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Segelflug im Luftraum C


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Hallo liebe Segelfluggemeinde,

 

am letzten Wochenende war anscheinend super Wetter um über den Alpen Aufwinde zu suchen. Ich bin auch immer gerne bereit euch den Einflug in den Luftraum C zu bewilligen, wenn kein IFR Verkehr im Weg ist.

 

Leider hatten wir am Wochenende zweimal das Problem, dass wir Segelflugzeuge in den Luftraum C zugelassen haben und diese dann von der FIC bzw. DELTA Frequenz verschwunden sind und nicht mehr zu erreichen waren.

Wie ihr wisst, müssen wir IFR <=> VFR im Luftraum C staffeln. Wenn wir euch dann Luftraum im Airway zu Verfügung stellen und wir "low transits" durch den Airway haben, dann müssen wir rechtzeitig sicher stellen, dass Ihr nicht mehr dort seid, wo gleich ein IFR Flugzeug durchfliegt.

 

Deswegen meine Bitte an euch:

  1. Wenn ihr in den Luftraum C gelassen werdet, dann bleibt auf der FIC/DELTA oder Sektorfrequenz
  2. Solltet ihr absaufen und nicht mehr hoch kommen, dann meldet euch beim Controller ab!
  3. Schafft euch Transponders an! (na klar Gewicht, Batterie, Platz aber manche Segler sind mit Transponder ausgerüstet) Es macht es einfach viel leichter!!! Man sieht euch auf dem Radar und kann viel besser einschätzen wo ihr seid anstatt alle 10min mal nen Position update über Telefon beim FIC/DELTA einzuholen.

 

Nehmt es euch bitte zu Herzen, denn zum Schluss schneidet ihr euch und der ganzen Segelfluggemeinde ins eigene Fleisch. Die Bereitschaft euch ohne Transponder in den Luftraum C zu lassen, sinkt bei uns mit solchen Vorfällen.

 

Achso und das waren keine Gedankenspiele mit den low Transits durch den Airway. Das ist leider genau so vorgekommen am Wochenende.

 

lg

 

Johannes

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Hallo Johannes

 

ich habe genau das am Samstag auch mitbekommen, als ich mir bei ZRH DELTA eine Freigabe für den Durchflug von A9 geholt habe. Im Sommer passiert es andauernd beim Einflug in die CTR Grenchen.

 

Leider gibt es viele Segelflugpiloten mit sehr sehr schlechter Voice, entweder weil sie keinen Kurs gemacht haben oder weil sie es zuwenig nutzen. Dass der Schaden für die Segelfliegerei gross ist, ist klar und ich rege mich auch immer auf wenn ich sowas am Funk höre (oder eben nicht höre..). Abhilfe weiss ich aber auch nicht. Vielleicht nützt es in Einzelfällen wenn du bei der Freigabe explizit darauf hinweist, dass der Pilot auf der Frequenz bleiben muss.

 

Transponder kann man leider nicht einfach so einbauen. Einerseits wegen den von dir genannten Problemen, anderseits weil es dazu eine TM (technische Mitteilung) des Herstellers braucht. Die gibt es für viele Flugzeuge nicht!

 

Meine Frage noch: kommt es überhaupt vor dass bei einer solchen Wetterlage (über 100km/h Föhn) Airliner im A9 auf unter 5000m über die Alpen fliegen? Kann ich mir irgendwie fast nicht vorstellen.

 

Gruss Ueli

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Meine Frage noch: kommt es überhaupt vor dass bei einer solchen Wetterlage (über 100km/h Föhn) Airliner im A9 auf unter 5000m über die Alpen fliegen? Kann ich mir irgendwie fast nicht vorstellen.

 

 

JA, ob Airliner oder nicht sei mal dahingestellt :009: aber es gibt tatsächlich Flugzeuge, die IFR fliegen und nicht höher können. Oder auch climbs, descents in Zusammenhang mit naheliegenden Flughäfen.

 

Dieses Wochenende wurden wir in Genf informiert seitens Zürich, sie hätten ein Segelflugzeug auf FL220 Region Blümlisalp, Jungfrau gecleared, ohne Transponder.

Da ein Segelflugzeug ja selten stationär ist (hatte auch schon Piloten, die gemeldet hatten, sie bleiben in der Aletschregion, und als sie sich 1 Stunde später abgemeldet haben, waren sie bei den Diablerets :001:) können wir auch nicht gerade mit 5NM an der Position gemeldeten vorbeifliegen.

 

Was sind die Konsequenzen? Richtung Osten konnten wir alles, was in Zürich und Basel landet nicht mehr abkürzen. Und IFR nach Sion läuft dann auch gar nichts mehr. Sollte zu dieser Zeit der Darwin Genf-Lugano unterwegs sein, gibt's echte Probleme: Häufig bleibt der auf FL200 oder FL220 und die Route geht quer durch diese Region. Und einem IFR 15 Minuten Umweg zu geben wegen einem Segelflugzeug wäre auch ein bisschen übertrieben...

