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CO2-Fussabdruck - Möglichkeiten und Wege zur Verbesserung der Situation


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Geschrieben

Spannend ist ja, wie man Kontra kriegt, wenn man solche Aussagen macht (gegen Homöopathie) und was da den Linken und Grünen vorgeworfen wird, man aber gleichzeitig den Klimawandel mehr oder weniger in Frage stellt mit hanebüchenen Vergleichen und Argumenten. Sind ja leider schon oft die selben Personen, die problemlos an Globuli glauben, gleichzeitig den menschgemachten Klimawandel leugnen und zu guter Letzt noch iwas von Chemtrails, Chip in der COVID Impfung und dergleichen schwabulieren. 

 

Aber mit einem Punkt hast Du, Johannes, mal wieder recht: unsere Gesellschaft und Demokratie müsste das wegstecken können.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 34 Minuten schrieb Alexh:

Und da fängt es an spannend zu werden. Denn „das Mittelalter“ war weder finster, noch irgendwie nah dran an unserer Vorstellung von Unwissenschaftlichkeit, Diktat der Kirche und derlei Dingen

 

Eine Wissenschaft war erst möglich, durch eine Erkenntnisstheorie. Frei von religiösen Vorgaben. Wer im Mittelalter der Glaubenslehre widersprochen hat, musste um sein Leben fürchten. Oder die Hexenverbrennungen.

Das ist schon tiefstes Mittelalter. Alleine damals Zahnschmerzen zu haben. Die Kindersterblichkeit war sehr hoch.
In der Regel wurde man nur 40 Jahre alt. Man war von Lehnherren abhängig. Kinderarbeit war normal.

Die ganze Familie schlief in einem Bett. Im Winter war es sehr kalt. Ein Rechtssystem wie heute gab es nicht. Folter war ein legitimes Mittel zur "Wahrheitsfindung."

Mit der Erfindung der Wissenschaft konnte die Industrialisierung beginnen. Auch Flugzeuge konnten gebaut werden.

Die Wissenschaft hat aber auch zur Ausbeutung der Welt geführt, zu 9 Milliarden Menschen und zur Klimakatastrophe.

Bearbeitet von LS-DUS
Geschrieben (bearbeitet)
vor 48 Minuten schrieb LS-DUS:

Eine Wissenschaft war erst möglich, durch eine Erkenntnisstheorie. Frei von religiösen Vorgaben. Wer im Mittelalter der Glaubenslehre widersprochen hat, musste um sein Leben fürchten. Oder die Hexenverbrennungen.

Das ist schon tiefstes Mittelalter. Alleine damals Zahnschmerzen zu haben. Die Kindersterblichkeit war sehr hoch.
In der Regel wurde man nur 40 Jahre alt. Man war von Lehnherren abhängig. Kinderarbeit war normal.

Die ganze Familie schlief in einem Bett. Im Winter war es sehr kalt. Ein Rechtssystem wie heute gab es nicht. Folter war ein legitimes Mittel zur "Wahrheitsfindung."

 

Genau diese pauschalen und undifferenzierten Aussagen meine ich.

Man schaue einfach mal die Videos dieses Mannes auf youtube an. Ein Mittelalter-Nerd, der inzwischen langsam sogar den öffentlichen Rundfunk zum Umdenken bringt ihre Dokumentationen mit professioneller Unterstützung zu produzieren. Quellenbasierte Infos zum Mittelalter ohne Halbwissens-Bullshitting.

Wem das zu Influencerhaft ist, der schaue sich z.B. das Terra-X Video mit Prof. Dr. Hiram Kümper der Uni Mannheim an und erkenne die Parallelen.

 

Ich würde nicht im Mittelalter leben wollen, aber unser Bild ist im Vergleich zu allen anderen Zeiten schlecht gefärbt.

 

Gruß Alex

 

Ende offtopic meinerseits.

Bearbeitet von Alexh
Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb Alexh:

Und da fängt es an spannend zu werden. Denn „das Mittelalter“ war weder finster, noch irgendwie nah dran an unserer Vorstellung von Unwissenschaftlichkeit, Diktat der Kirche und derlei Dingen. 

 

In den letzten Jahren gab es paar Publikationen, die in der Tat das Image des Mittelalters etwas aufpolieren woll(t)en. Letztlich ist es gut, wenn auch andere Aspekte beleuchtet werden, denn in rund 1000 Jahren (Historiker legen das MA zwischen 500 und 1500 n. Chr fest) ist nicht nur Wahnsinn passiert.

 

Dennoch möchte ich in diesem Zusammenhang gewisse Aspekte anführen, welche heutzutage die Basis dafür bilden, dass wir das Mittelalter generalisierend als "wissenschaftsfeindlich" und "finster" klassifizieren (die folgende Auflistung ist nicht erschöpfend):

 

- Prinzipiell ist der Ausdruck "finsteres Mittelalter" oder "dunkle Zeit" darauf zurückzuführen, dass Historiker damit vor allem bzgl. Frühmittelalter eine Phase beschreiben, in der sich jene Umstände, welche Bildung und Studium bedürfen, verschlechterten. Das ist multifaktoriell bzw. nicht monokausal, und die Historiker sind sich da uneins. U.a. gab es nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches Probleme, Universitäten bzw. Lernzentren mit alten Schriften (u.a. der Antike) und Pergament zu versorgen. Man geht davon aus, dass u.a. das Kopieren von Bibeln im größeren Stil hier die Ressourcen absorbierte, und auch die Kenntnisse über das Altgriechische gingen mehr und mehr verschütt. Auch blickte man im Zuge der Renaissance ("Erneuerung") verächtlich auf diese Zeit zurück, was diesen "Stempel" nachhaltig aufdrückte.

