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14.08.2018 | Falcon 900EX | N50NU Opa Locka, FL | double engine failure after take-off due to fuel contamination


Falconer

Empfohlene Beiträge

https://www.ainonline.com/aviation-news/business-aviation/2018-08-24/close-call-falcon-def-contaminated-fuel

 

Immer wieder heikles Thema..ist gerade noch einmal gut gegangen, der ganze Flug hat nur 12 Minuten gedauert, bei der Landung ist aber nur mehr eine von drei Engines gelaufen, und die hatte auch schon die Fuel Filters verlegt..

 

Grund ist klar, der FBO, der den Sprit verkauft hat, hat sofort rausgefunden was passiert war, bei einer "PRIST" Zumischungsanlage wurde nach Überholung des PRIST Tanks versehentlich beim Leakcheck "Ad Blue", statt PRIST, eingefüllt, das ist der Stoff hier auch in Europa bekannt, um bei Dieselfahrzeugen im Partikelfilter angesammelte Partikel besser zu verbrennen..dieser Zusatzstoff erzeugt aber in Zusammenhang mit Jet A sofort bei Mischung Kristalle die die Spritfilter verlegen..

 

Im gegenständlichen Fall bräuchte eine Falcon 900EX gar keine PRIST (anti icing additive) Beimischung im Jet Fuel, aber auf vielen (Corporate Aviation) Plätzen in den USA ist "PRIST pre-mixed" oft standard, und man tut sich manchmal sogar schwer, "dry fuel", also Sprit ohne PRIST Beimischung zu bekommen.

 

In jedem Fall, Fuel Contamination , in dem Fall, "from the source" ist ein Thema, welches, meiner Meinung nach in den letzten 15 - 20 Jahren, aus welchen Gründen auch immer, immer virulenter geworden ist..

 

Gerd

 

P.S.: In dem Fall offenbar besonders teuflisch, weil diese speziellen (DEF) Fälle durch ein in den USA seit einiger Zeit geltendes Gesetz zumindest begünstigt werden. Sämtliche Vorfelddieselfahrzeuge auf US Airports müssen beim Diesel den sie tanken diese DEF ( Diesel Exhaust Fluid) Beimischung aus Umweltgründen haben. Jetzt sollte man meinen, dass zwischen Flugzeugspritanlagen und Lieferanten, und denen für die Airport Autos eine strikte organisatorische und physische Trennung herrschen sollte..damit da ja nix durcheinand kommen kann...werden sie wohl schleunigst ändern müssen, bevor da noch ein Flugzeug zum Handkuss kommt und in der Botanik irgendwo dann liegt...man fragt sich manchmal wirklich..

 

 

Bearbeitet von Falconer
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Sehr interessant und beunruhigend.

 

Bitte beimy Erstellen von Themen in diesem Corner das korrekte Titelformat einhalten

 

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OK, Andreas, Danke, ja hab über das Titelformat nachgedacht, aber etliche Infos die man bräuchte dafür, wie Kennzeichen, genaue Flugdaten, sind im AIN Bericht nicht vorhanden, und sonst ist der Vorfall nirgendwo gelistet mit genaueren Angaben..

 

Dachte Type, Ort und Incident würden ausnahmsweise reichen in dem Fall...

 

es ist ja nicht einmal eine typenspezifische Sache..

 

Und AIN ist ja seriös in der Berichterstattung..

 

Dieser letzte Vorfall war in Florida...Ende letzten Jahres dürfte sich ganz was Ähnliches in Nebraska zugetragen haben, da waren mehrere Flugzeuge vom Beechjet bis zu einer MD-88 betroffen, die vom gleichen Fuel Supplier Sprit bekommen hatten..war auch DEF Contamination..

 

https://www.ainonline.com/aviation-news/aerospace/2017-11-30/faa-issues-fuel-contamination-warning

 

Im oben beschriebenen Fall, wars ja gerade noch ein Glück, erstens, dass die Treiber nicht gleich nach dem Lift-Off stehen geblieben sind, aber auch nicht viel weiter im Flug..

