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Erfahrungsbericht SPHAIR Screening am 3.11.14


Loris

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Hallo mitenand

 

Am Montag 3.11.2014 habe ich zusammen mit Florian das SPHAIR Screening in Dübendorf absolviert. Da, wie Florian bereits einmal erwähnt hat, viele der Erfahrungsberichte schon etwas älter sind habe ich gedacht ich schreibe einen etwas aktuelleren. Mir haben diese Berichte in der Vorbereitung sehr geholfen.

Im Vorfeld hatte ich schon Kontakt mit Florian und so konnten wir uns gegenseitig die Angst etwas nehmen. Ich traf um 08:45 im Fliegerärtzlichen Institut in Dübendorf ein. Einige weitere Kandidaten waren bereits da. Wir wurden in den 2. Stock geführt wo wir uns vor dem Testraum noch hinsetzen und etwas miteinander plaudern konnten. Die Stimmung war sehr entspannt, was mir persönlich ein gutes Gefühl gab :). Florian kam nur kurz nach mir an und um 09.00 Uhr waren wir komplett. Heute sollten 9 Kandidaten das Screening absolvieren. Die Instruktorin begrüsste uns und als wir in den Testraum kamen sollten wir uns an den Platz setzen wo unser Name auf dem Bildschirm stand. (Etwas off-topic, aber: Wenn man mal etwas früher fertig war mit einem Test, sah man durch die rechte Fensterfront wunderbar auf die Starts auf der RWY16 :P)

Zuerst erklärte uns die Instruktorin wie der Tag ablaufen würde, wann welche Tests an der Reihe wären und sie sagte uns auch, dass wir am Nachmittag bereits einen ersten Augentest haben würden.

 

Los ging es mit Englisch:

Das Übungsprogramm auf sphair.ch entspricht vom Prinzip her genau dem Test. Man hatte jeweils 4 Antwortmöglichkeiten, welche man nur antippen musste. Hinzukam das man zwischen den Fragen hin und her wechseln konnte so viel man wollte. Wenn mich nicht alles irrt, waren es 25 Fragen welche man zu beantworten hatte. Ich fand sie alles in allem gut lösbar, auch wenn das Niveau doch etwas höher war als im Übungsprogramm (das ist aber vielleicht auch Ansichtssache ;)) Alles in allem würde ich zukünftigen Kandidaten empfehlen das SPHAIR Programm sorgfältig zu bearbeiten. Ein gutes Sprachgefühl ist aber schon sehr hilfreich. Vor allem Redewendungen, und Synonyme kamen dran, vereinzelt aber auch „If-Sätze“.

 

Gleich anschliessend stand Kopfrechnen an. Beim Üben war ich in diesem Fach immer am schlechtesten, entsprechend angespannt war ich auch vor dem Test. Insgesamt waren es 24 Aufgaben, 12 visuell gestellte und dann 12 via Kopfhörer.  In der Prüfung selbst lief es mir dann wiedererwarten ziemlich gut. Es kamen viele Quadrat- und Kubikzahlen dran. Auch einige einfachere Multiplikationen und Divisionen sowie Additionen und Subtraktionen mit 4 stelligen Zahlen wurden getestet. Meine Empfehlung ist hierzu vor allem die Quadratzahlen und die Kubikzahlen gut zu lernen und das SPHAIR oder aber auch das Programm der Lufthansa gut zu üben.

 

Als letzter Test im ersten 60-Minuten-Block war dann ROT (Raumorientierung) an der Reihe.

Zum Üben hat es mir sehr geholfen, die ersten Male mit einen richtigen Würfel zu verwenden, um das Gefühl für die Bewegungen zu bekommen. Im Test selbst ist dann natürlich kein Würfel erlaubt, und es ist auch verboten die Hände als Orientierungshilfe zu benutzen. Der Test selbst war von der Geschwindigkeit her ansteigen d.h. es fing bei ziemlich langsam an und wurde dann immer schneller. Ich würde sagen am Schluss war die Geschwindigkeit etwa wie im Lernprogramm zwischen den Level2 und 3.