 

Zum Glück lief wenig, dann ist's kein Problem.

 

Ich bin zwar sehr GA- und besonders Segelflugfreundlich eingestellt. Aber auch ich akzeptiere ohne Transponder höchst selten ein Segelflugzeug höher als 1000ft unter unserer minimum IFR (Im Hochalpenraum in der FIR Genf heisst das höchstens FL170 für den Segler.....).

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Hallo Ueli,

 

Meine Frage noch: kommt es überhaupt vor dass bei einer solchen Wetterlage (über 100km/h Föhn) Airliner im A9 auf unter 5000m über die Alpen fliegen? Kann ich mir irgendwie fast nicht vorstellen.

 

Ja es gibt Airliner die in der Region aktiv sind. Der Luftraum war auf Höhe Altdorf freigegeben worden. Wenn du da einen RJ100 hast der nach Süden fliegt steigt der nicht drüber.

Aber es geht nicht nur um Airliner, sondern auch um General Aviation die IFR fliegt. Wir hatten eine SR22 und die will auch nicht höher.

 

lg

 

Johannes

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Leider fehlt teilweise etwas das Verständnis über die ATC-Arbeit seitens der Piloten - man kennt halt die Abläufe und Vorschriften nicht.

Obwohl es eigentlich nur eine Handvoll Piloten sind, eigentlich immer die Gleichen, die an solchen Wetterlagen fliegen, sollte man Vereins-intern wieder einmal auf das Thema sensibilisieren.

Gerade weil es so wenige Piloten sind, soll und darf dies aber sicherlich nicht vorkommen!

 

Segelflieger, welche an diesen Föhntagen unterwegs sind, planen mehrheitlich einen Streckenflug entlang der Föhnwellen und weniger den stationäre Höhenflug. Aber oder gerade deswegen gilt auch, je höher desto schneller und sicherer... Die Föhnwelle zieht sich etwa 0-5km nördlich des Alpenhauptkammes von Bex bis Chur, dann ins Voralbergische. Gerade in der Region Wetterhorn - Jungfraujoch - Diablerets kann man bei Windgeschwindigkeiten >70km/h schon kaum unter 4000m fliegen, da die Turbulenzen unglaublich heftig sind. Bei grösser 100km/h Wind reichen die Rotoren bis auf über 5000m. Also ist es teilweise schlicht Sicherheitsrelevant in dieser Region auf grosser Höhe zu bleiben!

 

Aus unserer Sicht ist es also sehr wichtig diese Höhenfreigaben zu bekommen. Jeder sollte sich aus eigenem Interesse am Riemen reissen und auch in den Teils unangenehmen, turbulenten Situationen die Voice nicht vernachlässigen.

 

Danke für den Hinweis

Gruss

Jürg

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Leider gibt es viele Segelflugpiloten mit sehr sehr schlechter Voice, entweder weil sie keinen Kurs gemacht haben oder weil sie es zuwenig nutzen. Dass der Schaden für die Segelfliegerei gross ist, ist klar und ich rege mich auch immer auf wenn ich sowas am Funk höre (oder eben nicht höre..). Abhilfe weiss ich aber auch nicht.
Man könnte dem Problem damit begegnen, dass man endlich aufhört, des Englischen nicht mächtige Piloten als Volldeppen anzusehen.

 

Liebe Lotsen, bitte sagt hier, dass ihr lieber einen Deutsch funkenden als einen stummen Luftfahrtteilnehmer habt!

 

Hans

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Liebe Lotsen, bitte sagt hier, dass ihr lieber einen Deutsch funkenden als einen stummen Luftfahrtteilnehmer habt!

Absolut.

Hätte ich aber die freie Wahl, würde ich mir wünschen dass englisch zum Standard wird.

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Eine Anregung an die Lotsen hier:

 

Viele Segelflieger haben tatsächlich nur wenig Ahnung von der Welt eines Lotsen, ich nehme mich selbst da gar nicht aus. Wie wäre es, wenn mal ein Lotse einen "Knigge für den Umgang mit Höhenfreigaben" o. ä. zusammenstellen würde? Der Segelflugverband würde sowas sicher gerne an die einzelnen Gruppen weiterleiten, und diese würden es sicher gerne in ihr Jahresbriefing aufnehmen!

 

Bitte bedenkt dabei aber, dass wir nur selten nur der guten Aussicht wegen in die Stratosphäre wollen, sondern meist in die Welle wollen, um Strecke zu machen. Als Illustration hier die Links zu zwei Föhnflüge vom letzten Wochenende, die zeigen, was wir mit Höhenfreigaben so anstellen:

 

http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=1573719

http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=1573780

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Hallo

 

bin zwar kein Segler, aber diese Aussage erstaunt mich sehr:

bei der Freigabe explizit darauf hinweist, dass der Pilot auf der Frequenz bleiben muss.

