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Segelflugpiloten kritisieren schweizer Skyguide


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WALDSHUT-TIENGEN

Segelpiloten kritisieren Schweizer Skyguide

16.02.2013 Von ROLAND GERARD Quelle Südkurier http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/waldshut-tiengen/Segelpiloten-kritisieren-Schweizer-Skyguide;art372623,5911076

 

Verkehrsmaschinen fliegen Zürich zu tief an, kritisieren Segelpiloten. In den Beinahe-Zusammenstoß vom August 2012 war ein Hobby-Pilot vom Bohlhof verwickelt.

Nach dem Beinahe-Zusammenstoß zwischen einer Swiss-Verkehrsmaschine und einem Segelflugzeug über dem Ortsteil Krenkingen üben Freizeitpiloten Kritik an der Schweizer Flugsicherung Skyguide. Deren Lotsen seien verantwortlich dafür, dass Verkehrsflugzeuge immer wieder zu tief flögen. Auch bei der Fast-Kollision im August sei der erforderliche Sicherheitspuffer nicht eingehalten worden. Eine Skyguide-Sprecherin erklärte hingegen, die besagte Abstands-Zone zu dem für Segelflugzeuge zulässigen Bereich sei nicht zwingend vorgeschrieben.

Die behördlichen Untersuchungen zu dem Zwischenfall vom 11. August 2012 sind nach wie vor nicht abgeschlossen. Unterdessen wird in Kreisen von Segelfliegern Kritik an der Schweizer Flugsicherung Skyguide laut, die für den Luftraum über dem deutschen Hochrheingebiet verantwortlich ist. Hobbypilot Ewald Bombelka hat sich an diese Zeitung gewandt. Der 58-jährige Physiker ist Segelfluglehrer der Segelfluggemeinschaft Bohlhof, deren Vereinsgelände auf Gemarkung Schwerzen liegt und damit in der Nähe des Beinahe-Zusammenstoßes.

Zwar kreiste das fragliche Segelflugzeug nach bisherigen Erkenntnissen über der für die Freizeitpiloten maximal zulässigen Flughöhe von 1350 Metern. Laut Aussage der Besatzung des Airbus, der Anflug auf Zürich-Kloten war, überschritt der Gleiter das Limit um 60 Meter. Doch der Vorwurf von Fluglehrer Bombelka lautet: Die Verkehrsmaschine sei, dirigiert von den Skyguide-Lotsen, zu tief geflogen. Dies ergebe sich aus dem Umstand, dass es beinahe zu einem Zusammenstoß gekommen war, und aus der Angabe, die von den Verkehrspiloten zur Flughöhe des Segelflugzeugs gemacht wurde.

 

Der Jet hätte sich mindestens in einer Höhe von 1500 Metern bewegen müssen, meint Bombelka. Dies gehe aus der Betriebsordnung der Skyguide hervor. Die besage, dass Verkehrsmaschinen zu dem für Segelflieger erlaubten Luftraum einen Sicherheitspuffer von 500 Fuß einhalten müssen, umgerechnet etwa 150 Meter.

Bombelka hat Auswertungen aus dem im Internet einsehbaren Flugverlaufs-Kontrollsystem Stanly Track vorgelegt. Danach wird die 1500-Meter-Grenze und damit der Sicherheitspuffer von den Verkehrsmaschinen immer wieder unterschritten. Weiterer Aspekt: Durch zu tiefe Anflüge werde unnötiger Lärm verursacht, meint Bombelka.

Mediensprecherin Sonja Gartmann von der Skyguide bestätigt zwar auf Anfrage dieser Zeitung, dass es den 500-Fuß-Sicherheitspuffer gebe. Doch sei dieser „nicht zwingend vorgeschrieben“. Grundsätzlich dürften sich die Instrumentenflüge der Verkehrsmaschinen auch in dem unteren Luftraum bewegen, den Sichtflugpiloten wie zum Beispiel Segelflieger nutzen. Allerdings werde das „für die Anflüge nach Zürich normalerweise nicht praktiziert“. Die Sprecherin: „Mögliche Ausnahmen können Wetter- oder Sicherheitsgründe sein.“

Ergänzend dazu erklärte Gartmann zu den Stanly-Track-Flugspuren: „Die Daten, die in diesem System verwendet werden, bilden zwar die Flugspuren relativ genau ab. Die Angaben der Flughöhen sind aber unzuverlässig, wie unsere Auswertungen ergeben haben.“

Die mit den Ermittlungen befasste Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (SUST) macht derzeit zu Einzelheiten und zur Identität des an dem Zwischenfall beteiligten Segelflugzeug-Piloten keine Angaben. „Wir rechnen damit, dass der Schlussbericht im Laufe des Sommers vorgelegt werden kann“, so die SUST auf Anfrage.

Nach Informationen dieser Zeitung handelte es sich bei dem Segelflieger um ein deutsches Mitglied der Segelfluggemeinschaft Bohlhof mit Wohnsitz in der Schweiz. Dies ist die Erklärung dafür, warum die Airbus-Crew an dem Gleiter eine eidgenössische HB-Buchstabenkennung gesehen hat.

