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Samedan ab sofort Einweisungspflicht!


Bleriot

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Dürfen wir die Flugkosten und Landetaxen zwecks Rückvergütung an das BAZL schicken? Ich "musste" während der PPL- und BB-Ausbildung einen Flug nach LSZS machen, und jetzt heisst es, dass offenbar unsere Ausbildung, vom BAZL genehmigt, offenbar doch nicht gut genug ist! Das finde ich zum Schreien.

 

Wir müssen jetzt alle 2 Jahre eine Trainingsflug mit Fluglehrer machen, um die PPL auf SEP zu halten, dann noch Einweisungsflüge und allerlei Airportbriefings. So langsam staut sich das auf, ich weiss nicht mehr, wo ich alles schon Briefings und Test mit wenig Sinn für Sicherheit (solche, ob ein Hangar zum übernachten vorhanden ist) machen, da wird mir über kurz oder lang mal einer durchrutschen, und ich werde illegal landen. Da kann doch nicht der Sinn und Zweck einer Ausbildung sein, vor allem wenn noch CPL und mehr dazugekommen sind.

 

Zum 2-jährigen Trainingsflug: Liebe FI, warum lässt ihr Euch z.B. immer nur die fertigen Briefings zeigen? Lasst mal eine M+B vor Euren Augen machen, ebenso eine Performanceberechnung, dann sieht man ziemlich schnell, ob jemand noch fähig ist, solche Sachen zu berechnen, und auch, ob er (oder sie) überhaupt weiss, wozu das da ist. Hier sollte man ansetzen, und nicht gleich alles an Briefings knüpfen.

 

Einen schönen Abend

 

Claudia

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Ja, würde jeder vernünftige Mensch denken!....würde!

 

Ja und ich zweifle daran, dass nun nichts derartiges mehr passieren kann. Ich möchte mit dir wetten, dass dieser Pilot dir theoretisch alles hätte richtig erzählen können, was Mixer etc. angeht. Warum er es dann doch nicht macht... Nun ja, sowas passiert immer wieder. Es startet auch mal die Elite ohne Flaps etc...

Für mich kein Grund jetzt auch noch jährlich einen 'Flaps setting refresher' zu besuchen.

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Roger Richard

Ob eine Einweisungspflicht für Samedan Sinn macht, darüber kann man sich streiten.

 

In Deutschland gibt es in einigen Bundesländern eine Einweisungspflicht für Kettensägen, ohne diese Einweisung darf man keine Kettensäge bedienen. Vielleicht gibt es in einigen Jahren auch solche Einweisungen für Dosenöffner und Suhshimesser, wer weiss.

 

Bei meiner Alpeneinweisung mit FI bin ich auch Samedan angeflogen und war auch später einige male auf dem Engadiner Airport, nur dummerweise war die letzte Landung vor rund 30 Monaten. Da man offensichtlich davon ausgeht, dass das durchschnittliche Errinnerungesvermögen eines Piloten nicht mehr als 24 Monate beträgt, muss ich wohl in Punkto Samaden wieder von Null anfangen oder den Platz meiden.

 

Ich nehme aber Samedan oft als Enroute-Alternate, d. h. wenn ich z. B. auf dem Weg nach Bozen bin und ich auf Grund des Wetters eine Sicherheitslandung machen müsste.

 

Falls ich mal in eine solche Situation kommen würde und in Samedan eine Sicherheitslandung machen müsste, was wären die Konzequenzen von seiten des BAZL?

 

Ich hoffe nicht dieses Verbot, verleitet Piloten trotz kritischen Wetterverhältnisssen weiter zu fliegen und nicht in Samedan einen Sicherheitslandung einzuleiten.

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Gast Hans Fuchs
Falls ich mal in eine solche Situation kommen würde und in Samedan eine Sicherheitslandung machen müsste, was wären die Konzequenzen von seiten des BAZL?

Ich hoffe nicht dieses Verbot, verleitet Piloten trotz kritischen Wetterverhältnisssen weiter zu fliegen und nicht in Samedan einen Sicherheitslandung einzuleiten.

Dies war einer der Punkte, den die Verbände in ihrer Beschwerde explizit angemahnt haben.

