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Rettungsflüge


atr72

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Hallo zusammen,

 

ich habe einige Fragen zu den Rettungsflügen mit Helikoptern in der Schweiz. Vorab, ich bin kein realer Pilot, sondern nur an dem Thema interessiert und spiele mit dem FSX, dort vorzugsweise mit den Helis. Da ich in absehbarer Zeit das dann auch bei IVAO online machen möchte, wäre die eine oder andere Antwort ganz hilfreich.

 

1. Warum haben einige Rettungshelis die Winde rechts, andere links? ich denke mal, dass doch rechts generell besser ist, da dort auch der Pilot sitzt. Oder hat das was mit der Gewichtsverteilung zu tun?

 

2. Welcher Squawk-Code wird bei den Rettungsflügen eingestellt? Welcher bei Leerflügen?

 

3. Was ist der Funkrufname bei der Air Zermatt, der Air Glaciers und der Rega?

 

4. In welcher Sprache wird gefunkt? Englisch oder Deutsch?

 

5. Wann gelten bei den Helis Icing conditons? EC135? Lama? AW109? Dürfen die dann noch fliegen?

 

6. Bei einem Flug von Raron nach Zermatt, wird da ein Direct also über den Berg geflogen, oder durch das Tal? Und in welcher Flughöhe?

 

7. Wenn ich einen beatmeten Patienten an Bord habe, mit welcher Sinkrate kann ich dann maximal sinken? Wenn ich von der Matterhornhütte nach Zermatt möchte brauche ich teilweise schon eine Rate von 3000 ft/min. Verträgt das der Patient?

 

Viele Fragen. Ich hoffe auf viele Antworten

 

Danke

 

Andreas

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Hallo Andreas

 

Versuche mal zu Plaudern was ich weis bin aber nicht sicher...

 

2. Die Rega benutz so weit ich weis 7714 auf Leerflügen wahrscheinlich 7000 also VFR-Code da bin ich aber nicht sicher.

 

3. Die Air Zermatt funkt mit den Rufzeichen des Helikopters. Beispiel: Beim HB-ZEF währe es Echo-Fox. Die Zentrale hat den Rufname Viva. Beispielfunkspruch: Viva von Echo-Fox gestartet Richtung XY....

 

Bei der Rega ist es je nach Basis z.B Wilderswil ist Rega 10 oder Belp Rega 3... Welcher Helikopter was für einen Rufnamen hat findest du sicher auf der Homepage der Rega. Die Zentrale heisst da dann Rega. Beispiel: Rega von Rega 10 gestartet Spital Thun Rückflug Basis.

 

4. Mit der jeweiligen Landessprache. Die Air Zermatt meist Deutsch. Air Glacier je nach Ort wohl Französisch oder Deutsch. Bei der Rega werden wohl alle Landessprachen verwendet je nach Region. Mit ATC stellen wird in Englisch gesprochen.

 

6. Meistens wird durch das Tal geflogen. Der Bogen um Visp herum macht nicht so viel aus. Auf Rettungsflügen muss man ja eh meistens in Visp landen oder Starten.

 

7. Keine Ahnung ob das relevant ist, ich denke aber wen es schnell gehen muss spielt das wohl keine Rolle. Da lasse ich mich aber gerne überzeugen von anderen Theorien.

 

Gruss Stefan

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Hallo Stefan,

 

danke erstmal für deine Antworten. Aus deinen Antworten ergeben sich jetzt aber 2 weitere Fragen :rolleyes:

 

1. Welcher Funkrufname wird von Air Zermatt, Rega bzw Air Glaciers verwendet, wenn sie mit ATC funken? Auch die letzten beiden Buchstaben des Kennzeichens oder ein anderes?

 

2. Warum starten/enden die meisten Rettungsflüge in Visp? Die Stationen der Air Zermatt sind doch Raron bzw Zermatt.

 

zur Sinkflugrate: Ich denke halt, dass es bei einem beatmeten Patienten eventuell Probleme gibt, wegen dem Druchunterschied

 

Und dabei fällt mir jetzt noch eine weitere Frage ein: Tragen die Piloten, wenn sie über 10000ft steigen Sauerstoffmasken oder wie weit steigen die im Heli ohne. Wenn ich mich bei den Jets richtig erinnere müssen die ja auch auf/unter 10000 sinken, bei einem Druckabfall.

 

Vielen Dank

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Hallo Andreas

 

Die Air Zermatt benutzt ja eigentlich ohne hin schon die Immatrikulation. Bei ATC verwenden Sie dann halt die ganze Kennung zum Beispiel beim Erstaufruf HB-ZEF dann wird auch hier abgekürzt auf Hotel Echo Fox kommt halt auf ATC darauf an. Dort wird aber die Phrasiologie verwendet wie man diese in der Voice Ausbildung lernt. Die rega habe ich am Funk schon gehört mit dem Rufnamen aufrufen. Das heisst z.B Bern Tower, Rega One Zero position XY request XY.... was halt gerade ansteht. Von Air Glacier habe ich leider keine Ahnung, ich gehe mal davon aus dass diese es gleich handhaben wie die Air Zermatt.

