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Lautlos durch die Lüfte


Beat Achermann

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Hallo zusammen,

 

in der Hoffnung nicht gerade gesteinigt zu werden, zeige ich euch ein paar Bilder von einer wunderschönen Ballonfahrt. Ein eindrückliches Erlebnis, welches einen kaum zu überbietbaren Gegensatz zu der Flugshow von Payerne bot. Dort grosser Lärm und Krach - oder Musik in den Ohren von Aviatikfans - hier das lautlose Gleiten mit dem Wind.

 

Sonntagmorgen, 5. September, früh aus dem Bett, so dass wir pünktlich in Atisholz eintrafen, wo uns der stolze Gasballon bereits voller Tatendrang erwartete.

 

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Es war bereits einiges an Ballast an Bord und auch das grosse Schlepptau fehlte nicht.

 

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Alles war nun bereit, so dass wir schon bald in den Korb einsteigen konnten. Nicht fürstliche Platzverhältnisse, aber es reichte für alle.

 

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Das Gewicht wurde dann sorgfältig austariert und wieder einige Säcke vom Ballon entfernt, um das Gewicht der Passagiere auszugleichen. Faszinierend, wie der Abwurf von nur einer Schaufel Sand uns dann abheben liessen.

 

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Wir verliessen also den Füllplatz in Atisholz und machten uns auf den Weg. Vorbei an Solothurn sollte die Reise entlang des Juras gehen bis nach Frankreich.

 

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Sorgfältige Abklärungen am Vorabend und auch Gespräche mit Payerne liessen uns zuversichtlich machen, dass wir den Weg an den Sperrzonen vorbei schaffen würden. Solange wir nördlich des Neuenburgersees bleiben können, sei alles in Ordnung, meinte die Dame vom Dienst. Wir fuhren nun also der Aare entlang...

Genüsslich ging die Fahrt weiter, so manches Detail liess sich von oben erblicken.

 

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Bald näherte sich der Flugplatz Grenchen, welche noch eher etwas verschlafen wirkte. Schön brav hielten wir uns etwas von der Piste weg und zogen dann von dannen.

 

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Schon bald näherten wir uns der Stadt Biel, welche wir haargenau überflogen. Durch die Bise hatten wir zeitweilig ein schönes Tempo drauf, so rund 30 - 50 km/h, was für einen Ballonflug respektabel ist.

 

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Der treue Gefährte brachte uns sicher westwärts und hielt sich mehr oder weniger an die beabsichtigte Flugroute. Wir hofften nun, dass er sich etwas nördlich hielt um ja nicht zu nahe an Payerne heranzukommen.

 

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Nachdem der Ballon in der Gegend von Neuenburg etwas unschlüssig war, wohin er nun wollte, entschied er sich zu unserer aller Freude und Erleichterung doch noch den Weg ins Val de Travers einzuschlagen. Fast hätten wir in Neuenburg landen müssen, weil es einen Moment so aussah, als dass er über den See weghuschen wollte.

 

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Nun war etwas Zeit vorhanden, um die obligate Ballontaufe zu erleben. Standesgemäss wurden unsere Häupter mit Sand und Champagner beträufelt und mit einem Adelstitel versehen.

 

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Fantastisch war dann auch der Abschnitt über die Jurahöhen. Das ist eine Gegend, die ich leider nicht so kenne. Ich habe mir geschworen, diese schon bald mal wieder zu besuchen.

 

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Nach rund 3 1/2 Stunden Fahrt und etwa 100 km zurückgelegter Strecke ging unser Vorrat an Ballast langsam zu Ende. Die Landung muss vorbereitet werden. Zuerst aber überquerten wir noch in der Gegend von Pontarlier die Grenze nach Frankreicht.

 

Aufgrund der Bise und immer noch mit einem Tempo von ca. 20 - 30 km/h war die Landung für den erfahrenen Ballonpiloten Silvan Romer nicht einfach. Aber er schaffte dies souverän mit einer Baumwipfellandung, welche uns schön abbremste und zu Boden brachte.

 

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Nur widerwillig beugte sich unser stolzer Ballon dem Verdikt, wieder zusammengerollt und verpackt zu werden.

 

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Nun liegt er ganz flach auf dem Boden, um schon bald wieder zu neuen Abenteuern aufzubrechen!

 

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Das ganz wurde ins Auto mit Anhänger verpackt, welches mit einem Nachfahrer stets in der Nähe von uns die ganze Reise begleitete. Auch die Utensilien, wie Funkgerät, Aufzeichnungsgeräte und sonstiges Material musste verstaut werden.

 

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So, dies nur ein kleiner Einblick in einen wunderschönen Tag, welchen wir noch mit einem Besuch in einem kleinen und feinen Weinbaugebiet in der Gegend von Biel vervollständigten.

 

Es war ein fantastisches Erlebnis, geprägt von Ruhe und Stille und dem Ausgeliefert sein an die Naturgewalten, dem Hoffen und Bangen in die richtige Richtung getrieben zu werden und vielen schönen Ausblicken auf unser ach so schönen Land.

 

Gruss Beat

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