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AirspaceInfringements 2010 in der Schweiz um 14% gestiegen!!


Roger Richard

Empfohlene Beiträge

Liebe Aviatikfreunde

 

Die "gemeldeten" Luftraumverletzungen in der Schweiz sind im Jahre 2010 auf 323 (Vorjahr 282) gestiegen. Dies entspricht einer Zuhname von 14%. Davon wurden 183 Luftraumverletzungen durch HB-registrierte Flugzeuge verursacht.

 

Mir ist klar, dass die Lufträume von Zürich und/oder Basel sehr komplex sind und jedem mal ein Fehler unterlaufen kann, aber ich bin mir sicher mit einer guten Flugvorbereitung, etwas mehr Achtsamkeit und einem gelegentlichen Blick aufs GPS liese sich ein Grossteil der Luftraumverletzungen vermeiden.

 

Vor allem die 68 Fälle im Airspace von Bern, der ja nun wirklich nicht so kompliziert ist, sind mir völlig unbegreiflich.

 

Wenn das so weiter geht ist es nicht erstaundlich wenn die Akzeptanz der GA weiter sinkt und es immer mehr Restriktionen zum Nachteil der Leichtaviatik gibt.

 

Auf diesem Link sind sämtliche für das 2010 relevanten Änderungen im schweizer Luftraum und die Details der Luftraumverletzungen ersichtlich.

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Mir ist klar, dass die Lufträume von Zürich und/oder Basel sehr komplex sind und jedem mal ein Fehler unterlaufen kann, aber ich bin mir sicher mit einer guten Flugvorbereitung, etwas mehr Achtsamkeit und einem gelegentlichen Blick aufs GPS liese sich ein Grossteil der Luftraumverletzungen vermeiden.

 

Sicher. Ich fühl mich auch noch wie ein Anfänger und bereite mich auf einen Flug so vor, dass mir das auch unmöglich erscheint (es sei denn, ich überlass das Touni, gell Touni? ;) (ich seh grad, das ist missverständlich formuliert. Es erscheint mir auch dann unmöglich, aber ich bereite mich dann persönlich nicht ganz so lange vor ;) ) ). Wahrscheinlich sind es viel eher die selbsternannten 'alten Hasen', denen sowas passiert.

 

Aber ich fürchte, dein 'Reminder' hier wird wenig bringen. Ich stelle mir das irgendwie so vor, dass das viel eher Piloten passiert, die sich eben nicht gewissenhaft vorbereiten, und schon gar nicht in Fliegerforen aufmerksam mitlesen.

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Die "gemeldeten" Luftraumverletzungen in der Schweiz sind im Jahre 2010 auf 323 (Vorjahr 282) gestiegen.

 

Hallo Roger

 

Hast du für diese Zahlen eine Quellenangabe? Nur so aus reiner Neugier.

 

Danke und Gruss

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Hast du für diese Zahlen eine Quellenangabe?

 

Die Statistik stammt vom BAZL und wurden via Aeroclub und AOPA publiziert, die Details sind auf diesem Link ersichtlich.

 

Aber ich fürchte, dein 'Reminder' hier wird wenig bringen. Ich stelle mir das irgendwie so vor, dass das viel eher Piloten passiert, die sich eben nicht gewissenhaft vorbereiten, und schon gar nicht in Fliegerforen aufmerksam mitlesen.
Schon möglich aber schaden wird es sicher auch nicht, dies hier zu thematisieren.
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Schon möglich aber schaden wird es sicher auch nicht, dies hier zu thematisieren.

 

Nein. Aber es kommt mir etwas vor wie die Anti-Raubkopierer Spots, Belehrungen und Warnungen am Beginn von DVDs. Die sehen auch immer nur die ehrlichen Käufer, die Raubkopierer bleiben davon verschont.

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Wenn man den nicht sehr aussagekräftigen Vorjahresvergleich anschaut, stellt man fest, dass insbesondere Meiringen, Zürich und Genf Zumahmen verzeichnen und Bern eine Abnahme. Der Rest ist auf den restschweizerischen Airspace verteilt.

