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Aviatik Studium an der ZHaW


Gast

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Liebe Leute

 

Ich bin Maturaabgänger und mein Endziel ist Verkehrspilot. Die SWISS empfiehlt jedoch eine Zweitausbildung und ich möchte meine Matura auch gerne für ein Studium nutzen. Nach meinem Informationsstand ist die ZHaW die einzige Hochschule, welche ein Studium anbietet, welches direkt mit der Fliegerei zu tun hat. Nun sagt mein Vater (Chirurg) jedoch, dass diese Hochschule nicht den besten Ruf hat, kennt sich jedoch nur im medizinischen Teil der Hochschule aus. Nun meine Frage: An diejenigen die diesen Studiengang besuchen/ besucht haben: Lohnt es sich? Was für Berufsmöglichkeiten nebst Pilot oder ATCO bestehen sonst noch? Ist der Studiengang gut anerkannt?

 

Ich wäre um einige Kommentare extrem froh, und freue mich bereits im Voraus auf eine Diskussion!

 

Lieber Gruss

 

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Fluglotse und Verkehrspilot stehen als berufliche Möglichkeiten in keinem direkten Zusammenhang mit dem Aviatik-Studium an der ZHAW. Als Verkehrspilot hast Du mit einem solchen Studium erst einmal keinerlei Vorteile. Für die Selektion und die theoretische Ausbildung ist ein «Schulrucksack» hilfreich, aber den hast Du ja bereits. Die Studiengänge an der ZHAW sind ganz unterschiedlich, jener für Aviatik gilt als ordentlich (und ändert sich alle paar Jahre wieder).

 

Wenn Du in erster Linie Verkehrspilot werden möchtest, dann solltest Du versuchen, beim internationalen Teil einer grossen Fluggesellschaft wie Lufthansa / SWISS unterzukommen, denn dann hast Du nach einigen Jahren sowohl das Geld als auch die Zeit für Ausbildung / Weiterbildung neben dem Beruf. Das kann dann auch beim internen Aufstieg helfen, sofern man bereit ist, für einen solchen Aufstieg – letztlich ins Management – weniger und irgendwann gar nicht mehr zu fliegen. Die Lohnkurven bei grossen Fluggesellschaften wie Lufthansa / SWISS sind auf Personen ausgerichtet, die mit 20 oder so in den Beruf einsteigen.

 

Für andere Aviatik-Berufe kann das Studium an der ZHAW durchaus helfen, aber sie beginnen – unabhängig von einem solchen Studium – fast immer mit mehr oder weniger langer Ausbildung «on the job». Mit Deiner Matura könntest Du genauso BWL oder eine technische Disziplin studieren, hättest danach einen höheren Abschluss als an der ZHAW und könntest dennoch in eine der erwähnten «on the job»-Ausbildungen einsteigen. Du scheinst Dich in jedem Fall als künftigen «Lohnsklaven» zu sehen, aber auch da musst Du Dich fragen, wo Du Deine Perspektiven siehst. Wenn Du Dir Management vorstellen kannst, dann ist zumindest im Lufthansa-Konzern ein universitärer Abschluss von grossem Vorteil.

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Am 8.7.2018 um 09:57 schrieb mds:

Fluglotse und Verkehrspilot stehen als berufliche Möglichkeiten in keinem direkten Zusammenhang mit dem Aviatik-Studium an der ZHAW. Als Verkehrspilot hast Du mit einem solchen Studium erst einmal keinerlei Vorteile. Für die Selektion und die theoretische Ausbildung ist ein «Schulrucksack» hilfreich, aber den hast Du ja bereits. Die Studiengänge an der ZHAW sind ganz unterschiedlich, jener für Aviatik gilt als ordentlich (und ändert sich alle paar Jahre wieder).

