simones Geschrieben 20. Mai Geschrieben 20. Mai (bearbeitet) Am 16.5.2025 um 20:04 schrieb luke21cen: Hallo zusammen, gerne möchte ich diesen Thread noch einmal um den folgenden Beitrag ergänzen: https://pilotinstitute.com/is-flying-safer-than-driving/ Demnach ist die General Aviation in Form von privaten Flügen (also keine Flugschul-Flüge und keine Business-Flüge) 27x gefährlicher als Autofahren, gemessen an tödlichen Unfällen pro 1.000.000 Flugstunden/Autofahrstunden. Damit ist sie sogar gefährlicher als Motorradfahren. Die Zahlen gelten zwar für die USA, ich denke aber nicht, dass sich signifikante Unterschiede zu Europa / zur DACH-Region ergeben. Für die DACH-Region gibt es hierzu schlicht keine Zahlen oder Studien. Man mag nun zwar orakeln, dass in den USA ja alles hektischer zugehe und die Privatpiloten in Deutschland generell umsichtiger seien. Mich würde das aber nicht überzeugen, da die USA was die Privatfliegerei angeht weiter entwickelt sein dürften als wir hier in Europa. Ich bin gespannt auf eure Meinungen! Ich würde rein vom Gefühl behaupten, dass private Fliegerei in Kleinflugzeugen etwa den Faktor 10 übersteigt des Autofahrens, in nen tödlichen Unfall verwickelt zu werden. Ich würde aber auch unterschreiben, dass Skifahren 50 bis 200 mal tödlicher ist auf den Kilometer als der PKW. Beides ist, ein Hobby. Jeder kann das für sich selber entscheiden. Bedenke : Als Pilot bist Du dein eigener Chef. Du entscheidest was passieren wird. Beim Töff oder Ski sind es meist andere Idioten, die dein Leben beenden. Schlimmer noch, die dich in den Rollstuhl bringen. lg micha. Bearbeitet 20. Mai von simones Zitieren
E-A Geschrieben 21. Mai Geschrieben 21. Mai vor 13 Stunden schrieb simones: Beim Töff oder Ski sind es meist andere Idioten, die dein Leben beenden. Töff kann ich nicht beurteilen, aber beim Skifahren stimmt das definitiv nicht. Die meisten tödliche Unfälle passieren beim Freeriden und Skitouren, also ausserhalb gesicherte Skipisten. Meistens sind es selbstausgelöste Lawinen. Wer auf gesicherte Skipisten und Skirouten bleibt, ist relativ sicher unterwegs. Klar, ein knochen ist natürlich schnell mal gebrochen, aber daran stirbt man nicht grad. Normales Skifahren ist kein Risikosport. Und fliegen mit vernünftige Flugvorbereitung und Durchführung ist ebenso kein Risikobeschäftigung. Das Restrisiko mag höher als beim Autofahren sein, aber dennoch weiterhin gut vertretbar. Falls wir alle aus dem Himmel stürzen würden, hätten die Luftfahrtbehörden weltweit schon längst die Privatfliegerei ein Riegel vorgeschoben. Am 16.5.2025 um 20:04 schrieb luke21cen: Die Zahlen gelten zwar für die USA, ich denke aber nicht, dass sich signifikante Unterschiede zu Europa / zur DACH-Region ergeben. Wenn ich mir ein durchschnittliches Charterflugzeug in den USA anschaue, und in Europa, dann sind die Flugzeuge in Europa viel besser gewartet. In den USA habe ich schon in Cessnas und Pipers gesessen, die vielen bald gefühlt auseinander. Das ist bei uns nicht mal in ein "armen" Verein der Fall. Auch das Ausbildungsniveau von ein durchschnittlicher Privatpilot finde ich in Europa höher als auf der anderen Seite vom "Teich". Eine Flugausbildung ist in den USA fasst schon ein Massengeschäft, da gibt es neben sehr gute und professionelle Flugschulen auch viele schwarze Schafe. Die gibt es bei uns sicherlich auch, aber bedeutend weniger. Allerdings wird Autofahren in den USA auch gefährlicher sein als bei uns. Wenn man durchschnittliche Verkehrsunfallstatistiken glauben darf, gehört die USA zu den gefährlichsten Ländern zum Autofahren in der westlichen Welt. Die Schweiz, Skandinavien und Benelux gehören zu den sichersten Länder Weltweit. Zitieren
