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"Schnee-Chaos auf Schweizer Strassen"


Kuno

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Kaum weckt der Wetterbericht einmal Hoffnung auf ein paar Schneeflocken, die nicht schon geschmolzen sind, bevor sie den Boden erreicht haben, suggerieren die Schlagzeilen in praktisch sämtlichen Online-Medien (und kurz danach auch die gedruckten Versionen), dass in der Schweiz die ganze Infrastruktur zusammengebrochen ist und wir alle den Winter wohl kaum mehr überleben werden.

 

Tatsächlich ist das eigentliche "Chaos", wenn man diesen Begriff wirlkich brauchen will, vor allem dem Verhalten der Leute im Strassenverkehr und nicht dem Schnee geschuldet.

 

Ich war heute kurz vor Mittag ein paar wenige Kilometer auf der leicht schneebedeckten A1 unterwegs. Auf dem rechten Fahrstreifen hatte man sich praktisch aufgegeben und die Reifen drehten so langsam, dass sie kurz vor dem Festfrieren standen.

 

Auf dem linken Fahrstreifen hingegen, waren all die Helden der Autobahn unterwegs, die davon überzeugt waren, ihre fast zwei Tonnen schweren Gefährte auch trotz den winterlichen Verhältnissen mit 100 km/h vorantreiben zu können - natürlich auf Armlänge hinter der Stossstange des Vordermannes.

 

Wenn Piloten auch nur ansatzweise so fliegen würden, wie heute viele auf der Autobahn gefahren sind...

 

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Eh ja, das liebe Autofahren. Wohl in keiner "Disziplin" wird das eigene Können falscher eingeschätzt bis überschätzt als beim Autofahren. Ist halt so, die läppischen paar Fahrstunden sind meist gefolgt von 10, 20 oder 30 und mehr Jahren wo man von nichts und niemandem kontrolliert wird. Ausser vielleicht mal von einem guten Kollegen oder der weiblichen Begleitung auf vielleicht nicht ganz so standesgemässem Verhalten hingewiesen, können sich so allerhand falsche Routinen und Selbstüberschätzungen einschleichen und festsetzen. Dein letzter Satz kann ich daher so unterschreiben: würden Piloten so agieren...

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Eh ja, das liebe Autofahren. Wohl in keiner "Disziplin" wird das eigene Können falscher eingeschätzt bis überschätzt als beim Autofahren. Ist halt so, die läppischen paar Fahrstunden sind meist gefolgt von 10, 20 oder 30 und mehr Jahren wo man von nichts und niemandem kontrolliert wird. Ausser vielleicht mal von einem guten Kollegen oder der weiblichen Begleitung auf vielleicht nicht ganz so standesgemässem Verhalten hingewiesen, können sich so allerhand falsche Routinen und Selbstüberschätzungen einschleichen und festsetzen. Dein letzter Satz kann ich daher so unterschreiben: würden Piloten so agieren...

 

Ein bekannter deutscher Kunstflugpilot sagte mir mal, wenn alle die, die täglich auf der Strasse rumturnen, dies in der Luft tun würden, würde er nicht mehr turnen gehen...

 

Gewissen würden regelmässige "Checkfahrten" wirklich nicht schaden, aber denke dies ist Wunschdenken und ich sehe schon den Aufschrei auf der Titelseite im Blick :blush:

 

In diesem Sinne, allen eine gute Fahrt durchs Schneegestöber!

 

Lukas

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Wenn 15 Autofahrer auf einer Autobahn in einen Unfall verwickelt sind, landen später 14 vor dem Richter und geben den Ausweis für einige Zeit in die Wäscherei.

Die Helden, - um Kuno zitieren- merken vielleicht erst dann, dass der Abstand zum Vordermann mindestens 2 Sekunden betragen soll.

Was ärgere ich mich täglich wegen diesen unbelehrbaren und saudummen Typen. Aber auch "Typinnen"!