 

- Die "Heilige Inquisition" (ca. 13. Jh bis 18. Jh) der katholischen Kirche begann im Mittelalter und dauerte darüber hinaus;  man machte nicht mal innerhalb der eigenen Reihen Halt (siehe u.a. Katharer und Tempelritter). Es gab also eine immer wieder Verfolgung/Bedrohung Andersdenkender aka "Häretiker/Ketzer". Kopernikus etwa - jaja, er wird immer bemüht, ich weiß - wurde nicht von der Inquisition verfolgt, aber die Kirche war wenig begeistern von "seinem" heliozentrischen Weltbild, welches man in der Antike und - manche behaupten sogar schon in prähistorischen Kulturen - kannte. Die Hexenverfolgungen begannen erst am Ende des Mittelalters, waren aber wohl eine Folge aus dem über Generationen in Einfältigkeit gehaltenen Volkes quasi am Peak seiner Verblendung.

 

- Wie beim heliozentrischen Weltbild, war es auch in anderen Belangen der Fall, dass die Kirche das alte Wissen sowie auch politische und gesellschaftliche Konzepte aus der Antike negierte bzw. zurück hielt. Umberto Ecos Roman "Der Name der Rose" ist zwar kein historisch akkurates Werk, aber Eco hat als einer Art Universalgelehrter dennoch viel eingebaut, was historisch authentisch ist.

 

- Im Vergleich zur Renaissance (u.a. Entwicklung der Zentralperspektive) muten viele Gemälde aus den Phasen des Mittelalters - auch jene von Meistern dieser Zeiten - als geradezu "infantil" an. Die Perspektiven sehen aus, wie bei Kinderzeichnungen!

 

- Auch, wenn man es in dieser Debatte gerne kontroversiell darstellen möchte, die hygienischen Zustände waren vielerorts katastrophal und tw. schlechter, als zu römischen Zeiten - zumindest nachweislich in Städten. Das ist erwiesen und mag auch bei der Ausbreitung der Pest eine Rolle gespielt haben, was aber auch von manchen Historikern, die im Mittelalter nun eher eine Art "Fortschritts-Phase" beleuchten wollen, weil u.a. versch. Formen von Mühlen, der Kompass oder der Buchdruck erfunden wurden, und es gab natürlich die Architekten und Dombauer, die durchaus erstaunliche Fähigkeiten an den Tag legten für damals. Auch bei der Kriegsführung und Rüstung tat sich natürlich was.

 

FAZIT: Zeitgenössische Historiker konstatieren zunehmend, dass das Mittelalter nicht oder nicht in jeder Hinsicht und allumfassend "finster", rückständig und schmutzig gewesen sei, aber alleine durch die herrschaftlichen Umstände (Hochadel und Kirche - Adel - Bauern - Soldaten - Fussvolk) gab es für die "kleinen Leute" meist wenig zu lachen. "Hände falten, Goschen halten" war das Credo, und wer nicht spurte - sowohl gegenüber der territorialen Obrigkeit als auch gegenüber der Kirche - hatte nichts zu lachen.

 

Kennst Du den österr. Film "Schlafes Bruder"? Das spielt zwar fiktiv im 18. Jahrhundert, aber man kann die Zustände, die der Regisseur sehr akkurat und detailverliebt beschreibt, mit jenen Zuständen gleichsetzen, die im Mittelalter herrschten. Ich selbst mag den Film "Das finstere Tal" trotz weniger Dertailverliebtheit und Hochkultur etwas lieber, weil mir besonders das Element gefällt, dass "Grider" eine damals hochmoderne Winchester 73 in das vorsintflutliche bzw. "mittelalterliche" Tal mitbringt und episch Rache übt an jenen, die einst seine Mutter geschändet hatten. Die Handlung ist auch am Ende des 19. Jahrhunderts angesetzt, doch die Zustände in dem Bergdorf sind so, wie sie wohl Jahrhunderte zuvor auch schon waren.

 

Auch, wenn die Generalisierung "des Mittelalters" - welches eben lt. Historikern um die 1000 Jahre umfasst - als "finster" nicht zutreffen mag und ein allgemeines Stereotyp darstellt, so gibt es m.E. keine Zweifel, dass es zwischen dem Imperium Romanum (dauerte knapp über 1000 Jahre) und der Renaissance in Bezug darauf, dass das Mittelalter auch um die 1000 Jahre (!) dauerte, ungleich weniger geschah, als in der Antike zuvor und der Epoche danach (Renaissance), die nur um die 150 Jahre dauerte, aber natürlich auch auf so manchen Innovationen des Mittelalters aufbaute. 

Viele sehen den Grund dafür eben in den repressiven und eingefahrenen Machtverhältnisse durch Adel und die Kirche. Es war im Geiste letztlich eine konservative Epoche...

 

Auch wenn man heute in Publikationen und Artikel liest, dass das Mittelalter ein "Quell von Innovation" gewesen sei und die Menschen durchaus badeten und dgl., so darf man nicht gleich alles über Bord werfen, was lange die Lehrmeinung war. Die mittelalterliche Pest etwa raffte in vielen Regionen 50% der Menschen - total ca. 25 Mio (ein Drittel Europas) dahin, sowohl arm als auch reich; und da gibt es keine Unterschiede zur auslaufenden Antike, denn auch die Justitianische Pest raffte - wenn auch über eine ungleich längere Zeit - geschätzt 50 Mio Menschen dahin und führte u.a. zum Untergang von Byzanz.

Die mittelalterliche Pest führte hingegegen zu keinem Untergang eines Reiches, gegenteilig stärkte sie die Rechte der ehemals Leibeigenen und war gewissermaßen ein "Wohnraum"- und "Ackerland"-Beschaffer in Regionen mit zu wenig Wohnraum und Ackerland (vor allem auf der britischen Insel).

 

Was kann man daraus ableiten? Dass es eigentlich im Mittelalter keine wirkliche Hochkultur in Europa gab, die durch so ein Mega-Ereignis untergehen konnte - es war einfach nur ein großes Feudalsystem aus Regenten (Territorial und Kirche) vielen kleinen Fürstentümern/Bistümern und kleineren Lehen. Am Ende standen Leibeigene von Bauern wie Mägde und Knechte, also die "Grattler" und "Kleinhäusler"- viele davon unsere Vorfahren. Manche mögen es natürlich als Fortschritt klassifizieren, dass nichts untergehen konnte, ich aber sehe es als ein in weitgehender Lethargie und Konservativismus versunkenes Zeitalter, welches viel Neues vor allem in den Wissenschaften zu unterdrücken versuchte, auch wenn man heute argumentiert, die damalige philosophische Richtung der Scholastik hätte diese Probleme überwunden. Sorry, aber für 1000 Jahre ist das m.E. zu mau!