Noch ist offen, welche Konsequenzen nach Abschluss der Untersuchungen gezogen werden. In Segelfliegerkreisen kursiert die Befürchtung, dass Skyguide eine Absenkung der Flughöhen für die Hobby-Piloten durchsetzen will. Dabei würde es nach Ansicht von Ewald Bombelka genügen, wenn die Verkehrsmaschinen den Sicherheitspuffer einhalten würden. Seine Bewertung der gefährlichen Annäherung vom 11. August: „Seit über 20 Jahren fliege ich in dem Luftraum. So etwas habe ich bis dahin noch nie festgestellt.“

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Segelpiloten kritisieren Schweizer Skyguide

Na dann, herzlichen Dank für die Verallgemeinerung!

 

Hobbypilot Ewald Bombelka hat sich an diese Zeitung gewandt.

Anstelle sich konstruktiv an eine der beteiligten Instanzen resp. die SUST zu wenden, wird noch etwas Polemik verbreitet :002:

 

Alles in allem keine grosse Hilfe für den Segelflug.

 

But just my 2 cents ....

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Wenn ich mir dieses Krenkingen richtig aus Google Maps herausgesucht habe, dann liegt das bei E008 17.62' N47 39.55'. Das wäre dann noch innerhalb der TMA1, mit Untergrenze 3000ft. Das Eindrehen auf den ILS14 Kurs findet bei D12.9 R136 IKE auf 4000ft statt, also E008 19.55' N47 38.33'. Das sind dann so 1.8 Meilen südöstlich von Krenkingen.

 

Mir scheint, der Herr Bombelka täte gut daran, mal wieder eine Luftfahrtkarte anzuschauen. Auch ist dieses ILS14 Verfahren schon Jahre publiziert, die Karten dafür kann man mit Gratis-Login bei der Eurocontrol herunterladen, oder aber bei den Flightsimmern, dafür muss man nicht Stanly Track bemühen.

 

Thomas

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Hey Thomas!

 

Wenn ich deine Koordinaten bei Google eingebe, komme ich gute 2km südlich von diesem "Krenkingen"...

(Rundungsfehler??)

 

Keine Ahnung, wie genau "über dem Ortsteil Krenkingen" sich das ganze ereignete.

Was ich aber weiss, ist die Geschichte mit dem Glashaus und den Steinen! :005:

Mir scheint, der Herr Bombelka täte gut daran, mal wieder eine Luftfahrtkarte anzuschauen.

 

Laut Luftfahrtkarte-ICAO der Schweiz liegt dieses Krenkingen nicht in TMA1, wie du sagst, sondern in TMA2! :004:

(siehe: http://s.geo.admin.ch/314fd2d1 )

 

Somit erhärtet sich bei mir der Verdacht, dass Herr Bombelka sogar besser Karten lesen kann als andere! :eek: :005:

 

Stefan

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Das wurde im anderen Thread bereits des langen und breiten durchgekaut: Ein paar hundert Meter weiter nördlich, und er war in der TMA2, ein paar hundert Meter weiter südlich, und er war in der TMA1, und falls er ein paar hundert Meter weiter östlich war, dann war er im Segelflugraum Bolhof. Spekulationen auf der Basis von "ungefähren" Koordinaten helfen hier definitiv nicht weiter.

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Keine Ahnung, wie genau "über dem Ortsteil Krenkingen" sich das ganze ereignete.

Was ich aber weiss, ist die Geschichte mit dem Glashaus und den Steinen! :005:

Stefan

 

Genau. Wenn 100m entscheiden, ob man drin ist oder nicht, wäre ich vorsichtig, der Skyguide mächtig an den Karren zu fahren.

 

Skyguide hat mich noch nie, unter IFR, in den Luftraum E fliegen lassen, auch nicht auf massives drängeln, obwohl das nach deutschem Luftrecht kein Problem wäre (im Gegensatz z.B. zur DFS). Daher scheint mir seine Story nicht sehr plausibel.

 

Ausserdem würde ich jetzt auch nicht grössere Pufferzonen fordern. Weil die IFR Verfahren werden kaum geändert werden (können), da es ziemlich viele ICAO-Vorschriften zu dem Thema gibt, und in der Ecke bei Bohlhof ists schon relativ eng. Grössere Pufferzonen würden wohl ein Vergrössern/Absenken der TMA bedeuten.

 

Thomas

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Laut Luftfahrtkarte-ICAO der Schweiz liegt dieses Krenkingen nicht in TMA1, wie du sagst, sondern in TMA2! :004:

(siehe: http://s.geo.admin.ch/314fd2d1 )

 

Somit erhärtet sich bei mir der Verdacht, dass Herr Bombelka sogar besser Karten lesen kann als andere! :eek: :005:

Nicht Ganz! Die vom BAZL publizierten (ungefähren) Koordinaten ergeben eine Position in der TMA 1!

 

Ich denke E.B. hat die bestehenden Informationen einfach ein wenig zu seinen Gunsten intepretiert, um diese Aussagen in der Zeitung zu positionieren… Ob das nun was für den Segelflug allgemein bzw. für die Bohlhofer was bring, mag ich zu bezweifeln…

 

Gespannt warte ich auf den Abschlussbericht. Den dort erhoffe ich mir die genauen Aufzeichnungen vom Swiss Airbus und die FLARM/GPS-Loggerdaten vom Segelflugzeug zueinander. Dann wird man sehen wie es wirklich war…

 

Ueli

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