 

Wenn Du in erster Linie Verkehrspilot werden möchtest, dann solltest Du versuchen, beim internationalen Teil einer grossen Fluggesellschaft wie Lufthansa / SWISS unterzukommen, denn dann hast Du nach einigen Jahren sowohl das Geld als auch die Zeit für Ausbildung / Weiterbildung neben dem Beruf. Das kann dann auch beim internen Aufstieg helfen, sofern man bereit ist, für einen solchen Aufstieg – letztlich ins Management – weniger und irgendwann gar nicht mehr zu fliegen. Die Lohnkurven bei grossen Fluggesellschaften wie Lufthansa / SWISS sind auf Personen ausgerichtet, die mit 20 oder so in den Beruf einsteigen.

 

Für andere Aviatik-Berufe kann das Studium an der ZHAW durchaus helfen, aber sie beginnen – unabhängig von einem solchen Studium – fast immer mit mehr oder weniger langer Ausbildung «on the job». Mit Deiner Matura könntest Du genauso BWL oder eine technische Disziplin studieren, hättest danach einen höheren Abschluss als an der ZHAW und könntest dennoch in eine der erwähnten «on the job»-Ausbildungen einsteigen. Du scheinst Dich in jedem Fall als künftigen «Lohnsklaven» zu sehen, aber auch da musst Du Dich fragen, wo Du Deine Perspektiven siehst. Wenn Du Dir Management vorstellen kannst, dann ist zumindest im Lufthansa-Konzern ein universitärer Abschluss von grossem Vorteil.

 

Lieber MDS

 

Danke für Deine ausführliche Antwort!

Ich sehe mich eigentlich nicht als Lohnsklave... Nur bin ich mir im Bezug auf meine Zukunft unsicher. Unsicher in der Frage, ob ich zuerst studieren soll und danach erst zur Swiss, oder jetzt direkt nach dem Zivildienst bei der Swiss "anklopfen".

 

Ein weiteres Problem ist eben jenes, dass ich mir nicht sicher bin, wieviel Wert ein Aviatik-Studium bei der ZHaW hat, da diese in keiner internationalen Liste der guten Unis auftaucht... 

 

Dass man Aufstiegsmöglichkeiten nebst der Lang und Kurzstrecke hat, war mir bis jetzt gar nicht so bewusst, danke für den Input! Kennst Du Dich da aus, wie oder als was man sich weiterbilden kann?

 

Liebe Gruess

 

Snurti

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«Lohnsklave» ist natürlich polemisch. Und Verkehrspiloten, zumindest bei Fluggesellschaften wie Lufthansa / SWISS, sind immerhin «Lohnsklaven» unter immer noch sehr guten Bedingungen. (Grund: Gewerkschaftliche Organisation / Streikfähigkeit.)

 

Die ZHAW taucht vermutlich nicht auf Rankings von Universitäten auf, weil sie gar keine Universität ist, sondern eine Fachhochschule. (Das ist nicht per se schlecht, auch wenn die Fachhochschulen leider viel von ihrer Praxisorientierung verloren haben und inzwischen stark akademisiert sind.) International kennt die ZHAW aber wohl kaum jemand. Für einen Verkehrspiloten spielt das keine Rolle, dort zählen andere Punkte, aber bei sonstigen Berufen ist es sicherlich vorteilhaft, wenn man einen universitären Abschluss (beispielsweise) der ETH oder der HSG vorweisen kann. In jedem Fall scheint es kein grosses Problem zu sein, neben dem Arbeitspensum als SWISS-Pilot noch ambitioniert zu studieren, ich kenne zahlreiche Verkehrspiloten in dieser Situation.

 

Viele Verkehrspiloten übernehmen früher oder später einen Nebenjob bei «ihrer» Fluggesellschaft. Das beginnt mit zusätzlichen fliegerischen Aufgaben wie beispielsweise Instruktion, kann aber auch in Richtung Management gehen.

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Die Swiss sagt bei Ihren Infoabenden immer dass grundsätzlich ein Berufsbildender Abschluss (Lehre/abgeschlossenes Studium) erwünscht ist.

 

An der ETH würde ich jetzt nicht umbedingt parallel zur Pilotenausbildung noch einen Bachelor machen wollen. Die Arbeitsbelastung wäre enorm. Von andern Unis habe ich keine Erfahrung. Aber selbst wenn du mit der Ausbildung fertig wärst musst du mindestens 60% als Pilot arbeiten. Und da nebenbei noch schnell nen Bachelor machen ist dann schon recht viel.