 

Fazit vom Fazit: Das liest eh niemand mehr, was ich hier weiter schreibe, und es ist ein Fass ohne Boden. Beschliessen wir es so, dass das Mittelalter nicht nur "finster" war, sondern es auch Licht durch Innovation und Reformation gab. Dennoch hätte ich lieber in der Renaissance gelebt... 😜

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb AnkH:

Sind ja leider schon oft die selben Personen, die problemlos an Globuli glauben, gleichzeitig den menschgemachten Klimawandel leugnen und zu guter Letzt noch iwas von Chemtrails, Chip in der COVID Impfung und dergleichen schwabulieren. 

 

Spannend ist ja, wie man Kontra kriegt, wenn man solche Aussagen macht  - u.a. gegen das Bashing von "Lehren" und Dingen, die jahrzehntelang niemanden juckten und nun verallgemeinert alle "räääächts" sein sollen, die nicht tun, was "man" ihnen sagt. 🤭

 

Ich kann da echt nur mehr lachen, denn Du schlägst mit der selben Keule, wie Deine ach so verachteten "bösen Anderen" bzw. ich, und Du scheinst es nicht mal zu checken! Wenn ich das jedoch tue, siehst Du auf einmal jedes kleine Staubkörnchen, was Dir nicht ins Bild passt, und sofort kommen Deine Tiraden und hanebüchenen Vermischungen von irgendwas, was Du im Zusammenhang im "Kampf gegen Rechts" irgendwo aufgeschnappt hast.

 

Merkst Du was? Wir werfen uns irgendwie stets die selben Dinge vor, nur mit anderen Vorzeichen. Eigentlich kann ich Deinen Text kopieren und brauche nur andere Parteien und so einfügen, dann habe ich mein Kontra. 🙈 

 

Ich glaube mittlerweile, dass wir beide nicht mal bei einem Bier - oder zwei -  übereinkämen. Wobei, ich trinke gar keinen Alkohol..., also würde ich gar nie "locker" werden aus der Sicht des Volksmundes... 😜 

 

Ich bin also wohl zu unentspannt..., das sagen mir so manche.

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben

Japp, wir drehen uns im Kreis. Was aber relativ logisch ist, da wir eh nie derselben Meinung sein werden bei vielen Themen. Bier gibts übrigens mittlerweile Gutes ohne Alkohol 🤣

Geschrieben
vor 34 Minuten schrieb AnkH:

Japp, wir drehen uns im Kreis. Was aber relativ logisch ist, da wir eh nie derselben Meinung sein werden bei vielen Themen. Bier gibts übrigens mittlerweile Gutes ohne Alkohol 🤣

 

Wenn man am Land nach fast 10 Jahren soweit ist, dass man als Nicht-Bier-Trinker "akzeptiert" ist, fängt man ned mit einem alkoholfreien Bier an, vor allem wenn man keine Gluten verträgt. 😏

 

Da erkennst Du u.U. mein Dilemma:

Ich lebe dort, wo man in mir erst mal einen 'gstudierten und urbanen "Stadtweichlling" sieht, der kein Bier trinkt, keine Leberkäsesemmel essen kann, nicht bei der Feuerwehr ist, ned bei der Blasmusik marschiert und auch ned auf Dorf-Feste geht und dann noch dazu nicht mal Jäger ist. Also per "Generalverdacht" ein "Parade-Linker"... 🤣

 

Gruß

Johannes

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb AnkH:

 

Asche auf mein Haupt, aber ja, auch ein Klassiker, wenn man nichts zu sagen hat, reibt man sich an irrelevanten Ortographiefehler. Und unterstellt dem Gegenüber, dass er nicht Differenzieren kann. Gell, die Anderen halt immer, wenn man selber dann aber selber Alle über einen Kamm schert, bspw. «die Linken» und «die Grünen», welche unsere Zeit kapputt machen, dann ist die inexistente Differenzierung wiederum völlig OK. Hach, wie einfach...

 

Für Dich gerne eine Präzisierung: nicht die ganze Homöopathie ist Schwachsinn, nur die eingesetzten Mittel mit genau NULL Wirkstoff drin. Zufrieden? 

Ich weiss; wir sind ziemlich OT vom Gleis. Aber mit so einer Antwort hatte ich nicht gerechnet. "Null Wirkstoff": Das sind Placebos, eine ganz andere Kategorie - ein Phänomen für sich:  Haben mit Homöopathie nix zu tun, aber auch gar nichts! Davon war nicht die Rede. Aber Du bringst das aus dem Nichts ins Gespräch und nennst so einen verschwurbelten, an den Haaren herbeigezogenen Wirrwarr dann eine "Präzisierung"...

 

Und dann soll ich "die Linken" und "die Grünen", "welche unsere Zeit kaputt machen" über einen Kamm scheren. Ich hab noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass unter den "Rechten" genauso hirn-amputierte Leute an der Macht sind, wie auf der anderen Seite.

 

Und um das wieder etwas "on topic" auf zu gleisen;-)

Ich befinde mich hier immer noch im Fliegerforum. Durchgeschnittene Flughafenzäune, Pistenbesetzungen, mit Farbe besprayte Biz Jets: Diese Exzesse scheinen sich gelegt zu haben. Jedenfalls habe ich schon eine ganze Weile nichts mehr davon gehört. Auch die sündhafte "Flug Scham" ist nicht mehr ganz so präsent. Alles Dinge aus dem "linken" Spektrum.

 

Wenn du es als Airline Pilot Captain auf den linken Sitz geschafft hast, bist du nicht mehr rechts, aber auch nicht radikal links. Ansonsten wäre es an der Zeit, deinen Job kündigen!