Persönlich ist mir der Test glaube ich nicht allzu schlecht gelungen. Ich habe bei 2 Aufgaben den Anschluss etwas verloren da es sehr schnell wurde, aber ich habe mich relativ rasch an das höhere Tempo gewöhnt und so ist es gegen den Schluss des Tests wieder besser geworden :).

Nach den ersten 3 Prüfungen hatten wir 10 Minuten Pause in welcher wir diskutieren und persönliche Zwischenbilanzen ziehen konnten ;)

 

Weiter ging es dann mit dem Buchstaben-Gedächtnistest. Dieser ist exakt wie im Übungsprogramm auch. Man erhält ca. 15 Sekunden um sich die Buchstabenreihe zu merken. Die ersten Aufgaben waren dann so wie in Level 1 des Lernprogrammes: es wird ein Buchstaben aufs Mal angezeigt und man muss entscheiden ob dieser in der zuvor gemerkten Menge dabei war. Danach wechselt es, die Buchstabenmengen werden etwas kürzer, dafür werden einem dann mehrere Buchstaben angezeigt bei welchen man entscheiden muss, ob mind. 1 davon in der zuvor gemerkten Menge dabei war (wie in Level 3 des Übungsprogrammes).

Die Zeit um sich die Buchstabenmenge zu merken ist eher kurz, daher würde ich nicht versuchen eine Geschichte dazu zu erfinden, aber ich habe mir die Buchstaben immer wieder im Kopf vorgesagt, was mir sehr geholfen hat. Im Test selbst darf man die Lippen bewegen aber die anderen logischerweise nicht stören damit.

 

Als nächstes stand die Konzentrationsüberprüfung auf dem Programm. Das ist der Test in welchem die farbigen und gepunkteten Dreiecke angezeigt werden. Vom Prinzip her funktioniert er genauso wie im Übungsprogramm. Daher auch meine Empfehlung dieses gut zu Üben dann werdet ihr sicher gut durchkommen :).

 

Als letzte Herausforderung vor der Mittagspause stand dann noch Technik an. Dieser Test ist gleich aufgebaut wie Englisch d.h. man hat wieder 4 Antworten zur Auswahl, und man kann zwischen den Fragen hin und her wechseln. Eine „Taktik“ gibt es in dem Sinne nicht, mir hat es sehr geholfen die Übungsprogramme sorgfältig durchzumachen und auch die früheren Ausflüge ins Technorama in Winterthur haben sich ausbezahlt ;).

 

Dann war der Morgen auch schon durch. 6 Prüfungen hatten wir hinter uns und wir machten uns auf den Weg in die Kantine des Flugplatzes Dübendorf. Zu Fuss hat man ca. 10 Minuten und das Essen war gut :).

 

Gestärkt machten wir uns dann an den optischen Wahrnehmungstest. Diesen empfand ich als recht anspruchsvoll. Zwar hatte ich schon beim Üben ab und zu Mühe alle Instrumente ablesen zu können, aber im Test hatte ich selten mehr als 3 der 4 erkannt. Von einem Militärpiloten, welchen ich an der AIR14 am Stand von SPHAIR getroffen habe, wusste ich aber, dass es nicht nur um die Genauigkeit sondern auch um die Geschwindigkeit der Antworten ging. Daher sollte man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, auch wenn man mal eine Zahl verpasst hat! :)

 

Auf OWT folgte sogleich der Mathetest. Dieser war ähnlich wie English und Technik, allerdings hatte man nicht immer 4 Lösungsvorschläge (vor allem bei einfacheren Rechnungen musste man das Resultat eintippen.) Hier ist es wichtig das man Dreisätze beherrscht (proportional und umgekehrt proportional) und ansonsten das Lernprogram sehr genau durcharbeitet. Es kommen zum Teil Aufgaben dran die sehr ähnlich, fast schon gleich sind wie in den Übungen, also mit etwas Vorbereitung ist es sicher machbar!

