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4.12.2010 | South East Airlines | Tu154 | RA-85744 | UUDD | Rwy Overshoot nach Notldg


fm70

Empfohlene Beiträge

Etwa 80 Kilometer nach dem Start in Moskau-Wnukowo fielen bei der Tupolew alle drei Triebwerke aus. Bei der Notlandung in Moskau-Domodedewo rollte die Maschine über die Piste hinaus. Nach ersten Meldungen kamen zwei Passagiere ums Leben.

 

Die Todesfälle sind tragisch. Dennoch habe ich grossen Respekt vor jedem Piloten, der mit einem Airliner im Gleitflug mehr oder weniger sauber einen Flugplatz trifft.

 

Link zur Zeitungsmeldung: http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/24751366

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Ich frage mich hierbei, was die polnische Maschine mit diesem Absturz zu tun haben soll. Da hat irgendein Journalist Tupolew gehört und assoziiert damit sofort fliegende Särge...

Nein, sondern da hat ein Journalist überhaupt nichts gedacht sondern ist einfach nach dem Handbuch verfahren: Hinter jede Unfallmeldung gehört ein Hinweis auf einen anderen Unfall mit der gleichen Airline / dem gleichen Flugzeugtyp / dem gleichen Flugplatz …

 

Der Sinn solcher Verweise hat sich mir noch nie erschlossen, aber sie gehören heute offenbar zu einer Standardmeldung. Um über Sinn oder Unsinn nachzudenken, hat der Otto-Normaljournalist keine Zeit, denn schon schneit die nächste Agenturmeldung zu einem völlig anderen Thema rein, die er, meist ohne einschlägige Sachkenntnis zu verfügen, möglichst vor der Konkurrenz online stellen muss. Das ist der Preis des Aktualitätszwangs und des Gratisjournalismus’.

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Bevor wir jetzt irgendwen in den Himmel loben oder grob verurteilen, sollten wir mehr Fakten abwarten. Was war der Grund für den Triebwerksausfall? Hat die Crew Mist gebaut? War der Treibstoff verunreinigt? Es gibt so viele Möglichkeiten!

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Andreas und Markus,

 

3 Triebwerke fallen nicht ohne triftigen Grund aus. Einen Crewfehler schliesse ich zu 90% aus, zumal aus 9100 m Höhe mehr als genug Zeit da war, einen solchen zu korrigieren. Der einzige Grund, der mir einfällt, wäre ein Fuel Problem im Feeder Tank, mit dem kann man nicht mehr wirklich viel machen. Ausseneinwirkung ist schon weit hergeholt.

 

Eines aber ist sonnenklar: Eine Crew, die bei diesem Wetter ihre Maschine zu einer Notlandung führt, dies bei OVC auf 500 ft, ohne Motoren, ohne Hydraulik und damit ohne Flaps, mit nur noch Notstrom und damit reduzierten Instrumenten, hat eine Wahnsinnstat vollbracht. Ich würde sagen, Sully hat ernsthafte Konkurrenz bekommen.

 

Schade, dass die Maschine nicht auf der Runway zu halten war, aber das ist nicht überraschend, wenn man bedenkt dass die vermutlich recht rasant ankam (ohne Flaps?) und dazu weder Spoiler noch Anti Skid noch Bugradsteuerung hatte...

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Schade, dass die Maschine nicht auf der Runway zu halten war, aber das ist nicht überraschend, wenn man bedenkt dass die vermutlich recht rasant ankam (ohne Flaps?) und dazu weder Spoiler noch Anti Skid noch Bugradsteuerung hatte...

 

 

Hier mal ein Bild,wo sie zum stehen kam.Auf Höhe des blauen Quadrats ist sie offenbar erst aufgesetzt.

 

Und so sah sie leider am Ende aus.

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Bevor wir jetzt irgendwen in den Himmel loben oder grob verurteilen, sollten wir mehr Fakten abwarten. Was war der Grund für den Triebwerksausfall? Hat die Crew Mist gebaut? War der Treibstoff verunreinigt? Es gibt so viele Möglichkeiten!