 

man stelle sich vor, man steht jetzt mit so einem Flieger irgendwo an der East Coast, hat noch etwas mehr "sauberen" landing fuel drinnen aus logistischen Gründen, sagen wir 7K lbs, dann tankt man, sagen wir 11K lbs drauf für einen Flug nach Europa...dann läuft Alles recht gut sagen wir mal 3 Stunden....und plötzlich bei 35° West kommen "filter clogging lights", zuerst denkt man, oije, haben wir vielleicht ein "cold fuel problem", aber nein, dann stellt ein Treiber nach dem anderen ab, und kommen nicht mehr, und es heisst die Boote hervorkramen...blöde G'schicht..

 

ist zu hoffen, dass diese Vorfälle da jetzt massivste Konsequenzen haben was Fuel Safety betrifft, weil die Vorstellung, dass wegen so einem Schei..man in schwerste Bedrängnis kommt, ist ja unzumutbar..

 

Gerd

 

P.S: Hier das Safety Bulleting der FAA das anlässlich der Fälle Ende letzten Jahres veröffentlich wurde..ist auch im Original AIN Artikel verlinkt

 

http://rgl.faa.gov/Regulatory_and_Guidance_Library/rgSAIB.nsf/dc7bd4f27e5f107486257221005f069d/457ed8c2a94c9159862582020054eecc/$FILE/HQ-18-08R1.pdf

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Falconer
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Threeholer rule!!

 

Der dritte Treiber hat in diesem Falle den Tag gerettet... wenn auch "nur" knapp, aber darauf kommt es an!

 

Wäre ich Multimillionär, müßte eine 900er her! ?

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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2 hours ago, Phoenix 2.0 said:

Threeholer rule!!

 

Der dritte Treiber hat in diesem Falle den Tag gerettet... wenn auch "nur" knapp, aber darauf kommt es an!

 

Wäre ich Multimillionär, müßte eine 900er her! ?

 

Gruss

Johannes

 

naja, keine Frage sind hervorragende Flugzeuge die Falcons, nicht nur die Dreistrahler..

 

Nur, wie Du sagst, der dritte Treiber hat nur an dem Tag, und auch nur zeitlich begrenzt den Tag gerettet..der wär auch stehen geblieben..laut Bericht hatte der auch schon verlegte Filter..

 

was mich interessiert, wie in dem FAA SAIB vom letzten Dezember beschrieben, die FAA sollte da jetzt Feuer am Dach haben , zu sehen, warum und wieso es da zu Verwechslungen überhaupt kommen kann..wenn solche Sachen innerhalb eines Jahres an zwei verschiedenen Flugplätzen passieren, hat es da offenbar ein systemisches Versagen in der Fuel Supply Kette ( welches diese Verwechslungen begünstigt), da kann man nicht mehr von statistischen Ausreissern sprechen...und eventuell gibt es noch eine Dunkelziffer von Vorfällen, von denen man noch nichts weiss, und/oder die vielleicht noch nicht dieser Problematik zugeordnet sind..

 

wenn dieses DEF Zeugs nämlich Kerosin so massiv in der Funktion beeinträchtigt, dass von den Tanks an über die Spritpumpen, über die Filter, die Filter By Passes, Fuel Control Units und dann noch eventuell wie in den SAIB beschrieben die Fuel Nozzles in der Funktion beeinträchtigt...dann ist das ein veritables Sicherheitsproblem erster Güte...

 

Das hat "Emergency AD" Qualität für Airports, Spritfirmen und FBOs...

 

bin neugierig wie schnell und ob sich da jetzt was Substanzielles tut..?

 

Gerd

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Naja, wenn Du Dir die Leute an US-amerikanischen Flughäfen anschaust, weisst Du schnell warum sowas passiert ist. Oder eher: Man fragt sich warum sowas bisher so selten geschehen ist!

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41 minutes ago, FalconJockey said:

Naja, wenn Du Dir die Leute an US-amerikanischen Flughäfen anschaust, weisst Du schnell warum sowas passiert ist. Oder eher: Warum sowas bisher so selten geschehen ist!

 

Keine Frage, man darf das gar nicht laut sagen, es wundert mich auch oft, dass nicht mehr passiert..

 

Nur, jetzt haben sie doch seit Jahren in unserer Industrie Fuel Safety Trainings Programme, bei uns und drüben, damit allen klar wird, wie wichtig es ist, dass korrekter und sauberer Sprudel in den Tanks landet..

 

und dann sowas..

