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Alpen: Pilot zeigt spektakuläres Manöver bei Rettungsaktion


Gulfstream

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Alpen: Pilot zeigt spektakuläres Manöver bei Rettungsaktion http://www.20min.ch/panorama/news/story/19536221#videoid=661607

 

Quote 20min:

 

"Verletzter wird in Heli gehoben

Nach nur wenigen Minuten erreichte die Heli-Besatzung dann auch den Einsatzort. Da offenbar eine Bergung mit einer Seilwinde in dem Gebiet nicht möglich war, entschied sich der Pilot für eine spektakuläre Rettung.

Der Pilot steuerte den Helikopter genau an jenen Ort zu, an dem der Verletzte lag. Die Rotorblätter des Hubschrauber schrammten dabei haarscharf an dem Schnee vorbei. Nur wenige Zentimeter trennten ihn von dem Gelände.

Hubschrauber steht komplett still

Für mehrere Sekunden hält der Pilot den Hubschrauber dabei so ruhig, dass die Einsatzkräfte den Verletzten direkt in den Helikopter heben können. Als sich die Besatzung mit dem Verletzten im Hubschrauber befindet, hebt er ab.

 

Ein Skifahrer filmte die Rettungsaktion und stellte das Video auf YouTube. Dort wird der Pilot des Helikopters gerade wie ein Held gefeiert."

 

Held...? Hätte grausig enden können. Oder sehe ich das zu eng?

 

Markus

 

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vor 2 Stunden schrieb Gulfstream:

...................

Held...? Hätte grausig enden können. Oder sehe ich das zu eng?

 

Markus

 

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Es ist ja schön, daß Du dir Gedanken darüber machst, wie es hätte enden können.

 

Hätte der Pilot deiner Meinung nach lieber nach Hause fliegen sollen und Kaffee trinken gehen?

 

Manfred

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Das Video stand schon eine ganze Zeit im Internet, bis 20 min darauf aufmerksam wurde und jetzt auch das "Flightforum"

 

Das Video zeigt  nur einen Teil der ganzen Aktion. Am Ende werden ja noch "ruckzuck" zwei Personen mit dem Seil aufgenommen. Gefilmt hat wahrscheinlich vor allem jemand von der Gendarmierie.

 

Hier das ganze Video:

 

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das verlinkte Video zeigt nicht alles. Abgesetzt und aufgenommen wurde so lediglich das Team.

Der Verletzte wurde dann aufgewincht, denn laufen war nicht.

Wenn man sich die Wolken anschaut, versteht man auch, warum das relativ schnell gehen musste.

In verschiedenen Foren wird kontrovers diskutiert, ich weiß allerdings, dass die solche Manöver entsprechend trainieren und sehe es weniger kritisch.

Mit Erfahrung und dem richtigen Team durchaus machbar und deutlich schneller, wie alle ab- und wieder aufzuwinschen. 

Kürzere Zeit im hohen Leistungsbereich. 

Geringeres Risiko einer Störung, Winden haben da ne ganze Reihe von möglichen Störungen.

 

Gruß Udo

Flying Bull

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1 hour ago, DaMane said:

Hätte der Pilot deiner Meinung nach lieber nach Hause fliegen sollen und Kaffee trinken gehen?

 

 

Manfred, das ist nicht die Frage.

 

Offensichtlich war man in Eile, da sich, man sieht es im Video, eine Nebel- oder Schlechtwetterwand serh schnell näherte.

Allerdigns hat man ja gleich danach zwei andere Personen auch mit dem Seil aufgenommen - warum man die erste Person nicht auch mit dem Seil hochgenommen hat, und dabei mit dem Heli, mehr Abstand von der Böschung hätte halten können, ist mir nicht ganz klar - eventuell hat es mit der Verletzung zu tun?

 

Wenn die Mission schief gegangen wäre, dann wäre nicht nur der Heli zerstört worden, sodnern mit grosser Wahrscheinlichkeit hätten auch Besatzung und die Personen am Boden danach mit nicht unerheblichen Verletzungen dort gelegen.

 

Ob der Einsatz in dieser Form wirklich gerechtfertigt war?

Vielleicht war sich der Pilot ja auch nicht ganz bewusst, wie nahe die Rotorblätter der Schneeoberfläche kamen?

...und vielleicht sieht es, aufgrund des Aufnahmewinkels, auch viel näher aus, als es wirklich war...

 

Eindrücklich ist es allemal!

