinadler kollidierte. Mit grosser Wahrscheinlichkeit betrachtete der Greifvogel das Segelflugzeug als fremden, fliegenden Artgenossen und führte nach Unterschreiten einer kritischen
Distanz von rund 100 m instinktiv einen aggressiv motivierten ‹Angriffsflug› auf das Segelflugzeug aus.
 
Der Entscheid des Piloten, nach der Kollision mit dem Steinadler sofort zum Ausgangsflugplatz Thun zurückzukehren, war der Situation angepasst.»

 

 
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wer war zuerst in diesem Revier ?

So ein Vogel hat mich mal aus dem letzten Aufwind des Tages vertrieben und zu einer Aussenladung zwischen den Kühen gezwungen. Mir isi egal wer das welches Revier hat. Das sind Mistviecher!

 

Wolfgang

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So ein Vogel hat mich mal aus dem letzten Aufwind des Tages vertrieben und zu einer Aussenladung zwischen den Kühen gezwungen. Mir isi egal wer das welches Revier hat. Das sind Mistviecher!

 

Wolfgang

Ich glaub', Du bist einfach blos neidisch..... :D

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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Mistviecher: ich denke, es ist eher umgekehrt....

 

Hier ein Interessanter Artikel aus der NZZ zum Thema: https://www.nzz.ch/panorama/der-adler-ist-und-bleibt-koenig-der-alpen-1.18294802

 

Darin heisst es u.A:

 

Für Segelflieger gilt: Beim Kreisen gleiche Drehrichtung wie der Adler einnehmen, mit empfohlenem Mindestabstand zum Tier von 100 Metern. Zudem ist das Gebiet eines Horsts zu meiden, um Bruten nicht zu gefährden. Für einen Piloten ist es wichtig, auch die Flugart eines Adlers im Auge zu behalten. Setzt der Adler zum «Girlandenflug» an – einem markanten, wellenartigen Flug –, signalisiert das eine erhöhte Aggressionsbereitschaft. Der «Kollege» markiert seinen territorialen Anspruch, was für den Piloten heisst: Wegfliegen! Sonst könnte es sein, dass er die Krallen «ausfährt», die Flügel anzieht und sich mit seinen bis zu 6,5 Kilogramm Gewicht auf das Flugzeug stürzt.

 

 

Müsste eigentlich allen Alpenfliegern bekannt sein.

 

Gruss

Andreas

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So ein Vogel hat mich mal aus dem letzten Aufwind des Tages vertrieben und zu einer Aussenladung zwischen den Kühen gezwungen. Mir isi egal wer das welches Revier hat. Das sind Mistviecher!

 

Wolfgang

Nehme Dein Armee Karabiner ins Cockpit.

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Nehme Dein Armee Karabiner ins Cockpit.

Austrianer dürfen das nicht! Ebensowenig wie Alemannen :o  Oder gibt es dafür Ausnahmen?

 

Wie wäre das eigentlich, wenn sich eine Überlebensausrüstung mit Signalpistole an Bord befände? Wäre da die Benutzung gegen einen angreifenden Adler nicht ein legitimer Akt von Notwehr?

 

Ah, da kommt mir doch beim Schreiben gleich eine noch viel bessere Idee: man sollte alle durch Angriffe größerer Greifvögel gefährdete Luftfahzeuge (Glider, MoSe, UL's etc.) mit Defensivtechniken, wie etwa Flares ausrüsten, wie man es von Militärflugzeugen kennt. Per Knopfdruck müßten Kaskaden kleiner Feuerwerkskörper ausgestoßen werden, die mit Lichtblitzen verpuffen.

 

Gruß

Manfred

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Es gibt auch andere Taktiken. Vor 25 Jahren sah ich eine meiner Flugschülerinnen einen Aufwind entfernt von mir kreisen. Mit einem Mal gesellt sich so ein Adlervogel dazu, kreist ein paar mal in gleicher Richtung mit der K8, wendet,  fährt die Krallen aus und greift die K8 an. Die Flugschülerin ist in meine Aufwind geflüchtet und der Adler ist - nun alleiniger Besitzer des Aufwindes - souverän weitergekreist.

