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Flugwetter


Wolfgang Lutz

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Wolfgang Lutz

Hallo,

 

nun habe ich seit fast 3 Jahren den PPL-A und so langsam bildet sich bei mir die Erfahrung aus, die mich eine Wetterlage bei uns in Süddeutschland beurteilen läßt. Das Thema Wetter ist also zumindest für mich noch nie ganz trivial gewesen.

 

Nun sind wir ja alle verantwortungsbewußte Piloten und fliegen nur, wenn das Wetter gut ist. Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, was ist gutes VFR - Wetter? Wie müssen die Minimas sein, damit es "gut" ist.

 

Rein spielt bestimmt die Geografie. In der norddeutschen Tiefebene hat eine Wolkenuntergrenze von 1000ft bestimmt eine andere Qualität, als im Gebirge. Genauso werden 5 km Sicht am Heimatflugplatz im Flachland anders zu bewerten sein, als 15 km Sicht an einem fremden Platz in der Nähe von Geländeerhebungen.

 

Deshalb würde mich interessieren, ob von euch jemand Zahlen hat, bei denen er unter ganz bestimmten Gegebenheiten das Wetter als "gut" einstuft.

 

Ich denke mir, daß so Anhaltswerte für eine bestimmte geographische Lage für einen durchschnittlichen Piloten sehr hilfreich sein könnten.

 

Schreibt mir doch einfach mal eure Meinung.

 

popworm.gif

http://www.privat-flieger.de

 

 

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Viele Grüße

Wolfgang

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Gast Hans Fuchs

Wolfgang

 

Ich fürchte, so kannst Du gar nicht fragen. Zuviele Faktoren, von denen Du selbst ein paar aufzählst, spielen da hinein.

 

Mit der nötigen Erfahrung und Nervenstärke kann man bei erstaunlich schlechtem Wetter noch VFR fliegen. Voraussetzung ist immmer eine perfekte Planung der Strecke und die mentale Vorbereitung auf alle möglichen Umkehr- und Abruchvarianten des Fluges. Perfekte Ortskenntisse werden die Möglichkeiten sicher noch etwas ausdehnen. Doch Vorsicht! schon manch einer, auch extrem erfahrene Pilot, hat seine Grenzen schon zu weit vorgeschoben.

Also vernüftig bleiben und im Zweifel eher mal verzichten, selbst dann wenn die Kollegen glauben, es sei kein Problem und sich kühn in die Lüfte schwingen.

 

Da ich mich selber vor allem mit der Fleigerei in den Alpen befasse, habe ich ein paar Anhaltspunkte für Flachländer in meinen Tips zum sicheren Alpenflug verfasst: http://www.gletscherflug.ch/privat/gebirgsflugtips.htm

 

Hans

 

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Gletscherfliegen

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Wolfgang Lutz

Hallo,

 

ganz kann ich Hans nicht zu stimmen. Es ist klar, daß jeder anders empfindet. Manche sind manisch überschwänglich und überschätzen sich ständig. Andere sind eher ängstlich und bleiben weit unter ihrer Grenze.

 

Da wir aber alle fast die gleichen Augen haben, sprich 0 +/- 5 Dioptrin, sehen wir fast gleich gut. Und ein Flugschüler hat genau so wenig eine Chance zu reagieren, wie ein Vollprofi mit 40 000 Flugstunden, wenn ihm eine 2 Mot bei 1,5km Flugsicht mit 170kt auf Kolissionskurs entgegen kommt. Der Vollprofi hat nämlich auch keine Röntgenaugen, die durch den Nebel schauen können.

 

Deshalb denke ich schon, daß es verbindliche Zahlenwerte und Fakten als Anhaltswerte gibt. Diese werden geografisch verschieden sein, aber trotzdem halte ich die Diskussion für sinnvoll.

 

sile33.gif

http://www.privat-flieger.de

 

 

 

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Viele Grüße

Wolfgang

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Gast Hans Fuchs

Oben beschriebene Bedingungen sind im Golf meines Wissens noch legal. Ob aber in denen geflogen werden solle oder ob das blanker Unsinn ist, kann ich einfach nicht sagen.

