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Ryan-Air: riesen Umweg trotz Verspätung - oder wegen?


Fähnrich

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ahoi, 

 

gestern hatteich das zweifelhafte vergnügen, mit ryan von vlc nach fra zu fliegen:

 

https://www.flightradar24.com/data/flights/fr2425#f8aa6fd

 

spannend fand ich zum einen, dass es mittlerweile wohl ganz normal ist, dass die billigflieger die umläufe zu knapp planen und daher regelmäßig das nachtflugverbot in fra ignorieren
( http://www.fr.de/rhein-main/flughafen-frankfurt/nachtflugverbot-ryanair-ignoriert-immer-wieder-nachtflugverbot-a-1384243 ). man reibt sich die augen.

 

was ich aber viel verrückter fand:

warum war das routing dann so, dass es mit der verspätung und bei dem umweg auch noch 30 min länger dauerte?
(s. flightradar-link)

 

danke für aufklärung!
lg, pavel

 

 

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Fluglotsenstreik in Frankreich, hat vielleicht die Route über Lyon unmöglich gemacht (Slotverspätung). Die Verspätung beim Flug nach Valencia dürfte dem auch geschuldet gewesen sein.

 

Wie auch immer, Finger weg von Ryanair,

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Also für mich sieht das Routing nicht nach einem verrückten Umweg aus... vielleicht waren auch die Winde ungünstig? Mindestens am 13.11., 30.10. sowie 30.10. wurde ebenfalls ein Nordrouting ähnlich wie gestern geflogen.

 

Die Flugzeit war laut FR24 mit 2h28 um 16min länger als die average flighttime von 2h12, wobei diese in den letzten 4 Wochen fast immer bei 2h20+ gelegen ist - auch bei Routing via CH.

 

Lg Joseph

Bearbeitet von tamiko
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Das zeigt nur noch mal deutlicher, wie blödsinnig bzw. halbherzig man in Frankfurt mit dem Thema Fluglärm umgeht. Der Flug ist 43 Minuten nach dem Beginn des eigentlichen Flugverbots gelandet. Er hätte also nur 1:30 Fliegen dürfen, um es noch legal nach Frankfurt zu schaffen. Das läßt sich nicht mit Routing oder ungünstigem Wind erklären. Der Kapität hätte beim Abflug wissen müssen, dass es unmöglich ist, legal in Frankfurt zu landen. Daher gibt es nur genau zwei Möglichkeiten:

- Entweder der Pilot hat sich um ne ganze Stunde verrechnet. Dann ist er zu doof, um ein Flugzeug fliegen zu dürfen - man stelle sich vor, er verrechnet sich beim Sprit um ne ganze Stunde -> ihm gehört die Lizenz entzogen

- Der Pilot hat absichtlich gegen das Nachtflugverbot verstossen. Dann hat er einen Charakter, der es ausschliesst, die Verantwortung für ein Flugzeug samt Menschen darin zu übernehmen -> ihm gehört die Lizenz entzogen.

 

Es wäre so einfach...

 

Florian

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...hört doch einmal auf Andreas: Grund war der Fluglotsenstreik.

Da wäre ich mir nicht soooo sicher ;-)

 

Von Madrid kommend beispielsweise ist die Route via Lyon-Zürich-Stuttgart nach Frankfurt quasi exakt gleich lang wie die Route via Paris.

Das Flugplanungsprogramm bei Ryanair (nebenbei das gleiche Programm wie bei LH beispielsweise) rechnet noch zusätzlich zur Entfernung mit sehr viel mehr Variablen wie Wind, Kosten, Delay, Höhenprofilen und und und. Schon sind Routen die dem Laien als eher sinnfrei erscheinen plötzlich eher sinnvoll.

Da sitzen -das beziehe ich jetzt mal auf die meisten großen (!) Airlines in Europa- keine Amateure die sich Routen über Luftlinienprojektionen via Google Maps raussuchen sondern Experten mit Profisoftware.