 

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vor 5 Stunden schrieb Kuno:

 

Manfred, das ist nicht die Frage.

.....................

 

Doch, ist es schon!

 

Ich muß gestehen, daß ich mir erst jetzt das Video angesehen habe. Es ist doch niemanden gedient, wenn nach einer erfolgreich verlaufenen Rettungsaktion gleich der mahnende Zeigefinger gehoben wird, daß dabei ja etwas schiefgehen hätte können. Anstatt daß man sich mit den Geretteten und Rettern über das gute Gelingen freut. Auf die Frage, warum nicht auch die erste Person per Seilwinde geboarded wurde, wird die Helibesatzung sicher einen Grund nennen können. Den sollte man sich dann erst mal anhören.

 

Es liegt in der Natur von Rettungseinsätzen, daß sie u.U. gefährlich werden können, weil man jemand aus einer gefährlichen Situation retten will. Anderfalls wäre es ja kein Rettungseinsatz, sondern ein Krankentransport.  Um jemanden aus eine Gefahr zu bergen, kann es u.U. notwendig werden,  daß sich Retter selber in eine (kalkulierbare) Gefahr begeben müssen. Hier war gerade eine Verschlechterung der Wettersituation im Anmarsch, die große Eile  gebot. Wichtig ist dabei, daß die Beteiligten es freiwillig tun, und nicht unter Druck gesetzt werden.*)  Und wenn Helfer Leben und Gesundheit einsetzen, darf das Rettungsgerät nicht zu wertvoll sein, um es für seine Aufgabe zu verwenden.

 

*) In einer früheren, ähnlich gelagerten Diskussion hier im Forum hatte ich mal erwähnt, wie man bei der Seenotrettung mit dem persönlichen Risiko von Rettungskreuzerbesatzungen umgeht. Die "Deutsche Gesellschaft zur Rettunt Schiffbrüchiger" schreibt in ihren Statuten, daß sie immer rausfahren, wenn Menschen in Seenot sind, ohne Rücksicht auf die eigene Gefährdung. Nun muß man keine Helden-Epen dichten, aber zumindest konstantieren, daß Rettung aus Lebengefahr immer auch lebensgefährlich sein kann. Wer das nicht akzeptieren kann, sollte auch nicht bei solchen Einrichtungen tätig sein.

 

Ich glaube nicht, daß dieser Pilot ein unkalkuliertes Risiko eingegangen ist (einer, der das täte, würde einen solchen Job wohl gar nicht bekommen, nehme ich an). Schließlich war er selbst am nähesten an der Situation dran, und konnte sie von daher am besten beurteilen. Daß die Rotorspitzen bei seinen Manövern z.T. sehr geringen Abstand zum Schnee hatten, muß ihm bewußt gewesen sein, nicht nur, weil er diesen Bereich direkt im Blickfeld hatte.

 

Frage an mitlesende Heliprofis: wenn zuverlässig davon ausgegangen werden kann, daß es sich an der Oberfläche  garantiert um federleichten Pulverschnee handelt, wäre dann eine Berührung der Rotorblattspitzen bis zu Eindringtiefe von etwa 10 bis 20 mm risikolos hinnehmbar?

 

Gruß

Manfred

 

 

Bearbeitet von DaMane
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das Risiko ist meiner Meinung nach für den Piloten kalkulierbar. 

Eine Berührung mit Pulverschnee würde vermutlich nicht zum Absturz führen, wird aber auf jeden Fall vermieden.

Warum die Winch nicht für alle eingesetzt wurde?

a.) Zeitfaktor, ein- und aussteigen der Retter ist deutlich schneller wie winchen - außerdem bräuchte man zusätzliches Equipment für die Personen.

b.) Fürs winchen ist der Hubschrauber deutlich länger im Grenzbereich / TO Leistung 

c.) Eine Winch kann ausfallen, heiß laufen, Kabel knicken, Endschalter (auch wenns zum Preflight gehört) ausfallen und dann das Kabel durch den Haken ziehen.

Dann bekommt man auch den Verletzten nicht mehr an Bord.

d.) schweben in weißer Umgebung über einem Punkt ist verdammt schwierig, da nur wenig oder keine Referenzen da sind.

Nur um ein paar Punkte zu nennen.

 

Deshalb für mich überhaupt nicht fragwürdig.