 

Bis jetzt konnte ich noch nicht feststellen, dass er ins Betriebsregelement aufgenommen wurde.

 

Hans

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Wenn Samedan für mich nicht schon seit der letzten Gebührenerhöhung 2009 konsequent von der Liste "landenswerter" Flugplätze gestrichen worden wäre, dann spätestens jetzt. Ich habe den Platz von 2002-2009 rund 34x angeflogen, sowohl im Winter als auch im (Hoch)Sommer, voll beladen und auch fast leer, mit schwächlichen C-152 und mit stärkerem Gerät, bei Windstille, aber auch bei Malojawind. Dies nur mit normaler PPL-Theorie und einer Alpeneinweisung während der Ausbildung 2002. Wie konnte ich das bloss überleben...:001:.

 

Da ich nun 2 Jahre nicht mehr in LSZS war, müsste ich rein theoretisch mit einem FI einen „Einweisungsflug“ machen, sofern einer meiner Paxe mal unbedingt nach LSZS will. D.h. gute 2h Flugzeit ab LSZH (inkl. zurück) mit einer 172 für ca. Fr. 500.-, ein FI für ca. Fr. 200.-, dazu noch Landegebühren in LSZS und LSZH von ca. Fr. 150.-, macht dann total ca. Fr. 850-900.- für diesen Spass. Das ist mir dieser angeblich "gefährliche" Flugplatz mit generösen 1800x40 Metern Hartbelag auf 5600ft in einem 1.5Km breiten Tal einfach nicht (mehr) wert, mag er noch so schön gelegen sein. Aber wie bereits eingangs erwähnt, erübrigt sich für mich dieses Szenario glücklicherweise.

 

Der zunehmende Sicherheits-/Briefingwahn und die grassierende Bevormundung gehen mir hier sowieso zunehmend auf den Senkel. Ich fliege mittlerweile um ein Vielfaches lieber in Übersee und/oder im südlichen Afrika, wo das Wort Eigenverantwortung noch eine Bedeutung hat. Gerade in Südafrika und USA ist man im Sommer oft auch mit grossen Dichtehöhen konfrontiert (Johannesburg 5700ft, Tahoe Airport 6200ft etc.) und kann so seine Skills tagelang und auf unzähligen umliegenden Plätzen erweitern und trainieren wenn man will - nicht bloss während einem amtlichen vorgeschriebenen, gebrieften und "getesteten" Flug nach Samedan.

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Man kann auch sagen, dass BAZL traut seinen eigenen Ausbildungsvorschriften nicht mehr, demzufolge seinen Fluglehrern und Experten, wenn (fast) jeder Schweizer PPL eine Alpeneinweisung gemacht hat, und (fast) sicher auf einem höher gelegenen Flugplatz mal gelandet ist. Ich denke da auch an Ambri und Les Eplatures, beide auch nicht ohne. Vor allem Ambri bei Nordwindtendenz, engem Tal, verkürzter Piste, und wenn möglich noch Kühe fast auf der Piste und Autos, die Bremsübungen machen.

 

Ganz im Sinne von "Hilfe, ich habe eine PPL und darf doch nicht alleine fliegen"

 

Gute Nacht

 

Claudia

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ArcticChiller

Als ich in Davos wohnte, wurde viel über die dünne Luft gewitzelt. Es ging das Gerücht um, die Engadiner würden heisses Wasser einfrieren - das könne man im Winter immer gut gebrauchen.

 

Spass beiseite. Nach einer PPL Ausbildung sollte jeder Pilot bei einem Flug wissen, was er darf und - noch wichtiger - ob es auch klug ist. Nicht alles was legal ist, ist sicher. Ich finde, das soll auch so sein.

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Die Liste schwerer Unfälle leichter einmotoriger Flugzeugen mit Kolbenmotor (die sind alle in Klasse A) in Samedan ist beliebig lang, länger als jene mit den gröberen Geräten (Kat B und höher) und wurde auch in den letzten Jahren mit tödlicher Regelmässigkeit fortgesetzt

 

Da magst Du durchaus recht haben. Aber aus meiner Sicht liegt der Auslöser für die Einweisung trotzdem bei den schweren Jetunfällen der näheren Vergangenheit.