Hotas Geschrieben 21. Mai Geschrieben 21. Mai (bearbeitet) Nun, nach 25 Jahren Fliegerei bin ich demütiger geworden. Ich sage mit bestem Gewissen: Ja, Hobbyfliegerei ist 10x riskanter als Autofahren. Die Statistik beweist es ja!* Wenn man das mal akzeptiert hat und dazu steht, dann lebt es sich entspannter. Versuchts mal! Dann müsst ihr euch auch nicht jedes Jahr an Forentrollen abarbeiten mit mathematischen Statistik-Spielchen und Erklärungsstrategien. Und viel wichtiger: Wenn man sich dem Risiko bewusst ist und es nicht ständig kleinzureden versucht, lässt man seinem Kopf endlich zu an sich zu arbeiten um das Restrisiko nach aller Möglichkeit zu minimieren. *Klar ziehen ein paar ganz dumme Piloten (zu denen sich natürlich keiner zählt) die Statistik nach unten, aber bei der Auto-Statistik sind ja auch dumme dabei Bearbeitet 21. Mai von Hotas 1 Zitieren
Dierk Geschrieben 21. Mai Geschrieben 21. Mai (bearbeitet) Zitat the fatal accident rate continued to trend downward, lowering from 0.76 to 0.68 fatal accidents per 100,000 hours. New year, same mistakes - AOPA Mit einem tödlichen Crash ist demnach alle 147'058 Flugstunden zu rechnen (im statistischen Mittel). Fliegt die Maschine angenommene 120 kts/h im Mittel, so entspricht dies einer Strecke von 32'682'170 km. Risikovergleich ausgewählter Landverkehrsmittel - 2014-2023 | Diagram Eisenbahn 193,70 Mrd. Personen-km 1-mal Personenwagen 1,17 Mrd. Personen-km 166-mal Fahrrad (ohne E-Bike) 0,09 Mrd. Personen-km 2 088-mal Motorrad 0,04 Mrd. Personen-km 4 806-mal GA Flugzeug 1 mal alle 32'682'170 Personen-km 5926 mal Also leider noch etwas gefährlicher als Motorradfahren, trotzdem (wegen den wenigen Flugstunden) nur 5 Tote in der Zivilluftfahrt CH in 2023 gegenüber den fast zehnmal soviel (46 Tote ) Töfffahrern in 2022 Bearbeitet 21. Mai von Dierk 1 Zitieren
FalconJockey Geschrieben 21. Mai Geschrieben 21. Mai Risiko ist nicht gleich Unfall. Ja, es kann theoretisch jeden erwischen, aber bei der Fliegerei habe ich in der Regel nicht das Problem wie ein Motorradfahrer, der trotz Umsicht von einem depperten Autofahrer plattgefahren wird. In der GA gibt es halt Start und Landung als Risikozonen und wenn man ein gut gewartetes Flugzeug fliegt und sich gedanklich auf den Fall der Fälle vorbereitet, dann kann man so gut wie jeden Notfall sicher abarbeiten. Nicht vergessen: Wenn der Flugzeugmotor ausfällt gehört das Flugzeug der Versicherung, vergesst den Sachschaden. 2 Zitieren
Dierk Geschrieben 21. Mai Geschrieben 21. Mai (bearbeitet) vor 59 Minuten schrieb FalconJockey: Risiko ist nicht gleich Unfall. Ja, es kann theoretisch jeden erwischen, aber bei der Fliegerei habe ich in der Regel nicht das Problem wie ein Motorradfahrer, der trotz Umsicht von einem depperten Autofahrer plattgefahren wird. In der GA gibt es halt Start und Landung als Risikozonen und wenn man ein gut gewartetes Flugzeug fliegt und sich gedanklich auf den Fall der Fälle vorbereitet, dann kann man so gut wie jeden Notfall sicher abarbeiten. Nicht vergessen: Wenn der Flugzeugmotor ausfällt gehört das Flugzeug der Versicherung, vergesst den Sachschaden. Das Problem sind doch die Selbstunfälle, beim Motorradfahren vorhanden (aber wohl nicht die Hauptursache, oder eventuell bei Fahranfängern, habe da jetzt keine Statistik parat); in der GA jedoch stark überwiegend: Zitat Pilot error is the leading cause of GA accidents, accounting for 69% of all incidents, with loss of control in-flight being the most common and fatal defining event. aus dem Link weiter oben D.h. man hätte es besser wissen müssen. Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit, Situationsbewusstsein, Selbstüberschätzung usw. Nur so lassen sich Unfälle auch bei Berufspiloten wie "Propeller feathern beim Landeanflug, statt Flaps zu setzen" (YETI / Pokhara) oder die falsche Reihe von Kipphebeln schalten (SWIFTAIR / Vilnius) erklären. Wer rechnet mit so etwas? Niemand. Beim Autofahren gab es für mich bisher nur wenige Situationen, die Kiste stehen zu lassen: 1. Hochwasser 2. Schwerer Wintereinbruch, aber Sommerreifen sind montiert 3. Starker Hagel (Tennisballgrösse) 4. Müdigkeit. Beim Motorradfahren kommt noch Gewitter und Starkregen / Eis / Schnee hinzu. Beim Fliegen gibt's dann halt doch noch einiges mehr an Widrigkeiten. Bearbeitet 21. Mai von Dierk 1 Zitieren
cosy Geschrieben 28. Mai Geschrieben 28. Mai Am 20.5.2025 um 20:37 schrieb simones: Ich würde rein vom Gefühl behaupten, dass private Fliegerei in Kleinflugzeugen etwa den Faktor 10 übersteigt des Autofahrens, in nen tödlichen Unfall verwickelt zu werden. Ich würde aber auch unterschreiben, dass Skifahren 50 bis 200 mal tödlicher ist auf den Kilometer als der PKW. Beides ist, ein Hobby. Das mag subjektiv korrekt tönen, ist es aber nicht. Das Eine mit der Reisezeit aufwiegen, das Andere mit der Distanz ??? Es wäre sowieso richtig, die Distanzen als Referenzgrösse für die Unfallstatistik zu verwenden, denn schliesslich will man ja den Menschen von A nach B bringen- nicht das Metall und die darin gelagerten Kohlenwasserstoffe. Ein Spezialfall ist dann nur noch das Seigthseeing und die Trainingsflüge. Aber auch da kann man einfach die abgeflogene Strecke als Referenz nehmen (etwas änlich wie beim Autofahren oder Wander- e-Biken- da geht's auch nicht (nur) um den Zielort. Die Unfallhäufigkeitstatistiken lassen sich hinterher halt leider nicht in diesen Massstab pressen. Das wird ja im Verkehr auch nicht analysiert, ob da einer von Zürich nach Porto gefahren ist bis zum Unfall oder von Schwamendingen nach Hönggberg. Cosy Zitieren
simones Geschrieben 28. Mai Geschrieben 28. Mai (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb cosy: Das mag subjektiv korrekt tönen, ist es aber nicht. Das Eine mit der Reisezeit aufwiegen, das Andere mit der Distanz ??? Es wäre sowieso richtig, die Distanzen als Referenzgrösse für die Unfallstatistik zu verwenden, denn schliesslich will man ja den Menschen von A nach B bringen- nicht das Metall und die darin gelagerten Kohlenwasserstoffe. Ein Spezialfall ist dann nur noch das Seigthseeing und die Trainingsflüge. Aber auch da kann man einfach die abgeflogene Strecke als Referenz nehmen (etwas änlich wie beim Autofahren oder Wander- e-Biken- da geht's auch nicht (nur) um den Zielort. Die Unfallhäufigkeitstatistiken lassen sich hinterher halt leider nicht in diesen Massstab pressen. Das wird ja im Verkehr auch nicht analysiert, ob da einer von Zürich nach Porto gefahren ist bis zum Unfall oder von Schwamendingen nach Hönggberg. Cosy Richtig. Ob ich sechs Stunden Skifahre oder die gleiche Zeit im Auto verbringe, hat mit KM nix zu tun. Ich kann auch 2 Minuten auf der Leiter stehen zu hause , runterfallen + mir das Genick brechen. Fakt : Fahr ich als Privatpilot raus nach dem Winter und fliege, ist die Wahrscheinlichkeit weit aus grösser zu sterben, als von Montags bis Freitags im Berufsverkehr ums Leben zu kommen. Jeder ist seines Glückes Schmied. lg micha PS : von der „Distanz“ wäre die Erde mit dem Sonnensystem der perfekte Verkehrsträger. Legt die Erde mal eben 30 Km in der Sekunde um unseren Stern herum ab, sind Sonne um die Galaxie mal nette 220 Kilometer pro Sekunde. Also am bestem im Bett bleiben, da ist die Statisik am besten …. Und man hat ohne Risiko Strecke zurückgelegt …. lg micha Bearbeitet 28. Mai von simones Zitieren