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Zitat

Ich sehe mich eigentlich nicht als Lohnsklave... 

 

Aha, dann machst du die Ausbildung entweder gegen die lange Weile oder aber es steht dir noch eine Offenbarung bevor...

 

Markus

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@handbauer Parallel zur Ausbildung wäre das tatsächlich keine gute Idee, aber die Verkehrspiloten-Ausbildung ist ja vergleichsweise kurz und danach hat man zeitlich viele Möglichkeiten. Man kann diese Zeit ganz unterschiedlich nutzen, zum Beispiel für eine Familie, aber eben auch für Aus- und Weiterbildung.

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vor 5 Stunden schrieb MarkusP210:

 

Aha, dann machst du die Ausbildung entweder gegen die lange Weile oder aber es steht dir noch eine Offenbarung bevor...

 

Markus

...Oder ich verstehe darunter etwas anderes, nähmlich, dass ich in erster Linie auf den Lohn schaue... Aber da habe ich wohl etwas falsches verstanden ?

 

Jedoch kann eine Offenbarung durchaus auch möglich sein, one never knows ?

Bearbeitet von Gast
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vor 6 Stunden schrieb Snurti:

...Oder ich verstehe darunter etwas anderes, nähmlich, dass ich in erster Linie auf den Lohn schaue... Aber da habe ich wohl etwas falsches verstanden ?

 

Jedoch kann eine Offenbarung durchaus auch möglich sein, one never knows ?

 

Hallo "Snurti"

 

Wenn Du in erster Linie auf den Lohn schaust, würde ich die Finger von dem Beruf "Linienpilot" lassen!

Es gibt sicherlich Berufe, in welchen Du "einfacher" zu Geld kommst.... (welche, werde ich Dir noch nicht verraten ?).

 

Deine "Tätigkeiten" als Aviatik-Fan, Privatpilot und sogar Fluglehrer zeigen jedoch (sollten diese stimmen), dass da neben dem rein finanziellen Aspekt doch auch die Motivation des Fliegens mitschwebt.

 

Das Aviatik-Studium ist im Aviatik-Bereich der CH gut angesehen. Es scheint, dass viele den Weg nach dem Studium in ganz unterschiedlichen Berufen der Aviatik finden

 

Nun zu Deiner Frage, ob sich das Studium "lohnt".

Wenn Dein Endziel Linienpilot heisst, ist die ZHaW nicht zwingend. Hierfür gibt es Flugschulen wie die Horizon, AirEspace oder die LAT, welche die Ausbildung anbieten. Wie Lukas weiter oben schreibt, ist Dir die Möglichkeit zu einem Studium parallel zum Beruf Linienpilot später immer noch offen.

Wenn Dein Ziel ist, weiterhin etwas zu lernen, dann "lohnt" sich jedes Studium (auch solche wenn man abbricht). Dieses wird dann jedoch Deiner Sichtweise nicht gerecht, in erster Linie auf den Lohn zu schauen.

 

Gruss

Patrick

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Ob Fabrikarbeiter mit 5000, Lufthansa/Swiss-Angestellter oder CEO einer Bude mit sagen wir 50T Ende Monat: Alle machen sich immer ernste Sorgen um ihr Salär..   

(Nur meine Erfahrung) 

 

Tanti saluti del?Ticino

jens

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Zitat

...Oder ich verstehe darunter etwas anderes, nähmlich, dass ich in erster Linie auf den Lohn schaue...

 

Ich glaub jetzt hab' ich's verstanden, du schaust nicht in erster Linie auf den Lohn, es ist der Beruf der dich interessiert, oder?

 

Markus

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vor 1 Minute schrieb MarkusP210:

 

Ich glaub jetzt hab' ich's verstanden, du schaust nicht in erster Linie auf den Lohn, es ist der Beruf der dich interessiert, oder?

