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04.08.2017 | HB-PER | PA-28-181 Archer II | Diavolezza (GR) | Absturz


Spägi

Empfohlene Beiträge

vor 4 Stunden schrieb kruser:

". ..Aber, ob da noch jemand die Hand am Steuer hält finde ich nebensächlich.. ."

Im Hochgebirge? Wenige Meter (!) über Fels und Grund? - Wirklich jetzt??

 

Ich als PAX wünschte mir wirklich, dass der Pilote himself, die HänDE (beide, nicht eine!!) sehr wohl am Steuer hätte. Und auch nicht ein 14<j Bursche mit null nix Erfahrung, der zudem zum ersten mal überhaupt fliegen darf.. 

 

Gut gebrüllt, Löwe! ? Laß dir bitte sagen, daß es für die sichere Flugzeugführung nicht zwingend notwendig ist, beide Hände am Steuer zu haben. Selbst die schwierige Landung wir von vielen Piloten meistens einhändig geflogen (in Joystickflugzeugen sowieso). Flugzeuge mit Steuerknüppel werden grundsätzlich einhändig gesteuert, und mit der 2. Hand wird das Triebwerk bedient, um - in diesem Fall sicher - die max. Leistung zu sichern.

Auch ein 14-jähriger kann schon ein ausgeprägtes Situationsbewußtsein haben, das ihm sagt, daß er die Steuerung nur behutsam in eine passende Richtung bewegen darf. Z.B., wenn er vorher schon Modellflug gemacht hat.

 

vor 4 Stunden schrieb kruser:

.................

Frage:

Braucht es überhaupt eine Weiterschulung für's Hochgebirge oder kann jeder P da einfach rumfliegen?

Frage stellt sich mir, da ja noch andere, sehr unglückliche Vorfälle im Hochgebirge kürzlich stattfanden.

 

 

Gruss

jens?️

Eine ausführliche Einweisung auf die speziellen Flugbedingungen im Hochgebirge ist sicher nie verkehrt. Ansonsten gilt aber für jeden Piloten überall auf der Welt, daß er sein Flugzeug sicher am Fliegen halten, und mit nichts zusammen stossen lassen soll. Auch nicht mit Gebirgen...

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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vor 8 Stunden schrieb Hausi122:

 

mit Verlaub: .....dies sollte man grundsätzlich überhaupt NIE tun !!

 

Hausi

Eben. Dass die SUST jetzt aber sagt, die Hand des 14-Jährigen am Steuer sei ursächlich, bringt niemandem was. Ursache hier ist einzig und allein falsche Flugtaktik im Gebirge.

Bearbeitet von Dominik Lambrigger
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25 minutes ago, Dominik Lambrigger said:

Eben. Dass die SUST jetzt aber sagt, die Hand des 14-Jährigen am Steuer sei ursächlich, bringt niemandem was. Ursache hier ist einzig und allein falsche Flugtaktik im Gebirge.

 

Dominik, ich weiss, ich unterstelle jetzt etwas, aber nicht nur bei dir, sondern auch bei anderen Beitragsschreibern in diesem Thema, bekomme ich das Gefühl, dass ihr den SUST-Bericht gar nicht gelesen habt, sondern eure Aussagen hauptsächlich auf Fragmente davon, die hier gepostet wurden und auf die folgende Diskussion abstützt.

 

Ernst Z hat aus den Schlussfolgerungen zitiert:

"Der Entscheid des nicht als Fluglehrer ausgebildeten Piloten, in einer anspruchsvollenPhase die Steuerführung an eine des Fliegens unkundige Person zu übertragen, hat direkt zum Unfall beigetragen."

Mit wenigen Minuten Aufwand könnte man aber auch dies lesen:

"Wenige Sekunden zuvor hatte der Pilot den Passagier vorne rechts angewiesen, über die vor ihnen in der Flugbahn liegende Bergstation der Bernina-Diavolezza Pendelbahn zu fliegen. Die Luft war ruhig und es gab keine Turbulenzen.

In der Folge überflog die HB-PER die Stütze Nr. 8 der Sesselbahn Diavolezzafirn-Sass Queder mit rund 20 m Überhöhung und leitete danach eine Rechtskurve ein.