 

Die Schaltung von Meiringen auf HX dürfte wohl eine Folge dieser Zunahme sein.

 

Schade zeigt diese AOPA Präsentation nicht, welche Art Flugzeug die Verstösse beging. Manche dieser Striche kann ich nicht "lesen". Mit dieser Statistik nun ein Waterloo der Sportfliegerei herbeizureden, finde ich etwas heftig (und negativ) reagiert.

 

Ferner wäre jetzt auch ein "how-to-improve" angebracht, die blutte Aufzählung von Verstössen ist erst die halbe Miete. Was ist mit der (warnfreien) BAZL DVD? Wieder mal abspielen?

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Hallo Mirko

 

Schade zeigt diese AOPA Präsentation nicht, welche Art Flugzeug die Verstösse beging.
Was genau meinst Du damit?

 

Mit dieser Statistik nun ein Waterloo der Sportfliegerei herbeizureden, finde ich etwas heftig (und negativ) reagiert.
So viel ich weiss hat bis jetzt niemand heftig und negativ reagiert.

 

Nur gehen scheinbar den GA-Verbänden die Argumente aus um die Luftraumverletzungen gegenüber dem BAZL zu rechtfertigen.

 

Die Frage, wie man die Situation verbessern könnte, bleibt weiterhin offen.

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Vielen Dank für den Weblink zur informativen AOPA-Präsentation!

Die "gemeldeten" Luftraumverletzungen in der Schweiz sind im Jahre 2010 auf 323 (Vorjahr 282) gestiegen. Dies entspricht einer Zuhname von 14%. Davon wurden 183 Luftraumverletzungen durch HB-registrierte Flugzeuge verursacht.
Ich bin froh, dass Du von «gemeldeten» Luftraumverletzungen schreibst. Luftraumverletzungen finden leider statt, doch gehe ich davon aus, dass die Zunahme der gemeldeten Luftraumverletzungen unter anderem darin begründet ist, dass entsprechende OIRs bei SKYGUIDE seit 2009 konsequenter als früher erstellt werden und dass Mode-S-Transponder die Identifikation der betreffenden Luftfahrzeuge erleichtern.
Mir ist klar, dass die Lufträume von Zürich und/oder Basel sehr komplex sind und jedem mal ein Fehler unterlaufen kann, aber ich bin mir sicher mit einer guten Flugvorbereitung, etwas mehr Achtsamkeit und einem gelegentlichen Blick aufs GPS liese sich ein Grossteil der Luftraumverletzungen vermeiden.
Einverstanden – und im Zweifelsfall schadet es nie, mit der zuständigen Flugverkehrsleitstelle Kontakt aufzunehmen.

 

Martin

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Ich bin froh, dass Du von «gemeldeten» Luftraumverletzungen schreibst. Luftraumverletzungen finden leider statt, doch gehe ich davon aus, dass die Zunahme der gemeldeten Luftraumverletzungen unter anderem darin begründet ist, dass entsprechende OIRs bei SKYGUIDE seit 2009 konsequenter als früher erstellt werden und dass Mode-S-Transponder die Identifikation der betreffenden Luftfahrzeuge erleichtern.
Das ist allerdings KEIN UNTERSCHIED zwischen 2009 und 2010. Fakt ist, dass es gegenüber der hohen Zahl von 2009 nochmals eine Steigerung gab. Das ist bedenklich aus meiner Sicht. Wir sind in unserer Fluggruppe von 3 Fällen 2009 auf einen in 2010 gekommen. Wir stressen dieses Thema bei unseren Piloten intensiv, führen Schulungen durch, machen es zum Thema bei den jährlichen Checkflügen bzw. CR-Trainingsflügen, versenden Newsletter usw. Ich hoffe, dass wir dieses Jahr möglichst auf null kommen.