 

ist dies nicht Grundlage, um überhaupt am Funkverkehr teilzunehmen? Mir wäre noch nie in den Sinn gekommen, ohne 'Entlassung' die Frequenz zu wechseln!

 

Gruss

HB-UBS

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Christian Thomann
...ist dies nicht Grundlage, um überhaupt am Funkverkehr teilzunehmen?...

Doch Heinz! Da hast du völlig recht! Aber weisst du, Die Segelflieger mussten bis vor einigen Jahren ja überhaupt keine Voice beherrschen. Da gibt es halt leider immer wieder von diesen alten S*****, die sich dann französisch verabschieden.

 

Für mich war das diesen Sommer eigentlich im Mattertal auch selbstverständlich, als ich etwa bei 3'800 m AMSL um eine Freigabe bei Gämf bat. Ich bekam von einer sexy Stimme sogar FL130, hilt mich jeweils auch stur an die "next" und meldete mich entsprechend zum Verlassen auch wieder ab. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen, unterdessen noch andere Segelflieger herbei zu pfeiffen. Das wäre schon bald Seglerlatein, weil ich genau wusste, dass andere gar nicht in der Nähe gewesen waren. Stattdessen horchte ich ja immer auf der Frequenz nach Meldungen, ob nicht etwa eine vollgeritten Maschine auf gleicher Höhe das Matterhorn polieren möchte.

 

Ich freue mich aber sehr, währen diesem Flug einige Pics auf Gipfelhöhe des Matterhorn gemacht zu haben.

 

Urs us Gämf, vielleicht warst ja du im zweiten Teil die Ablösung? Ich hatte gar nicht daran gedacht. ...aber man schwafelt ja nichts Privates! :) Dennoch vielen Dank für die Koordination.

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Also Hut ab für solche Streckenflüge. Eigentlich schon das einzig wahre Fliegen überhaupt...

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Hallo

 

Hätte ich aber die freie Wahl, würde ich mir wünschen dass englisch zum Standard wird.

 

Zwar habe ich die Voice und kürzlich sogar die Level 4 Prüfung bestanden, dennoch müsste ich mir eine Wörterbuchausgabe "Segelflieger- Englisch; Enlisch- Segelflieger" (:cool:) zulegen, um auch den Segelflugverkehr auf Englisch abwickeln zu können.

 

Für folgende Begriffe käme mir z.B. gerade kein englisches Pendant in den Sinn:

-korble

-Schluuuuch

-Suuuffe (nicht Gedränke)

-Absuuufe

-....

:D

Wer weis noch mehr?

 

LG

Stefan

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Ich korble im Schluuch:

 

"I'm cranking in the tube" oder auf Schweizer-Englisch "I äm cränking in se tiube"

 

Absuufe

"I'm going down, I'm going down!" Huiiii wie das ATC da springen würde :D

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Die Segelflieger mussten bis vor einigen Jahren ja überhaupt keine Voice beherrschen.

Das stimmt nur bedingt. Auch die Segelflieger mussten schon immer die Voice haben, um auf Frequenzen von Verkehrsleitstellen zu funken! Wer die Voice nicht machen mag, muss sich halt an die entsprechenden Einschränkungen halten, d.h. z.B. nix Höhenfreigabe.

 

Zwar nicht direkt zum Thema, aber weils so schön ist hier wieder mal ein Filmchen zum Thema Englisch Level 4:

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Das stimmt nur bedingt. Auch die Segelflieger mussten schon immer die Voice haben, um auf Frequenzen von Verkehrsleitstellen zu funken! Wer die Voice nicht machen mag, muss sich halt an die entsprechenden Einschränkungen halten, d.h. z.B. nix Höhenfreigabe.

 

Und man kann auch heute noch ohne. Jedoch wie schon erwähnt hat man gewisse Einschränkungen. Ich habe auch noch keine Voice gemacht, ich habe zur zeit schlichtweg keine Zeit. Ich habe aber ganz klar eine Lizenz mit eingeschränkter Gültigkeit. Hier ist es halt wichtig bis wo man darf oder nicht. Spielt aber für mich eh keine Rolle da ich noch an den Trichter vom Heimflugplatz gebunden bin und nicht in kontrollierte Zonen einfliege. Wen es dann doch noch weiter soll, kann ich dann noch auf unsere Fluglehrer zurückgreifen die immer wieder mal gerne mitfliegen.

 

Wen ich meine Ausbildung abgeschlossen habe, ist für mich auch klar die Voice zu machen. Das wird wohl nächsten Winter sein. Irgend wann kommt man eh nicht drum herum.

 

Gruss Stefan

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Christian Thomann
... Auch die Segelflieger mussten schon immer die Voice haben, um auf ...

Das ist ja auch nichts Neues. Ich wollte nur nicht explizip auf alle Details eingehen.

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