Wie die Passagierin später angab, fühlte sich diese Rechtskurve steil, eng und schnell an. Das Flugzeug verlor dabei an Höhe über Boden und unterflog die Seile der Pendelbahn sowie die Stromkabel und die Telefonleitung zur Diavolezza. In den letzten Sekunden dieser Rechtskurve vernahm die Passagierin ein ungewöhnliches Geräusch, bevor die HB-PER auf einer Höhe von rund 9400 ft AMSL in flachem Winkel mit dem Gelände kollidierte."

Und das:

"Mit der Übergabe der Steuerführung und damit der Kontrolle über das Flugzeug an den Insassen vorne rechts begab er sich in eine überwachende Rolle, wie sie einem Fluglehrer zukommt. Bei der Instruktion ist eine zentrale Frage, wie weit man einen Flugschüler gewähren lässt und ab wann ein Einschreiten des Fluglehrers und damit die Rückerlangung über die Kontrolle des Flugzeuges angezeigt

ist. Diese Ausbildung und Erfahrung als Fluglehrer (flight instructor) durchlief der Pilot nie, womit er ein erhebliches Sicherheitsrisiko einging, indem in einer anspruchsvollen Phase des Fluges die Führung des Flugzeuges an eine des Fliegens unkundige Person übergab. Dem Teilnehmer des JULA ist dabei keinerlei Vorwurf zu machen, dass er die Gelegenheit wahrnahm, erstmals ein Flugzeug zu führen. Auch hat er selber keinerlei Beitrag zum Unfall geleistet, da er nach Anweisung des Piloten gehandelt hat. Der risikoreiche Entscheid des Piloten, die Steuerung an den Passagier zu übergeben, stellt hingegen, wie oben dargelegt, einen direkt beitragenden Faktor zum Unfall dar."

Ich finde, das erste Zitat von ErnstZ, das aus den Schlussfolgerungen, kann man eingentlich erst richtig verstehen, wenn man den vorgehenden Bericht gelesen hatte (welchen ich natürlich hier auch nur in kleinen Teilen zitiere).

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Hallo Manfred

 

jetzt hast du mich aber total falsch verstanden. Ich habe mich in dem Sinne geäussert, dass man NIE eine Krete mit knapper Höhe, im Steigflug und nahe an der Minimumspeed überqueren sollte.

Einem Pax zwischendurch das Steuern eines Flugzeuges in einer ruhigen und übersichtlichen Situation zu überlassen, ist doch absolut in Ordnung und habe ich selbst praktiziert. (allerdings nie mit Airlinern...)

 

Gruss Hausi

Bearbeitet von Hausi122
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Guten morgen zusammen 

 

Ich find das auch krass. Es gab jetzt eine Serie von Berichten, die mich echt nachdenklich machen und die GA echt schlecht aussehen lassen. Braunwald, Innsbruck, All'Acqua und jetzt Diavolezza. Bei allen denke ich, dass man die Fliegerei echt seriöser angehen sollte.

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vor 2 Stunden schrieb Hausi122:

Hallo Manfred

 

jetzt hast du mich aber total falsch verstanden.

.............

 

Gruss Hausi

Ja, ganz  offensichtlich habe ich da was hineininterpretiert. Sorry......

 

Gruß

Manfred

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Aber Kuno, der zweite von Dir zitierte Text aus dem Bericht widerspricht sich doch selbst! Auf der einen Seite schreiben sie, dass die Steuerung des Flugzeugs durch den Jungen nicht wirklich ein Problem darstellte (Auch hat er selber keinerlei Beitrag zum Unfall geleistet, da er nach Anweisung des Piloten gehandelt hat) und dann ist man der Meinung, dass Der risikoreiche Entscheid des Piloten, die Steuerung an den Passagier zu übergeben, stellt hingegen, wie oben dargelegt, einen direkt beitragenden Faktor zum Unfall dar. Ja, was denn nun? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Pilot anders geflogen wäre, hätte er die Steuerung selbst übernommen, denn er konnte jederzeit eingreifen. Offensichtlich hat er dies nicht zum ersten Mal gemacht ("Instruktion" und tiefer Überflug ohne Reserven) und genau das hat den Flug ins Verderben führen lassen. Ja, ja, nach den Regeln darf man die Kontrollen nicht an unlizenzierte Personen übergeben und blablabla, aber die Realität sieht eben so aus. Genau wie Flugzeuge in dieser Kategorie so gut wie nie überladen geflogen werden. Ja, es war gegen das Gesetz, aber ich sehe hier keinen oder nur einen untergeordneten Faktor zum Unfall, da der PIC nachwievor den Flugweg gewählt hat, der vom "Schüler" befolgt wurde.  

