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Ziviles Fliegen in Dübendorf, war's das nun?


Urs Wildermuth

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Schweiz Aktuell heute am Fernsehen: Der Bund stellt die Zivile Nutzung des Flugplatzes Dübendorf in Frage....

 

https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/doch-keine-zivilfliegerei-bundesrat-macht-looping-beim-flugplatz-duebendorf

 

Nun, wohl nur die allergrössten Optimisten hofften je auf ein Gutes Ende in Dübendorf, bisher stand ja der Bund hinter dem Projekt. Falls sich das nun wirklich ändert, war's das wohl für Dübi.

 

 

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Die NZZ schrieb, der Bundesrat habe ein Looping gemacht. Nach meinem Verständnis endet ein Looping dort wo er auch begonnen hat. Also bestünde durchaus Hoffnung zur Fortsetzung der Bemühungen für den Flugplatz Dübendorf. Ich fürchte aber eher, der Bundesrat hat das getan, was gute Piloten auch tun wenn’s brenzlig wird, nämlich umkehren. Er rettet sich in eine neue Studie.

 

Die ganze Problematik ist vielschichtig und sieht stichwortartig so aus:

Aviatisch: Wäre eine „4.Piste von Kloten“, nutzt den gleichen hochkomplexen Luftraum wie Kloten, drohende Kapazitätsreduktion in Kloten. Südanflüge, rsp. Abflüge von Kloten, Nordausrichtung von Kloten.

Wirtschaftlich: Umsiedelung von Aviatikfirmen aus Kloten nach Dübendorf ist kurzfristig nicht wirtschaftlich, Anschubfinanzierung durch wen?, Industriecluster ausserhalb des neuen Flughafenperimeters ist bereits im Aufbau.

Gesellschaft: Stärkere Sensibilisierung der Bevölkerung auf Umweltfragen und Klimaveränderung, Drohende Gefahr wegen möglichen Enteignungen von Hauseigentümern.

Politisch: Das Bundesparlament ist neu aufgestellt und die Grünen/Grünliberalen haben markant mehr Einfluss. Die Departementsführung hat gewechselt, von wirtschaftsfreundlich auf grün/sozial.

 

Diese Komponenten sind teilweise eng verzahnt. Man kann nun darauf wetten, dass irgendwann die Politikkarte hier im Forum ausgespielt wird und dann? Kann die Moderation tatsächlich moderieren, also die Diskussion lenken und solche Störmanöver umschiffen ohne das Vorhängeschloss für den Thread zu zeigen? Lohnt es sich überhaupt hier im Thread sich zu engagieren?

 

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Walter_W:

Die NZZ schrieb, der Bundesrat habe ein Looping gemacht. Nach meinem Verständnis endet ein Looping dort wo er auch begonnen hat.

Genau das habe ich ich auch gedacht. Wortmalende Journalisten ? und erst noch beim Flagship-Papier. Aua!
Immerhin: So schmerzt der Inhalt nicht mehr so sehr... ?

Mein erster Gedanke war, warum über Häuser fliegen? Das passiert nur, wenn man die Piste als gegeben annimmt. Wie wärs denn damit? Disclaimer, das ist nur ein Diskussionsinput, ich bin nicht Inscheniör. Und das hier ist natürlich nur ein VFR Vorschlag ! Aber irgendwo muss man ja anfangen...


lsmd.jpg

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Intressanter Vorschlag Mirko, schlussendlich sind für den Flugbetrieb in LSZH ja nicht unbedingt Gulfstream & Co. "hinderlich" sondern unsere kleinen Pfupfer. Der Schwenker in Südwesten im climbout der 13 (so übern Daumen geschätzt?) kann man sich aber schenken - ist ja eh nur ein Gewerbegebiet da unten? Ist der Autohützer Lärmklageberechtigt?Dabei noch die CTR Dübi unter 3500ft in eine VTR umwandeln (VFR Traffic Region - meine Erfindung?) und gut is...

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Reaktion der AOPA:

 

Zitat

Der Inhalt und die Tragweite der Meldung haben uns veranlasst, darauf zu reagieren. Unsere Stellungnahme finden Sie untenstehend:

 

Die AOPA Switzerland ist entsetzt über den Inhalt der Medienmitteilung des UVEK vom 28. November 2019. Die aufgeführten Argumente des UVEK treffen so nicht zu oder sind völlig haltlos. Das Projekt ziviler Flugplatz Dübendorf erfährt so eine unhaltbare Verzögerung, die nunmehr überhaupt keine Planungssicherheit mehr bietet.

Der Luftverkehr ist für ein Binnenland in Europa, wie es die Schweiz eben ist, von überaus zentraler Bedeutung. In der Tat hat dies der Bundesrat wiederholt und unmissverständlich dargelegt (beispielsweise in seinem luftfahrtpolitischen Bericht 2016). Er verweist dabei stets auch auf die Wichtigkeit der Business und General Aviation. Und genau diese Sparte der Luftfahrt wird wegen den knappen Start- und Landeressourcen vom Flughafen Zürich verdrängt und benötigt dringend einen alternativen Standort, der mit dem Flugplatz Dübendorf gefunden worden ist.

Ein Wegfall des Flugplatzes Dübendorf würde wirtschaftlich nicht nur die Stadt und den Kanton Zürich, sondern auch die ganze Schweiz äusserst negativ und empfindlich treffen. Eine luftfahrttechnische Anbindung an die Schweiz ist ein herausragender Eckpfeiler unserer Wirtschaft und unseres Wohlstandes.

