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2.10.2019 | B-17-Bomber | N93012 | Bradley International Airport | Absturz neben Landebahn


Frank Holly Lake

Empfohlene Beiträge

Wie Du auch hinweist: Der Motor 4 hatte Probleme mit den Zündmagneten; der linke soll sogar Massenschluss gehabt und gar keine Funken erzeugt haben. Der Motor 3 hatte Zündkerzen mit zu hohen Elektrodenabständen und soll unter Detonationen (unkontrollierter Verbrennungsvorgang) gelitten haben.

 

Das sind Anomalien, welche eigentlich nicht über Nacht entstehen, weshalb die Frage, warum die Folgen hiervon in vorangegangenen Flügen nicht entdeckt wurden?

 

Am tragischsten wohl diese Feststellung im Bericht:

If the pilot had lowered the airplane’s nose to maintain the airspeed that was initially achieved during the climb and kept the landing gear retracted until landing on the runway was assured, the NTSB’s airplane performance study showed that the airplane could likely have overflown the approach lights and touched down beyond the runway threshold.

 

Das Fahrwerk wurde nach dem Abheben normal eingefahren und nach dem Stilllegen des Motors 4 und der Entscheidung zurückzukehren zu früh ausgefahren...

 

Es stellt sich auch die Frage, ob es richtig war, den "stotternden" Motor 4 stillzulegen. Das erfolgte wohl in der Annahme, dass der Motor 3 seine maximale Leistung hätte abgeben sollen, was leider nicht eintrat. Ein stotternder Motor (und das habe ich selber schon mehr als einmal erlebt) kann immer noch Schub geben, jedenfalls mehr als ein abgestellter!

 

Stefan

 

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vor 31 Minuten schrieb teetwoten:

....................

Am tragischsten wohl diese Feststellung im Bericht:

If the pilot had lowered the airplane’s nose to maintain the airspeed that was initially achieved during the climb and kept the landing gear retracted until landing on the runway was assured, the NTSB’s airplane performance study showed that the airplane could likely have overflown the approach lights and touched down beyond the runway threshold.

 

Das Fahrwerk wurde nach dem Abheben normal eingefahren und nach dem Stilllegen des Motors 4 und der Entscheidung zurückzukehren zu früh ausgefahren...

 

.......................

 

Stefan

 

Da wollte wohl einer um jeden Preis "seinem Baby" eine Bauchlandung ersparen.

Das Beispiel zeigt, daß auch sehr erfahrene Piloten nicht gegen  Kurzschlußhandlungen gefeit sind.

 

 

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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...oder hat da einer alleine entschieden? Durften die anderen Crewmitglieder im Cockpit im Team mitarbeiten?

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vor 1 Stunde schrieb FalconJockey:

...oder hat da einer alleine entschieden? Durften die anderen Crewmitglieder im Cockpit im Team mitarbeiten?

Schwer zu sagen. Eine Entscheidung, ob mit diesen Triebwerken überhaupt gestartet werden soll, hätte man im Team treffen können, sofern alle über den Zustand entsprechende Kenntnisse hatten. Vermutlich wußte es allein "der Chef" am besten, da er ja auch für die Wartung zuständig war.

Einmal mit dem Problem in der Luft, war die Entscheidung, ob - und wann - das Fahrwerk ausgefahren werden soll, m.E. auch Chefsache. Denn Zeit, unterschiedliche Ansichten darüber zu diskutieren und zu bewerten, war kaum gegeben.

Allerdings hätte jedem Piloten klar sein müssen, daß das Fahrwerkausfahren in der gegeben Situation jede vorhandene Höhe kostet.

Ich schätze, daß das Ausfahren des Fahrwerkes bei einer B-17 mindestens eine viertel Minute dauert. D.h., sobald der Hebel auf "Down" steht, ist die Sache gelaufen, und nicht revidierbar. Wir können nur spekulieren, was zu diesem fatalen Entschluß geführt hat.

Ich habe nicht mehr alle Details in Erinnerung, ob es  einen Grund gegeben haben könnte, schnell auf den Boden kommen zu wollen, weil evtl. Kontrollverlust droht (Feuer, Steuerung/Hydraulik, etc.). Dann wäre es nicht grundfalsch gewesen, das FW auszufahren. selbst wenn es nicht ganz reicht. Die mögliche Kollision mit Bodenobjekten abseits der Piste war zu diesem Zeitpunkt nicht vorhersehbar.

 

Gruß

Manfred

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vor 2 Stunden schrieb DaMane:

Denn Zeit, unterschiedliche Ansichten darüber zu diskutieren und zu bewerten, war kaum gegeben.

Allerdings hätte jedem Piloten klar sein müssen, daß das Fahrwerkausfahren in der gegeben Situation jede vorhandene Höhe kostet.

Also war doch Zeit, das anzusprechen. In einer intakten Crew reicht schon vom zuarbeitenden Piloten die Frage "confirm landing gear down NOW!?", um einen Denkprozess einzuleiten und die Leute aus dem Tunnelblick herauszukriegen.

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. ..Einmal mit dem Problem in der Luft, war die Entscheidung, ob - und wann - das Fahrwerk ausgefahren werden soll, m.E. auch Chefsache. Denn Zeit, unterschiedliche Ansichten darüber zu diskutieren und zu bewerten, war kaum gegeben.. .

 

Eventuell mit auch ein Grund: Wer landet schon eine solch kostbares Fluggerät gerne "auf dem Bauch", ohne FW?

Unterschwellig und in damaliger Stressituation hat's eventuell unbewusst mit eine (kleine) Rolle gespielt, wer weiss..

 

 

salute

jens

 

 

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vor 7 Stunden schrieb kruser:

 

................

 

Eventuell mit auch ein Grund: Wer landet schon eine solch kostbares Fluggerät gerne "auf dem Bauch", ohne FW?

Unterschwellig und in damaliger Stressituation hat's eventuell unbewusst mit eine (kleine) Rolle gespielt, wer weiss..

 

 

salute

jens

 

 

[Klugsch....Mode:on]

 

Lieber eine hindernisfreie Bauchlandung auf der glatten Oberfläche einer Runway, als mit teilweise- oder voll ausgefahrenen Fahrwerk gegen Hindernisse....

 

[Klugsch....Mode:off]

 

Gruß

Manfred

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