 

und ich würde nicht darauf wetten, dass ähnliche Problematiken nicht auch bei uns in Europa jeden Tag plötzlich auftauchen könnten..

 

(OT andere Problematik hier bei uns in Europa...seit in etwa 2002 bis 2005 werden im Winter in Europa auf Flughäfen Runway und Taxi Way De-icer verwendet, die eine Katastrophe für die Flugzeuge und damit die Flugsicherheit darstellen..abgesehen von massiven Korrosionsproblemen bei allen Fabrikaten von Flugzeugen ( das angeblich "umweltfreundliche" Zeugs ist korrosiver als reines Salz, frisst es auch die Carbon Brakes..ADs bei Boeings, Embraers auf den Brakes etc etc)..und?..keine Änderung..früher hatte man Harnstoff verwendet, der war absolut "safe" für Flugzeuge, als auch die Umwelt, nur sind ihnen nach harten Wintern, weil der Harnstoff in den Kläranlagen sehr viel Sauerstoff beim Abbau braucht, die Kläranlagen der Flughäfen ab und zu umgekippt..so und dann haben ein paar ganz Gescheite neue Vorschriften ersonnen in Brüssel..konnte noch kein Operator die massiven Wartungskostensteigerungen einklagen, weder bei der EASA noch bei der europäischen Kommission..von der Flugsicherheitsproblematik einmal abgesehen, und die sollte an vorderster Stelle stehen..) sag das nur, weil, wie in den Artikeln beschrieben, da ja angeblich ein Umweltgesetz davorsteht, was den Sprit für Vorfeldfahrzeuge drüben betrifft...also eventuell auch eine "unintended consequence"...einer "grünen" Gesetzgebung...

 

bin sicher wir werden bald von drüben hören, wie man gedenkt solche Fälle in Zukunft ausschliessen zu können, weil bei sowas hört sich der Spass auf....bin neugierig

 

Gerd

 

 

 

 

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  • 4 Wochen später...

kurzes Follow-Up für Alle die es interessiert..

 

OK die FAA hat jetzt auf den Vorfall bezogen ein Safety Information Bulletin herausgebracht..

 

https://www.ainonline.com/aviation-news/business-aviation/2018-09-21/faa-issues-saib-jet-def-contamination-incident

 

http://rgl.faa.gov/Regulatory_and_Guidance_Library/rgSAIB.nsf/dc7bd4f27e5f107486257221005f069d/2de4430f75bcc4d68625830700548c94/$FILE/HQ-18-28.pdf

 

formal wahrscheinlich korrekt...AD Action für die Flugzeuge besteht nicht unbedingt, obwohl das hinterfragenswert wäre..die Eigentümer / Halter der betroffenen Flugzeuge wissen Bescheid, die Flugzeug- und Triebwerkshersteller werden oder haben schon Anweisungen gegeben, was gemacht werden muss um die Flieger und Triebwerke sicher und nachhaltig zu reparieren und zu dekontaminieren..kann etliche Millionen Dollar kosten für alle Flieger die betroffen waren von diesem Vorfall..Zahler gibt es auch, die Haftpflichtversicherung des Spritlieferanten, nehm ich einmal an..

 

NUR., ändert an der Problematik noch nix...

 

welche Aktionen gibt es nun auf den Airports und der Spritinfrastruktur...?

 

Davon les ich nix...

 

Gerd

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On 9/1/2018 at 7:10 AM, FalconJockey said:

Naja, wenn Du Dir die Leute an US-amerikanischen Flughäfen anschaust, weisst Du schnell warum sowas passiert ist. Oder eher: Man fragt sich warum sowas bisher so selten geschehen ist!

 

Interessant. Beim ueblichen Gewusel rund um die Flugzeuge scheint mir hier alles mehr oder weniger gleich wie an anderen Flughaefen der Welt zu und her zu gehen. Nicht mehr chaotisch als anderswo.

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Mir scheint der Problematik in diesen Fällen muss irgendetwas "Systemisches" zu Grunde liegen..Das Gleiche ist ja eben wie weiter oben verlinkt Ende letzten Jahres auch in einem anderen Bundesstaat auch passiert

 

Sollte keinen Grund geben warum ein Jet Fuel Supplier für Flugzeuge dieses DEF Zeugs überhaupt in seinen Abfüllanlagen und Tankanlagen in der Nähe herumliegen hat…( respektive scheint im ersten Fall letztes Jahr in Nebraska es so gewesen zu sein, dass die Tankwägen, oder Zusatzpumpen bei einem Overhaul Shop waren, das halt auch Tankfahrzeuge für automotiven Sprit repariert und es da zu einer Verwechslung gekommen ist..)