 

Entweder war ihm Höhe egal oder unser Aufwind war besser, jedenfalls hat meine ASW20 und die K8  ihn bald deutlich überstiegen. Mit einem mal kippt die K8 über die Fläche ab und schiesst gefühlt mit Vne in den andern Aufwind auf den Vogel herunter. Der legt die Flügel an - seine Vne ist offenbar besser als die der K8  und entschwindet zwischen den Felsen.

 

Die K8 kreist wieder im alten Aufwind als wäre nix gewesen.

 

Nach der Landung versuchte ich Dinge wie Diszplin im Flug, abkippen über 60Grad ist Kunsflug, Zulassung K8 und dgl anzusprechen. Knapper Kommentar der jungen Frau: "Das war MEIN Aufwind".

 

Habs dabei bewenden lassen - ein  Grund war die Erinnerung an meine Ausenlandung ein paar Jahre zuvor.

 

Wolfgang

Bearbeitet von Maxrpm
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Die müssen halt im Schützenverein sein...

Da ist es Sitte, dass man den Vogel abschießt :D

 

Gruß

Ralf

He, He, ich bin Schützenmeister in einem Schützenverein.

Die Vögel lassen wir in Ruhe!

Wir haben eher Probleme mit dem Bauer, der seine Kühe nicht rechtzeitig in den Stall bringt,  Dann schiessen wir eben einfach über die Kühe hinweg.(300 m)

Der Bauer  meint nur immer, dann kämen wir Schützen eben zu günstigem Rindsfleisch.

 

Das grosse Problem wäre in diesem Fall aber nicht das erlegte Rind, sondern die Presse und die fanatischen Tierschützer!

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.... ob jemals einer der "edlen Gattung" es gewagt hätte....ohne die "Mistfiecher" als Vorbild?

 

Danke Adler und Co, für das schöne Hobby, das du in Perfektion vormachst, und ich, der eigentlich nicht für die Lüfte gedacht ist, daran teilhaben darf. Du dein Territorium ganz oft mit mir friedlich teilst.

 

 

So kann man es auch sehen.

 

Gruss Fritz

GS Pilot 

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 ............ Knapper Kommentar der jungen Frau: "Das war MEIN Aufwind"...........

 

 

Wolfgang

Es scheint, als ob deine Flugschülerin schon damals den "richtigen Draht" zu den Vögeln gefunden hatte.

 

Gruß

Manfred

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Ich hab nix drauf gesagt. Wir waren da schon verheiratet.

Aha, damit war die Lufthoheit schon klar definiert ;)

 

Gruß

Manfred

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He, He, ich bin Schützenmeister in einem Schützenverein.

Die Vögel lassen wir in Ruhe!

Wir haben eher Probleme mit dem Bauer, der seine Kühe nicht rechtzeitig in den Stall bringt,  Dann schiessen wir eben einfach über die Kühe hinweg.(300 m)

Der Bauer  meint nur immer, dann kämen wir Schützen eben zu günstigem Rindsfleisch.

 

Das grosse Problem wäre in diesem Fall aber nicht das erlegte Rind, sondern die Presse und die fanatischen Tierschützer!

 

Ältere Kühe; gibt/gäbe wohl eher Kuhfleisch..

 

Wo gäbe es da  g r o s s e  Probleme mit der Presse?

 

 

 

jens

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Ältere Kühe; gibt/gäbe wohl eher Kuhfleisch..

 

Wo gäbe es da  g r o s s e  Probleme mit der Presse?

 

 

 

jens

Unsere Presse wartet doch nur darauf,  dass sie mit Riesenlettern schreiben kann: Sportschütze verwechselt bei der Schussabgabe mit dem Sturmgewehr, Kuh mit Schiessscheibe!

 

Wir Schützen sind bei den meisten Schweizer Presseorganen ungefähr so beliebt wie die GA. Da liegt immer ein Skandälchen drin, um die Verkaufszahlen zu verbessern.

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Warum eigentlich ist dieser Vogel, vom Bundesadler bist zum American Eagle, ein solchermaßen welt-umspannendes Wappentier?

Ausser in Wales. Da muss man sich in den​ Themik mit Drachen rumschlagen, das sind erstmal Mistviecher ;) 

Das Emu in Australien kann ja zum Glück nicht fliegen...

 

Gruß

Ralf

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