 

Egal ob die Crew vorher Bockmist gebaut hat oder nicht. Bei OVC 500ft im Gleitflug ne Runway zu treffen ist irgendwo zwischen fliegerische Meisterleistung und Sensation einzustufen. Was die Crew falsch gemacht haben soll, dass die 3 Triebwerke eins nach dem anderen ausfallen, erscheint mir im Moment relativ unwahrscheinlich. Für ne Cessna Crashlandung gabs hier Beifall, die Piloten des AirTransat(gleit)fluges 236 hatten schon die höchste fliegerische Ehrung in der Tasche, bevor der Untersuchungsbericht veröffentlicht wird, aber bei so einer Extremsituation wird erst mal der Untersuchungsbericht abgewartet. Sind ja schließlich Russen. Echt mal, es werfe der den ersten Stein, der sich so einen Anflug zutraut. Im schlimmsten Fall kann man sagen, die haben sich in die Scheiße geritten und sie haben fast alle wieder rausgeholt. Im übrigen, die Crew, die mit der TU154M im Wald ohne Triebwerke und Navigation landete, hat die höchste russische Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen erhalten. Sollte vielleicht auch mal erwähnt werden. Schon erstaunlich, zu was für Leistungen die schlecht ausgebildeten russischen Wodkakutscher fähig sind.

 

Aber ja, warten wir den Untersuchungsbericht ab. Sollte die Crew unschuldig sein, werde ich mich persönlich um die Lobhuddelei kümmern.

 

Manchmal sollte man gegenüber seinen Kollegen auch mal Respekt walten lassen.

 

Gruß

Thomas

 

PS: Urs, Deinen Beitrag gar nicht gesehen. Bin ganz Deiner Meinung!!!!!!!!!!

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Also ich bin nicht ganz Urs Meinung, dass man einen Crewfehler zu 90% ausschliessen kann, aber sonst stimme ich in die Grundmeinung der meisten hier ein: Das war ein starkes Stück!

 

So auf Anhieb kommen mir sehr viele Möglichkeiten in den Sinn, was eine Crew falsch machen könnte. Das fängt bei der Übernahme eines nicht ganz funktionstüchtigen Fliegers an, geht über falsche Planung (in starkes Vereisungsgebiet reinfliegen, über Fehlbedienung der Systeme, v.a. der Triebwerke, Benzin (jaja, es ist Kerosin), Selbstmordabsichten, Fehlbeurteilung der Instrumente (Triebwerke vertauscht) usw. - also da kommt doch einiges mehr als 10% potentielle Fehlerquote hinzu.

 

Lass gut sein, Urs, du bist an dieser Stelle hier oft der einsame Rufer, nicht gleich mit Verdächten zu operieren, bevor irgendwelche gesicherten Informationen raus sind.

 

Das gibt eine interessante Untersuchung. Und es ist ein bedauerlicher Unfall.

 

Dani

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Also ich bin nicht ganz Urs Meinung, dass man einen Crewfehler zu 90% ausschliessen kann,

 

Nunja,Urs kennt sich mit der Tu-154 fast so gut aus,als würde er sie selber fliegen und wird wohl schon einschätzen können,was man da falsch machen kann.

Und es sollen ja wohl nicht alle Triebwerke gleichzeitig ausgefallen sein.

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Tja, das wusste ich wirklich nicht, dass Urs ein Tu-154-Experte ist. Aber selbst bei den Fliegern, die ich auf meiner Lizenz habe, kann ich nicht sagen, dass ein Unfall zu 90% aus irgendeinem Grund (nicht) abstürzen kann. Erst recht nicht ein paar Stunden nach dem Unfall.

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Ich bin zur Zeit nicht so oft in Russland, zum Glück! Jeder hat seine persönlichen Präferenzen. Wie ich oben geschrieben habe, bin ich aufgrund vorhergegangener Unglücke/Glücksfälle sehr vorsichtig geworden, irgendwen zunächst auf das Podest eines Helden zu stellen, nur um ihn dann ein paar Tage/Wochen später runternehmen zu müssen, weil sie sich selbst in die Lage gebracht haben.