 

Das einzige Zusatzmittel, welches Jet Fuel Supplier entweder über eine Zusatzpumpe beimischen oder bereits den Sprit "pre-mixed" haben ist PRIST, also das Anti Ice Mittel für den Sprit für die Flieger die es brauchen…da gab es in der Vergangenheit schon auch immer Fälle, wenn das zu hoch dosiert ist, weil die Einspirtzpumpe am Tankwagen falsch dosiert, oder in einem grossen Jet A Tank, wo es "pre-mixed" wird aus einem technischen Gebrechen zu viel zugemischt wurde, da spinnen die Triebwerke meist schon kurz nach dem Anstarten, da merkt man im Ideallfall ( also wenn der mit PRIST überdosierte Sprit bereits bei den Feedertanks liegt und gleich beim Anstarten zu den Triebwerken kommt), da hat man eratische EGTs und eine komisches Verbrennungsgeräusch, klingt so ähnlich eine ein "Surge" im Idle nach dem Anstarten schon…allerdings nur bei massiver Überdosierung ( hatte das mal vor langer Zeit..), da merkt man das meist gleich und stellt wieder ab und beginnt nachzuforschen…auch eine beachtliche Dekontamination nachher notwendig..vorsorglicher Austausch von Fuel Control Units und Hot Section Inspections bei den Triebwerken inklusive etc etc etc..aber das Zeug lässt sich wenigstens aus dem Fuel System im Flieger mit sauberem Jet A oder Jet A 1 "rausflushen"..

 

Bei dem DEF Zeugs allerdings scheint das teuflisch zu sein…läuft Alles und aber je nach Kontaminierungsgrad und Fuel Flows pappt es einem offenbar dann nach dem Take-Off langsam aber sicher das Fuel System bis zu den Nozzles in den Triebwerken zu..

 

Da muss irgendein Grund sein, warum die Jet Fuel Supplier das Zeug bei sich herumliegen haben…vielleicht tanken die auch die Vorfeldfahrzeuge mit Jet A statt mit Diesel, keine Ahnung..? ( oder für ihre eigenen Fuel Trucks..)

 

aber irgendwo dort muss der Hund begraben sein..schätz ich mal..da in Florida scheint ja auch der FBO ( also Fuel Supplier )gleich draufgekommen zu sein, dass ein PRIST Zusatzmischtank beim Overhaul mit DEF und nicht mit PRIST leak-gechecked wurde, und das aber niemand geschnallt hat…und das Zeug halt so in die Flieger gelangt ist..) also da hat es was..das jederzeit woanders auch passieren kann offenbar, wenn es nicht schon genauso passiert ist...

 

Die Frage, die auch noch sehr wichtig ist und die FAA offenbar brennend interessiert ist, ob es da eine Dunkelziffer noch gibt..

 

beunruhigend in jedem Fall bis das zweifelsfrei abgestellt und gelöst ist...

 

Gerd

 

 

 

 

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Das ist sehr beunruhigend. Man hat als Kunde absolut keine Kontrolle darüber, oder gibt es inzwischen Test-Streifen, die man beim bzw. vor dem Tankvorgang einsetzt?

 

Besonders in der Luftfahrt (und nicht nur da) muss man immer vom dümmsten anzunehmenden Mitglied der Versorgungskette ausgehen. Das soll nicht böse klingen, aber JEDER macht Mal einen Fehler und in diesem Fall wäre diese beinahe tödlich gewesen. Bei solch kritischen Vorgängen muss das Vieraugen-Prinzip angewandt werden und ein Supervisor dabei sein, oder jemand der den Überblick hat.

Nicht umsonst sind wir im Cockpit auch zu zweit, weil eben dauernd Fehler gemacht werden, teilweise wirklich sehr dumme und schwer nachvollziehbare. Müdigkeit spielt eine Rolle. Das zweite Paar Augen kann als überwachender Pilot eingreifen, wenn der fliegende Pilot Mist baut - oder anders herum.