 

Gruss

 

Philipp

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Bei Transitflügen in Bern empfiehlt es sicht früh anzumelden. Der Transpondercode, den man nachher erhält ist noch KEINE Clearance. Diese lässt manchmal recht lange auf sich warten, ich melde mich jeweils nach einigen Minuten wieder mit "standing by for clearance" falls ich diese noch nicht erhalten habe.

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Ich bin froh, dass Du von «gemeldeten» Luftraumverletzungen schreibst.

Genau, es geht hier um eine Zunahme der gemeldeten Luftraumverletzungen und es gibt absolut keinen Hinweis darauf, ob und wie die tatsächlichen Lufraumverletzungen zugenommen haben. Wenn man die Sache etwas genauer anschaut, dann gibt es schon auch Hinweise darauf, dass die Zunahme eher mit dem Wort gemeldet als mit den bösen GA-Piloten zu tun hat.

 

Genau so etwas hatten übrigens die Gegner der Mode-S-Transponder vor ein paar Jahren schon vorausgesagt, nun ist es eingetreten.

 

Ich will damit keinesfalls beschönigen und/oder Luftraumverletzungen herunterspielen, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass die gennannte Prozentzahl von +14% für mich völlig irrelevant ist - ein typischer "Missbrauch von statistischen Zahlen" ohne Aussage über den tatsächlichen Sachverhalt.

 

Statt mit unklaren Zahlen einmal mehr die ganze GA-Gemeinde zu verunglimpfen wäre es wahrscheinlich viel besser, Skyguide oder das BAZL würden den jeweiligen Haltern (per Mode-S ja bekannt) einen netten Brief nach Hause schicken mit einem Hinweis auf Strafbarkeit im Wiederholungsfalle. Schade, leider ist es heute üblich geworden, gleich mal alle unter Generalverdacht zu stellen.

 

Grüsse,

Berchi

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Bei Transitflügen in Bern empfiehlt es sicht früh anzumelden. Der Transpondercode, den man nachher erhält ist noch KEINE Clearance. Diese lässt manchmal recht lange auf sich warten, ich melde mich jeweils nach einigen Minuten wieder mit "stranding by for clearance" falls ich diese noch nicht erhalten habe.

Richtig so. Durch Ablenkung kann es schon mal vorkommen, dass eine Crossing clearance "links liegen bleibt". Durch Nachfragen kann man Klarheit schaffen.

Statt mit unklaren Zahlen einmal mehr die ganze GA-Gemeinde zu verunglimpfen wäre es wahrscheinlich viel besser, Skyguide oder das BAZL würden den jeweiligen Haltern (per Mode-S ja bekannt) einen netten Brief nach Hause schicken mit einem Hinweis auf Strafbarkeit im Wiederholungsfalle. Schade, leider ist es heute üblich geworden, gleich mal alle unter Generalverdacht zu stellen.

Und du hast das Gefühl, die Rapporte werden nur zu Statistikzwecken erstellt?

Es werden heute schon Bussen durch das BAZL erteilt (ab 200.-) wenn der fehlbare Pilot ermittelt wird.

Das mit dem Generalverdacht leuchtet mir nicht ein. Wenn die Polizei eine Statistik publiziert, dass 20% der kontrollierten Fahrzeuge zu schnell fuhren, dann fühle ich mich nicht unter "Generalverdacht"

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Also ich sehe das etwas anderst.

 

Die Politik und die Behörden wollen gar nicht das wir GA Piloten rum fliegen.

 

Die Luftraumstruktur, wurde nicht so komplex, weil es viele Luftraumverletzungen gibt,

sondern es gibt immer wie mehr Luftraumverletzungen, weil der Luftraum so komplex wird.

 

Na ja, Geld regiert die Welt und das grosse Geld wird mit den Grossen gemacht.

Wir stehen denen nur im Weg, das ist halt so.

Die nehmen uns die Lufträume in Zukunft weg, so oder so, ganz egal wie anständig oder save wir fliegen. Alles andere währe eine Illusion.