 

Grüsse ans Flightforum

Richard

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Phoenix 2.0:

ich aber sehe es als ein in weitgehender Lethargie und Konservativismus versunkenes Zeitalter, welches viel Neues vor allem in den Wissenschaften zu unterdrücken versuchte

 

Selbst in der Kirche wurde lange Zeit nur Latein gesprochen. Bücher gab es vor allem in Klöstern. Mit dem Buchdruck gab es diesbezüglich Verbesserungen, nur viele konnten nicht lesen. Da gab es auch keine Schulen. Auch konnten sich die meisten keine Bücher leisten. Die Kinder hatten eine sehr kurze Kindheit und mussten dann auf dem Feld mit arbeiten. Die Mütter hatten zu ihren Kindern kein so enges Verhältnis, wie das heute der Fall ist. Weil die Kindersterblichkeit sehr groß war. Den Begriff "Jugend" gab es erst mit dem Bürgertum in den Städten, nach dem Mittelalter.  

 

Es gab keine Sozialsysteme. Bei einer schlechten Ernte ist man verhungert. Auch Prostitution usw.

In den Dörfern und Städten wurden die Fäkalien auf den Bürgersteig gekippt. Es muss extrem gestunken haben. Noch vor hundert Jahren sind den Bauernkindern die Zähne ausgefallen, wegen der einseitigen Ernährung. Im Mittelalter konnte jede Infektion mit Entzündung tödlich sein. Man hat z.B. Schädel gefunden, wo der Kiefer durch Infektionen deformiert war. Denen ist wegen einer Wurzelentzündung der Kiefer weg geeitert. Die Schmerzen müssen unerträglich gewesen sein. Es gab kein Penicillin. 

 

Es gab auch deshalb im Erdgeschoss Tiere in den Bauernhäusern wegen der Kälte im Winter. Deshalb hat auch die Familie in einem Bett geschlafen. 

 

Selbst in Burgen und Schlössern waren die hygienischen Verhältnisse katastrophal. Da hat Johannes schon auf den Fortschritt der Römer hingewiesen, welche eine Kanalisation hatten. 

Dazu eben die Seuchen. 

 

Bei diesen Dombauern sind sehr viele Arbeiter gestorben. Also auch bei den Kulturgütern, die erschaffen worden sind. Du warst extrem abhängig von der Obrigkeit und der Kirche. 

 

Dazu gab es Kriege wie den Dreißigjährigen Krieg. Selbst Reisen war gefährlich und teuer. Es gab Wegelagerer. Also da leben wir doch in deutlich besseren Umständen. Gesundheitssystem, Rechtssystem, Sozialsysteme und die Demokratie. Da will wahrscheinlich keiner gerne drauf verzichten. 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von LS-DUS
Geschrieben (bearbeitet)

@Lothar: prinzipiell stimme ich Dir zu. Wir dürfen es Alex aber ned "zu leicht" machen, denn er ist - natürlich in positiver Hinsicht - mit allen Wassern gewaschen! 😜

 

Also: Der Dreißigjährige Krieg fand bereits in der Neuzeit statt - dies als Anmerkung...

 

Wie man es u.U. besser und einfacher zusammenfassen kann, wie ich oben in meiner Litanei:

 

Wenn man das Glück hatte, im Mittelalter zumindest leicht privilegiert zu sein (Bauer, Handwerker mit eigenem Gewerbe innerhalb einer Gilde oder gar einer des Bürgertums), dann hatte man u.U. kein so schlechtes Leben und kam auch in den Genuss so mancher Innovation.

War man hingegen Knecht, Magd oder anderweitig Leibeigener, war man quasi "verkauft", also eine Art Sklave. Mägde wurden vom Bauern oder dessen Söhnen oftmals geschwängert und dann als "Hure" verstossen. Knechte hatten auch nichts zu lachen, konnten aber zumindest Leitungsfunktionen erreichen und nach dem sonntäglichen Kirchgang zum Stammtisch gehen. Kam es zum Krieg, mussten Knechte tw. auch einrücken. UND: Die große Mehrheit damals waren KEINE dieser Privilegierten!

 

Heute hat man als Arbeiter viele Rechte und Möglichkeiten. Sozialsysteme, Gewerkschaften und Arbeitssicherheit garantieren in einer sozialen Marktwirtschaft (die leider unterzugehen scheint) ein vergleichsweise hohes Mass an Rechten, Autonomie, Auskommen und Freizeit. Dies ist - auch wenn ich Kritiker des Sozialismus bisheriger Umsetzung bin - den vielen Arbeiteraufständen, Streiks, Strassenkämpfen und Bewegungen geschuldet, die u.a. zur Gründung von Gewerkschaften führten. Das kostete viel Blut und Opfer, und wenn es leichtfertig aufgegeben wird, ist es futsch, so wie andere hart erkämpfte Freiheiten und Rechte!

 

Die heutige ausgeprägte Mittelschicht gab es im Mittelalter in dieser Form nicht, am ehesten waren es die oben erwähnten Handwerker mit eigener Werkstatt und Bürger, die Buchhalter, Ärzte, Juristen oder Hofbedienstete u. dgl. waren. 

 

Und noch kurz zum Thema Hygiene: in den späteren Epochen - u.a. der "Wiener Klassik" (grob das 18. Jh.) - waren die Eliten zu Hofe von Flöhen und dgl. geplagt. Es gab eigene Flohkratzer und Halsbänder, die man über dem Feuer ausschüttelte, um die Quälgeister loszuwerden. Man "roch streng" unter den Perücken und Roben - bereits zuvor im Barock pflegte man in der "besseren Gesellschaft", die Haut nur feucht abzuwischen und dann zu pafümieren, anstatt zu baden. Unglaublich, dass sich der Adel damals fortpflanzen konnte ohne FFP3-Maske...

Das könnte wieder modern werden, ich habe vom Trend unter Jungen gehört, sich kaum mehr zu duschen, weil es für's "Klima" schädlich ist. Die müffeln dann streng, wie ich von Lehrenden in verschiedenen Stufen zu hören bekomme. 😄

 

Man sieht, es gab immer wieder temporäre Rückschritte, sprich bereits erlangte Erkenntnisse und erprobte Methoden und anerkanntes Wissen wurden wieder verworfen oder vergessen.