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Ich war gestern SLF mit LH auf der Strecke LIS-FRA. Wegen dummen Passagieren, die sich nicht schnell hinsetzen konnten und weil wir ein non-standard Routing via Barcelona-Marseille-Genf-Zürich-Frankfurt bekommen hatten, um den Streik-Slots auszuweichen: http://de.flightaware.com/live/flight/DLH1169/history/20171116/1635Z/LPPT/EDDF

Zum Glück gab es von Swiss Radar wohl eine Abkürzung durch die ganze Schweiz, sonst hätten wir noch 10 Minuten mehr an Verspätung gehabt.

 

Die Route über Paris dauert zwar nicht sehr viel länger, aber es sind halt ein paar Minuten und auf Dauer kostet das viel Geld. Über Sudfrankreich plant man mit SOPET UM985 LUMAS UN853 MOLUS UN871 DITON T163 EMPAX und braucht bei Mach 0.75 ca. 2:15h (gerundet). Über Zentralfrankreich wird die Route annähernd SOPET UN608 GIROM UN863 AGN UL873 FOUCO UY156 ADABI UN858 VALEK UM163 DIK UT856 ADUSU T856 NIVNU T180 UNOKO lauten (habe sie nicht validiert, sieht aber ungefähr so aus) und die dauert halt knapp 10 Minuten länger.

 

Dann noch zu dem Blödsinn was den Entzug der Lizenz betrifft: Das entscheidet die Firma, nicht die Crew! Die Leute im Operations Control Center sagen den Crews, ob sie ein Nachtflug"verbot" (es ist ja keines, sonst wäre ihnen die Landung ja VERBOTEN worden...) brechen und die Firma die Strafe zahlt, oder nicht. Mit den Streikverspätungen wird man sicher bei FRAport vorstellig werden können und um Kulanz bitten. Ryanair ist zwar immer noch ein Sauladen, aber Flugplanung können sie schon.

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und die Firma die Strafe zahlt

Warum sollte irgendwer eine Strafe zahlen müssen, wenn die Landung gar nicht verboten war?

 

Entweder es war eine zulässige Landung nach 4.1.2. des Planfeststellungsbescheides (also insbesondere am Tag vorher angemeldet, etc.), dann gibt es keine Strafe, die zu zahlen wäre.

Oder, sie war es nicht, dann war die Landung illegal - und nein, dass es illegal ist bedeutet nicht, dass die Flugsicherung das verhindern muss, weil der z.B. Controller der die Landegenehmigung erteilt hat ja nicht wissen konnte, dass es sich nicht um eine Verspätungslandung nach 4.1.3 handelt (der Pilot wusste das aber schon...).

 

Und wenn die Landung verboten war, dann ist zwar „nett“, dass die Firma die Strafe zahlt, das hat aber nix mit dem Pilot zu tun, der das zu verantworten hat. Wenn Du mit einem 40-Tonner mitt 100 durch den Ort bretterst kanns Du Dich auch nicht darauf rausreden, dass Dein Arbeitgeber Dir das aufgetragen hat und auch eine allfällige Geldstrafe übernehmen wird...

 

Florian

 

P.S.: Wir reden über einen Flieger, der 45 Minuten nach beginn des Nachtflugverbotes aus Barcelona gelandet ist - daran hätten 10 Minuten Umweg weniger auch nix geändert...

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Der Lotse hat nicht zu beurteilen wer wann landen darf, weil er für die DFS arbeitet, nicht für das Bundesland oder für den Flughafenbetreiber. Weiterhin gibt es eine gewisse Anzahl von Flügen, die pro Jahr ausserhalb der regulären Betriebszeiten stattfinden dürfen - in der Regel sind das Ambulanzflüge oder spezielle Charterflüge. Vielleicht hat Ryanair von diesem Kontingent Gebrauch gemacht, vielleicht wurde es ihnen genehmigt, weil es mit dem Lotsenstreik so kam und das ausserhalb ihrer Einflussmöglichkeiten lag.