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Die Luftraumstruktur, wurde nicht so komplex, weil es viele Luftraumverletzungen gibt,

sondern es gibt immer wie mehr Luftraumverletzungen, weil der Luftraum so komplex wird.

 

Wobei die Luftraumstruktur primär so komplex ist, weil man der GA möglichst viel Freiraum geben will....

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swissglobaltraveller
Wobei die Luftraumstruktur primär so komplex ist, weil man der GA möglichst viel Freiraum geben will....

 

.... so so, der Himmel ist also neuerdings verpachtet - man gibt mir aber 'Freiraum'. Was kommt als nächstes? Ein 'Reservat' im Freiburger Oberland?

 

Falls es übrigens hier einen Mathematiker oder Statistiker haben sollte: Wie verändert sich - ganz generell - eine Messung, wenn ich mehr Messpunkte setze und die Messmethode verbessere?

 

Ivan

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Hallo Mirko ...

Was genau meinst Du damit?

Dass einige der "Spuren" auf der Karte irgendwie nicht nach "gewöhnlichen" Kleinflugzeugen aussehen oder allenfalls dadurch entstehen, dass Flugzeuge über FL130/150 in den Luftraum "C" aufsteigen.

 

So viel ich weiss hat bis jetzt niemand heftig und negativ reagiert.

Die Präsentation in dieser Form, undifferenzierte quantitative Statistik, finde ich heftig. Zudem sowohl letztes Jahr als auch im Jahr davor über 40% auf "ausländische" Konten gehen. Warum? Und durch wen? Deinem Satz

Wenn das so weiter geht ist es nicht erstaundlich wenn die Akzeptanz der GA weiter sinkt und es immer mehr Restriktionen zum Nachteil der Leichtaviatik gibt.

kann ich auch nicht zuviel Positives abgewinnen ;) Klar, Du wolltest wachrütteln, aber es bleibt eine negative Aussage.

 

Wenn nun die Lobby (AOPA) dies nicht differenzierter darstellt, dann kriegen all jene Futter, welche die Situation vom Boden aus beurteilen (am liebsten aus dem fensterlosen Nationalratssaal :009: ) und dann so agieren, dass Patrick hier oben schwarzmalt.

 

Ich will damit die Verstösse nicht kleinreden. Aber an einer internen Weiterbildungsveranstaltung (vgl. Titel der Präsentation) würde zumindest ich erwarten, dass aufgezeigt wird, welche Problemkategorien wie häufig auftraten und von wem sie verursacht wurden. Und dann natürlich, wie wir uns verbessern können. Die wiederholte Sensibilisierung, Schulungen in den Fluggruppen (wichtig: mit dem Durchspielen von Szenarien basierend auf realen Problemen!) und Hilfestellungen wie die BAZL DVD sind Ansätze dazu, wie wir uns verbessern können. Wenn man das Zeug dann online stellt (und allenfalls noch öffentlich diskutiert), muss man sich genau überlegen, welche Message man vermitteln will.

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Interessant dass vor allem im Rm Zürich die Verstösse deutlich zugenommen haben (sieht zumindest danach aus).

 

Ich behaupte jetzt mal, dass dies auch mit der "neuen" ICAO-Karte zusammenhängt. Diese ist zwar international abgestimmt und harmonisiert, bietet aber weniger Übersicht bei komplexeren und überschneidenden Strukturen.

 

Somit Rückpass ans BAZL ;)

 

Gruss

Daniel

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kann ich auch nicht zuviel Positives abgewinnen Klar, Du wolltest wachrütteln, aber es bleibt eine negative Aussage.
Das liegt daran, das ich ein wenig frustriert bin auf Grund von diesen Zahlen.

 

Und dann natürlich, wie wir uns verbessern können.

Hier ein paar Gedankenanstösse.

 

- Luftraumwarnungen mit GPS??

- Besseren Service durch ATC und FIC??

- Besser verständliche Karten??

- Jährliche Pflichtkurse über Luftraumstruktur??

- unkompliziertere Lufträume??