 

Gruß

Johannes

 

 

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb LS-DUS:

 

Selbst in der Kirche wurde lange Zeit nur Latein gesprochen. Bücher gab es vor allem in Klöstern. Mit dem Buchdruck gab es diesbezüglich Verbesserungen, nur viele konnten nicht lesen. Da gab es auch keine Schulen. Auch konnten sich die meisten keine Bücher leisten. Die Kinder hatten eine sehr kurze Kindheit und mussten dann auf dem Feld mit arbeiten. Die Mütter hatten zu ihren Kindern kein so enges Verhältnis, wie das heute der Fall ist. Weil die Kindersterblichkeit sehr groß war. Den Begriff "Jugend" gab es erst mit dem Bürgertum in den Städten, nach dem Mittelalter.  

 

Es gab keine Sozialsysteme. Bei einer schlechten Ernte ist man verhungert. Auch Prostitution usw.

In den Dörfern und Städten wurden die Fäkalien auf den Bürgersteig gekippt. Es muss extrem gestunken haben. Noch vor hundert Jahren sind den Bauernkindern die Zähne ausgefallen, wegen der einseitigen Ernährung. Im Mittelalter konnte jede Infektion mit Entzündung tödlich sein. Man hat z.B. Schädel gefunden, wo der Kiefer durch Infektionen deformiert war. Denen ist wegen einer Wurzelentzündung der Kiefer weg geeitert. Die Schmerzen müssen unerträglich gewesen sein. Es gab kein Penicillin. 

 

Es gab auch deshalb im Erdgeschoss Tiere in den Bauernhäusern wegen der Kälte im Winter. Deshalb hat auch die Familie in einem Bett geschlafen. 

 

Selbst in Burgen und Schlössern waren die hygienischen Verhältnisse katastrophal. Da hat Johanns schon auf den Fortschritt der Römer hingewiesen, welche eine Kanalisation hatten. 

Dazu eben die Seuchen. 

 

Bei diesen Dombauern sind sehr viele Arbeiter gestorben. Also auch bei den Kulturgütern, die erschaffen worden sind. Du warst extrem abhängig von der Obrigkeit und der Kirche. 

 

Dazu gab es Kriege wie den Dreißigjährigen Krieg. Selbst Reisen war gefährlich und teuer. Es gab Wegelagerer. Also da leben wir doch in deutlich besseren Umständen. Gesundheitssystem, Rechtssystem, Sozialsysteme und die Demokratie. Da will wahrscheinlich keiner gerne drauf verzichten. 

 

 

 

 

 

 

Gebe ich Dir absolut recht: Wir haben Demokratie, Schmerzmittel, Hygiene, Anästhesie - ich bin auch froh drum.

Aber es gibt auch Verluste an Grösse. Z.B. Deine "Dombauer".

Der Kölner Dom, der Regensburger Dom, der Dom in Mailand etc. Heutzutags DIE Touristen Attraktionen schlechthin, märchenhaft "Goldene Gänse", welche ihre profitabel goldenen Eier bis zum Nimmerleinstag weiter legen. Von Venedig will ich gar nicht reden. Stell Dir ein solches Unternehmen in unserer Zeit vor. "Absolute Verschwendung", wäre der allgemeine Tenor. "Das ganze Geld wäre in sozialen Projekten, Schulen, Krankenhäusern,  AHV,  Flüchtlingshilfe und Arbeitslosenunterstützung wesentlich besser angebracht!"

Gruss

Richard

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 21 Minuten schrieb Phoenix 2.0:

Wir dürfen es Alex aber ned "zu leicht" machen, denn er ist - natürlich in positiver Hinsicht - mit allen Wassern gewaschen! 😜

 

Der Alex hätte damals mit einer Pferdekutsche die Leute transportiert und nicht mit einem A330-900. Wobei im Mittelalter der Begriff Entschleunigung noch nicht vorhanden war. 

 

 

Bearbeitet von LS-DUS
Geschrieben (bearbeitet)

Zumindest die Architektur und Kunst, Proportionslehre etc. muss im Mittelalter eine Hochblüte erlebt haben. Ebenso wurden mit Hilfe des bestehenden Wissens (Technik, Mechanik, geometrische Gesetze) Höchstleistungen vollbracht, welche die der Griechen übertrafen. Für Handwerker, Architekten und Kunstschaffende mag das vielleicht eine tolle Zeit gewesen sein. Also für Leute, die Wissen anwenden.

 

Aber für Wissensgenerierung, Wissenschaftler und Philosophen ist das Mittelalter einfach nicht gerade bekannt. Der Astrophysiker Ben Moore hat in seinem Buch extra dafür ein Kapitel gewidmet mit dem Titel "Geistige Finsternis: 146 v. Chr. bis 1600 n. Chr." (also Untergang Griechenlands bis zur Aufklärung).

Zitat

Auf den Niedergang des Weströmischen Reiches (ca. 476. n. Chr.) folgte eine lange Ära geistiger Finsternis, und in dieser Zeit gab es kaum Fortschritte von wissenschaftlichem oder mathematischem Wert.

 

Er begründet dies -nebst der Tatsache, dass es schlichtweg wenig verwendbares aus dieser Zeit gibt- mit dem Zielkonflikt, dass Wissenschaft und Aufklärung ein fundamentaler Widerspruch zum ganzen religiös begründeten Staats- und Machapparat darstellte. Ist ja nichts als logisch; die Erkenntnisse der Astronomie und Evolutionslehre lassen die Bibel wie ein Kinderbuch aussehen. Ist doch so!

 

Wie gesagt, ich (und Herr Moore) meine Wissenschaft. Ein Rundbogen, ein Kölner Dom, eine Buchdruckmaschine, ein Abwassersystem, eine Armbrust ist keine Wissenschaft, das ist Handwerkskunst bzw. Ingenieurwesen. Ist nicht dasselbe.

Geht man durch eine wissenslastige Bibliothek, fällt einem auf wie viele wissenschaftlich-philosophische Werke um die Zeit des antiken Griechenlands herum konzentrieren,  Seneca vielleicht noch, und dann ist lange Funkstille. Die nächsten bekannten Namen sind schon Kant, Gauss, Newton, Galilei, Kepler etc. und die sind dann schon wieder im 17. Jahrhundert.