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vor 12 Stunden schrieb kruser:

Frage:

Braucht es überhaupt eine Weiterschulung für's Hochgebirge oder kann jeder P da einfach rumfliegen?

Frage stellt sich mir, da ja noch andere, sehr unglückliche Vorfälle im Hochgebirge kürzlich stattfanden.

 

Ein amtierender Fluglehrer müsste das aktuell beantworten können. Zu meiner Zeit musste zum Erwerb der Pilotenlizenz in der Schweiz ein sogenannter "Alpeneinweisungsflug" absolviert werden. Und ausländische Ausweise wurden nur in Schweizerische konvertiert/validiert, wenn der Bewerber einen "Alpeneinweisungsflug" absolviert hatte. Andererseits dürfen ausländische Piloten mit ihren ausländisch immatrikulierten Flugzeugen auch ohne "Alpeneinweisungsflug" durch das Gebirge tuckern...

 

Stefan

 

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vor 25 Minuten schrieb teetwoten:

 

.................. Andererseits dürfen ausländische Piloten mit ihren ausländisch immatrikulierten Flugzeugen auch ohne "Alpeneinweisungsflug" durch das Gebirge tuckern...

 

Stefan

 

Vor solchen, die sprichwörtlich "tuckern" würde ich mich besser in acht nehmen. Mir sind die flotten Flitzer lieber.....?

 

Mit den EASA- respektive SERA-Regeln wurde doch ein sog. Mountain-Flight-Rating eingeführt. Das muß ja irgendwo definiert sein. Da wir in Deutschland nur die Zugspitze und den Watzmann als "richtige Berge" haben, und Kempten unser höchstgelegener Flugplatz ist, wurde es bisher nicht so richtig wahrgenommen.

 

Gruß

Manfred

 

Bearbeitet von DaMane
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eigentlich ja immer die gleiche traurige Angelegenheit diese Unfallberichte aus der GA im alpinen Bereich..

 

Erkenntnisgewinne sind ja, ausser, dass in 99% der Fälle fliegerische Inkompetenz ursächlich ist, keine zu erwarten..

 

Ich glaube die wirklich wichtige Frage sollte in der Zukunft sein: Wie kann man nichtsahnende Laienpassagiere, die ja keine Ahnung davon haben, dass der Besitz einer Pilotenlizenz selbst noch lange nicht heisst, dass jemand wirklich fliegen kann und sich richtig verhält, also wie kann man diese Menschen, in ihrem eigenen Interesse davon abhalten, sich zu den "usual suspects", die es auf jedem kleinen GA Flugplatz gibt, in den Flieger zu setzen?

 

Dann kämen bei diesen Flugunfällen wenigstens keine Unschuldigen in Gefahr das Leben zu verlieren..

 

Gerd

Bearbeitet von Falconer
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1 hour ago, FalconJockey said:

Ja, was denn nun?

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Pilot anders geflogen wäre, hätte er die Steuerung selbst übernommen, denn er konnte jederzeit eingreifen. Offensichtlich hat er dies nicht zum ersten Mal gemacht ("Instruktion" und tiefer Überflug ohne Reserven) und genau das hat den Flug ins Verderben führen lassen.

 

Andreas, ich kann dir nur sagen, wie ich den Bericht lese. Wenn ein Pilot in einer  "Gebirsgssituation", wie der, in der sich das Flugzeug befand, das Steuer in die Hand eines Vierzehnjährigen abgibt, der noch nie ein Flugzeugsteuer in der Hand hatte und er sich zudem dann noch auf einen Überflug ohne Reserven einlässt, dann glaube ich schon, dass beides ursächlich für den Unfall sein konnte. Mindestens war der Umstand, dass der Junge steuerte als "Contributary Factor" zu sehen, denn ich kann mir sehr gut vorstellen, dass gerade in einer solchen Situation dann halt die massgebenden Sekundenbruchteile fehlen, bis der Pilot wieder volle Kontrolle hat.

 

Vielleicht kommt ja von der SUST noch eine Revision des Berichts, wenn man feststellt, dass die Schlussfolgerungen unterschiedlich interpretiert werden.

