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Private ATPL Finanzierung?


Gast

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Hallo zusammen

 

Schon seit einiger Zeit verweile ich in diesem und diversen anderen Internet-Foren und informiere mich rund um die Thematik: "Traumjob Pilot".

 

Seit ich denken kann will ich unbedingt Linienpilot werden. Sphair habe ich bereits erfolgreich absolviert und mein PPL habe ich praktisch abgeschlossen.

 

Ich habe mich sehr gründlich über den Beruf informiert (Sonnen- und Schattenseiten) und die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten sind mir alle bewusst und bestens bekannt.

Leider wird der Ausbildungsweg mit den Jobchancen und Arbeitsbedingungen als solches vielfach als sehr negativ dargestellt. (Wenn mach nicht über eine Airline in ein Ab-Initio Programm aufgenommen wird)

 

Momentan bin ich gerade in einer Phase, wo es drum geht, ob ich den Weg als Linienpilot wirklich einschlagen will. In diesem Herbst werde ich mein Studium abschliessen, welches ich berufsbegleitend absolviere und bin dann 25 Jahre alt. Ein Studium abzuschliessen wurde mir bisher von mehreren Personen (mit aviatischen Hintergrund) immer empfohlen. Anschliessend plane ich die Vorbereitungen für das SWISS-Screening zu absolvieren. Nun mir ist bewusst, dass die Chancen zu bestehen, nicht gerade sehr hoch sind, daher würde ich bei nicht bestehen auch eine private, modulare ATPL Ausbildung bei der Horizon Swiss Flight Academy in Anbetracht ziehen. 

 

Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich den Weg über eine private finanzierte ATPL einschlagen soll. Man hört so viele negative Aspekte rund um die private ATPL Ausbildung:

 

 - über tausende arbeitslose Piloten in Europa, daher kaum Jobchancen ohne Erfahrung

 - niedriges Gehalt

 - wenn SWISS, Lufthansa usw. nicht klappt, sollte man seinen Traum an den Nagel hängen 

 - Pay 2 fly usw.

 

Letztens habe ich auch noch eine Dokumentation über den „Alptraum Job Pilot" gesehen, welcher mich ein wenig schockiert hat.

 

Doch inwiefern sind obige Argumente mit der Realität verbunden? 

Ich würde gerne ein paar weitere Meinungen einholen, damit ich meine Gedanken rund um die Thematik weiter diversifizieren kann.

 

 - Lohn sich heutzutage eine private ATPL Ausbildung immer noch?

 - Sollte ich diese dann lieber Modular oder integriert absolvieren?

 - Sind die Jobaussichten mit einer privaten ATPL wirklich fast aussichtslos?

 

​Ich bedanke mich schon im Vorraus für eure Bemühungen und die verschiedenen Ansichten  :) 

 

Besten Dank und einen schönen Abend!  :) 

 

Lieber Gruss

 

Joao 

 

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Hallo,

 

die expliziten Tipps und Einschätzungen überlasse ich den fliegenden Profis sowie den Youngsters, die den Weg vor Dir eingeschlagen haben und aus dem Nähkästchen plaudern können.

 

Klingt für mich gut (Studium, Sphair, PPL und so), und dass Du gut informiert scheinst sowie zuerst SWISS checken und dann eine Alternative im Petto halten willst.

 

Hier werden ggf. schnell mal paar Antworten kommen, die Dir von einer Selbstfinanzierung abraten. Das war bis vor kurzem - verständlicherweise - common sense, aber nun scheint sich was zu tun am (globalen) Arbeitsmarkt für Piloten. Wenn Du in der Schweiz bleiben willst, könnte es eng werden, aber falls Du bereit bist, in die Welt hinaus zu ziehen, dann gibt es schon interessante Möglichkeiten, sofern Du die entsprechende Basis mitbringst (Lizenzen, Stunden, etc.).
Wobei - die Sache mit P2F, und dass Du bereits ein Rating auf A320 oder 737 im Sack haben mußt, dreht sich grade. Wenn man jung ist und paar Jahre die "Backen zusammenkneift", kann man wohl bald bei Emirates und so direkt von der Kingair oder dgl. nach vorne rechts in der B777 (Achtung, Sarkasmus). Allerdings macht es wohl mehr Sinn, sich nach möglichst guten Packages umzusehen, um nicht gleich bei einer "Sklavenschinder-Partie" die Lust auf den Job zu verlieren.

 

Was ein "Traumjob" ist, muss jeder für sich herausfinden - sofern möglich. So, wie der Pilotenjob in den letzten Jahrzehnten "irgendwie" an Attraktivität verloren hat (als objektive Messung kann man die Stories der "Alten" sowie Dokumentationen und Fachliteratur hernehmen), haben auch andere Berufe (u. a. Arzt, Architekt, Ingenieur, Projektleiter, Polier, etc.) an Attraktivität verloren. Dies ist insbesondere dem allerorts zunehmenden wirtschaftlichen Druck zuzuordnen (mehr Leistung für weniger Geld und Goodies). Deshalb sind Argumentationen von "Fussgängern", die in ihren Jobs ach so zufrieden sind (besonders verdächtig, wenn sie es dauernd erwähnen müssen) stets mit Vorsicht zu geniessen, mitunter wollen sie einfach, dass Du auch "Fussgänger" bleibst...  ;)

 

Wenn Du jung, gesund und ambitioniert bist und Du das Gefühl hast, dass DAS Dein Ding sein dürfte, dann bleib am Drücker und sondiere weiter, bis Du eine Entscheidung treffen kannst und willst UND Du zu dieser Entscheidung stehen kannst - egal was das Umfeld sagt. Denn die sagen oft ohnehin nur das, was sie aus ihrer eigenen Realität heraus sagen können (und das muss rein gar nichts mit Dir und Deinem Leben zu tun haben). Fragt sich halt auch noch, von wo Du das Geld herkriegen würdest (Kredit oder Familie).

 

Man ist nur einmal in seinen 20ern und nein - es bleibt nicht immer so, wie in dieser Lebensphase! Eines Tages blickt manch einer zurück und sagt "ach hätt' ich doch, aber nun bin ich zu alt..." (und das ist man - als Einsteiger - im Airline-Biz schon zwischen 30 und 35 Jahren) - es sei denn man macht das dann  als eine Art "Hobby" und fliegt ggf. Bizjets (was auch geil sein kann), oder schlägt sich nach Indonesien in den Busch, oder hofft auf einen Mega-Bedarf (bei uns etwa braucht man in den nächsten Jahren tausende neue Polizisten, weshalb tw. auch schon über 50 Jährige als Azubis aufgenommen wurden).

 

Fazit: Der Markt bestimmt (wie überall), und anscheinend dreht der Wind nun nun zugunsten der Piloten. Mal schauen, was dran ist...

 

So long - und alles Gute!

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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