 

Bearbeitet von Hotas
Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb Hotas:

 

 

Er begründet dies -nebst der Tatsache, dass es schlichtweg wenig verwendbares aus dieser Zeit gibt- mit dem Zielkonflikt, dass Wissenschaft und Aufklärung ein fundamentaler Widerspruch zum ganzen religiös begründeten Staats- und Machapparat darstellte. Ist ja nichts als logisch; die Erkenntnisse der Astronomie und Evolutionslehre lassen die Bibel wie ein Kinderbuch aussehen. Ist doch so!

 

 

 

Allerdings: Darwin und die Evolutionslehre werden von gewissen christlichen Kreisen immer noch abgelehnt. Die Lehren sollen in den USA, nach Einwand der sog. "Kreationisten", sogar aus den Schulbüchern gestrichen werden!

vor 30 Minuten schrieb Hotas:

 

 

Geht man durch eine wissenslastige Bibliothek, fällt einem auf wie viele wissenschaftlich-philosophische Werke um die Zeit des antiken Griechenlands herum konzentrieren,  Seneca vielleicht noch, und dann ist lange Funkstille. Die nächsten bekannten Namen sind schon Kant, Gauss, Newton, Galilei, Kepler etc. und die sind dann schon wieder im 17. Jahrhundert.

 

Und was ist mit Leonardo da Vinci (Geburtsjahr 1452)?

Den hast Du unterschlagen...😐

Gruss Richard

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb reverser:

Durchgeschnittene Flughafenzäune, Pistenbesetzungen, mit Farbe besprayte Biz Jets: Diese Exzesse scheinen sich gelegt zu haben. Jedenfalls habe ich schon eine ganze Weile nichts mehr davon gehört. Auch die sündhafte "Flug Scham" ist nicht mehr ganz so präsent. Alles Dinge aus dem "linken" Spektrum.

 

 

Weil es eben auch Straftaten sind die auch so verfolgt werden. Einige sind  deswegen im Gefängnis gelandet oder haben Geldstrafen erhalten.

 

Es hat auch nichts gebracht. Du kannst nur das Bewusstsein der Massen beeinflussen damit die beginnen ihr Verhalten zu ändern. Ich glaube inländische Flüge sind schon weniger geworden. Wobei das Image der Deutschen Bahn da wenig hilfreich ist.

 

Global gesehen wird sich der Flugverkehr in den nächsten 25 Jahren verdoppeln. Selbst wenn es täglich Naturkatastrophen zu vermelden gibt.

 

Wahrscheinlich wird es durch wirtschaftliche Faktoren, Verarmung von Industrieländern, Kriege, Flucht Bewegungen etc. eine Änderung des Verhaltens geben und der Konsum, auch Reisen, wird sich verringern.

 

Auch findet ein Ausverkauf statt. Wenn Venedig nur noch 10 Jahre existieren würde, dann möchte jeder vorher noch dahin fliegen.

 

Die Klimakleber fliegen lieber selber in den Urlaub, als sich irgendwo fest zu kleben. 

Geschrieben (bearbeitet)

Danke Ismar, das war kurz und bündig!

 

Als Musiker ist mir noch was eingefallen, was dem Mittelalter hoch anzurechnen ist:

Die Gregorianischen Choräle! Sie stellen in mehrerlei Hinsicht die Basis der modernen Musik dar - u.a. Notation, Mehrstimmigkeit und andere Aspekte. Dies wird auch in der allg. Musiktheorie so gesehen sowie unterrichtet; die Choräle sind quasi die Schwelle bis hin zur Entwicklung unserer zeitgenössischen Musik, etwa so wie die Sumerer die Schwelle zwischen Prähistorie und der modernen Auffassung von Geschichte sind, weil sie als erste Hochkultur u.a. mit Schrift gelten.

 

Beispiel: Nach dem Intro kommt die liturgische Litanei, oder wie man das nennen mag. Erst ab Minute 14:33 wird es dann wieder interessant. Aja, und früher sangen selbstredend Knabenseminaristen die hohen Stimmen, nicht Frauen... 😏

 

 

 

An den Chorälen wird jedoch gut ersichtlich, dass das, wofür die römisch-katholische Kirche bereit war zu investieren (Forschung, Ausbildung, Ressourcen etc.), eben prosperieren konnte/durfte, während hingegen so manch anderes - wie Ismar oben schreibt - von einer "geistigen Finsternis" ergriffen wurde und gewissermaßen über Jahrhunderte hinweg erstarrte.

 

Wie oben auch schon jemand schrieb, "versteckt" sich die Kirche seit jeher hinter Latein; einer Sprache, welche lange Zeit nur gebildeten Eliten zugänglich war und heute neben kirchlichen Lehren - und abseits von "Orchideen-Studien" - im Wesentlichen nur mehr Medizinern und Juristen etwas abverlangt.

Auch dies diente u.a. der Aufrechterhaltung der sozialen bzw. standesmäßigen Segregation und verstärkte die Etablierung einer Art gläsernen Decke, die jenem oftmals im Wege stand, die etwas zu verändern suchten. Letztlich steht heute das Gros der Akademikerschaft grübelnd vor kirchlichen Monumentalgebäuden oder einem ärztlichen Befund und fragt sich, was da geschrieben steht. 

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben (bearbeitet)
vor 39 Minuten schrieb reverser:

Und was ist mit Leonardo da Vinci (Geburtsjahr 1452)?

Den hast Du unterschlagen...😐

 

Auch wenn man das Ende des Mittelalters im Groben mit 1500 n. Chr. festmacht, in Italien eher mit 1400, so wird Leonardo d. V. - neben anderen Gründen, u.a. seinen Bezug zur Antike - eindeutig als Universalgenie der Renaissance geführt.

 

Er verdient es somit definitiv, erwähnt zu werden... 😉

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben (bearbeitet)

Die Kirche war und ist Opium für das Volk. Vor allem ging es darum die sehr schwierige Lebenssituation durch eine Hoffnung auf ein Paradies nach dem Tod erträglicher zu gestalten. Auch im Sinne einer Gerechtigkeit.