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Nein, Kuno, nein, nein, nein. Die Tatsache, dass der Junge steuerte, spiele eine sehr untergeordnete Rolle. Sollte etwas schiefgehen, kann ich als PIC auf einer Piper Archer ohne Probleme eingreifen und korrigieren. Bitte glaube mir das. Das war ja nur ein 14 Jahre alter Junge und kein stiernackiger Kraftprotz, der sich an das Steuerhorn klammerte. Der Fehler war einfach, dass der Pilot den Mitflieger anwies, so nahe ans Gelände zu fliegen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. 20 Meter über einer Bergbahn - stell Dir das mal vor! Da kann selbst der beste Pilot kaum noch etwas machen, wenn es bergab geht, denn das Flugzeug befand sich am Limit seiner Leistung.

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vor 17 Stunden schrieb kruser:

Abschlussbericht SUST besagt, dass der Pilot das Steuer dem unkundigen, neben ihm sitzenden, 14J alten Burschen überliess welcher zudem zum allerersten mal (!) in einem Flugzeug sass. Eine Fluglehrerausbildung besass der betreffende Pilot überdies auch nicht.

Sache gits..?

 

Das ist keinesfalls ungewoehnlich, um es mal bewusst vorsichtig auszudruecken.

 

Chris

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15 minutes ago, FalconJockey said:

Die Tatsache, dass der Junge steuerte, spiele eine sehr untergeordnete Rolle. Sollte etwas schiefgehen, kann ich als PIC auf einer Piper Archer ohne Probleme eingreifen und korrigieren. Bitte glaube mir das. Das war ja nur ein 14 Jahre alter Junge und kein stiernackiger Kraftprotz, der sich an das Steuerhorn klammerte.

 

Andreas; auf jeden Fall scheint es, dass man bei der SUST zu einem anderen Schluss gekommen ist, als du. Wir beide kennen die physiche Konstitution des Vierzehnjährigen nicht und wenn ich mir vorstelle, dass er durchaus die Situation erkannt haben könnte und versuchte zu reagieren, Kraft aufbrachte. Dann kann ich mir auch vorstellen, dass der Pilot nicht einfach mit etwas "Gegendrücken" korrigieren konnte. Ich kann mir das vorstellen.

 

Dass die "Routenwahl" des Piloten ursächlich für den Unfall war, sehe ich nach dem Lesen des Berichts natürlich auch so.

 

Bearbeitet von Kuno
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vor 31 Minuten schrieb Kuno:

 

Andreas, ich kann dir nur sagen, wie ich den Bericht lese. Wenn ein Pilot in einer  "Gebirsgssituation", wie der, in der sich das Flugzeug befand, das Steuer in die Hand eines Vierzehnjährigen abgibt

 

Ich habe den Bericht auch gelesen: "Die Passagierin beobachtete, wie der Passagier vorne das Steuerhorn festhielt, und nahm die Übergabe der Steuer wahr. Ob der Pilot weiterhin die Hand am Steuer hielt, konnte sie von ihrer Sitzposition aus nicht sehen."

 

In dubio pro reo.

Ich glaube nicht, dass der Pilot dem Jungen das Steuer komplett ueberliess. Er hat sehr sicher zumindest seine Hand mit dran oder in unmittelbarer Naehe gehabt.

Weiterhin folge ich der Annahme der SUST nicht, dass der Junge eine entscheidende Rolle spielte. Ursaechlich waren GANZ andere Dinge und wurden hier auch schon genannt.

 

 

Chris

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Das ist richtig, Chris - dass der Vierzehnjährige steuerte, war nicht Ursache für den Unfall.

 

Da ich nicht ganz belehrungsresistent bin, beginne ich auch langsam zu verstehen. Ihr sagt also, dass die Situation, in der sich das Flugzeug befand, so war, dass sie nicht mehr "gerettet" werden konnte, selbst wenn der Pilot selber die ganze Zeit gesteuert hätte?

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vor 1 Minute schrieb Kuno:

 Ihr sagt also, dass die Situation, in der sich das Flugzeug befand, so war, dass sie nicht mehr "gerettet" werden konnte, selbst wenn der Pilot selber die ganze Zeit gesteuert hätte?

 

Zumindest ich sage das.

Wobei ich auch sagen muss: In so einer Flugphase wuerde ich niemanden ans Horn lassen.

 

Chris

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vor 11 Minuten schrieb Kuno:

Das ist richtig, Chris - dass der Vierzehnjährige steuerte, war nicht Ursache für den Unfall.