 

Sorry ich habe mich unpräzise ausgedrückt. Du hast natürlich recht, die Helis sind in Zermatt und Raron stationiert. Jedoch enden die meisten Rettungsflüge im Krankenhaus in Visp. Visp hat das Regionale Notfallzentrum für das Oberwallis. Wen kein Folgeeinsatz kommt fliegen sie dann zurück auf die Basis. Oder gehen Tanken und dann weiter oder direkt weiter, gerade im Winter. Visp ist jedoch von Raron sehr noch, macht vielleicht 1-2min Flugzeit aus.

 

Nun zur Beatmung, ich kann Beruflich leider wenig Auskunft geben. Ich hatte bis jetzt nur sehr wenig mit Beatmungsgeräten zu tun. Ich kann mir aber vorstellen das man bei diesen einstellen kann mit wie viel Druck beatmet werden soll. Dann könnte man das Gerät den Gegebenheiten anpassen. In wie fern das wirklich einen Einfluss hat müsste ich mich mal schlau machen. Eigentlich noch spanende Fragen, vielleicht kann hier ein Arzt besser Auskunft geben.

 

Das mit dem Sauerstoff ist glaub ich von Gesetzes wegen ab 30min über 10 000ft oder 3050m. Benötigt man Sauerstoff. Wie das in der Praxis gehandhabt wird weis ich auch nicht. Ich denke aber das Sie keinen Sauerstoff tragen.

 

Gruss Stefan

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Hallo Zäme

 

Kleine Ergänzung... Bei Test- und Trainingsflügen etc. verwendet die Rega auch die letzten zwei Buchstaben der Immatrikulation.

Die "HB-ZRP" funkt dann zum Beispiel mit "Rega-Romeo-Papa".

Wenns bei einem Rettungseinsatz einmal wirklich schnell gehen muss und sie priority gegenüber anderem Verkehr brauchen,

wird noch ein "P" ans Callsign angehängt. Die Rega 1 von Dübendorf wird dann zur Rega-One-Papa.

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Die REGA fliegt mit dem Squawk 7100 und das Rufzeichen ist immer etwas verschieden.

 

- Eine REGA auf "Priority-Misssion" wird mit REGA & (NR) & Papa (Papa für Priority) gerufen. {REGA1P}

- Eine REGA im normalen Einsatz wird nur mit REGA & Nr. gerufen. {REGA5}

- Eine REGA im Training Einsatz wird mit REGA & die zwei letzten Buchstaben der Immatrikulation gerufen. => HBZRE {REGARE}

 

Gruss Christoph

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Guten Tag,

 

Ich möchte kurz auf deine Frage betreffend des beatmeten Patienten eingehen.

Wenn man, wie in deinem Beispiel, einen Patienten von der Matterhornhütte rausfliegen muss und der Patient an einer Beatmungsmaschine angeschlossen ist, wird man mit grösster wahrscheinlichkeit Zermatt nicht direkt anfliegen. Der Patient wird zu nahezu 100%ig Hospitalisationspflichtig sein. Im Wallis gibt es da verschiedene Möglichkeiten: Spital Visp: Grundversorgung möglich, Kantonsspital Sitten: Erweiterte Behandlungsmöglichkeiten. Bei Schwerstverletzten fliegen die Crews auch mal die Insel Bern oder Lausanne an. Aufgrund dieser Zielspitäler kann der Anflug, resp. das Absinken etsprechend geplant werden und gegebenenfalls ein rasches absinken vermieden werden. Natürlich nur bei entsprechendem Wetter.

 

An sich stellt die Lunge zusammen mit einem Beatmungsgerät ein in sich geschlossenes System dar. Moderne Geräte (welche meines Wissens alle Helioperators an Bord haben) können den Luftdruck automatisch an den Umgebungsdruck anpassen.

Bei beatmeten Patienten sehe ich da also kein Problem.

 

Problematischer wird es, wenn ein Patient irgendwo im Körper (meistens Abdomen oder Thorax) freie Luft hat. Das Gas kann sich so im Steigflug (z.B. Flug von Visp nach Bern) ausbreiten. Der Sinkflug stellt hingegen in der Regel keine Probleme dar oder wirkt sich sogar Positiv auf den Patienten an.

 

Achtung: Jeder Patient muss individuell beurteilt werden (Verletzungsmuster, Einsatztaktik etc.). In der Notfallmedizin gibt es Algorithmen, welche jedoch für jeden Patienten angepasst werden müssen.

 

Ich hoffe ich konnte ein bisschen Licht ins Dunkeln bringen

 

Liebe Grüsse

Jan

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