- Höhere Bussen für Luftraumverletzungen??

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- Jährliche Pflichtkurse über Luftraumstruktur??

 

Das fehlte mir grad noch! Ach komm, besser Monatlich, dabei könnte man ja gleich noch Checkflug, Medical, LFL4, Lärmkurs... was noch .. auch gleich monatlich machen... Gut, für viel anderes reichts wohl nicht mehr... aber was soll's.

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.... so so, der Himmel ist also neuerdings verpachtet - man gibt mir aber 'Freiraum'. Was kommt als nächstes? Ein 'Reservat' im Freiburger Oberland?

 

Mir ist zwar neu, dass der Ausdruck 'Freiraum' irgendwas mit Pacht zu tun haben sollte.

Aber speziell für Dich formuliere ich den Satz um:

 

Wobei die Luftraumstruktur primär so komplex ist, weil man der GA möglichst viel Luftraum zur Verfügung stellen will...

 

Besser so? :005:

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Hallo

 

Ich behaupte jetzt mal, dass dies auch mit der "neuen" ICAO-Karte zusammenhängt.

 

Ach, es ist doch so einfach! Jeder Luftraum ist klar definiert, von links nach vorne, von oben nach unten, alle Dimensionen sind bekannt. Was gibt es einfacheres, als den Controller zu bitten, diesen Luftraum zu durchfliegen? Darauf gibts ein Ja oder ein Nein oder, mach noch schnell ein Holding, danach darfst du usw.

 

Dafür braucht es keine Weiterbildung, jeder Lizenzierte hat dies mal gelernt und an der Prüfung bestätigt. Wo liegt das Problem???

 

Gruss

HB-UBS

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Hier ein paar Gedankenanstösse.

 

- Luftraumwarnungen mit GPS??

- Besseren Service durch ATC und FIC??

- Besser verständliche Karten??

- Jährliche Pflichtkurse über Luftraumstruktur??

- unkompliziertere Lufträume??

- Höhere Bussen für Luftraumverletzungen??

 

Gott, was für Selbst-Kasteiungs Gelüste! Nein, was ihr hier lest und worüber ihr diskutiert ist die Folge der jahrelangen technik-Ignoranz. Selbst heute noch wird in den Schulen Koppeln & Kompass vermittelt und die Gewissheit, dass GPS Teufelszeug ist. Die Amis drehen uns GPS ab? Hmmm ... in den letzten 15 Jahren ist es mitr nicht passiert. Dafür aber ca. 300 Notams über ausgefallene VOR's.

 

Gutes, intelligentes GPS, Moving Map, Lufträume 3D, das ist heute in der Region Einmal-Zahlung 700-1500 Franken Flugzeug-unabhängig die einfachste Lösung. Die Briten, sonst eher konservativ, haben mit AWARE in Kooperation mit NATs sogar ein Lowcost System auf dem Markt. Moving Map, Richtungs/Zeit-Vektor und Alarm, wenn Lufträume verletzt werden. Erfolg: -13% im ersten Jahr, denn bei 300-500 Lst haben endlich auch die konservativsten Hirsche gelernt, dass ein VOR nicht die alleinige Seligkeit darstellt. Zürich - Bern - Genf mit GPS und Moving Map GARANTIERT fliegbar. Nur mit Karte und konventioneller Technik würde ich über das Rhone-Tal ausweichen ...

 

Karsten

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Und du hast das Gefühl, die Rapporte werden nur zu Statistikzwecken erstellt?

Hansruedi,

 

du hast mich wahrscheinlich falsch verstanden. Ich kritisiere nicht die Rapporte und schon gar nicht die grosse absolute Anzahl von gemeldeten Luftraumverletzungen, sondern die Art der Publikation mit einer suggerierten Zunahme von 14% dieser Vorkommnisse. Solche Aussagen sind ganz einfach Quatsch und höchstens auf dem Niveau der Boulevardpresse, denn es gibt keinerlei Aussagen darüber, ob z.B.:

 

- Die Anzahl der Luftraumverletzungen um 20% abgenommen hat, aber die Kontroller 34% mehr rapportieren (= +14%).