 

Markus

 

Ganz genau! :D

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Snurti darf ruhig auch auf die Entschädigung "schauen", denn der schönste Beruf verliert schnell an Attraktivität wenn schlecht entlöhnt. Besser sich  v o r h e r  erkundigen über die teilweise tatsächlich schlechten Bedingungen als nach 7 Jahren ein plötzliches "UFF"..

Im Moment fliegen die Carriers tatsächlich im Hoch und scheffeln Geld. Trotzdem aber sind Anstellbedingungen für einen Firstofficer heute eigentlich schlecht! In wenigen Jahren, wenn die Euphorie "Dank" Kosten wieder verflogen ist, werden eben diese dann noch schlechter, Flugpläne noch dichter, Stress und Ärger noch höher.

 

Fliegen ist ohne Zweifel ein fantastischer, grossartiger Job: Aber unzählige Vorschriften, Verbote, Einschränkungen und penibelste Überwachungen können der Begeisterung schnell weichen. All dies erträgt sich jedoch wesentlich leichter sofern wenigstens die Moneten Ende Monat stimmen und auch die Familie nicht noch dabei darben muss. Ganz zu schweigen von der Verantwortung die einem PF heute aufgebürdet werden..

 

 

Tanti saluti del?Ticino

jens

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  • 2 Wochen später...

Hallo Snurti

 

Ich bin/war genau in der gleichen Situation wie Du. Nach der Matura und dem Militärdienst war ich auch hin und her gerissen ob ich nun zur Swiss direkt gehen oder lieber zuerst ein Studium absolvieren soll.

 

Ich ging an die Pilot Careers Live Ausstellung in London und dort haben mir mindestens 90% aller Piloten empfohlen, zuerst zu studieren. Ihr Gedanke war, dass man nach dem Studium mit 25 Jahren immer noch 35 bis 40 Jahre fliegen kann und dazu erst mit einem ruhigen Gewissen, da man immer einen Plan B hat.

 

Ebenfalls haben schweizer Piloten, mit denen ich gesprochen habe auch zum Studium geraten.

 

Natürlich war es ein Dämpfer für mich jedoch habe ich es jetzt nochmals durchdacht und bin zum Schluss gekommen, dass ein Studium in einem anderen Fach als die Aviatik sicherlich einen super Plan B liefert, falls es mit dem Ziel Pilot nicht klappt. Dazu genoss ich auch BWL an der Matura und mit einem BWL-Studium kann ich später als Pilot auch gut gebrauchen, wenn ich ins Management aufsteigen möchte.

 

Nun habe ich mich für das BWL Studium eingeschrieben und freue mich darauf. Obwohl es nicht gerade nahe an der Aviatik ist, kann man bei den Arbeiten den aviatischen Touch einfliessen lassen. Meine Uni hat ein paar Professoren, die in der Wirtschaftsaviatik ihren Schwerpunkt setzen und somit lässt sich auch sicher die Bachelorarbeit im Bereich der Wirtschaftsaviatik schreiben.

 

Im Gross und Ganzen würde ich sagen musst Du das machen, was du für richtig hältst. Einerseits macht es lohn- und motivationsmässig mehr Sinn früh bei LX, LH, BA etc. einzusteigen, jedoch gibt ein Studium auch eine gewisse Reife und einen soliden Plan B. Zudem kann man sich theoretisch bereits nach dem dritten Semester bei der Swiss bewerben, denn nach ca. sechs Monaten Selektionsverfahren kannst du nachher dein Start bis zu einem Jahr hinausschieben, was nahtlos an den Bachelor anbinden würde.

 

Ich hoffe, ich konnte Dir mit einer anderen Ansicht bei der Entscheidungsfindung helfen.

 

LG,

Chris

Bearbeitet von SierraCharlie
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Der Sohn eines Bekannten von mir, auch in der Aviatik arbeitet (der Bekannte) hat inzwischen auf dem rechten Sitz bei EasyJet platz genommen, mit 26. Eines der wichtigen Selektionskriterien war das abgeschlossene Studium, denn man sucht zukünftige Kapitäne, und ein Studium zeigt eine gewisse Reife....

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