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27.03.2022 | D-EBXX | Grumman AA-1B Trainer | Konstanz EDTZ | Absturz nach Start


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Kurz nach Start in Naturschutzgebiet abgestürzt:

https://aviation-safety.net/wikibase/276880

 

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Leistungsabfall, überzogen oder andere Ursache?

Beide Insassen schwerverletzt. Wünsche bestmögliche Genesung.

 

Stefan

 

Bearbeitet von teetwoten
  • 3 Jahre später...
Geschrieben

Der Untersuchungsbericht ist veröffentlicht worden. 
es war wohl eine Kombination von Überladen und zu wenig Erfahrung im Grenzbereich in Zusammenspiel mit ungünstiger Geländekonstellation. 
Bericht_22-0170-3X_AA-1B_Konstanz.pdf?__

Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

Aus dem Bericht, für den Fall, das es mal vom Netz genommen wird.

 

"Dass der Pilot die empfohlene Soft-Field Take-Off Technik angewendet hat, ist sehr
unwahrscheinlich. Die konsequente Anwendung des Verfahrens hätte sich in den Flugdaten wiedergespiegelt,

zumindest in einer längeren Startrollstrecke und einer damit einhergehenden höheren Abhebegeschwindigkeit"

(Geschwindigkeit im Bodeneffekt aufbauen, bevor man steigt)

 

"Es ist äußerst wahrscheinlich, dass der Pilot auf seinem Flugzeug im Bereich möglicher Grenzflugzustände keinen ausreichenden Trainingsstand hatte."

 

"Der Verkäufer gab außerdem an, dass er einen Fluglehrer für eine Mustereinweisung hätte organisieren können. Dieses Angebot habe der Käufer abgelehnt, mit dem Verweis, dass er den Flugzeugtyp kenne"

 

Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass das Flugzeug im Startsteigflug in eine unkontrollierte Fluglage geriet.


Zu dem Unfall hat eine Kombination von Faktoren beigetragen:
-unzureichende Kenntnis der realen MTOM
-Überschreitung der maximal zulässigen Abflugmasse (9%)
- unzureichende Kenntnis der Flugeigenschaften des Flugzeuges in Grenzflugzuständen
-mangelhafte Flugvorbereitung, insbesondere in Bezug auf die Startstreckenberechnung
-der Versuch, aus dem Bodeneffekt zu steigen, bevor eine ausreichende Steiggeschwindigkeit erreicht wurde
-Versäumnis, einen Startabbruch durchzuführen

 

RIP 
Grüße Frank 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Geschrieben

Die haben überlebt, nix RIP.

Frank Holly Lake
Geschrieben

Verbesset. Das Blut  in Abbildung 6 ist trotzdem nicht schön. Grüße Frank 

Geschrieben (bearbeitet)

Das ist doch wieder der klassische Abhebefehler, von dem man schon so oft gelesen hat:

 

Im Bodeneffekt den Knüppel nicht nachlassen, um parallel zum Boden Geschwindigkeit aufzubauen, stattdessen hinter der Leistungskurve ziehen, aus Angst vor den sich nähernden Baumkronen, ohne Verständnis dafür, dass bei hohem Abstellwinkel der parasitäre Widerstand so stark zunimmt, dass der Flieger nicht schneller werden kann und somit auch nicht deutlich mehr Auftrieb generieren kann.

 

Die Rückenwindkomponente mag eine höhere Groundspeed erzeugt haben und somit den subjektiven falschen Eindruck höherer Airspeed

 

Die Überladung und die hintere Schwerpunktlage haben dann dem bei diesem Modell bekannt "giftigen Abkippen" des Flügels dem Piloten in niedriger Höhe über Grund keine Zeit zur adäquaten Reaktion gelassen bzw. wurde womöglich gar mit reflexhaft mehr Querruder das Problem verschärft - Drehung in Rückenlage

 

Die Tatsache, dass der Pilot laut Bericht sich offensichtlich unzureichend mit den aerodynamischen Grenzzuständen dieses Musters beschäftigt hat, spricht außerdem dafür, dass die situational awareness nicht sonderlich stark ausgeprägt gewesen sein mag.

 

Alles in allem ein vermeidbarer Unfall.

 

 

Bearbeitet von Dierk
Geschrieben

"Alles in allem ein vermeidbarer Unfall."

Wenn ich das alles so lese war das einzige, was den Start "sicher" möglich gemacht hätte, deutlich weniger Zuladung. Ob eine perfekte Ausführung geholfen hätte sieht meiner Meinung nach doch recht ungewiss aus.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Dierk:

Im Bodeneffekt den Knüppel nicht nachlassen, um parallel zum Boden Geschwindigkeit aufzubauen, stattdessen hinter der Leistungskurve ziehen, aus Angst vor den sich nähernden Baumkronen,

Da gibts nur Eines: den Piloten schon als Flugschüler diesen gefährlichen Reflex austreiben. Das kann man besonders gut üben in Bex (LSGB): Der Start (RWY33) sollte so erfolgen, dass die Flugbahn in Sicherheitshöhe über den hohen Bäumen am Ende der Graspiste erfolgt, damit erziehlt man automatisch Vy oder gar darüber und kann falls notwendig auch Böenwirbel mit Reserve "verkraften"(verursacht durch die Bäume, weil man ja in deren Lee Rotation und initaler Steigflug beginnt).  AVBL RWY Lengt 550ft, Bäume 50ft hoch

 

Cosy

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