 

Trotz Restriktionen werden weitere Unfälle sowohl mit einmotorigen Kolbenschüttlern als auch mit Twin-Ventilatorfliegern passieren weil zu deren Vermeidung Verantwortungsbewusstsein und gesunder Menschenverstand gehören und beides lässt sich nicht per Gesetz in die Köpfe hämmern (im Gegenteil: Massnahmen dieser Art fördern den Glauben daran dass wenn man nur die Einweisung hat, einem da oben ja nichts passieren kann).

 

Markus

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Was ist eigentlich die Konsequenz, wenn ich ohne eine solche Einweisung in Samedan lande?

 

Das ist ja kein kontrollierter Platz. Somit kann mir keiner die Landung verbieten...

 

Gruss,

Florian

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Urs Wildermuth

Ein paar Gedanken dazu.

 

- In einem Notfall oder bei einer Diversion lande ich wo auch immer ein passender Airport vorhanden ist. Wenn das allenfalls heisst, dass ich vor einem Weiterflug ein Briefing machen und mit einem örtlichen Fluglehrer ein paar Volten fliegen muss, so sei es. Das gilt für alle solchen Airports, sei es nun Cannes, Samedan, Meiringen, Payerne oder wo auch immer. Lieber am Boden eine Ausweichlandung aus Vorsicht diskutieren können als das SUST oder wen auch immer darüber urteilen lassen müssen, was hier schief gegangen ist.

 

- Das Samedan ein Flugplatz mit besonderen Anforderungen ist, wissen wir alle. Nicht um sonst geht ja fast jeder von uns in der Alpeneinweisung mal da hin. Leider haben aber viele Piloten, die dort hin fliegen diese Alpeneinweisung nicht, weil sie in ihrem Ausbildungsprogram nicht vorgeschrieben ist. Und es ist leider ein Fakt, dass in Samedan quer durch alle Klassen hindurch die Unfallhäufigkeit deutlich höher war als bei anderen Airports.

 

- Ich selber war 1986 letztmals mit einer Cessna 150 und meinem Fluglehrer in Samedan. Mit der Mooney noch nie. Daher hatte ich mir vorgenommen, den ersten Flug dorthin so wie anders mit einem Samedan erfahrenen Piloten zu machen. Nun nehm ich halt meinen FI mit, soviel ich weiss mag der auch Nusstorte :). Für MICH persönlich entspricht dies meinem Sicherheitsbedürfnis. Hätte ich ein MOU oder eine Courchevel Einweisung und Erfahrung in den Alpen (anders als Ueberflug), würde mich das eventuell auch stören.

 

Per se hatte ich Samedan eigentlich sowieso abgeschrieben, wegen der hohen Taxen. Zwei geplante Flüge im Vorjahr musste ich absagen wegen Wetter.

 

- Wo ich mit den Kritikern dieser Sache übereinstimme ist, dass dieses Beispiel Schule machen wird. Nicht könnte, vielleicht, sondern wird. Da wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis ähnliche Plätze wie Saanen, Ambri und andere auch nur noch mit Einweisung anfliegbar sein werden. Bei Airlines ist das Gang und Gäbe, dass spezielle Plätze eine Familiarisation voraussetzen, in der GA aber schränkt das die fliegerische Flexibilität wieder mal heftig ein. Ebenso ist die Wiederholung alle 2 Jahre für mich überrissen.

 

- Was diese Einschränkung tun wird, auch da ist keine Frage für mich, ist die Unfallzahlen reduzieren. Nicht weil die fliegende Menschheit dadurch vernünftiger wird, sondern weil viele schlicht nicht mehr nach Samedan fliegen. Aber durchaus auch, weil es die bekannten Fälle von Flachländern die mal eben einen Ausflug nach Samedan machen und dann auf die Nase fallen, wegfallen werden. Samedan wird viele Bewegungen verlieren und nicht nur Klasse A, sondern auch andere.