 

Zugegeben, es ist schon sehr gute Arbeit, bei solch einer Ceiling (wenn es denn überhaupt stimmt mit dem OVC005, wir kennen die realistischen Wetterberichte östlich von Kiew...) die Kiste auf einem Flugplatz und sogar auf einer Bahn abzusetzen. Die Frage ist nun, warum sie in diese Lage gekommen sind und da entscheidet sich dann, ob wir von "Helden" reden können oder von "Idioten", die gerade nochmal Glück gehabt haben. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin einfach vorsichtig geworden, mit grossem Lob zu so früher Stunde.

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Dani,

 

ich war ne Zeit auf der TU als "involved Observer" wenn wir das mal so lassen können und hatte in dieser Zeit über 2 Monate recht intensiven Kontakt mit dem Flieger. Und zwar exakt der M Version, nicht der B2, die andere Triebwerke hat und auch sonst ziemlich unterschiedlich ist. Anlässlich der Notlandung einer Tu nach tripple Generator Failure vor einiger Zeit hatte ich mich nochmal intensiv mit den Systemen befasst.

 

Ein Dreifachfailure bei einer TU 154 M kann eigentlich, Vogelschlag in FL290 mal aussen vor, nur über ein Fuel Problem passieren. Derart starke Vereisung, dass es erst in dieser Höhe zu Problemen aller 3 Triebwerke gleichzeitig kommt, wäre recht aussergewöhnlich, abgesehen davon hat die TU seit Jahrzehnten bewiesen, dass sie mit sowas klar kommt. Wo die TU hingegen eine Archillesferse hat, ist in der Tatsache, dass alle Motoren über die Centertanks gefeedet werden, d.h. die Aussentanks entleeren in die inneren Tanks und von dort geht dann der Sprit zu den Triebwerken. Ein Tripple Failure könnte u.a. dadurch ausgelöst werden, wenn im Sequencing der Feedertanks auf einen kontaminierten Tank umgeswitcht wird oder die Zufuhr aus dem Centertank unterbrochen wird. Ich könnte mir gut vorstellen, dass genau so eine Sequenz zum Ausfall geführt haben könnte, wobei dies der absolut erste tripple failure einer TU ist, der mir bekannt ist. Die Triebwerke sind für russische Designs ausgesprochen robust.

 

Im Gegensatz zu tripple Failures bei einer TU waren leider Fuel Contamination in Russland schon öfter.

 

@Wisi, roger. sehe das ähnlich wie Du und was das Bashing betrifft versteht sich, weiss ich auch.

 

Ich denke allerdings schon, dass die Tatsache, dass wir hier keinen total Loss mit 180 Toten haben stark für die Crew spricht, die unter diesen Bedingungen die Maschine einigermassen koordiniert runtergebracht hat. Bei dem Wetter war das ne tolle Leistung.

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Hallo Urs,

 

auch wenn es jetzt vielleicht nicht unbedingt 1:1 zum Thema passt:

Gibt es irgendwo eine wirklich empfehlenswerte Website zur TU-154, die mit einigen Hintergrundinfos mehr zu den Systemen usw. aufwarten kann? Das übliche Geplänkel was man in jedem Taschenbuch findet, ist mir bekannt und der Presse vertraue ich grundsätzlich nicht. Ein detaillierterer Einblick wäre aber dennoch hochinteressant, gerade weil ich russische Maschinen eher als unverwüstlich kenne und nicht im entferntesten einen Grund sehe, die TU-154 als "fliegenden Sarg" oder "Absturzflugzeug" (Begriffe aus der Presse) abzustempeln.

Ich erinnere mich, dass du vor Jahren mal für die FXP auch eine TU-154 durch die virtuellen Lüfte bewegt und dazu einiges geschrieben hast, aber ob ich jene Ausgabe von vor weiß nicht wann noch wiederfinde... :007:

 

Würde mich sehr freuen!

 

 

Hier zum Thema lässt sich sicherlich guten Gewissens sagen, dass es sehr lohnenswert sein kann, sich von gewissen Klischees zu befreien... Ich für meinen Teil bin hochgespannt auf die Untersuchungsergebnisse, ein kompletter Triebwerksausfall mit einem solchen Ausgang ist nicht gerade alltäglich - Chapeau.

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tach Henning,

 

der beste Weg die TU kennenzulernen ist via Project Tupolev und FS 2004. Ist gut genug für Tupolev Design Bureau, die das Teil zum Training einsetzen.