Bearbeitet von Ted
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Das kann man verhindern, indem man die Linie spur denen frei gibt, die auch auf schwierigen Straßen etwas schneller unterwegs sind.. Ich reg mich auch jeden Freitag auf, wenn die mit zh und AG Nummer denken, die linke Spur nach Graubünden gehöre ihnen...

 

Lernt auf dem Schnee richtig zu fahren oder nehmt den öv..

 

Gruss

 

Rudi

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Is ja alles gut was Ihr da sagt nur mit Eisregen kommen selbst Profis in Schleudern, bzw bleiben zu Hause... war schon etwas mehr als nur grad ne verirrte Schneeflocke die letzten Tage.

 

Muss sagen, mir ging es beim Lesen der Schneehorrormeldungen ganz gut hier in Maspalomas...

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Eisregen ist natürlich was anderes... aber auch da gibt es genug Fahrer, die glauben, die Regeln der Physik gelten nicht für sie.

Das kann ich mir kaum vorstellen, trotz teilweise berechtigter Pauschalkritik an den Autofahrern. Das tükische am Eisregen ist sein plötzliches auftreten, das nicht immer vorhersehbar ist. Ich passierte einmal vor ein paar Jahren, im Frühjahr, auf der West-Autobahn von Wien kommend, eine gerade erfolgte Massenkarambolage auf der Gegenrichtung. Es herrschte leichter Nieselregen bei einer Lufttemperatur von 6°C plus(!), und als Ursache wurde später Eisregen gemeldet. Die Fahrbahn auf meiner Seite war normal griffig.

Ansonsten gibt es nach meiner Erfahrung enorme Performance-Unterschiede zwischen den Winterreifen verschiedener Hersteller (von denen natürlich keiner die Naturgesetze überlisten kann ;) ). Der Unterschied kann gewaltig sein, und wer auf "schlechten Sohlen"  unterwegs ist und Mühe hat, sich auf der Straße zu halten, auf den wirkt die Fahrweise eines anderen, der unter gleichen Bedingungen mit Spitzenprodukten fast wie auf trockener Straße unterwegs ist, wie die eines Selbstmörders.

Fragliches Fazit: sollte man jetzt Herstellung und Vertrieb von guten Winterreifen verbieten?

 

Gruß

Manfred 

Bearbeitet von DaMane
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Der Unterschied kann gewaltig sein, und wer auf "schlechten Sohlen"  unterwegs ist und Mühe hat, sich auf der Straße zu halten, auf den wirkt die Fahrweise eines anderen, der unter gleichen Bedingungen mit Spitzenprodukten fast wie auf trockener Straße unterwegs ist, wie die eines Selbstmörders.

 

Das ist genau das Problem, sorry to say. Der Unterschied mag für die Marketingabteilungen der jeweiligen Hersteller "gewaltig" sein, für die Physik auf der Strasse eher weniger. Der Fahrer mit "dem Spitzenprodukt" denkt aber eben genau so und fährt dann nicht mehr angepasst...

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Das ist genau das Problem, sorry to say. Der Unterschied mag für die Marketingabteilungen der jeweiligen Hersteller "gewaltig" sein, für die Physik auf der Strasse eher weniger. Der Fahrer mit "dem Spitzenprodukt" denkt aber eben genau so und fährt dann nicht mehr angepasst...

Ichj  glaube, Du hast da was komplett mißverstanden. Ich habe nicht die Aussagen vomn Marketingabteilungen wiedergegeben, sondern eine persönliche Erfahrung. Und "angepasst" fahren bedeutet auch, angepaßt an die Straßen- bzw. Wetterbdinungen und, wie man in Fliegerkreisen gerne sagt "best-use-of-equipment" .

 

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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Du glaubst, mit "guten" Winterreifen schneller fahren zu können als Fahrer, welche mit "schlechten" Reifen unterwegs sind. Das ist sicherlich grundsätzlich richtig, aber keineswegs macht dieses "schneller" den Unterschied zwischen Schleichen und flott Fahren aus und schon gar nicht würde ein Schleicher auf "schlechten" Reifen dann den flotten Fahrer auf guten Reifen als "selbstmörderisch" bezeichnen. Der Unterschied ist dafür schlicht zu gering.