Ich habs aber immerhin schon gemacht, und zwar einer Meeresküste entlang auf der Seeseite und natürlich "all lights on", aber ob meine Gegener, von denen ich bezeichnenderweise keinen gesehen habe, das auch so gehalten haben, kann ich nicht sagen.

 

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Gletscherfliegen

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Wolfgang Lutz

Hi Hans,

 

schon haben wir die tollste Diskussion. Du sagst, es ist blanker Unsinn, aber gemacht hast Du es doch schon.

 

Genau gleich geht es mir. Es ist legal in Golf, aber blanker Unsinn. Daraus folgt: 1.5 km Flugsicht sind unverantwortlich! Ein knall harter Fakt. Vorallem in Golf, weil das so tief ist, daß kein Radar - Lotse alles sieht.

 

Heute bin ich bei 10km bis 20km Sicht unter den Wolken so ca. zwischen 1000ft GND und 2000ft GND von EDDS nach EDQE gefräst. Weder Frankfurt, noch Nürnberg hat mich auf der FIS- oder der Radar - Frequenz empfangen. Es war zu tief! Das geht nicht auf den Flugfunkfrequenzen in Süddeutschland.

 

Ist das kein interessanter Fakt?

 

aircraft2.gif

http://www.privat-flieger.de

 

 

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Viele Grüße

Wolfgang

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Hi,

 

Zitat Wolfgang: [Da wir aber alle fast die gleichen Augen haben, sprich 0 +/- 5 Dioptrin, sehen wir fast gleich gut. Und ein Flugschüler hat genau so wenig eine Chance zu reagieren, wie ein Vollprofi mit 40 000 Flugstunden, wenn ihm eine 2 Mot bei 1,5km Flugsicht mit 170kt auf Kolissionskurs entgegen kommt. Der Vollprofi hat nämlich auch keine Röntgenaugen, die durch den Nebel schauen können.]

 

Na, der 40 Mille PIC hat sicher keine Röntgenaugen - dafür aber sicher TCAS mit Radar ! smile.gifsmile.gif

 

Die gesetzlichen Minima für VFRler bilden m.A. nach die absolute Untergrenze für VFR-betriebene Luftfahrzeuge. Ein VFR Flug in Golf mit entsprechend schlechtem Flugwetter ist sicher mindestens doppelt so anstrengend und arbeitsintensiv (und gefährlich) wie ein "IFR" Flug der mit einem Durchsteigen bis On-Top von vielleicht 3.000 Füssen und anschließend im Sonnenschein heimwärts.

 

Zum Thema FIS/Verfügbarkeit - vielleicht wisst Ihr es schon, aber die Informationsarbeitsplätze in den Centern sind nicht regelmäßig besetzt. Das heißt man kann rufen soviel man will - es nimmt einfach mangels Lotse keiner ab.

 

Genauso ist es auf der 122.1 für Mil.Plätze. Viele PPLer wundern sich warum da nie gesprochen wird bzw. auf requests nicht geantwortet wird: Die Antwort ist einfach der Mil.Funk findet auf doppelt so hohen Frq. statt, die 122.1 läuft nur so im Hintergrund mit. Meist ist es sinnvoll den zust. Informationsmenschen zu bitten kurz bei Mil Bescheid zu geben das man kommt - geht natürlich auch nur wenn jemand da ist smile.gif

 

Gruss, JR

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Hallo,

 

JR hat Recht, ein Dreckwetterflug VFR ist erheblich anstrengender, wie ein "sauberer" IFR - Flug.

 

Nur drei Sachen hat er meines Erachtens vergessen zu erwähnen:

 

1.) Es gibt viele Leute ohne Radar und TCAS, die glauben, daß nur noch sie fliegen würden. Darauf, daß ich alleine am Himmel bin, würde ich mich nicht verlassen. Ich habe so 40 000 h Piloten schon erlebt!

 

2.) Die FIS - Frequenz ist keine RADAR - Frequenz. Die Controller können Verkehrsinformationen geben, müssen es jedoch nicht, da VFR - piloten nur in VMC fliegen dürfen.