- Die Anzahl der Luftraumverletzungen konstant blieb und einfach 14% mehr rapportiert wurden.

- Die Anzahl der Luftraumverletzungen exakt um 14% zugenommen hat.

- Die Anzahl der Luftraumverletzungen um 50% zugenommen hat, aber weniger rapportiert wurden.

 

Solange wir kein klares, transparentes und einheitliches Rapportierungssystem über mehrere Jahre haben ist es auch nicht sinnvoll, von Zu- oder Abnahmen zu sprechen und Zahlen zu publizieren. Vielleicht war das ganz bewusst so irreführend kommuniziert (ganz im Stil der Boulevardpresse) und es hat ganz offensichtlich auch seine Wirkung nicht verfehlt, wie man aus dem Titel dieses Threads ersehen kann, der daraus leider den falschen Schluss suggeriert.

 

Der Ivan bringt es auf den Punkt:

Falls es übrigens hier einen Mathematiker oder Statistiker haben sollte: Wie verändert sich - ganz generell - eine Messung, wenn ich mehr Messpunkte setze und die Messmethode verbessere?

Oder wie wenn die Polizei eine Zunahme der Geschwindigkeitsübertretungen feststellt, dabei aber verschweigt, wie viele neue Messstationen und -methoden sie dafür verwendet hat.

 

Aber nochmals: Die absolute Zahl der (gemeldeten) Verletzungen überrascht mich auch; fast eine (gemeldete) Verletzung pro Tag, ist schon happig! Interessant wäre nun zu wissen, ob die Anzahl der tatsächlichen Verletzungen in den letzten Jahren zu- oder abgenommen hat; erst dann sollte man entsprechend kommentieren.

 

Ach, es ist doch so einfach! Jeder Luftraum ist klar definiert, von links nach vorne, von oben nach unten, alle Dimensionen sind bekannt. Was gibt es einfacheres, als den Controller zu bitten, diesen Luftraum zu durchfliegen?

Im Prinzip ja, aber ganz so einfach scheint das nicht zu sein. Viele der "Eindringlinge" dürften sich ihres Fehlverhaltens gar nicht bewusst gewesen sein, aus welchen Gründen auch immer. So war es zumindest, als ich selber mal Zeuge und Mitbeteiligter einer solchen Verletzung wurde, und zwar von Birrfeld Richtung CTR LSZH. Trotz mehrfacher Warnungen war der Pilot stur weitergeflogen mit der Bemerkung, er kenne die Verhältnisse in Birrfeld genau. Erst der "Beweis" via GPS hat ihn nachdenklich gemacht und zum Abdrehen bewogen, totzdem blieb er bei seiner Meinung, dass er nicht in die CTR hinein geflogen sei. Ich konnte seine Haltung nicht verstehen, zumal er Birrfeld wirklich kennen sollte, so wie man vermutlich einige der anderen begangenen Verletzungen nicht ohne weiteres erklären kann.

 

Grüsse,

Berchi

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Genau, es geht hier um eine Zunahme der gemeldeten Luftraumverletzungen und es gibt absolut keinen Hinweis darauf, ob und wie die tatsächlichen Lufraumverletzungen zugenommen haben. Wenn man die Sache etwas genauer anschaut, dann gibt es schon auch Hinweise darauf, dass die Zunahme eher mit dem Wort gemeldet als mit den bösen GA-Piloten zu tun hat.

 

Genau so etwas hatten übrigens die Gegner der Mode-S-Transponder vor ein paar Jahren schon vorausgesagt, nun ist es eingetreten.

 

Ich will damit keinesfalls beschönigen und/oder Luftraumverletzungen herunterspielen, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass die gennannte Prozentzahl von +14% für mich völlig irrelevant ist - ein typischer "Missbrauch von statistischen Zahlen" ohne Aussage über den tatsächlichen Sachverhalt.