Wenn der "Schleicher" bspw. mit 40km/h fährt auf schlechten Reifen und der "flotte Fahrer" mit 50km/h, müssten die guten Reifen schon mit satten 57% Mehr an kinetischer Energie klar kommen, kann ich mir nicht vorstellen. Oder andersrum: der "gute" Winterreifen mag zwar rein rechnerisch, theoretisch und eben marketingtechnisch "viel besser" sein als ein entsprechend "schlechter" Winterreifen, in der Realität kommt dabei dann eben vielleicht 30km/h vs. 35km/h raus. Oder ein Bremsweg von 50m statt 60m (was nach viel klingt, prozentual dann aber doch nicht soviel ist...). Ich gehe bei der Betrachtung natürlich von "gut" und "schlecht" im Sinne von verschiedenen Marken aus. Ein alter, abgefahrener Winterreifen ist nicht "schlecht", der ist gefährlich.

Fazit: wenn Du also mit einem "guten" Winterreifen angepasst fährst, wirst Du trotzdem kaum je an einem Fahrer mit "schlechten" Winterreifen vorbeibrettern. Der Unterschied ist schlicht zu gering...

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Du glaubst, mit "guten" Winterreifen schneller fahren zu können als Fahrer, welche mit "schlechten" Reifen unterwegs sind. ..................... Der Unterschied ist schlicht zu gering...

Wenn der Unterschied tatsächlich so gering wäre, wie Du vermutest, würde ich keine wertvolle Zeit verschwenden, um darüber lange posts zu schreiben. Es gibt tatsächlich krasse Unterschiede, auch bei Neureifen, und die machen sich im Bremsweg bemerkbar. Und dieser bestimmt  natürlich, was eine "angepaßte" Geschwindigkeit ist. Als ich noch keine Ahnung hatte, habe ich mir aufgrund eines Winterreifentests vom ADAC einen ausgesucht, der in der schwierigsten Disziplin - auf Eis - am besten abgeschnitten hat, und auch bei Schnee und sonstigen Bedinungen sonst keine Schwächen zeigte. Nur Laufkomfort und ökonomischer Kriterien blieben unberücksichtigt (lieber mehr Verschleiß als schlechte Haftung).

Das war der Goodyear Ultragrip (X?) Damit machte ich auch meine ersten winterlichen Bergfahrt-Erfahrungen, als ich einmal die Familie meiner damaligen Lebensabschnittsgefährtin in Osttirol besuchte, die in einem Haus in 1400 m Höhe wohnt, das nur über eine schmale und steile Straße zu erreichen ist. Da das Sträßchen geräumt und nicht vereist war, verursachte die erste Anreise bei mir weder feuchte Hände noch Herzklopfen (wg. des fahrens ;)) . Eine der im Ort lebenden Schwestern meiner Freundin, eine routinierte und gebirgserfahrene, Autofahrerin, hatte uns beobachtet, und kommentierte das Gesehene knapp: "Du kommst hier rauf als wärst Du der Bergkönig...", und ich wunderte mich, was daran besonderes gewesen sein sollte.

 

Ein paar Jahre später brauchte ich wieder neue Winterreifen, die ich nach der selben Methode, und wieder nach einem  ADAC-Test auswählte. Diesmal wurde ein Continental WinterContact praktisch genausogut beurteilt, wie vormals der Goodyear Ultragrip, und so kaufte ich die Contie's. Als ich damit in meiner Münchener Wohngegend - alles kleine und enge  Sträßchen ohne Höhenänderung - erstmals  bei Eis - und noch ungestreut - mit ca. 15 km/h unterwegs war, begann ich schon ca. 25 m vor einer T-Kreuzung zu bremsen, ohne daß sich mein Auto verlangsamte (das Fahrzeug war natürlich mit ABS ausgestattet).  Nur ein kleiner Schneewall verhinderte, daß ich frontal in den gegenüberliegenden Zaun gerutscht wäre,  und ich hätte eine mögliche Kollision mit Verkehrsteilnehmern auch nicht durch Ausweichen verhindern können.