 

- Beispiele hat Brufi und andere schon genannt. Es gibt diverse Plätze, die ähnliche Probleme haben und eine Einweisung vorschreiben. Ebenso gibt es andere, etwa Aspen oder Mountain Air in den USA, die ähnliche Probleme haben und keine Einweisung vorschreiben, aber halt immer mal wieder mit Unfällen von sich reden machen. Hier eine vernünftige Lösung zu finden ist schwierig.

 

Die Sache ist also zwiespältig. Ja, im Falle von Samedan ist ein Sicherheitsgewinn wahrscheinlich. Dennoch ist diese Regel ein Eingriff in die Lizenzrechte des Piloten. Persönlich kann ich insofern damit leben, dass ich selber nicht ohne einen Familiarisations Flug da hin geflogen wäre, mit meiner heutigen Erfahrung. Dass diverse Piloten, die viel mehr Erfahrung haben als ich, hier eine unnötige Einschränkung der Freiheit sehen, ist auch nachzuvollziehen.

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Ich bin letztes Jahr im Spätfrühling in Samedan gewesen mit der Monsun, auch weil ich von der baldigen Einweisungspflicht gehört hatte.

Die Interneteinweisung habe ich gemacht, obwohl sie nur für 2-mot Vorschrift war, also die nicht einfach zu machen....

Wetter war super und die Monsun steigt mit 160PS Motor und <800kg bei 1 Person halt auch in Samedan bei 20°C noch > 500ft.

Dann ist alles nicht so problematisch wenn man die Start und Landevolte mit nur einer Kurve fliegen kann und sowieso immer etwas schneller, Bahn war Ost.

Mit weniger steigen kann es Richtung Osten schon eng werden egal ob man wegfliegt oder nach Westen dreht, heutzutage gibts ja Google Earth, die Berge sollten aktuell sein, eine Landebahn gabs real schonmal nicht mehr.

Richtung Westen dagegen wird das Tal gleich recht breit, so daß ein weiter Kreis zum aufdrehen drin wäre, bis zum Julier Pass war ich nicht ganz hoch genug um mit Reserve reinzufliegen, aber noch ein Kreis ging für einen Segelflieger locker.

Mit einer 152/172 sieht das vermutlich alles schon ganz anders aus erst recht nicht allein da muss man schon einen guten Plan haben.

Es war wenig los und das Personal sehr freundlich "Come back" war das letzte im Funk muss ja nun bis nächtes Jahr werden...

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Was diese Einschränkung tun wird, auch da ist keine Frage für mich, ist die Unfallzahlen reduzieren. Nicht weil die fliegende Menschheit dadurch vernünftiger wird, sondern weil viele schlicht nicht mehr nach Samedan fliegen. Aber durchaus auch, weil es die bekannten Fälle von Flachländern die mal eben einen Ausflug nach Samedan machen und dann auf die Nase fallen, wegfallen werden. Samedan wird viele Bewegungen verlieren und nicht nur Klasse A, sondern auch andere.[/Quote]

 

Das sehe ich ebenso. Samedan hat schon wegen der Gebühren viel Traffic verloren (dazu muss man nur mal an einem sonnigen Tag die Webcams betrachten) und dieser Trend (welcher sich bereits seit 2009 in der Unfallstatistik sichtbar niederschlägt) wird sich wohl noch weiter verstärken. Ich (persönlich) fühle mich dort einfach nicht mehr erwünscht. Ziel erreicht?

 

Beispiele hat Brufi und andere schon genannt. Es gibt diverse Plätze, die ähnliche Probleme haben und eine Einweisung vorschreiben.[/Quote]

 

Wer (wie in Brufi's Beitrag #23) die Performance seines Fliegers dermassen sträflich vernachlässigt, wird früher oder später auch anderswo auf die Nase fallen, daran wird die neue Samedan-Regelung kaum etwas ändern. Genauso wenig, wie drakonische Bussen, Radarkästen, Geschwindigkeitsbeschränkungen, usw., dazu führen, dass niemand mehr mit 100Km/h durch eine Ortschaft braust, kein Jugendlicher ohne Führerschein Papi's Auto zu Schrott fahren wird, etc. Dennoch käme es niemanden in den Sinn, deswegen allen Autofahrern ein jährliches Briefing mit Test zu verordnen und sie ggf. alle 2 Jahre zum Fahrlehrer zu schicken – aber was nicht ist kann ja vielleicht noch werden :009:.