 

Nun stand wieder eine zehnminütige Pause an. Danach kamen wir zum Psychomotorischen Test. Ich glaube offiziell heisst er etwas anders aber es ist der mit dem Joystick :). Schon als wir am Morgen den Testraum betreten haben, sind uns die Joysticks und Fusspedale aufgefallen, allerdings hat uns die Instruktorin gleich gesagt, dass wir die Pedale nicht brauchen werden – als Fussstützen waren sie aber super und sie gaben einem das Gefühl schon im Cockpit zu sitzen ;). Nun aber zum Test:

Da man diese Prüfung nicht vorbereiten kann erhält man viel Zeit zum Ausprobieren (der eigentliche Test dauert weniger lang als die Probephase). Ich persönlich fand den Test nicht ganz einfach. Da ich auch gerne mal im Flugsimulator unterwegs bin kannte ich den Joystick zwar schon (wäre man das nicht ist es aber auch nicht tragisch – die Funktionen werden erklärt sodass alle die gleichen Chancen haben). Was aus meiner Sicht der grösste Unterschied zu einem Simulator Flug war, ist das die Referenzen fehlen – sprich kein Blick nach draussen bzw. es fehlt auch der künstliche Horizont. Ansonsten ist der Test ganz ok. Gegen Ende der Prüfung gibt es zu den Aufgaben mit dem Joystick noch einen zusätzlichen Audioauftrag, aber auch der wird in der Übungsphase ausführlich erklärt.

Den grössten Teil des Screenings hatten wir nun hinter uns. Es folgten noch die Persönlichkeitsfragen, ein Sehtest und eine 2. Kopfrechnen Prüfung.

 

Der Persönlichkeitstest  besteht aus 146 Fragen zur eigenen Person. Dabei gibt es kein richtig oder falsch aber man soll sich auch nicht verstellen. Das würde schnell auffallen da die Tests nach einem Schema aufgebaut sind, welches genau das prüft. Florian hat vor unserem Screening mal eine Frage zum Test ins Forum geschrieben, also wäre es sicher nicht schlecht sich den Theard kurz anzuschauen :).

Bei dieser Aufgabe lief das Ende etwas anders ab als bei den anderen. Sollte man sonst jeweils sitzenbleiben und warten bis alle fertig waren, konnte man nun gleich den Raum verlassen und zum Augentest gehen.

 

Der Augentest war dann sehr kurz und schmerzlos ;). Die Augen wurden im 1. UG mit einer Maschine (ein Refraktometer – danke Florian  :P) analysiert. Das Ergebnis auf eine Quittung gedruckt und dann der Instruktorin übergeben. Das dient als eine Vorentscheidung für die Eignung, es werden aber wohl noch einige zusätzliche Tests dieser Art kommen bis man im Cockpit sitzt ;).

 

Nach dem Test unserer Sehfähigkeiten stand ein letzter Test an: Kopfrechnen 2. Man merkte sehr schnell dass dieser Test anders war. Das Interface des Testprogrammes entsprach nicht dem von SPHAIR bzw. denen die man bisher hatte. Es störte uns eigentlich nicht, wir wollten vor allem den letzten Test hinter uns bringen und so machten wir uns gleich ran. Diesmal waren es 50 Aufgaben die in zufälliger Reihenfolge via Kopfhörer oder via Bildschirm gestellt wurden.

Der Test lief miserabel bei mir. Ich empfand die Aufgaben als viel schwieriger als im ersten Teil. Ob das daran lag das wir nun doch schon viel getestet wurden wüsste ich nicht aber mir fiel ein grosser Stein vom Herzen als uns unsere Instruktorin am Schluss verkündete diese Prüfung zähle nicht, wir seien lediglich „Versuchskaninchen“ gewesen :). Was ich aus den folgenden Gesprächen herausgehört habe, lief es den Anderen etwas besser als im ersten – aber abwarten auf das Ergebnis :).

 

Gleich nach dem letzten Test wurden wir verabschiedet und man sagte uns das Ergebnis komme bis in spätestens 2 Wochen. Nun, die meisten von uns hatten das Mail schon bekommen als sie das Gebäude verliessen.