 

Durch die Wissenschaft, Bildung und Wohlstand hat der Glaube an der Kirche deutlich nachgelassen. Zumindest in den Ländern, wo der Glaube keine politische Macht mehr darstellt. 

 

 

Bearbeitet von LS-DUS
Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb reverser:

Ich weiss; wir sind ziemlich OT vom Gleis. Aber mit so einer Antwort hatte ich nicht gerechnet. "Null Wirkstoff": Das sind Placebos, eine ganz andere Kategorie - ein Phänomen für sich:  Haben mit Homöopathie nix zu tun, aber auch gar nichts!

 

Dann erkläre mir doch mal den Unterschied zwischen einem Placebo und einem Globuli oder einem anderen homöopathischen Medikament, welches mittels "Potenzierung" hergestellt worden ist. Aber ja, ist zu stark OT, daher kannst Du es auch sein lassen...

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb AnkH:

Dann erkläre mir doch mal den Unterschied zwischen einem Placebo und einem Globuli oder einem anderen homöopathischen Medikament, welches mittels "Potenzierung" hergestellt worden ist. Aber ja, ist zu stark OT, daher kannst Du es auch sein lassen...

meine persönliche Ansicht ist da nicht so trennscharf wie die Deine. 

Meine Begründung:

- Die Homöopatie mit ihren "Verdünnungs-Formeln" hinterlässt tatsächlich einen "Hokus-Pokus" Beigeschmack - aber deswegen das ganze ohne weitere seriös begegte Negativbefunde (vom Typ "es funktioniert tatsächlich bei keinem der Fälle" ) würde ich das Urteil so nicht fällen

- Die moderne Biotechnologie in den Labors nutzt genau so einen Multiplikationsfaktor (bei den SARS-COVID Tests war der Faktor auch in den Miliarden) um eine DNA einwandfrei nachzuweisen.

Die verschwindend geringen Mengen an zellulären Substanzen des Virus in der Probe wird "aufgebrochen" um danach mit einem thermischen Verfahren mittels Multiplikatorsubstanzen zu vervielfachen. Der Prozess wird 20 bis 40 mal wiederholt, wobei jedesemal stark vereinfacht gesagt die doppelte Menge an Genmaterial in der Probe vorhanden ist. Es handelt sich somit um einen Faktor von 2 hoch (n-1), und schon haben wir den Hokuspokus, an den wir alle glauben.

 

Zugegeben, Clonen ist nicht dasselbe wie Verdünnen. Aber es ist philosophisch gesehen be- denklich, im Einen Fall ein Verfahren ins lächerliche zu ziehen, das mit solchen Faktoren hantiert, und im Anderen Fall bei gleichen Verhältnissen zwischen Beweismaterial und geklonter Eiweiss-Substanz einen Verdächtigen zu verurteilen...

 

Cosy

Geschrieben

Das ist nur bedenklich, wenn man, sorry to say, aber so absolut keine Ahnung hat, wovon man spricht. Das Eine, was Du meinst, ist ein PCR Verfahren zur Amplifikation von kleinsten Mengen DNA oder RNA, die noch vorhanden SIND, das Andere ist eine Verdünnungsreihe, die schon rein rechnerisch zu einem Produkt führt, das kein einziges Molekül Wirkstoff mehr enthalten KANN und in vielen Fällen bei Tests auch nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Auf keine Art und Weise mit bekannten Testverfahren.

 

Aber ja, Deine Antwort zeigt einmal mehr schön, wie man mit keiner Ahnung eine Meinung haben kann und dann Dinge wie "ins Lächerliche ziehen", "philosophisch bedenklich" platziert. 

Geschrieben (bearbeitet)

Kurzer thematischer "Fremd-Einschub" in die m.E. an sich interessante Diskussion:

 

Ein Video, welches gut aufzeigt, wie das TESLA-"Marketing" funktioniert: Versprechen und groß herumtönen, und später dann weit weniger, als in den ersten Specs publiziert sowie für deutlich mehr Kohle delivern:

 

Ein aktueller CNBC-Beitrag:

 

 

 

Am Ende des Tages ist das halt ein Toy für SciFi- und "Doomsday-Fans" mit zu viel Kohle und zu viel Tagesfreizeit (man muss die Karre ständig abtrocknen und -putzen, sonst bildet sich Flugrost). Das Teil eignet sich aus meiner am besten als Endzeit-Film-Auto, mit einer Gatling Gun hinten drauf. Dafür wurde es geschaffen...

 

Gruß

Johannes

 

 

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb AnkH:

Das ist nur bedenklich, wenn man, sorry to say, aber so absolut keine Ahnung hat, wovon man spricht. Das Eine, was Du meinst, ist ein PCR Verfahren zur Amplifikation von kleinsten Mengen DNA oder RNA, die noch vorhanden SIND, das Andere ist eine Verdünnungsreihe, die schon rein rechnerisch zu einem Produkt führt, das kein einziges Molekül Wirkstoff mehr enthalten KANN und in vielen Fällen bei Tests auch nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Auf keine Art und Weise mit bekannten Testverfahren.

 

Aber ja, Deine Antwort zeigt einmal mehr schön, wie man mit keiner Ahnung eine Meinung haben kann und dann Dinge wie "ins Lächerliche ziehen", "philosophisch bedenklich" platziert. 

Ja, ich hab keine Ahnung von Labor- Biotechnologie, aber dafür hab ich längere Gespräche mit meiner Tochter geführt, die in einem Biotech-Labor (Forschung) als Biolaborantin arbeitet. Und PCR hab ich verstanden. Die Schilderung ist bewusst so gehalten. Mir ging es um den Kontrast zwischen reflexartiger Ablehnung versus ahnungsloser , ungefragter blinder Akzeptanz auf der andern Seite. Im Forschungsbereich seien PCR-Verfahren mit über 20..25 thermischen Zyklen (also Multiplikation über 1 Million = 2^20) verpönt oder gar verboten.  In der Covid - Zeit wurde - man staune weit darüber gearbeitet..). Platt gesagt von einer die es weiss: man findet , quasi immer was man sucht, es ist nur eine Frage der Zyklenzahl...