 

Persönlich kann ich insofern damit leben, dass ich selber nicht ohne einen Familiarisations Flug da hin geflogen wäre, mit meiner heutigen Erfahrung.

 

Genauso sollte es sein. Wenn man sich einer Sache nicht ganz sicher ist, dann ist es bestimmt keine Schande eine FI zu bemühen. So hab ich es auch schon immer gemacht und werde es weiterhin tun. Dennoch, was in Samedan im Winter bei -20°C, Windstille und mit 3 Paxen noch geht, wird im Sommer bei 25°C und Turbulenzen nicht zwangsläufig auch noch funktionieren. Deshalb ist dieser Einweisungsflug (wenn man 2 Jahre nicht mehr dort war) noch lange keine Garantie. Trotzdem, der Anflug via Maloja und/oder Zernez ist sehr lang und fast gerade und auch die Platzrunde ist m.E. nicht schwieriger als auf manchem Platz im Flachland. Einzig die Platzhöhe und manchmal rasch ändernde Windverhältnisse machen ihn etwas anspruchsvoller.

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Urs Wildermuth
Das sehe ich ebenso. Samedan hat schon wegen der Gebühren viel Traffic verloren (dazu muss man nur mal an einem sonnigen Tag die Webcams betrachten) und dieser Trend (welcher sich bereits seit 2009 in der Unfallstatistik sichtbar niederschlägt) wird sich wohl noch weiter verstärken. Ich (persönlich) fühle mich dort einfach nicht mehr erwünscht. Ziel erreicht?

 

Das Ziel dieser Gebührenpolitik war sicher, die Kleinfliegerei grösstenteils rauszuhauen, dies vor allem in der Hochsaison. Wie ich zu sowas stehe, weisst Du ja. Grundsätzlich war und ist Samedan auch für mich nur noch dann ein Ziel, wenn ich dort aus beruflichen oder sonstigen zwingenden Gründen hin muss. Mit Unfallverhütung hatte das nix zu tun, sondern mit einer typisch neo-liberalen Milchbüchlein Rechnung, die dem Airport massiv Sympathien und auch Kunden gekostet hat.

 

 

Wer (wie in Brufi's Beitrag #23) die Performance seines Fliegers dermassen sträflich vernachlässigt, wird früher oder später auch anderswo auf die Nase fallen, daran wird die neue Samedan-Regelung kaum etwas ändern.

 

Korrekt. Und genau deswegen ist zu befürchten, dass das Beispiel Schule machen wird.

 

Genauso wenig, wie drakonische Bussen, Radarkästen, und Geschwindigkeitsbeschränkungen, usw., dazu führen, dass niemand mehr mit 100Km/h durch eine Ortschaft braust, kein Jugendlicher ohne Führerschein Papi's Auto zu Schrott fahren wird, etc. Dennoch käme es niemanden in den Sinn, deswegen allen Autofahrern ein jährliches Briefing mit Test zu verordnen und sie ggf. alle 2 Jahre zum Fahrlehrer zu schicken – aber was nicht ist kann ja vielleicht noch werden :009:.

 

Die Ideen sind da dafür und leider kann auch keiner bestreiten, dass die sogenannten Raserunfälle den normalen und gesetzestreuen Autofahrern, die sicher gegen 99% der Gemeinschaft darstellen, einen Bärendienst erweisen. Ich bin sonst nicht für sowas, aber dieser Trend MUSS eingedämmt werden. Bei derartig mutwilligen Taten sollten diejenigen, die dafür verantwortlich sind, mit aller Härte bestraft werden, angefangen davon, dass man sie nachhaltig aus dem Verkehr entfernt, z.b. mit lebenslangem Führerscheinentzug.

 

Aber klar auf die wirklich verantwortilchen 1% gesteuert und den Rest der Normalfahrer in Ruhe lassen!