 

der Artikel ist sogar noch online, Tupolev Artikel FXP.

 

Wie gesagt, lange bevor ich eben die TU am Flusi kriegte (und heute noch eines der besten Addons finde) war ich auf einer für gut 2 Monate unterwegs. In 2 Monaten keinen einzigen technischen Defekt, nicht mal ein kaputtes Klo. Schnell, sehr zuverlässig und robust wie ein Lada Niva. Denke, die Hauptprobleme mit dem Ruf gehen auf die alten Stories aus der Soviet Zeit zurück, wo die Dinger teilweise in furchtbarem Zustand geflogen wurden und auch diverse Unfälle wegen schlechten Bodeneinrichtungen passierten. Wie gesagt, heutezutage fühle ich mich in einer gute gewarteten und von einer professionellen Crew geflogenen TUshka sicherer als in diversen Elektronikbaukästen mit supercoolen Triebwerken, die halt gelegentlich bums machen....

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Zugegeben, es ist schon sehr gute Arbeit, bei solch einer Ceiling (wenn es denn überhaupt stimmt mit dem OVC005, wir kennen die realistischen Wetterberichte östlich von Kiew...) die Kiste auf einem Flugplatz und sogar auf einer Bahn abzusetzen.

 

Ich war in letzter Zeit häufiger in Domodedovo. Die OVC mit low ceiling ist schon seit Oktober irgendwie wirklich Standardwetter.

 

Ich kenne jetzt die Approachspeed der TU154 nicht, die soll aber schon mit Klappen Weltrekord sein. Wenn die wirklich ohne Klappen mit Standby Instrumenten und ohne Triebwerke durch die Wolken gebrettert sind und dann noch ca. 15s Zeit bis zum Impact haben und dennoch die Bahn treffen, dann Hut ab. Das ist und bleibt einfach ne Meisterleistung. Technischer Defekt hin, Pilotenfehler her.

 

Gruß

Thomas

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@ Urs:

Danke dir vielmals, das ist ja ne super Überraschung, dass der Artikel noch online ist! Habe ihn gerade wieder genossen und werde wohl doch nochmal den FS2004 rauskramen... wobei es glaube ich auch mal einen Port der Project Tupolev auf FlightGear gab... ich mach mich mal auf die Suche, danke! :)

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Mal ne Frage zum OVC.Ist das Höhe über Meeresspiegel oder Bodenniveau?

 

 

Ach ja.Landegeschwindigkeiten varieren in meinen Unterlagen von 230 bis 250km/h.

Ersteres ist aus "Die andere Deutsche Luftwaffe" und könnte möglicherweise eine Angabe des Alltags sein,die sich dann halt nicht konkret auf das max. Landegewicht bezieht.

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Ich war in letzter Zeit häufiger in Domodedovo. Die OVC mit low ceiling ist schon seit Oktober irgendwie wirklich Standardwetter.

 

Technischer Defekt hin, Pilotenfehler her.

 

Gruß

Thomas

 

 

Hallo,

 

Sehe ich als nicht Profi insgesamt ähnlich :cool:

 

Dennoch, sollten sie sich selbst (falls so es war!!)in

diese präkere Situation gebracht haben, dann nützt das

Heldentumgeschrei jetzt nett viel.

 

Man denke nur an ARMINGER und ehemals Hapag Lloyd A310!

Zuerst Heldentum, dann die Arschkarte gezogen, dennoch Leben gerettet!

 

Gruss am Sonntag

 

Manni

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Mal ne Frage zum OVC.Ist das Höhe über Meeresspiegel oder Bodenniveau?

 

 

Hallo,

 

wie Henning schon geantwortet hatte, auf Bodenniveau.

Allerdings sind solche Angaben in osteuropäischen Ländern, wie von Andreas schon genannt, eher mit Vorsicht zu genießen. Da reicht es schon nach Lwiw, Ukraine oder Danzig in Polen zu fliegen.

Beispiel: Danzig, letzte Woche an zwei aufeinander folgenden Tagen bis auf Details das gleiche Metar, relativ knapp am Minimum. Tag 1, wir haben die Bahn schon 1000ft AGL gesehen und mussten fast ein bisschen schmunzeln (in der Regel sind die Metreports dort auch eher "konservativ"). Tag 2, Contact 50-100ft überm Minimum.