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2 hours ago, FalconJockey said:

Das ist sehr beunruhigend. Man hat als Kunde absolut keine Kontrolle darüber, oder gibt es inzwischen Test-Streifen, die man beim bzw. vor dem Tankvorgang einsetzt?

 

Hast Du keine Chance…und dafür gibt es bis jetzt sicher keine (Sofort) Tests…findet ein Labor nach ein paar Tagen vielleicht raus, und die müssen erst wissen wonach sie suchen sollen…rechnet doch kein Mensch mit sowas…( Dem FBO da in Opa Locka muss ja was geschwant haben schon, ist ja im ersten Bericht, der hat relativ schnell von sich aus rausgefunden wie und was da passiert sein könnte ( eventuell weil es ihnen vorher schon einmal passiert ist????)..aber nehmen wir den Fall, es geht so aus, aber kein Mensch kann sich erklären was mit dem Sprit los sein könnte, die Proben gehen ins Labor..das Labor testet auf die "usual suspects", i.e. den Graph für PRIST bei vermuteter Überdosierung, ein paar Alkohole, dann ein paar "bekannte" Rückstände von Raffinierien, die nicht drinnen sein sollten etc etc..dann sehen sie auf dem Graph ein paar "Spikes" die könnten das oder jenes sein, aber wenn man den Stoff nicht eingrenzen kann den man vermutet kiefelt das beste Labor lang daran rauszufinden, was es wirklich ist..ausser der Sprit stinkt so auffällig, dass es einem Chemiker mit gutem Geruchssinn einfällt, was es sein könnte..und auf den Stoff dann gezielt analysiert wird...)

 

Gerd

 

P.S.: Nehm an in dem Fall wird der FBO das "by exclusion" relativ schnell rausgefunden haben..was war mit dem Tankwagen?..Hallo Chef, ja der war vorige Woche bei der Firma Trips Trü in Fort Lauderdale zur Reinigung…dann wird dort angerufen..was habt ihr mit dem PRIST Tank gemacht?..Ah ja sorry, haben wir mit AdBlue befüllt und leak-getestet..schätze das ist der Harnstoff den sie drüben DEF nennen, der ja in Europa bei vielen Dieselfahrzeugen zur Abgasreinigung auch in einen Zusatztank im Auto eingefüllt werden muss....und in dem Moment hast Du eine verrückte Vermischung in der Supply Chain zwischen Flugzeugtreibstoff…und irgendwas anderem, was darin Nichts zu suchen hat….so wird es wohl gewesen sein, und das in Zukunft auf jeden Fall zu verhindern wird Aufgabe der Spritfirmen sein…nur wer überwacht diese?…Die FAA nicht…gehört nicht zur Job Description der FAA…( und um einen Tanklastwagen zu reinigen und zu servisieren braucht man bekanntlich auch keine Flugzeugmechanikerlizenz..nicht, dass das unbedingt den Fall verhindert hätte...)

 

"Houston we have a problem…"

 

 

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vor 2 Stunden schrieb FalconJockey:

Das ist sehr beunruhigend. Man hat als Kunde absolut keine Kontrolle darüber, oder gibt es inzwischen Test-Streifen, die man beim bzw. vor dem Tankvorgang einsetzt?

 

Besonders in der Luftfahrt (und nicht nur da) muss man immer vom dümmsten anzunehmenden Mitglied der Versorgungskette ausgehen. Das soll nicht böse klingen, aber JEDER macht Mal einen Fehler und in diesem Fall wäre diese beinahe tödlich gewesen. Bei solch kritischen Vorgängen muss das Vieraugen-Prinzip angewandt werden und ein Supervisor dabei sein, oder jemand der den Überblick hat.

Nicht umsonst sind wir im Cockpit auch zu zweit, weil eben dauernd Fehler gemacht werden, teilweise wirklich sehr dumme und schwer nachvollziehbare. Müdigkeit spielt eine Rolle. Das zweite Paar Augen kann als überwachender Pilot eingreifen, wenn der fliegende Pilot Mist baut - oder anders herum.

 

Für eine Dieselkontamination in AdBlue gibt es tatsächlich Teststreifen: http://ftp.mn-net.com/deutsch/Kundeninformationen/Oeltestpapier_fuer_AdBlue.pdf.