 

Gruß Udo

Flying Bull

 

 

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12 hours ago, DaMane said:

Schließlich war er selbst am nähesten an der Situation dran, und konnte sie von daher am besten beurteilen. Daß die Rotorspitzen bei seinen Manövern z.T. sehr geringen Abstand zum Schnee hatten, muß ihm bewußt gewesen sein, nicht nur, weil er diesen Bereich direkt im Blickfeld hatte.

 

Glaube, müsste, könnte...

 

Manfred - da muss ich dir ganz einfach widersprechen, weil es halt so nicht stimmt.

Der Pilot sieht wahrscheinlich am wenigsten, wie nahe er mit den Rotorenden der Schneeoberfläche kommt - ganz einfach, weil er genau davorsteht und nicht sehen kann, wie steil es ist bzw. wie viel Platz da noch ist.

 

Ich gebe gerne zu, dass ich kein Helikopterpilot bin, der hier aus Erfahrung spricht. Ich glaube aber, die Situation lässt sich ganz gut mit Fahren in den Sanddünen um die Mittagszeit vergleichen. Man sieht zwar, dass es weiter vorne hochgeht, kann aber nicht sehen, wie steil. Eine Ahnung (ohne Garantie) bekommt man bei einem Blick aus dem Seitenfenster, wenn man auf andere Dünen schaut.

 

Etwas Stirnrunzeln hat mir deine Aussage von dir gebracht: "Und wenn Helfer Leben und Gesundheit einsetzen, darf das Rettungsgerät nicht zu wertvoll sein, um es für seine Aufgabe zu verwenden." Man kann es so oder so interpretieren ?

 

 

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Nur mal so als Gedankenanstoss für diejenigen hier die eine solche Landung „normal“ finden: Bei uns dürfte man gemäss OM(A) bei einer solchen Landung maximal 3m an die Wand ran (gemessen vom Rotorblattende). Bei Trainees on type wären es sogar 5m. Dabei ist völlig irrelevant wie dringend jetzt der Einsatz ist.

 

Übrigens: 3m sind wirklich schon verdammt nahe. Wenn man das zum ersten Mal macht ist man meistens bei 5-7m effektiv, wenn man das Gefühl hat bei 3m zu sein. Will gar nicht wissen wie diese Landung aus dem Cockpit heraus ausgesehen haben muss ...

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Verstehe ich es richtig, dass Helipiloten diesen Abstand nur abschätzen können oder gibt es da irgendein Instrument a la „Radarabstandsmesser“ oder der „Pieper“ im Auto beim rückwärts einparken ;)?

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die Gebirgsflieger trainieren das, einfach so macht das keiner.

Den Rotorkreis kann man als Pilot i.d.R. gut sehen 

Und wie man auf dem Bild abschätzen kann, wenn zuerst die Kufe den Hang berührt, ist der Rotor garantiert frei (saubere Schräge vorausgesetzt)

Gruß Udo

Flying Bull

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Leute, seid einfach froh, dass da Leute ihren Allerwertesten riskieren, um irgendwelche Kraxler oder Harakiri-Skifahrer aus der Wand zu ziehen. Die wissen schon was sie tun und trainieren das.

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Beim Segeln gibt's so Situationen auch. Man fährt zB durch eine Riffpassage bei ungünstiger Strömung und ungünstigen Winden. Wenn der Grund dafür ist, dass man einen bald aufziehenden Sturm lieber auf See abwettern will, als in einer schlechten Ankerbucht das Boot ggf. zu beschädigen oder zu verlieren, dann macht man sowas schon mal (ohne jetzt Gründe erläutern zu müssen, warum man überhaupt in die Situation gekommen und - aus Besserwissersicht - nicht "rechtzeitig" ausgelaufen ist).

Manche kriegen so eine Aktion dann hin (für andere wirkt das retrospektiv ggf. haarsträubend oder grob fahrlässig), und nachher fällt die Anspannung, welche einen unglaublich hat fokussieren lassen, ab. Wenn man sowas aufgrund von langer und vielseitiger Erfahrung (zusätzlich zu Ausbildung, Training, SOPs) dann schon öfter erlebt/gemacht hat, dann wird man zum - richtig... Profi, Meister, Salzrücken, Chuk Norris...was auch immer.