 

Weiterhin zahlen in der kommerziellen Luftfahrt die Betreiber/Halter der Luftfahrzeuge allfällige Strafen, da hat der PIC überhaupt nichts damit zu tun. Natürlich wird die Firma den Leuten unter Umständen auf die Füsse treten, wenn sie Mist gebaut haben. Du kannst davon ausgehen, das kein Flug released wird, ohne dass der Betreiber im Klaren über die Konsequenzen ist. So ist es einfach, so läuft die professionelle Luftfahrt.

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Vielleicht sitzt Florian mal in einem Flugzeug das nicht mehr startet weil es offiziell nicht mehr am Zielort landen darf... mal schauen wie sehr er sich freut auf die zusätzliche Nacht im Ausland....

Das gleiche hoffe ich für jeden der jede verspätete Landung in ZRH reklamiert....

 

Ich vermute, jetzt wird er sagen, *das ist nicht der Punkt...........*

 

Nebenbei: Nur weil mich die Strassenrennen der Jugend Samstag Nacht stören wird Autofahren in der Nacht auch nicht verboten...

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Vielleicht sitzt Florian mal in einem Flugzeug das nicht mehr startet weil es offiziell nicht mehr am Zielort landen darf... mal schauen wie sehr er sich freut auf die zusätzliche Nacht im Ausland....

 

Lieber Lucas,

 

Du magst es kaum glauben, aber das ist mir durchaus schon öfter passiert. Natürlich freut mich das nicht, aber ist halt so.

Nebenbei: Nur weil mich die Strassenrennen der Jugend Samstag Nacht stören wird Autofahren in der Nacht auch nicht verboten...

 

Es geht hier nicht darum, ob etwas verboten wird, sondern darum, das etwas verboten ist! Über Nachtflugverbote kann und sollte man durchaus streiten - aber wenn es das gibt, dann muss man sich dran halten - und jemand der das absichtlich nicht macht, der gehört entsprechend bestraft!

 

Florian

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Weiterhin zahlen in der kommerziellen Luftfahrt die Betreiber/Halter der Luftfahrzeuge allfällige Strafen, da hat der PIC überhaupt nichts damit zu tun. Natürlich wird die Firma den Leuten unter Umständen auf die Füsse treten, wenn sie Mist gebaut haben. Du kannst davon ausgehen, das kein Flug released wird, ohne dass der Betreiber im Klaren über die Konsequenzen ist. So ist es einfach, so läuft die professionelle Luftfahrt.

Vielleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt: 

 

Wenn es um Strafen geht (und nicht um irgendwelche off-hour Zusatzgebühren), dann ist der Betroffene der PIC und nicht das Unternehmen. Es mag nett sein, wenn das Unternehmen Geldstrafen übernimmt - aber das sagt nur aus, dass Geldstrafen in diesem Bereich offenbar nicht effektiv sind. 

Auch geht es nicht darum, das irgendwer "Mist gebaut hat" und deswegen irgendein Privatunternehmen jemandem auf die Füsse treten muss, sondern darum, dass eine gesetzliche Regel missachtet wurde und deswegen der Staat entsprechend Sanktionieren muss. Ein Unternehmen kann ja gerne darüber hinaus Massnahmen ergreifen, wenn es das für notwendig erachtet aber das Ersetzt niemals staatliche Sanktionen.

 

Sollte es in der professionellen Luftfahrt "einfach so laufen", dass Unternehmen beschliessen können, ob führ ihre Mitarbeiter das Recht gilt oder nicht, dann würde da etwas massiv schief laufen. Das glaube ich aber nicht!

 

Natürlich wissen wir nicht - auch wenn es unwahrscheinlich ist - ob in diesem Konkreten Fall der geplanten Verletzung des Nachtflugverbotes eine Sondergenehmigung der zuständigen Stelle vorgelegen hat. Das einzige was ich sage, ist, dass falls dies nicht der Fall war der Pilot hart Sanktioniert gehört und nicht "nur" das Unternehmen etwas Geld bezahlen muss. Der Pilot ist verantwortlich für die regelkonforme Durchführung des Fluges - wenn er illegal fliegt, dass wird das vielleicht durch die Tatsache, dass der Betreiber sich dessen bewusst war verschärft - er kann sich aber niemals darauf rausreden, dass sein Chef das ja gewusst und gebilligt - oder sogar gefordert hat.