Ob es umgekehrt auch empfindlich genug ist, ist zweifelhaft aber reines AdBlue sollte gut erkennbar sein.

 

 

Viele Grüße

Martin

 

 

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34 minutes ago, tb20 said:

Für eine Dieselkontamination in AdBlue gibt es tatsächlich Teststreifen: http://ftp.mn-net.com/deutsch/Kundeninformationen/Oeltestpapier_fuer_AdBlue.pdf.

Ob es umgekehrt auch empfindlich genug ist, ist zweifelhaft aber reines AdBlue sollte gut erkennbar sein.

 

 

Interessant…aber das testet ja nur ob IM AdBlue Diesel drinnen ist...

 

eventuell, aber glaube es kaum, dass der Teststreifen eine Aussage machen kann ob im umgekehrten Fall AdBlue in Kersoin drinnen ist..der Teststreifen ist ja von der Logik und Detection darauf aus Diesel zu finden..aber nicht unbedingt AdBlue IM Diesel..zu finden

 

Aber wär ein interessantes Geschäftsfeld…für die Fliegerei..wenn man es umgekehrt machen könnte...

 

Gerd

 

P.S.: Was interessant ist, diese Harnstofflösungen werden bei allen fossilenTreibstoffen wohl das Gleiche anstellen, wie eben in dem Fall in Flugzeugtanks, heisst, wenn vermischt, würden sie wohl auch in einem Autotank Kristalle mit dem Sprit erzeugen und Verschmutzung…keine Ahnung wie dieses AdBlue in Autos funktioniert, aber scheint direkt eingespritzt zu werden aus dem separaten Tank da, oder?

 

Muss also offenbar auch bei Autos getrennt vom Sprit aus dem Grund aufbewahrt werden...

 

wird das direkt in den Dieselkat eingespritzt, oder, wär logisch, dass das dann nicht mit Diesel vermischt sein darf, weil da ginge der Kat hoch..oder?

 

Kennt sich da wer aus damit?

 

Ich bin ein "Benzinbruder", was Autos betrifft…Diesel ist was für Traktoren…bin mental nicht so "bedieselt" wie viele meiner Landsleut in Österreich...?

 

 

 

 

Bearbeitet von Falconer
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Ich habe einen alten Diesel, aber keinen Kat. So einen Mist braucht man nicht, Feinstaub- und Stickoxidpanik ist das... Darum brauche ich auch kein AdBlue, sondern stosse feinst sortierte Partikel aus ?

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eventuell eine nicht uninteressante Sache in dem Zusammenhang…anders gelagert…aber eben auch eine Fuel Contamination von Jet Fuel aus dem Logistikbereich…gibt es auch bei uns in Europa..besonders im UK angeblich..

 

nennt sich FAME, Abkürzung für "Fatty Acid Methyl Esters.." No Joke…findet sich innen in den Pipelines in denen diverse raffinierte Erdölprodukte transportiert werden…ziwschen Diesel, Autobenzin und Jetfuel, was immer durch die Pipelines rinnt, werden zwar zwischen den Produkten Reinigungschieber durch die Pipelines gejagt…aber das Zeug geht halt nicht ganz raus..sorgt für Sorgenfalten auf den Stirnen der Flugzeug- und Triebwerkshersteller und wurden bereits maximal Limits angegeben von allen Herstellern wie viel da im Jetfuel maximal drinnen sein darf davon, bevor man gnädigerweise um viel Knete Triebwerke und APUs zum Overhaul schicken möge, weil sonst eine sichere Funktion nicht mehr gewährleistet werden könne...

 

Daaaaanke…No Joke..

 

Die Flugzeughersteller sind dann noch so nett und schrieben in ihre Wartungs und Operationsanweisungen dann Folgendes rein..

 

"Quote

 

"However, means to control the fuel FAME contamination are not easily available and are therefore not compatible with flight operations. As a consequence of this situation, prior to aircraft refuelling, make sure that the suppliers have taken steps to ensure that the fuel continues to meet the required specification. .."

 

"Unquote"..

 

Also nächstes Mal fragt man dann beim Tanken, den netten Tankwart..ob bei den 15000 Litern eh keine "Fatty Acids" dabei waren…No Joke…In Wien wird er fragen "Wos manst?"…"Wüst mi roin?"