 

Genauso sollte es sein. Wenn man sich einer Sache nicht ganz sicher ist, dann ist es bestimmt keine Schande eine FI zu bemühen. So hab ich es auch schon immer gemacht und werde es weiterhin tun. Dennoch, was in Samedan im Winter bei -20°C, Windstille und mit 3 Paxen noch geht, wird im Sommer bei 25°C und Turbulenzen nicht zwangsläufig auch noch funktionieren. Deshalb ist dieser Einweisungsflug (wenn man 2 Jahre nicht mehr dort war) noch lange keine Garantie. Trotzdem, der Anflug via Maloja und/oder Zernez ist sehr lang und fast gerade und auch die Platzrunde ist m.E. nicht schwieriger als auf manchem Platz im Flachland. Einzig die Platzhöhe und manchmal rasch ändernde Windverhältnisse machen ihn etwas anspruchsvoller.

 

So ist es.

 

Dass man nicht genug warnen kann, ist uns allen klar. Dass sich die Regel auch primär gegen diejenigen richtet, die nicht sowieso in der Schweiz mit den obligaten Alpeneinweisungen, die bisher fast immer Samedan mit einschlossen, wissen sollten, was sie tun, ist auch klar. Trotzdem trifft es jetzt halt alle. Und wir haben die Möglichkeit, mit den Füssen, bzw mit Landungen anderswo darüber zu befinden.

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Was wäre denn die Alternative zur Einweisungspflicht um Unfälle in LSZS zu verhindern? Diese Onlinebriefings sind doch ein Witz ...

 

Würde nicht eine Alpeneinweisungspflicht in der Schweiz Sinn machen? So dass man diese als festen Bestandteil ins PPL integriert? Hätte dann noch den zweiten Vorteil, dass man nicht nur Unfälle in LSZS sondern allgemein in den Alpen (gibts ja auch genügend) zu vermindern versucht.

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Würde nicht eine Alpeneinweisungspflicht in der Schweiz Sinn machen? So dass man diese als festen Bestandteil ins PPL integriert? Hätte dann noch den zweiten Vorteil, dass man nicht nur Unfälle in LSZS sondern allgemein in den Alpen (gibts ja auch genügend) zu vermindern versucht.
BINGO !Es war einmal......

vor Jahren, bevor JAA mit ihren JARs existierte! Da gab es in der Schweiz ein "Reglement über die Ausweise für Flugpersonal" kurz RFP. Da drinn war unter dem Kapitel Ausweis für Privatpiloten unter anderem vorgeschrieben, dass zur Ausbildung zwei Alpeneinweisungsflüge am Doppelsteuer mit Überquerung des Alpenhauptkamms und Landung auf der anderen Seite durchzuführen waren.

Dann kam JAR und diese absolute Vorschrift zur Alpeneinweisung war nicht mehr gegeben. JAR gilt ja auch in Holland und Dänemark, da wäre es ja dann ein wenig aufwändig zwei Flüge über die Alpen zu machen.

Seither gibt es für die Behörde nur noch den Weg über das PPL Ausbildungsprogramm (Syllabus), welches für jede Flugschule durchs BAZL genehmigt werden muss, um die Alpeneinweisungsflüge durchzusetzen. Da kann die Behörde verlangen, dass die Alpeneinweisungsflüge drinn aufgeführt sind.

Aber damit werden die Holländer, Dänen und die Norddeutschen nicht erfasst.

 

 

Gruss

Philipp

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JAR gilt ja auch in Holland und Dänemark, da wäre es ja dann ein wenig aufwändig zwei Flüge über die Alpen zu machen

 

Ein HOCH auf die Harmonisierung, Standardisierung und VEREINFACHUNG! Und was nicht ins Schema passt wird mittels teurer Spezialhürden einfach eliminiert. :mad:

 

Markus

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Was wäre denn die Alternative zur Einweisungspflicht um Unfälle in LSZS zu verhindern? Diese Onlinebriefings die sind doch ein Witz ...

 

Ich finde die gut.

