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Tiefflug über Waldgebiet


D-KLHA

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Moin,

in einer deutschen TV Sendung wurden Prominente mit zwei Hubschraubern (Gazellen) in den australischen Dschungel geflogen. Im Tiefflug.

 

Ist das nicht hochriskant mit einem Heli so teif überm Wald zu fliegen. Wenn da der Motor verreckt, hat man doch wenig Chancen.

 

Ich weiß mit einem Flächen-Flugzeug ist es dasselbe, aber da wird man nicht so tief fliegen und ein Flugzeug gleitet wesentlich besser als ein Heli:D

 

Aber in geringer Höhe über einem Waldgebiet ist eine Autorotation doch unmöglich.

 

 

Gruß Hannes:)

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Hallo Hannes,

 

das ist wahr, aber es macht bestimmt richtig Spass! Man erleidet ja nicht bei jedem Flug einen Motorausfall. Natürlich ist das Risiko erhöht, aber "that's life".

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Falls sich der Wald über eine Länge von mehreren Kilometer erstreckt (vgl. Amazonaswald) dann nützt auch eine Höhe von z.B. 2km nichts für eine Autorotation! Im Falle einer Autorotation über Waldgebiet ist es sowieso ein reiner Zufall, dass man eine schöne Waldlichtung findet.

 

Falls ich einmal (ev. sogar unerlaubt..) einen Tiefflug über einen Wald mache, dann sicher dem Waldrand entlang - Denke eben immer im Hinterkopf an einen engine out!!

 

Gruss Bruno

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Autoration = automatisch zugeteilte Menge an Lebens- und Genussmittel

 

... ich denke jedoch, dass du die Autorotation meinst!

 

Dies ist ein Notverfahren beim Helikopter. Falls man einen Motorausfall (Turbine oder Kolbenmotor) hat, so kann man eine sogenannte Autorotation (Antrieb der Rotoblätter ohne Motorünterstützung) einleiten. D.h. das der Rotor durch die Sinkgeschwindigkeit und damit durch die von unten anströmende Luft angetrieben wird. Somit hat man EIN Versuch um eine Notlandung durchzuführen.

 

Siehe auch unter http://www.hubschrauber.li/sogehts/sogehts.htm ev. findest du hier noch eine genau Erklärung.

 

Gruss Bruno

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Servus!

Ich hab`s wohl gleich wie Bruno,der Waldrand lässt grüssen.Wer hat es noch nicht gereizt,mal ein bischen tiefer zu gehen als es die Gebote erlauben ;)

Es gibt da so tolle Procedures für Autorotationen in Waldgebieten und ihre grüne Bewohner,die möcht ich allerdings nie ausprobieren müssen.

Ich denke aber im Tiefflug gibt`s grössere Gefahren als den Motorstopper,wenn ich an all die Wäscheleinen denke die da so rumhängen.

Wenn in Gebieten wie den Urwäldern geflogen wird,ohne jegliche Waldschneisen oder Flussläufen,fliegt halt das Restrisiko mit,that`s life.

Gruss Martin

 

P.S.

Es gibt einige Literatur über solche Einsätze im Dschungel Südamerikas oder Afrika.Ist noch recht interessant zu lesen,auf was das sich diese Leute eingelassen haben.Bei Interesse:PM an mich.

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Habe diese Aufnahmen auch gesehen, das ist halt schon eine andere Welt des Fliegens wie die meisten von uns das kennen. Doch wer schon mal im Schweizer-Gebirge einem Heliunternehmen bei der Arbeit zugesehen hat, fragt sich auch wie das wohl zu machen ist.

 

Übung macht den Meister. Hier übrignes auch noch eine sehr ausführliche Beschreibung div. Helispez. Eigenschaften.

 

http://www.heli-seite.ch.vu/

 

Mario

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Hallo!

 

Wie ist eigentlich die Gleitzahl von einem Heli ungefähr ?

 

Also sagen wir mal so einer von Joachim, so ein Typischer Medikopter 117, und ein Black Hawk?!

 

1:Stein :confused:

 

Da bin ich jetzt aber schon wirklich mächtig drauf gespannt!!!