 

7 Kandidaten (inkl. Florian und mir) haben bestanden, von den Anderen wissen wir es leider nicht. Ob immer so viele bestehen oder ob unsere Gruppe eine Ausnahme war wüsste ich nicht, aber noch einmal herzliche Gratulation an euch (…mich da jetzt mal ausgenommen :)!)!

 

Der Bericht wurde etwas lang, hoffe ich konnte zukünftigen Kandidatinnen und Kandidaten trotzdem etwas helfen.

Bei Fragen dürft ihr mir selbstverständlich gerne schreiben! :)

 

Liebe Grüsse

Loris

Bearbeitet von Loris
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Der Augentest war dann sehr kurz und schmerzlos ;).

Na, das hoffe ich doch - Augen ausstechen mit glühenden Schürhaken haben wir meines Wissens zusammen mit den Landvögten abgeschafft :P

 

Gratuliere zum bestandenen Screening! Und danke für den Bericht - möge er viele andere zukünftige Piloten zu ihrer aviatischen Laufbahn motivieren!

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  • 1 Monat später...

Hi Floo,

 

Vielen Dank - versuche dir etwas zu helfen:

 

Wie lange hatte man für die einzelnen Prüfungen denn Zeit?

 

Das ist unterschiedlich. Je nach dem ist ein Test länger oder kürzer. An die einzelnen Zeiten kann ich mich leider nicht errinnern. In unserer Gruppe hat aber soviel ich weiss niemand Probleme mit der Zeit gehabt.

 

 

Und, wie lange hast du dich darauf vorbereitet?

 

Ich denke das ist sehr unterschiedlich von Lerntyp zu Lerntyp. Ich habe mich ca. 1 Monat intensiv darauf vorbereitet aber die Aufgaben schon vorher etwas angeschaut. Ich weiss aber auch, dass andere sich weniger lange Zeit genommen haben und erfolgreich waren ;)

 

Hoffe konnte dir etwas helfen.

Liebe Grüsse

Loris

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  • 3 Jahre später...

Hallo Loris

 

Habe das Screening ebenfalls vor mir und wollte fragen was für dich "intensiv darauf vorbereitet" heisst. Ist zwar schon ein Weilchen her dein Screening aber vielleicht hast du es noch ungefähr im Kopf. 

Würde mich über eine Rückmeldung freuen und hoffe, dass sie mir etwas die Nervosität nehmen kann;)

 

Gruss Thierry

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Ciao Thierry

 

Wenn ich mich richtig erinnere habe ich in dem Monat, in welchem ich mich darauf konzentriert habe, die Aufgaben mehrmals pro Woche versucht zu lösen. Dabei merkst du rasch wo du schnell Fortschritte machst, und wo du ggf. mehr investieren musst. Die Übungen die mir schwerer gefallen sind habe ich dann auch versucht öfters zu wiederholen. Die Porzentzahlen am Ende der Übungslektionen helfen dir da sicher dabei dies einzuordnen.

 

Und ganz grundsätzlich so bezüglich Nervosität: Probier so gelassen wie möglich an die ganze Sache heranzugehen. Ich kann mir gut vorstellen, bzw. erinnere mich gut, das mir das damals schwer gefallen ist. Aber wenn du dich gut vorbereitest und am Tag des Screening dein Bestes gibst, dann kommt es genau so wie es muss. Das ist dann im Flugkurs & in allen weiteren Schritten falls du MilPil machen möchtest genau so. :)

 

Kannst dich gerne melden, bei weiteren Fragen.

LG
Loris

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  • 8 Monate später...

Hallo Loris

 

Ich habe einige Probleme, was meine Vorbereitung für das Sphair-Screening betrifft.

Wärest du so nett, und könntest meinen Beitrag, den ich vor einigen Stunden hochgeladen habe, lesen und mir da vielleicht einige Tipps geben?

Denn ich will unbedingt und um jeden Preis eines Tages in einem Cockpit sitzen.

 

Danke und einen schönen Abend noch!!

 

LG

Cyclone

Bearbeitet von CycloneHD
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