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Abgesehen von der Willkür der einzelnen Massnahmen wo in Zukunft jeder Flugplatz seine eigenen Bedingungen aufstellen wird unter dem Vorwand der Sicherheit finde ich die Unterscheidung der Kategorien stossend. Die Approach Kategorien sind durch die unterschiedlichen Anfluggeschwindigkeiten definiert. Warum reicht es für Kat. B mit einem für Samaden und die Flugzeugklasse (nicht Typ) qualifizierten Piloten anzufliegen, während für die Kat A ein FI vorgeschrieben ist?

Meine Vermutung: Kat A ist sowieso nur umständlich und unerwünscht. Mit dieser Regel hält man sich wie bereits in vorigen Posts erwähnt einen Grossteil dieser Kunden fern.

 

Gruss

Andreas

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Swiss PSA als Vorbild, trotz JAR immer mit Alpeneinweisung! Damit kann eine gute Flugschule freiwillig auch noch was beitragen.
Ja Heinz, aber das ist nicht wirklich eine Sache welche die Swiss-PSA von andern in irgend einer Weise unterscheidet. Es ist genau genommen das BAZL wehes hier die Vorbildsrolle eingenommen hat!

Ich kenne keine einzige Flugschule in der CH, welche nicht zwei Alpeneinweisungsflüge im Syllabus hat, und ich kenne wirklich viele Flugschulen! Dafür sorgen in erster Linie die Flugschulen selber bzw. die Fluglehrer welche ihre Flugschulen mit Verstand führen. Ausserdem hat das BAZL vor Jahren (1999, als JAR eingeführt wurde) bereits eine Richtline zur praktischen PPL Ausbildung herausgegeben, dort stehen die beiden Alpeneinweisungsflüge ebenfalls drinn, Flüge 5.3 und 7.2.

Der Motorflugverband bzw. der AeCS, haben einen Mustersyllabus herausgegeben welcher dieser BAZL Richtlinie entspricht und wo die Alpeneinweisungen drinn stehen und die Swiss PSA hat einen eigenen Syllabus erstellt, welcher fast wörtlich jenem des AeCS entspricht.

Das BAZL beaufsichtigt die Flugschulen tatsächlich, selbst kleine Schulen werden regelmässig auditiert. Dabei wird nebst anderem auch überprüft, ob die Flugschule mit einem Syllabus arbeitet, welcher der obigen Richtlinie entspricht.

 

Gruss

Philipp

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selbst kleine Schulen werden regelmässig auditiert

 

Da haben wir's (einmal mehr), das BAZL sourct alles was mit Arbeit verbunden ist aus und hat dann Unmengen von Zeit, die arbeitende Bevölkerung (zumindest den Teil der in der Branche arbeitet) mit viel zu vielen Audits zu nerven und dadurch den Aufwand gerade für Kleine ins Unermessliche zu steigern. Ganz nach dem aktuellen Zeitgeist zur Eliminierung all derjenigen Aspekte welche nicht in Schema F passen.

 

Markus

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..... mit viel zu vielen Audits zu nerven und dadurch den Aufwand gerade für Kleine ins Unermessliche zu steigern. ....
Na na! Die kommen alle paar Jahre mal für einen halben Tag, wollen ein paar Dinge und Personen sehen, stellen ihre Fragen und wenn alles OK ist, dann ist gut. Das handhaben die ziemlich normal und vernünftig.

Gruss

Philipp

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Die kommen alle paar Jahre mal für einen halben Tag, wollen ein paar Dinge und Personen sehen, stellen ihre Fragen und wenn alles OK ist, dann ist gut. Das handhaben die ziemlich normal und vernünftig

 

Das hingegen deckt sich nicht mit den Aussagen die ich von verschiedener Seite zu hören bekomme.

 

Markus

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Warum reicht es für Kat. B mit einem für Samaden und die Flugzeugklasse (nicht Typ) qualifizierten Piloten anzufliegen, während für die Kat A ein FI vorgeschrieben ist?

 

Argumentieren kann man hier sicher in alle Richtungen.

Aber ich bin auch für Eigenverantwortung.

 

Ich bin im Grunde nur wegen der Regelung noch vorher hingeflogen und weil es der höchste Flugplatz Europas sein soll, höheres heißt dann halt Altiport. Und deswegen vielleicht auch mal wieder.

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