 

Schönen Abend noch

 

Bernhard

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Helikopter haben eine sehr, sehr schlechte Gleitzahl. Die Gleitzahl findet man nie in einem Manual. Hier ein Beispiel:

Ein Kleinhelikopter hat bei einer normalen Autorotation eine Sinkrate von bis zu 2000ft./min. Bei den meisten Helikoptern liegt die ideale Autorotationsgeschwindigeit bei 60kt. Theoretisch kann man auch eine senkrechte Autorotation fliegen. Zur Beantwortung Deiner Frage macht dieses Beispiel jedoch keinen Sinn.

 

Berechnung der Gleitzahl und des Gleitwinkels mit den vorgenannten Werten:

 

Vertikal: 2000ft./min. = 610m/min.

Horizontal: 60kts. = 1850m/min.

 

tanWinkel von 610 / 1850 = 18° Gleitwinkel

 

Die vertikale (Sink)distanz beträgt also 610m pro 1850m horizontal zurückgelegte Distanz – dies ergibt die Gleitzahl von ziemlich genau 1 zu 3; vergleiche mit einem Hochleistungssegler von bis zu 1 zu 60!

 

Gruss Bruno

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Hallo Bruno!

 

Vielen Dank für die Info, also wie gesagt 1:Stein ;)

Aber die Speed für Autorotation ist schon im Manuel angegeben, oder? Denn es muss doch einen Unterschied machen, ob dass jetzt ein kleiner Heli ist, oder irgend so ein riesen Ding, das vielleicht Autos "transportiert" oder?

 

Schönen Abend

 

Bernhard

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Selbstverständlich sind die Autorotationsgeschwindigkeiten im Manual meistens unter Section 3 (Emergency and Malfunction Procedures) angegeben.

 

Beim Bell 206 zum Beispiel beträgt die speed for minimum descent 52kts. jene für maximum glide distance 69kts. Dann wird noch die max. airspeed for steady autorotation, welche 100kts. (blaue Marke auf dem Fahrtmesser) im RFM erwähnt.

Fast noch wichtiger als die Geschwindigkeit ist die Tatsache, dass die Rotordrehzal mit dem Kollektiv manuell im grünen Bereich gehalten werden muss (90%-107%). Falls die Rotor-RPM zusammenfällt, also in Low-RPM, dann nützt auch das Halten der idealen Autorotationsgeschwindigkeit nichts mehr – Fazit = Rotorstall.

 

Gruss Bruno

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Tiefflüge mit Hubschraubern machen Spaß - sofern man es denn auch darf ;-)

Über Waldgebieten sollte man daran denken, dass die größte Gefahr nicht unbedingt von einem Triebwerksausfall droht - die sind zum Glück recht selten - sondern von den in den Baumkronen häufig vorkommenden Vögeln.

Ein satter Vogelschlag in der Höhe kann das Adrenalin ordentlich in die Blutbahn pushen - mal ganz abgesehn von den anderen Folgen.

Wenn man ein paar Regeln beherzigt, kann man aber auch beim Tiefflug einiges an Sicherheit mit einbauen.

Es empfiehlt sich den Flug gegen den Wind durchzuführen - dann ist die Groundspeed bei einer ggf. notwendigen Autorotation minimal - möglichst gegen null.

Der TQ sollte kurz vor Maximum stehen - und während des Fluges nicht weiter bewegt werden (und Zeit zum Instrumentencheck hat man dan sowieso nicht mehr). Dies gewährleistet eine maximale Vorwärtsgeschwindigkeit - und die Möglichkeit die kinetische Energie in etwas Höhe umzuwandeln, sofern der Donk den Geist aufgibt.

Die für die Autorotation angenommene Bodenfläche sollten die geschlossenen Baumkronen sein - nach Möglichkeit mit dem Heck (leicht rückwärts) eintauchen.

Hat man die Möglichkeit im bergischen tief zu fliegen, dann bitte nicht im Tal, sondern recht weit oben am Hang - bei einer Störung einfach in die Mitte des Tals ziehen - und man hat Höhe und Zeit zu reagieren.

Many Happy Landings

"Flying Bull"

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