 

Statt mit unklaren Zahlen einmal mehr die ganze GA-Gemeinde zu verunglimpfen wäre es wahrscheinlich viel besser, Skyguide oder das BAZL würden den jeweiligen Haltern (per Mode-S ja bekannt) einen netten Brief nach Hause schicken mit einem Hinweis auf Strafbarkeit im Wiederholungsfalle. Schade, leider ist es heute üblich geworden, gleich mal alle unter Generalverdacht zu stellen.

 

Grüsse,

Berchi

Also, wenn ich dies so lese, dann beschleichen mich Zweifel ob hier die richtige Kultur gegenüber den Sicherheitsansprüchen in der Fliegerei vorhanden sei.

Es gibt klare Fakten und Zahlen und diese sehen leider nicht gut aus, die GA-Pilotencommunity sieht hier - gelinde gesagt - ziemlich bescheiden aus Punkt.

So - angesichts dieses Bildes wird als erstes mal Blödsinn behauptet, mit Rundumschlägen die Statistik als unwahr oder zumindest anzweifelbar hingestellt und die Diskussion auf ganz andere Themen umgelenkt.

 

Leute, die NACHRICHT IST:

2010 sind 323 Luftraumverletzungen durch VFR Flugzeuge gemeldet worden. Davon 183 durch HB-registrierte Flugzeuge.

2009 waren es noch insgesamt 282 gewesen.

 

Habt ihr nicht den Eindruck, dass dies ein wenig viel ist, hä! Fast jeden Tag ereignet sich eine Luftraumverletzung welche krass genug ist, dass ein Controller einen Rapport ausfüllt! und das in der kleinen Schweiz.

 

Ich selber kenne jene Fälle welche mit Flugzeugen unserer Fluggruppe vorgekommen sind in 2008, 2009 und 2010. Da hat es einige darunter, wo mir der Kiefer nach unten klappt. Was da teilweise vorkommt, ist vergleichbar mit einem Geisterfahrer auf der Autobahn.

 

Brief vom BAZL:

Wenn so eine Luftraumverletzung vorkommt, dann kriegt der Halter des Flugzeugs einen Brief vom BAZL, der Pilot muss gemeldet werden und er muss schriftlich Stellung nehmen zum Vorfall und einen Fragebogen ausfüllen, warum, weshalb, wie und unter welchen Umständen sich der Vorfall ereignet hat.

Anschliessend beurteilt das BAZL den Fall und ergreift dann je nach Sachlage Massnahmen oder auch nicht. Es kann von: "die Sache wird nicht weiter verfolgt" bis zu "Administrativmassnahme: Busse 200.- " (beim ersten Mal, nachher steigt der Tarif) gehen. Das BAZL hat durchaus die Möglichkeit, Wiederholungstätern in krassen Fällen die Lizenz zu entziehen.

 

Transponder Mode S:

Gottseidank gibt es diese und sind sie vorgeschrieben und müssen sie eingeschaltet sein. Der eingeschaltete Transponder ist das letzte Sicherheitsnetz welches die Insassen eines Verkehrsflugzeugs und auch die Insassen eines GA VFR Fliegers vor einer Kollision bewahren kann wenn der VFR Pilot völlig versagt hat und ohne Clearance in dichtbeflogenem IFR Luftraum herumfliegt. Im Vergleich zum Leid welches durch eine mid air collision verursacht wird, sind die administrativen Konsequenzen für den Piloten, welcher wegen dem Mode S nun ziemlich leicht identifiziert werden kann, vertretbar. Ausserdem ist es ein Vorteil die Piloten welche es betrifft zu identifizieren, so kann man sie gezielt nachschulen.

 

Wer angesichts dieser Situation nur lamentiert von wegen kompliziertem Luftraum und falscher Zählweise und sonstigem blablabla, dem fehlt offensichtlich das Verständnis und die Argumente.