Ob OVC005 dann wirklich eine geschlossene Wolkendecke bei 500ft in Domodedovo war, ich würde nicht darauf wetten. Aber selbst wenn es OVC010 gewesen wäre, dann ist es immernoch eine Leistung den Flieger nach 43NM im Gleitflug irgendwie auf die Runway zu bringen. Wenn es denn genau so war wie wir nun spekulieren (!).

 

Grüße,

Michael

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Und zur Auflockerung mal wieder eine "gewöhnliche" TU-154 Landung:

http://www.planesvideo.cz/?dl_id=136

 

Und den eindrücklichsten Report finde ich diesen aus der TU-154 Erfahrung von Urs- vor allem der letzte Satz ;-)

Während der Tupolev Zeit flogen wir etliche Einsätze mit Doppelrotationen und jeden Samstag eine „Zugabe“ nach Catainia. Die Passagiere genossen den Flug und vor allem das offene Cockpit während des Reisefluges. Der Applaus nach der Landung in Catainia oder Genf war uns Lohn für unser Anstrengungen ein russisches Flugzeug gut an Schweizer Touristen zu verkaufen. Diese Rotation ZRH-SKP-ZRH-GVA-CTA-GVA war meist auch dienstzeitmässig an der Grenze, doch meist schafften wir sogar noch den Ferry Flug von Genf nach Zürich. Der erste davon erfolgte bei katastrophalen Wetterbedingungen und war ein Abenteuer für sich. Wegen einer Verspätung starteten wir in Genf nach einer extrem kurzen Rollzeit mit gegen 270 km/h um 21.31 gegen Westen, was einen Umweg bedeutet. Die Steigleistung der fast leeren Maschine brachte uns in weniger als 2 Minuten auf 7000 fuss und die ATC wusste dies mit direkten Freigaben nach Wilisau zu belohnen. Capt. Vitkov hatte FL 210 verlangt, ungewöhnlich hoch für ein so kurzes Leg, schlußendlich führte dies zu einer fast parabelförmigen Flugbahn. Mittels Radar steuerte er unsere LZ-MIS an den extremsten CB’s vorbei in Richtung EKRON. Wegen der Nachtflugsperre mussten wir Zürich vor 2200 erreichen. Der Approachcontroller liess uns freie Fahrt und so sassen wir um 21:52 mit 300 Knoten bei 8 Meilen im Final auf die Piste 14. Das Abbremsmanöver mittels Fahrwerk, Spoilers und Klappen erfolgte bei etwa 5 Meilen und schliesslich setzten wir um 21:58 auf. Eine Swissair F100, die kurz vor uns in Genf gestartet war, landete als wir soeben den Crewbus bestiegen – wir hatten sie bereits vor Fribourg überholt.

 

 

Gruss Walti

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AvHerald hat ein kleines Update und berichtet neu:

Vnukovo Airport reported, that the airplane had landed in Vnukovo at 12:23L and underwent postflight inspections and preflight preparations before taking off again at 14:07L. The airplane was 80km from Domodedovo Airport when all engines failed sequentially, the crew performed an emergency landing in Domodedovo but skidded off the runway at 14:36L. The fuel at Vnukovo was analysed and was found in compliance with all required fuel quality standards. Other aircraft having been fueled from the same supplies have reached their destinations safely.
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Auf der Seite MAK kann man lesen, dass bereits die ersten Ergebnisse der Auswertung der Flugschreiber vorliegen. Dem nach Startete man die Turbinen um 14:00 bis 14:02 moskauer Zeit. Die Maschine war mit ca. 19,5 t Treibstoff betankt worden. Start erfolgte um 14:08. Um ca. 14:16 nachdem die Maschine die Höhe von 6500 m erreicht hat wurden Schwankungen in der Treibstoffversorgung (ich vermute Druck) aller drei Turbinen registriert. In einer Höhe von ca. 9000 m versagte die erste und die dritte Turbine. Die Crew leitete den Sinkflug ein um die Maschine zu landen. Nach einer Periode instabiler Arbeit stabilisierte sich die Leistung der zweiten Turbine und stand fast bis zum Aufsetzen der Maschine um 14:36 an.

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