 

Naja..

 

In Zukunft wird es dann für alle Jet Jockeys, Ja, auch für Dich lieber FalconJockey, Verkostungs und Degustationskurse bei den Spritfirmen geben, unter Aufsicht Eures Quality Managers, werdet Ihr Bouquet, Nachgeschmack und Abgang der verschiedenen Jet A 1 Jahrgänge durchkosten müssen..ein Shell 2017 aus Hanglage in Nairobi vielleicht, wird man vergleichen mit einem jungen BP 2018 aus dem unteren Wallis…musst dann beim Pre-Flight machen…jedes Mal..dekantiert im Drain Tool..( besondere Vorsicht beim Verkosten sei geboten dann bei jungen Jet A Jahrgängen aus Texas drüben, die eventuell ähnlich wie die kalifornischen Roten etwas barock mit AdBlue ausgebaut wurden…wegen Kopfweh und so..und eventuell harten Katerlandungen danach..)

 

No Joke..

 

Sowas schmeckt mir in Bordeaux besser...

 

Die Welt wird immer verrückter..

 

Prost

 

Gerd

 

 

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  • 9 Monate später...

Vielleicht zum Abschluss...

 

es ist dieses Frühjahr wieder was passiert…hat es zwei Citations erwischt...

 

und scheint wirklich so zu sein, die Vorfeld - und Tankfahrzeuge drüben müssen Ad Blue Einspritzung bei den Motoren haben aus Umweltgründen...

 

und das Ad Blue ist tatsächlich verwechselt worden und wurde statt PRIST in den Jetfuel beigemischt...

 

https://www.ainonline.com/aviation-news/business-aviation/2019-05-27/def-contamination-downs-two-citations

 

https://www.ainonline.com/aviation-news/business-aviation/2019-05-30/nata-encourages-training-guard-against-def-risks

 

https://www.ainonline.com/aviation-news/business-aviation/2019-06-12/aviation-industry-task-group-issues-def-report

 

böse Sache

 

 

Bearbeitet von Falconer
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On 8/30/2018 at 12:10 PM, Falconer said:

wurde nach Überholung des PRIST Tanks versehentlich beim Leakcheck "Ad Blue", statt PRIST, eingefüllt, 

DEF (Marke z. B. AdBlue) besteht aus einem Gemisch von demineralisiertem Wasser und ca. 32 % Harnstoff) .

Chemisch gesehen spaltet dies durch eine Redox-Reaktion die Molekülketten des Treibstoffs auf. Ein "Selbstzerstörer"sozusagen..

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Hier in dem Attachment sieht man wie das aussieht, wenn das in den Fuel Filtern und Tanks auskristallisiert..und das geht angeblich relativ schnell…( innerhalb kurzer Zeit) nach dem Tanken..respektive kommt der Dreck schon teilweise kristallisiert in die Tanks…wenn der Fuel "pre-mixed" war…und falls es beim Tanken durch eine PRIST Pumpe in den Schlauch kommt, ist kurz danach der Teufel los im Fuelsystem…von den Tanks durch alle Leitungen, Filter, Fuel Control und Einspritzdüsen..

 

https://www.nata.aero/assets/Site_18/files/Safety 1st documents/SF ALERTS/SFA_2019_001_Critical Issue – DEF Contamination.pdf

 

ist auch zu befürchten, dass es da noch eine Dunkelziffer gibt an potenziell betroffenen Flugzeugen…wo es gerade noch nicht zu Funktionsbeeinträchtigungen kommt..

 

bin neugierig was sie da jetzt neben Schulungslehrgängen und Awareness Training noch machen?..Weil das reicht meiner Meinung nach bei so einer potenziell tödlichen Problematik nicht...

 

absolute Horrorvorstellung..

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Da hat der gute Mann vollkommen Recht:

 

"….Fair Wind COO and equity owner Alex Beringer said that the NBAA DEF task force, of which he is a member, was notified of the Punta Gorda event. “The accidental mixing of DEF into the Prist tank is likely what occurred,” he told AIN. “DEF is a risk and remains a risk as long as these fluids remain on airport property.” .."

 

https://www.ainonline.com/aviation-news/business-aviation/2019-05-27/def-contamination-downs-two-citations

 

 

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