 

3.) Wenn JR schon militärische Plätze anspricht, sollte man erwähnen, daß die Leute sehr hilfsbereit sind. Ein GCA mit einer VFR - instrumentierten Maschine auf einen mil.-Platz mit einem dafür geschulten Controller ist m. E. sicherer, als eine Auslandung im Morast. Die mil.-Plätze haben nämlich zum Teil eine sehr gute und dafür geeignete Radar-Anlage.

 

=> Die Aussage ist nicht ganz unumstritten!?

Hoffentlich springt mir jetzt niemand in Gesicht!

 

Bis die Tage,...

http://www.privat-flieger.de

 

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Viele Grüße

Wolfgang

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Na, ich schon wieder...

 

folgende Kommentare noch zu Deinen Statements Wolfgang:

 

Zu:

1) Ich kenne auch "eben jene" Piloten die mit Ihren Kisten durch IMC jagen, in der Hoffnung keinen Counterpart in den Wolken zu erwischen. Im Regelfall geht das ja auch "gut" den es gibt halt wenige dieser bekloppten Typen. Interessanter Weise kommen diese Menschen aber meist mit den Lotsen in Konflikt weil Sie eben doch nicht so mutig sind wie Ihre Manöver aussehen.

 

2)Völlig korrekt. Alles was ich damit sagen wollte ist das selbst wenn man in Golf unterwegs ist, die Lotsen halt an diesem Tag den Info/FIS Platz nicht besetzt haben - man sollte sich also darüber nicht wundern.

 

3) GCA ist eine sehr, sehr feine Sache und absolut geeignetes und probates Mittel sich aus einer präkeren VFR Situation abzuseilen. Das Anflugverfahren ist auch recht einfach zu verstehen wenn, und das ist wohl entscheidend:

 

MAN VORHER IN VMC EIN kleines bißchen mit Safety-Pilot TRAINIERT hat !!!!!!!!!!!!!!

 

Das macht Spaß und die Lotsen sind froh Ihre vorgeschriebenen Anflüge durchführen zu können. Aber bitte, bitte vorher mal mit Sicht nach draußen und dann unter der Hütte mal ausprobieren.

 

Zum Thema "Lieber kurz mies IFR als lange mies VMC":

 

Wieso sollte man nicht vorsichtig durch 1.900 Fuss leichten Dreck steigen um danach in der Sonne zu fliegen als sich in 50 Fuss AGL durchzukämpfen. Nicht legal aber manchmal lebensrettend.

 

Minimum für solche Touren sollten sein:

 

Künstlicher Horizont

Alt. Air Ports innen

beheizbares Pitotrohr und

Einspritzer... und vorallem:

 

TRAINING !!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Das gibt sicher Ärger, aber man muss sich manchmal auch den Realitäten fügen.

 

Gruss.

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Hallo,

 

dazu weiß ich auch noch etwas:

 

<<

Wieso sollte man nicht vorsichtig durch 1.900 Fuss leichten Dreck steigen um danach in der Sonne zu fliegen als sich in 50 Fuss AGL durchzukämpfen. Nicht legal aber manchmal lebensrettend.

 

Minimum für solche Touren sollten sein:

 

Künstlicher Horizont

Alt. Air Ports innen

beheizbares Pitotrohr und

Einspritzer... und vorallem:

 

TRAINING !!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Das gibt sicher Ärger, aber man muss sich manchmal auch den Realitäten fügen.

>>

 

Wenn man sicher ist, daß es keine frontale Bewölkung ist die bis FL160 reicht und sicher ist, daß man kein Eis packt, ist das in Ordnung. Zusätzlich sollte man die Wolken kennen. So eine Hochnebeldecke ist bestimmt nur eine Spielerei. Aber Cumulus -Bewölkung soll ganz schön bockig sein. Wenn dann der Flieger plötzlich anfängt den Piloten IFR gegen das Cockpit - Dach zu werfen, sind Nerven gefragt. Daher denke ich, man sollte sich gut überlegen, was die Erfahrung und die Nervenstärke her gibt.

 

Übrigens: Ich glaube wir verstehen uns JR. Wann fliege wir nach Kalvi???

 

Viele Grüße

 

[Dieser Beitrag wurde von Wolfgang Lutz am 11. Juni 2001 editiert.]

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