 

Es braucht keine übermenschliche Geistesleistung um zu kapieren, dass von der GA erwartet wird, bei diesem Thema eine markannte Verbesserung zu erreichen und zwar innert nützlicher Frist. Die VFR Piloten in ihrer Gesamtheit müssen besser werden, es braucht von Seiten der Flugschulen und Gruppen Anstengungen um bei den Piloten das Bewusstsein um diese Problematik zu verstärken und es braucht Training um solche Vorkommnisse zu vermeiden und zu seltenen Ereignissen zu machen.

Darum geht es!

Bloss aussrufen wie ein Wald voller Affen und die Controller und Skyguide anzuschwärzen sind billige Ablenkungsmanöver. Es würde a priori mehr bringen, wenn die VFR Piloten viel weniger häufig ohne Freigabe in die Class D und C Lufträume einfliegen würden.

 

Gruss

 

Philipp

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Gott, was für Selbst-Kasteiungs Gelüste!

 

Ja, wirklich kaum zu glauben.

 

Selbst heute noch wird in den Schulen Koppeln & Kompass vermittelt
Und was soll daran falsch sein? Traditionelle Navigation mit Karte, Kompass und Navplan braucht sicherlich mehr Vorbereitung, vielleicht auch mehr Übung als à la Carte Fliegen nach Moving Map.

 

Funktionieren tut's aber genauso, v.a. in der Schweiz wo alle 2 Minuten entweder ein See oder eine Autobahn oder ein grösseres Kaff auf dem Flugweg liegt. Zudem, wer mit Bleistift und Plotter seinen Flugweg auf die Karte zeichnet, ist sich automatisch bewusst, welche Lufträume im Weg stehen.

 

Nur mit Karte und konventioneller Technik würde ich über das Rhone-Tal ausweichen ...
Ist mein Ironie-Detektor kaputt oder meinst Du das ernst? Übrigens, auch im Rhone-Tal gibt es Potential um sich einen ATIR einzufangen...

 

Die wenigen Luftraumverletzungen, über welche mir etwas mehr Informationen vorliegen, lassen sich grob unterscheiden in Unachtsamkeit (z.B. unbemerktes Steigen unter einer TMA und Einflug von unten, obwohl einem eigentlich bewusst ist, dass da ein Luftraum hängt) und Schlamperei ("zmits durch d Kuchi" in völliger Ignoranz der Luftraumstruktur).

 

Ersteres ist relativ schnell passiert und könnte grundsätzlich jedem passieren. Zweiteres ist für mich eine Frage der Einstellung. Sowohl Unachtsamkeit wie auch Ignoranz lassen sich durch ein GPS nur sehr bedingt korrigieren.

 

Es wäre sehr spannend, zu Erfahren, wie sich die Ursachen für die Luftraumverletzungen statistisch verteilen, ich bin überzeugt, dass "lost in space" einen keinen Teil der Fälle ausmacht. Der einzige mir bekannte Fall dieser Kategorie passierte übrigens, weil ein Held der Lüfte sein Moving Map nicht im Griff hatte...

 

Nichts desto trotz ist ein Moving Map eine feine Sache und entlastet ungemein, schafft mehr Ressourcen um rauszuschauen und ist deshalb uneingeschränkt zu empfehlen. Alles andere ist situational awareness und die fängt zu Hause mit dem Kartenstudium an.

 

Ein Pilot sollte in der Lage sein, einen geplanten Flug mit seiner Erfahrung und Übung zu vergleichen und die Flugvorbereitung entsprechend zu gestalten. An einem schönen Sonntag von Schupfart nach Locarno zu fliegen ist einfacher, als unter Woche bei marginalem Wetter einen Rundflug ins Berneroberland zu machen.

 

Für (einheimische) Piloten, welche Luftraumverletzungen auf komplexe Luftraumstrukturen abschieben, fehlt mir das Verständnis. Crossings sind fast immer und überall erhältlich, auf der CH-Icao Karte gibt es sehr wenige Räume, welche für VFR tatsächlich tabu sind.

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