Die AOPA Switzerland setzt weiterhin alles daran, das Projekt ziviler Flugplatz Dübendorf weiter voranzutreiben.

 

Kombiniert mit der Tatsache, dass in Zürich spätestens mit dem Bau des Umrundungsrollwegs 28 die komplette GA Infrastruktur wegfällt und im Westen nur ein GAC für Jets geplant ist mit sehr geringem Stellplatzangebot wäre da wohl auch hier ein Marschhalt von Nöten ansonsten wird der Wirtschaftsraum Zürich in der Tat von der GA abgeschnitten, zumindest was IFR und Biz Aviation betrifft, von der kleinen GA schon gar nicht zu reden. Das UVEK bekennt hier klar Farbe gegen die GA. Dieser Affront gegen ein seit Jahren aufgebautes Projekt lässt ahnen, was hier in Zukunft auf die Schweizer GA und nicht nur auf sie zukommt.

 

Mirko, Deine Platzrunde und diverse andere gut gemeinte Vorschläge sind alle realisierbar, setzen aber den WILLEN voraus dies auch zu tun. Und den kann man von der neuen UVEK Führung nicht erwarten. Man darf dabei nicht vergessen: Das UVEK kontrolliert auch das BAZL. Wenn nun ein seit Jahren aufgebautes Projekt wie dieses von einem Bundesdepartement torpediert wird, dann ist das ein Warnsignal für die ganze Zukunft der Aviatik in der Schweiz. Nicht da sowas in der heutigen Zeit erstaunt aber offenbar wähnt sich das UVEK mit solchen Dingen im Wind der heutigen Zeit. Leider heisst dies wohl für die Luftfahrt hier in der Schweiz wenig gutes.

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vor 17 Stunden schrieb Urs Wildermuth:

diverse andere gut gemeinte Vorschläge sind alle realisierbar

Wenn sie realisierbar sind, dann sind sie nicht gut gemeint, sondern gut PUNKT. Einfach nur so von wegen Selbstbewusstsein der angeschossenen Partei. ?

Wir *meinen* das nicht nur gut, es *ist* gut im Sinne der gutschweizerischen Kompromisspolitik: Man muss dabei auch die anderen Meinungen zulassen, aber die dürfen NIE als einzige valide Lösung angesehen werden. Es gilt, das Gesamtsystem "Flugbetrieb Zürich" zu optimieren, bei einem Kompromiss müssen einige etwas hingeben, andere kriegen etwas mehr.

Eine vielleicht dumme Frage: Aber gehört ein Lärmkataster-oder-wie-das-heisst nicht zur grundlegenden Planung einer jeden signifikanten Veränderung eines zugelassenen (oder noch zuzulassenden) Flugplatzes?

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1 hour ago, mds said:

Wie immer wird dieses Versagen keine Folgen für die beteiligten Beamten und Politiker haben. «Bananenrepublik Schweiz» halt.

 

Eventuell ist das eine etwas zu einseitige Betrachtungsweise. Man darf nicht davon ausgehen, dass es "in Bern" ausschliesslich Staatsangestellte und Politiker hat, die sich positiv zur Fliegerei stellen - mindestens für die opponierenden Gemeinden wird es so aussehen, als dass "die in Bern" nun endlich genau das Richtige machen. 

 

 

 

 

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  • 2 Wochen später...

Ein sehr guter Artikel zum Thema 

 

https://www.nzz.ch/meinung/business-jets-sind-kein-luxusspielzeug-ld.1527299?mktcid=smsh&mktcval=E-mail

 

Aus meiner Sicht eine gute Zusammenfassung der Situation und der möglichen Folgen eines Null Entscheides in Dübendorf. Es wäre aber auch durchaus an der Zeit, wenn sich die entsprechenden Firmen in die Diskussion einbringen, also Leute die Zürich mit Biz Jets als Anbindung brauchen und die im Falle einer Aussperrung sich mit ihren Hauptsitzen und Geschäften in freundlichere Städte absetzten würden. 

 

Was in der ganzen Diskussion ebenfalls fehlt ist die Zukunft der MFGZ und der generellen Kleinaviatik, die in Zürich ja noch höher auf der Abschussliste steht als die Biz Fliegerei. Die MFGZ mit immerhin 700 Mitgliedern steht vor dem Aus, wird sie in Zürich rausgeworfen, ebenso diverse andere Mieter und Operatoren in Zürich. Sie alle haben nur die Möglichkeit Dübendorf, sonst verschwindet nicht nur diese Schule sondern auch die Horizon etc. 

 

Zürich würde wie München zur GA Wüste. Keine IFR, keine Nachtanbindung, nur noch ein paar Grasplätze, die vom neuen Luftraummoloch Zürich ebenfalls bedroht sind. Der Rückzieher des UVEK ist eine Katastrophe für das gesamte System aber wohl nicht weiter verwunderlich, sieht man die sonstigen Aktivitäten der Departementsvorsteherin. 

 

Die logische Folge eines Aus für Dübendorf müsste eigentlich sein, dass Zürich vom BAZL nach wie vor gezwungen wird, den GA Verkehr im Rahmen der Konzession weiter zu bedienen. Zumindest bis eine Lösung gefunden wird. 

 

Aber ich denke, der Artikel zeigt einmal auf, was die weitreichenden Folgen einer Aussperrung der GA aus Zürich wären. Nicht das das in vergleichbaren Städten irgend etwas genutzt hätte... Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt aber sie hängt für die Zürcher GA schon lange auf der Intensivstation.

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  • 1 Monat später...

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