 

Beim Segeln sitzen die besten Skipper und Kapitäne bekanntlich im Hafen, schauen beim kühlen Bier zu und kommentieren lauthals, was in der Marina grade für ein Pfusch abläuft, oder zerpflücken nachträglich genussvoll beobachtete Manöver. Später sieht man sie dann mit einem Motorboot davonfahren, oder in einem Schlauchboot von Kettler, dass sie in ihrem Tappert "Vivaldi" aus dem Ruhrpott mitgekarrt haben. ?‍♂️

 

Kapitäne und Führer von komplexem Gerät und unter komplexen Umweltbedingungen halten eine spezielle Stellung inne. Während ihrer Dienstzeit haben sie das Kommando und treffen Einschätzungen sowie Entscheidungen, die man als komplett uninvolvierter Außenstehender nur schwer erfassen kann.

 

Nix gegen lockere Stammtisch-Diskussionen, aber es erstaunt mich dann doch immer wieder, dass Postings von Profis hier scheinbar so wenig Gewicht gegeben wird. Es ist oft so (auch bei anderen Diskussionen), als hätten sie gar nichts gesagt... die an sich entkräftete Hypothese oder Meinung wird einfach weiter seziert..., Seiten über Seiten.

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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5 minutes ago, FalconJockey said:

Leute, seid einfach froh, dass da Leute ihren Allerwertesten riskieren, um irgendwelche Kraxler oder Harakiri-Skifahrer aus der Wand zu ziehen. Die wissen schon was sie tun und trainieren das.

 

 

Is so, ich wunder mich eh…wir haben gerade jetzt in Österreich eine massive Lawinensituation…und natürlich fast jeden Tag Tote, weil, egal was im Fernsehen und in den Nachrichten verlautbart wird… besonders die "Energy Drink" Generation ist offenbar schwerst suzidial, oder intellektuell sehr massivst beeinträchtigt, und gehen bei allerhöchster Lawinenwarnung ins Gelände auf Touren oder zum Snowboarden..

 

und dann muss "in extremis" ein Hubschrauberpilot, situationsbedingt, seinen eh-schon-wissen riskieren, und den seiner Mitarbeiter und Bergretter um die Wahnsinnigen tot oder lebendig zu bergen..

 

man fragt sich eh...

 

Gerd

 

 

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Aufgrund dessen, dass ich die Frage des Helden in Frage gestellt hatte, sehe ich die Thematik differenziert. Danke an Udo, welcher hier als Heli Profi seine Einblicke und Erklärungen abgegeben hat - nachvollziehbar.

Ich stelle wahrscheinlich meine persönliche Ratio über die eines Retters. Deswegen bin ich wahrscheinlich auch kein Retter geworden. Mein Risk Assessment sähe anders aus.

Aber eben: wenn ich mit in meinem Element unterwegs bin, mache ich allenfalls auch ein anderes assessment und führe dementsprechend Aktionen aus, welche als Aussenstehender in Frage gestellt gestellt werden würden....

Markus

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Ich bin nicht so ein "Quoter"....

 

Mich wundert es etwas, wenn hier eine Diskussion, die ganz anständig und in geordneten Bahnen läuft, schon fast abgewürgt werden soll - "Die Profis wissen schon, was sie machen, mischt euch da nicht ein und seit froh, dass es sie gibt".... die Alternative zur Diskussion hier findet sich auf Facebook bei diesem Video: Da schreibt jeder: "Der Pilot hat so dicke Eier, die kriegt er ja gar nicht in den Heli" (und das wird dann gefühlt 1000 Mal wiederholt).

 

Während also Rettungspiloten als unfehlbar zu betrachten sind, ist es auf der anderen Seite völlig in Ordnung, die am Berg Verletzten pauschal als "irgendwelche Kraxler", "Harakiri-Skifahrer", "schwerst suizidal" oder "intelektuell massivst beeinträchtigt" zu bezeichnen.

 

Könnte es nicht doch auch etwas dazwischen geben?

 

Piloten/Profis, die eine Situation falsch einschätzen (was nicht jedesmal zu einem Unfall führen muss) und Skifahrer, die am Morgen nicht mit dem Ziel aufbrechen, sich umzubringen (was nicht ausschliesst, dass der Skifahrer trotzdem einen Unfall erleiden kann)?

 

 

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@Markus: Würde Deine Sicht- und Herangehensweise auch nicht zu sehr in Frage stellen - das hat schon was für sich, die Swiss-Cheese-Scheiben lauern bekanntlich immer und überall, um sich zur Unzeit "alignen" zu können...