Dieses Erlebnis prägte natürlich meine spätere Fahrweise mit diesen Reifen, und bei schwierigen Bedingungen fühlt man sich trotz größter Vorsicht immer etwas unsicher, weil Kontrollverlust (was sich natürlich wiederum auf die sowieso schon vorsichtige Fahrweise überträgt). 

Somit war klar, daß der nächste Winterreifen-Satz keine Conti's mehr wurden, sondern wieder die bewährten Goodyear's,  bei denen ich mich viel besser aufgehoben fühle. Reserven beruhigen ungemein, auch wenn man sie nicht braucht!

 

Diese Marken-Erfahrung mag nicht repräsentativ, und nicht 1:1 auf andere Fahrzeugtypen übertragbar sein.

Sie schildert nur meine Erlebnisse über mehrere Generationen von Gölfen (alle ohne 4WD).

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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Fragliches Fazit: sollte man jetzt Herstellung und Vertrieb von guten Winterreifen verbieten?

 

Dein "Fazit" erscheint mir jetzt tatsächlich etwas fraglich und es erschliesst sich mir auch nicht, wie du darauf kommst :wacko:

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Wenn der Unterschied tatsächlich so gering wäre, wie Du vermutest, würde ich keine wertvolle Zeit verschwenden, um darüber lange posts zu schreiben.

[...]

 

Es tut mir leid, Manfred, aber mit einem einzelnen, netten Geschichtchen kannst Du doch nicht sämtliche Tests und physikalische Fakten ad absurdum führen... Du hast persönliche Erfahrungen gemacht, das bestreitet doch eben gerade niemand. Im Gegenteil: die Diskussion hier zeigt ja auf, dass genau solche persönlichen Erfahrungen mitunter eben das Problem sind und zu Selbstüberschätzung führen können (ohne jetzt explizit auf Dich zu beziehen). Nimm mal Dein erstes Beispiel: selbst eine ortsansässige Dame war beeindrukt ob der Leichtigkeit Deines Fahrens im Winter. Könnte ja auch verleiten, beim nächsten Mal noch etwas flotter zu Fahren, nicht?

 

Alles was ich zu der Thematik Unterschiede bei Winterreifen sagen wollte: der Unterschied is marginal. Das ist ein Fakt und kann nicht einfach mal so mit persönlichen Einzelbeispielen widerlegt werden, die unter Umständen zwei absolute Ausnahmesituationen beleuchten. Dazu ein Zitat aus der Welt: https://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article147576977/Das-sind-die-teuersten-Irrtuemer-ueber-Winterreifen.html

 

"Beim Winterreifenkauf sollten Autofahrer daher zusätzlich auf das Schneeflockensymbol achten. Nur damit gekennzeichnete Reifen erzielen im Vergleich zu einem Referenzreifen mindestens sieben Prozent bessere Fahreigenschaften bei winterlichen Straßenverhältnissen und genügen damit den gesetzlichen Anforderungen."

 

Mindestens sieben Prozent... Vielleicht auch mal etwas mehr. Aber sicherlich fernab der 57% aus meinem Beispiel. Und mein Beispiel bezog sich auf 40km/h vs. 50km/h. Also kaum warnehmbarer Unterschied im normalen Strassenverkehr.

 

Wie auch immer, eigentlich bezog ich mich lediglich auf die Aussage von Dir: "wer auf "schlechten Sohlen"  unterwegs ist und Mühe hat, sich auf der Straße zu halten, auf den wirkt die Fahrweise eines anderen, der unter gleichen Bedingungen mit Spitzenprodukten fast wie auf trockener Straße unterwegs ist, wie die eines Selbstmörders."

 

Das ist schlichtweg falsch. Weder physikalisch noch sonstwie möglich. Und eben bei einigen Autofahrer mit der Grund, im Winter unangepasst unterwegs zu sein.

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