 

Da ich nicht ganz belehrungsresistent bin, beginne ich auch langsam zu verstehen. Ihr sagt also, dass die Situation, in der sich das Flugzeug befand, so war, dass sie nicht mehr "gerettet" werden konnte, selbst wenn der Pilot selber die ganze Zeit gesteuert hätte?

 

Vielleicht haben wir alle auch einfach ein wenig aneinander vorbeigeredet. Mir ist es einfach wichtig, dass man auf Grund dieses Berichts nicht schliesst, dass es weiss Gott wie fahrlässig ist, wenn man in einer unproblematischen Flugphase (etwa bei genügend Speed und Höhe) einen Passagier am Stick mitfühlen bzw. ihn einfache Manöver fliegen lässt...

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vor 2 Stunden schrieb FalconJockey:

Nein, Kuno, nein, nein, nein. Die Tatsache, dass der Junge steuerte, spiele eine sehr untergeordnete Rolle. Sollte etwas schiefgehen, kann ich als PIC auf einer Piper Archer ohne Probleme eingreifen und korrigieren. Bitte glaube mir das. Das war ja nur ein 14 Jahre alter Junge und kein stiernackiger Kraftprotz, der sich an das Steuerhorn klammerte. Der Fehler war einfach, dass der Pilot den Mitflieger anwies, so nahe ans Gelände zu fliegen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. 20 Meter über einer Bergbahn - stell Dir das mal vor! Da kann selbst der beste Pilot kaum noch etwas machen, wenn es bergab geht, denn das Flugzeug befand sich am Limit seiner Leistung.

 

Andreas, ich denke schon, dass diese Tatsache eine Rolle gespielt hat.

Man darf nicht vergessen, dass der PIC ein durchschnittlicher Pilot war, der den grössten Teil seiner Recency während dieser JULAs absolviert hat - zBsp. keine 10 Std während der letzten 3 Monate vor dem Unfall - und der Unfall passierte am letzten Flugtag der JULA Woche, während welcher jeden Tag intensiv geflogen wurde...

Ein solcher Pilot hat weder die Fähigkeiten noch die Kapazität, eine komplette Awareness in einer solchen Situation zu behalten, sprich frühzeitig korrigierend eingreifen zu können wie es z.Bsp. ein Fluglehrer bestimmt getan hätte (Überwachung des 14 jähringen Jungen, Flugweg, Performance der im oberen Leistungsbereich operierten PA28 usw).

Als sehr am Rande Betroffener, weiss ich, dass dieser Pilot bei vorherigen Flügen beide Hände vom Steuer liess. Grundsätzlich ist dies ja ok - aber nur wenn der Pilot über die nötige Erfahrung und Ausbildung (Fluglehrer) verfügt. Genau dies kreide ich den Veranstaltern an, da wurden Sachen gemacht und auch toleriert, ja sogar propagiert, welche sich mit keiner modernen Safetykultur vereinbaren lassen. In diesem Kontext empfinde ich auch die jetzt gemachten Aussagen des Sprechers der MFGOE als Affront gegenüber den Angehörigen.

 

 

 

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1 hour ago, g650driver said:

Man darf nicht vergessen, dass der PIC ein durchschnittlicher Pilot war, der den grössten Teil seiner Recency während dieser JULAs absolviert hat - zBsp. keine 10 Std während der letzten 3 Monate vor dem Unfall - und der Unfall passierte am letzten Flugtag der JULA Woche, während welcher jeden Tag intensiv geflogen wurde...

 

Wenn man sich Sponsoren und Partner dieser Jugendflugwochen ansieht, sollte man eigentlich meinen, dass für Passagierflüge mit Jugendlichen bei so einer Veranstaltung nur gute ausgebildete Berufspiloten (Fluglehrer) eingesetzt werden sollten..(dürften..?)

 

http://www.jula-proaero.ch/jula-proaero_d/partner.htm

 

Das muss für die Eltern eine Überraschung sein, wenn dann sowas passiert und offenbar nur sehr dürftig erfahrene Piloten für die Flüge eingesetzt werden.

 

Da trifft den Veranstalter meiner Meinung nach eine grosse (Mit)Verantwortung. Schwer zu sagen , wie das gesetzlich aussieht, aber das wäre in dem Fall der Punkt der mir sofort ins Auge stechen würde. Sind alle minderjährige Jugendliche, deren Eltern sicher eine Einwilligung gegeben haben mussten. Mit welchem Wissen, wer da fliegt?