 

Sucht auf youtube mal nach ""Superyacht-Fails". Da sieht man (immer wieder) zwei handvoll schiefgelaufene Dinge, die aber zu dutzenden täglich in allen möglichen Ecken der Welt gut gehen. Crews manövrieren ihre Riesenteile tw. in Zentimeterarbeit in Parklücken, durch andere Boote oder durch Schleusen. Manchmal knirscht es, und dann wird's richtig teuer..., und als Zuseher amüsiert man sich mitunter und denkt sich, "da trifft eh keine Armen"; und als Zweites denkt man schon, wie der Kapitän bei so einem Wind nur in so eine enge Lücke fahren wollen konnte. Zu Helis gibt es sowas auch - ab und an geht leider was schief.

 

In der Seefahrt ist Rettung übrigens eine Art moralische Pflicht, und öfters schon sind dabei Retter umgekommen, während die anderen gerettet wurden.

 

Die Heli-Rettungsaktion hier ist auch Zentimeterarbeit. Für einen Anfänger undenkbar, für Laien wohl noch mehr. Meisterschaft und Beherrschung haben die Menschen immer fasziniert. Deshalb gingen sie u. a. in Museen, den Zirkus und schauten "Wetten das". Das Risk-Management nimmt eine verdiente und wichtige Stellung in vielen Bereichen ein, doch darf sie nicht die rote Karte für Laien, Hobbyisten oder gar dem Boulevard werden, wenn es darum geht, Profis aus dem Lehnstuhl (oder dem Defender ? ) heraus in Bezug auf das eigene Wertungs- und Erfahrungssystem zu beurteilen - oder wie beim Bouvlevard - vom Standpunkt der totalen Ahnungslosigkeit eines Praktikanten bzw. profilierten Sensationsjournalisten...

 

Falls es zu sehr am Limit war, wird der Pilot eh mit Konsequenzen rechnen müssen. Heute wird ja schon fast alles gefilmt und - oft mit entsprechender Verzögerung - verwurstet. 

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Johannes - irgendwie ist es noch interessant zu sehen, wie du dich dem Thema "Helirettung" aus der Sicht des Seglers und ich mihc aus der Sicht des "Wüstenfahrers" zu nähern versuchen... und ich stimme dem, was du oben schreibst gerne zu. Nicht, dass ich behaupte, dass ich in meinem Bereich ein Profi war... aber ich habe teilweise schmerzhaft gelernt, dass immer dann, wenn man glaubt, man hat die umfassende Erfahrung und alles im Griff, die Situation gefährlich werden kann. Gerade dann (oder besser etwas zuvor) ist es oft nicht verkehrt, auch auf die Stimme eines Laien zu hören und die Situation zu überdenken, bevor etwas passiert (was mir auch nicht immer gelungen ist).

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@Kuno Ja, eben - da ist schon was dran - im Ju-52-Thread wurde das Thema bzgl. Top-Erfahrung und schleichende Nachlässigkeit mal länger durchgewalkt. Da kommen durchaus psychologische und Komponenten ins Spiel, welche zur Selbstüberschätzung führen können und kognitiv dann was nicht oder fehlinterpretiert wird.

 

Es gibt ja - humorvoll betrachtet - auch nicht umsonst ("letzte Sprüche") wie:
Kapitän: "So Junge, jetzt zeig' ich Dir mal, wie man das macht!"
F/O: "DAS schau' ich mir an!"

 

?

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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@Kuno Dabei ging es doch gar nicht darum, die Diskussion abzuwürgen. Aber hier wurde einfach ein Manöver gezeigt, dass einem gut trainierten Helipiloten "normal" vorkommt, hier bei einigen Laien große Verwunderung erzeugt. Wenn eine Reihe von Berufspiloten und Leute, die in solche Dinge professionell involviert sind, schreiben, dass das ein trainiertes Manöver mit geringem Risiko ist, dann ist das doch eine Aussage. Was gibt es da noch groß zu diskutieren? Dafür haben wir doch die Leute hier im Forum, um auf solche Beiträge einzugehen und sich korrekt einzuordnen.

 

Es ist deutlich riskanter, von/nach Lukla in Nepal zu fliegen, als hier so am Hang das Aus- und Einsteigen der Crew zu beschleunigen, um die Phase des "riskanteren" Schwebeflugs zu minimieren.