 

Cosy (wie gesagt, ein Ahnungsloser in diesem Thema)

Geschrieben

Da wird halt wieder munter gemischt, natürlich ist es toll, wenn das PCR nach 20 Zyklen ein verlässliches Resultat ausspuckt, aber die 30-40 Zyklen bei Covid können auch einfach von einem Unwissenden so verbreitet worden sein. Oder weisst Du gesichert durch Betrachten von Covid Resultaten, dass da bei 40 Zyklen ein positives Resultat geschlussfolgert wurde?

 

Und wie gesagt, wenn kein Template im Sample vorhanden (also keine Covid RNA), kannst Du das PCR auch 100000 Zyklen laufen lassen und wirst nichts finden, da nichts amplifiziert. Das ist wohl ein himmelweiter Unterschied zum «Potenzieren», wo man von einer bestimmten Ausgangsmenge runterverdünnt, bis schon rein rechnerisch nichts mehr da ist und dann noch behauptet, es sei in der Wirkung verstärkt...

 

Oder um das «Potenzieren» mal zu illustrieren: das wäre so, wie wenn Du behaupten würdest, dass ein Bier, 1000fach mit Wasser verdünnt, urplötzlich mit einem Schluck besoffen macht, weil der Alkohol potenziert wurde...

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn ich richtig verstanden habe, geht es bei den "Potenzen" in der Homöopathie nicht um die auf einer Waage messbare Menge eines Wirkstoffes, sondern um etwas gemeinhin schwerer Greifbares; ich nehme an es geht um eine Art "Information", die dann eher "feldmäßig" im Körper oder auch anderweitig wirkt, ähnlich wie bei der Bioresonanz, wo sich die Geister ja ebenfalls scheiden ("pfffft,... des isch au so e Chabis!").

 

Viele Zeitgenossen glauben somit nur, wovon sie glauben, etwas ganz bestimmt zu wissen. Aber sie wissen letztlich nur, was sie irgendwo mal gehört, gelernt und gelesen haben (also aus dritter Hand - meist von "Experten" im TV). Das ist heute vor allem das, was allem voran Politik und Medien verbreiten bzw. in Bildungssystemen als Bildungskanon festgelegt wird; bei uns hatten die Kriegsgewinner da viel mitzureden.

Und heute erleben wir ja nicht selten eine "Wissenschaft der Mietmäuler" sowie der Meinungs-Journaille, die mit Deutungshoheiten um sich schmeisst - oftmals Leute, die von Wissenschaft weit weniger Ahnung haben, als die Leser ihrer Ergüsse und die vor 30 Jahren mal einen Magister in Journalismus gemacht hatten.

 

Wie gesagt bin ich auch etwas skeptisch bei der Homöopathie, aber ich dämonisiere sie nicht gleich und kanzle jene, die sie nutzten, auch nicht gleich kollektiv als "dumme Idioten", oder was auch immer, ab. Aber das ist heute die Zeitqualität, da kann man nichts machen! Wir brauchen (leider) wahrscheinlich wirklich Bürgerkriege und Kriege, damit sich dieser Hass und diese intolerante Ignoranz "destruktiv" abbauen können, weil wenn man anderen in immer mehr Belangen ihre eigenen Entscheidungen und Meinungen nicht mehr läßt, ist der Ofen aus - das ist dann auch keine "Demokratie" mehr.

 

Aber jeder hat seinen "blinden Fleck" bzw. Sturschädel. Ich etwa meine, dass der Sozialismus für die Menschheit seit jeher genauso wenig zu Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden führt, so wie Quecksilber bei innerer und äußerer Anwendung ein Heilmittel ist, was man früher in der Medizin ja annahm. 🤣

 

Ich lernte letztlich in meinem (Aus)Bildungsweg, der auch über zwei technische Titel führte, dass dieses Zitat von Shakespeare nicht von irgendwo herkommt: 

 

Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio, von denen sich eure Schulweisheit nichts träumen lässt."

 

Mich beeindrucken deshalb Menschen wie Einstein und auch solche wie Heinz von Förster (der mit anderen zusammen ab Ende der 40er/Anfang der 50er die Kybernetik - ohne die wir hier nicht so kommunizieren könnten - und Systemtheorie "erfand" bzw. prägte); er spricht gewissermassen von einer inneren Kohärenz der Wissenschaften als eine Art System, welches auf Ableitungen basiert und in innerhalb welchem alles "richtig" sein kann.

Dennoch realisierte er, dass man im Laufe eines Lebens als Wissenschaftler bzw. Physiker den Punkt erreichen kann, wo man mit der sog. "Metaphysik" konfrontiert ist, die jedoch von irgendwelchen PM-lesenden "Küchentisch-Wissenschafts-Interessierten" reflexartig als "schwachsinniger Humbug", mit dem sich nur "spinnerte Gstudierte" befassen können, weil sie nichts arbeiten müssen, abgetan wird, u.a. weil man sich in seiner simplen Existenz halt nur an dem festhalten kann, was man vermittelt bekam, als man an der Schulbank oder still auf seinem Hintern hocken, oder während der Lehre neben dem Gesellen stehen und ihm dann die Brotzeit bei Migros kaufen musste (wobei ich kein Problem mit dem sog. "Hausverstand" habe. Heutige Studierende können tw. nicht mal mehr selbst eine Glühbirne wechseln..., no shit). Oder als Erwachsener dann in den Kommentarspalten der NZZ, ZEIT und des SPIEGELS seine "Wahrheit" über die "Realität" zusammenreimt...

 

Fazit: (Schul)Medizin : Komplementärmedizin (u.a. Homöopathie) könnte (!) sich also so verhalten, wie Physik : Metaphysik. Aber viele halten solche "über den Tellerrand-Gedanken-Experimente" gar nicht aus. "Dumm" sind dann sogleich "die Anderen", die nicht innerhalb des "Tellers" bleiben...😅

 

Also, wieder mal Heinz von Förster zur Erinnerung:

 

 

 

Gruß

Johannes

 

 

Bearbeitet von Phoenix 2.0
RS
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