 

Gerd

Bearbeitet von Falconer
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Hallo Stephan,

 

ich kann Dir da einfach nicht folgen. Der steuernde Passagier hat doch nur das Steuerhorn in der Hand gehabt und versucht das zu tun, was ihm aufgetragen wurde. Ich gehe davon aus, dass der PIC trotzdem rausgeschaut und entschieden hat was zu tun sei. Ob er sich nun selbst in diese brenzlige Situation geflogen hat oder vom Passagier hat fliegen lassen, das Ergebnis ist exakt dasselbe: Er hat das Flugzeuge in einen (Leistungs-)Bereich manövriert, der eine sichere recovery nicht mehr möglich machte, weil die Reserven fehlten. Der PIC wäre bestimmt genau denselben Weg geflogen, wenn er selbst die Steuerung übernommen hätte.

 

Nur damit wir uns alle korrekt verstehen: Ich würde einem Passagier die Steuerung so nahe am Gelände nicht alleine überlassen, er kann gerne mitlenken, aber effektiv hat man als PIC da die Hände selbst am Steuer, um schnell eingreifen zu können. Das bringt aber alles nichts, wenn man solches Gelände und darauf befindliche Bauten in 20 Metern Höhe überfliegt. Das war der casus knacktus. Das Ergebnis wäre bei einem selbst gesteuerten Flug wohl dasselbe oder sehr ähnliche gewesen.

 

Daher bin ich nicht Deiner Meinung.

 

PS: Allerdings muss sich der Club schon Fragen gefallen lassen, warum sie einen so "schlechten" Piloten überhaupt für Passagierflüge eingesetzt haben. Es war ja intern offenbar bekannt, dass er nicht die hellste aller Leuchten war, was die Fliegerei betraf.

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Ich bin da mit Andreas. Dass der Schüler mitsteuerte, ist allenfalls eine Erschwerung der Tatsache, dass der verantwortliche Pilot einen falschen Flugweg gewählt und eine falsche Flugtaktik anwendete. Andreas hat da recht, im Innenteil des Berichts und in den Schlussfolgerungen stehen 2 unterschiedliche Dinge. Das verwirrt und ist gleichzeitig nicht das erste Mal, dass sowas passiert, dass in einem per se gut geschriebenen Bericht, die Schlussfolgerungen von den im Bericht geäusserten Vorgängen abweichen. Offenbar geschieht hier eine andere Gewichtung, vielleicht im Sinn der "Lernziele" die der geneigte Leser aus dem Bericht ziehen soll.

 

Was die Alpeneinweisung betrifft, der Pilot hat diese logischerweise absolviert, das steht auch im Bericht. Andererseits ist es schon mal eine andere Sache, wenn ein Flachlandpilot 2 Alpeneinweisungen fliegt oder einer dort oben fliegen lernt, da ist jeder Flug in dem Gebiet. Was offenbar nicht davor schützt, sich verheerend falsche Flugtechniken anzueignen.

 

 

 

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Na also, scheint wir haben uns (wieder) gefunden, GUT SO! Hatten parallel aneinander vorbei geredet. 

Kann passieren, nix bös. 

 

- Betreffende Pilot war mittelmässig (höflich ausgedrückt)  u n d  mit wenig Flugerfahrung,

- Betreffender Pilot hatte schon früher fragwürdige Flugmanöver im Hochgebirge geflogen,            vorgeschriebene Minimalabstände zum Ground krass, massivst, mehrmals unterschritten, 

- und der AeCS muss sich Frage gefallen lassen, ausgerechnet solche Piloten für solche                   Anlässe ausgesucht zu haben.

- Dass ein Pax mal das Steuer führt ist doch OK.  A B E R  eben nicht in dieser sehr prekären,          gefährlichen Situation, wenige Meter über Grund, mitten einer Bank  u n d  im Hochgebirge.

 

All diese Punkte sind im SUST-Bericht deutlich erwähnt. Man kann nur hoffen, dass solch haarsträubende Vorkommnisse sich nicht wiederholen. Hochgebirge, stark erhöhte Temperaturen, dadurch stark reduzierte Leistung und Langsamflug plus pers. Einstellung "is ja xx-mal gut gegangen, wird auch diesmal werden" hatten wir ja, sehr leider, schon mal..

 

 

Gruss aus dem?Süden

und schönen Sonntag

jens?️

 

 

Bearbeitet von kruser
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