 

Das ist in anderen Ecken des Transportgewerbes sinnvollerweise genau so: Wenn Du als LKW-Fahrer die Ruhezeiten nicht einhält, dann hilft es Dir auch nix, zu sagen, Dein Chef hätte das von Dir verlangt. Du bist persönlich dran. 

 

Florian

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Lieber Lucas,

 

Du magst es kaum glauben, aber das ist mir durchaus schon öfter passiert. Natürlich freut mich das nicht, aber ist halt so.

 

Es geht hier nicht darum, ob etwas verboten wird, sondern darum, das etwas verboten ist! Über Nachtflugverbote kann und sollte man durchaus streiten - aber wenn es das gibt, dann muss man sich dran halten - und jemand der das absichtlich nicht macht, der gehört entsprechend bestraft!

 

Florian

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ein "Nachtflugverbot" tatsächlich als solches im deutschen Luftverkehrsgesetz steht, oder ob das nicht blos ein umgangssprachlicher Begriff für eine Betriebseinschränkung zu bestimmten Tageszeiten ist. München-Riem war wohl einer der ersten deutschen Verkehrsflughäfen, der ein solches "Nachtflugverbot" bekam, für das es aber immer Ausnahmen gab (sogar regelmäßige für tägliche Nachtpostflüge), welche immer auch situationsbezogen und spontan erteilt wurden (besondere Wetterlagen, Fluglotsenstreiks zum Ferienbeginn, etc.). Als Nah-Anwohner habe ich das immer mitbekommen und mich für die Insassen gefreut, daß sie noch heim kamen. Ich bin halt so............ :).

 

Gruß

Mnfred

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  • 2 Wochen später...

http://m.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/a-1181066.html

 

Der Billigflieger Ryanair kommt auffallend schlecht mit dem aus Lärmschutzgründen verhängten Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen zurecht. Die zuständige Luftaufsicht - das hessische Verkehrsministerium - hat daher die irische Fluggesellschaft zu einem Gespräch einbestellt.

 

Ryanair wird bei dem Termin Anfang Dezember darlegen müssen, dass die häufigen Landungen ihrer Maschinen nach 23.00 Uhr Zufall sind - und nicht bereits in der Flugplangestaltung des Unternehmens angelegt sind.

 

Nur unter dieser Voraussetzung sind am größten deutschen Flughafen Landungen zwischen 23 und 24 Uhr ohne Einzelfallgenehmigung erlaubt. Gestartet werden darf in dieser Zeit ohnehin nicht. Ryanair hat mit seinen knapp kalkulierten Abläufen besonders viele späte Landefenster kurz vor 23.00 Uhr. So waren diesen Donnerstag fünf der letzten acht planmäßigen Landungen in Frankfurt für Ryanair vorgesehen.

 

Die Luftaufsicht befragt seit Oktober bei jeder einzelnen Spätlandung den jeweiligen Piloten nach den Gründen. Ryanair hat sich in der Vergangenheit auf die Auswirkungen von Streiks bei den europäischen Flugsicherungen berufen und eine enge Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber Fraport angekündigt. Der Luftaufsicht muss die Gesellschaft nun die Einsatzpläne für die einzelnen Jets vorlegen.

 

Nach Zahlen des Ministeriums war Ryanair bis vergangenen Montag für 32 von 40 registrierten Spätlandungen im November verantwortlich. Im Oktober verursachten die irischen Jets 39 von 85 registrierten Verspätungen nach der 23-Uhr-Grenze. Auch andere Fluggesellschaften wie Condor oder früher Air Berlin landen häufiger zu spät in Frankfurt. Es habe auch Gespräche mit anderen Airlines gegeben, so der Ministeriumssprecher.

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