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@ Andreas

 

Ich glaube nicht, dass wir jetzt noch den Anflug auf Lukla mit ins Spiel bringen müssen - es geht nicht darum, zu eruieren, ob es noch gefährlichere Situationen gibt als das diskutierte Helimanöver. Sofern die Meinung der Heli-Profis in diesem Thema zum Ausdruck kam, ich habe zwei gesehen, "Young Pilot" und "Flying Bull".... es hat keiner von beiden geschrieben, dass das etwas "mit geringem Risiko" war. "Flying Bull" schreibt von einem "kalkulierbaren Risiko". .... und die Meinungen der beiden Heli-Piloten, sofern ich richtig lese, sind durchaus unterschiedlich.

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Also zu meiner Zeit als ich in der Branche tätig war, war immer die Rede nie sich oder Maschine gefährden... Auch jetzt als Feuerwehrmann, es hilft keinem wenn du das zu hohe Risiko eingehst drauf zu gehen um jemanden zu retten, den danach 2 retten müssen ... So hart das nun mal ist, aber es ist Fakt.

 

 

Kalr der Pilot sah es als machbar an und es hat auch geklappt, aber eine Böhe von Hinten und der Rotor wäre im Schnee versunken und darunter ist vlt keine 40cm Schnee, sondern nach 10cm bereits das Gestein und dann ist schnell aus Held ein idiot transformiert.

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Und ich wette, wäre es schief gegangen, wäre die Reaktion einiger User genau um 180° umgedreht...à la: Wie konnte er nur so ein Risiko eingehen. Gewinner des Darwin awards..etc.

Bearbeitet von Wisi
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18 minutes ago, Kuno said:

"Flying Bull" schreibt von einem "kalkulierbaren Risiko".

 

@ Kuno

 

Die Rettungseinsätze die Hubschrauberpiloten in unseren alpinen Breiten fliegen gehören zu den härtesten fliegerischen Jobs…die es in unseren Breiten gibt

 

Die können was, und entscheiden oft in Bruchteilen von Sekunden, was vernünftig ist…instinktiv..

 

Diese Piloten kannst Du von einer Minute auf die andere in zwei Helis mit verschiedenen Hauptrotordrehrichtungen reinsetzen, und die brauchen nicht nachzudenken in welches Heckrotorpedal sie nach dem Abheben reinsteigen müssen, die spüren die Nase dreht sich und steigen instinktiv ins richtige Pedal..das geht Alles bei denen automatisch in der Erfahrungsmotorik die die "eingebaut" haben...

 

Und die entscheiden ganz schnell, müssen sie ja, was in der jeweiligen Situation passt oder auch nicht..

 

kannst Dich verlassen drauf

 

die sind so gut..

 

wenn die sagen, es geht, dann geht's auch..

 

Gerd

Bearbeitet von Falconer
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vor 12 Minuten schrieb Kuno:

Ich glaube nicht, dass wir jetzt noch den Anflug auf Lukla mit ins Spiel bringen müssen...

 

Sofern die Meinung der Heli-Profis in diesem Thema zum Ausdruck kam, ich habe zwei gesehen, "Young Pilot" und "Flying Bull".... es hat keiner von beiden geschrieben, dass das etwas "mit geringem Risiko" war. "Flying Bull" schreibt von einem "kalkulierbaren Risiko"....

Doch, genau darüber reden wir: Nach Lukla gibt es täglich dutzende Flüge, kommerziell. Und dort muss alles passen, sonst hängt man in der Wand. Demnach ist das auch machbar, solange man das übt und die richtigen Entscheidungen trifft. Genau das traue ich auch den Piloten zu, die solche Manöver fliegen - das ist ja nicht das erste Mal, dass so etwas zu sehen gewesen ist.

 

Jeder Flug stellt ein "kalkulierbares Risiko" dar! Potenziell endet jeder Flug mit einem Crash - tut er aber nicht, weil wir das ja regelmässig üben und ausführen. Wie Du gesehen hast, stimme ich eher mit Udo, dem "Flying Bull" zu. Er ist schon etwas länger im Geschäft und hat somit wohl auch etwas mehr Erfahrung in diesem Terrain der Fliegerei als Roman (nichts gehen Dich, Roman!).

 

Genauso wenig wie ich diesen Piloten nun als "Held" tituliert habe (das waren die Medien und das gemeine Fussvolk, welches von der Fliegerei nichts versteht und so ein Manöver natürlich spektakulär findet), würde ich ihn gleich als Deppen abstempeln. Diesen Titel holen sich eher die Leute ab, die in einer zweimotorigen Maschine den falschen Motor abstellen oder eine B777 durch Missachtung jeglicher Grundfertigkeiten in den Boden setzen (SFO und DXB).

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