moni_ Geschrieben 29. Mai Geschrieben 29. Mai Hallo Lieblingsthema "jeder ist seines Glückes Schmied": ich befasse mich gerne mit Berichten darüber, wie die Dinge aus dem Ruder liefen. Wenn man etwas neu anfängt, ist es nunmal interessant und auch wichtig, sich damit zu befassen, wie gefährlich es ist. Es geht dabei nur darum einen Aspekt zu beleuchten. Man wird diesen Aspekt im Laufe der Zeit ständig anders bewerten. Man fängt etwas ja nicht an, weil es gefährlich ist, sondern weil es Spass macht, weil man die Aussicht toll findet und man neue Fertigkeiten entwickeln will. Dabei neigt man dazu, Gefahren falsch einzuschätzen, sich gar nicht bewusst zu sein, was gefährlich ist. Wenn man Unfallberichte in der Fliegerei anschaut, sind es ja auch wirklich erfahrene, gute Piloten, denen Fehler passieren. Fehler sind menschlich. Wer erfahren ist in einem Gebiet, neigt zu Abkürzungen, da er ja weiss wie es läuft. Oder weil es immer gut ging. Zum Beispiel liest man dann vielleicht Checklisten nicht mehr gerne Punkt für Punkt ab. Als ich mit Flugstunden anfing, sagte uns ein Fluglehrer, wir sollen die Checkliste auswendig lernen. Anstatt die Wichtigkeit des Ablesens zu betonen, wurden wir durchgescheucht. Aber ja, ich sehe schon den Sinn davon, mit der Checkliste vorwärts zu machen! Weniger erfahrene Teammitglieder wagen es nicht, Kritik zu üben. Nicht aus Angst sondern aus Respekt oder auch aus dem Gefühl, dass man ja als Newbie nur fälscher liegen kann als der erfahrene Kollege. Niemand macht gern Fehler, dabei lernt man ja daraus. Es ist also eine Grenze, über die man sich immer mal wieder hinausbewegt. Und allermeistens geht ja alles gut. Wie oft denkt man "ging ja!". Man könnte also sagen, es sind nicht die Kilometer oder Stunden, sondern es geht nicht anders, als dass man permanent neu beurteilt. Man ist nie 100% ausgeschlafen, psychisch unbelastet, optimal gefüttert. Das Material ist auch nie 100% in Ordnung. Äussere Bedingungen kann man einschätzen, aber nie 100%. Alle Faktoren summieren sich. Die Erfahrung macht es aus, wie gut man die Dinge einschätzen kann. Und trotzdem ist es so, dass Anfänger dazu neigen aufmerksamer zu sein, keine Abkürzungen zu nehmen. Gleichzeitig weiss man weniger über das Potential von Gefahren. Beim Wildwasserpaddeln ist es beispielsweise so, dass die meisten tödlichen Unfälle nicht in besonders wildem Wasser passieren, sondern in relativ harmlosen Gewässern, wo sich mehr Anfänger hinwagen, die schlechter ausgerüstet sind und Sicherheitsmassnahmen nicht ergreifen. Diese Sicherheitsmassnahmen kommen einem so lächerlich vor als Anfänger. Eine Trillerpfeife dabei zu haben, auffälligere Farben an der Ausrüstung und Kleidung, die Schwimmweste tragen. Die Unart, verächtlich über Anfänger zu urteilen, die sich über Gefahren austauschen wollen, gibt es nicht nur in der Fliegerei. Beim paddeln gefährdet man vielleicht nur sich selber, der Arzt gefährdet nur den Patienten, aber in der Fliegerei hat man vielleicht Passagiere oder verunfallt in bewohntem Gebiet. Ebenso wie man sich über die Einschätzung von Gefahren austauschen können muss, muss es möglich sein, sich über Fehler auszutauschen, die man gemacht hat. Am besten öffentlich, damit andere sich Dingen bewusst werden können, die ihnen vielleicht gar nicht einfielen. Danke an alle, die diesen Austausch mitmachen, alle dummen Fragen versuchen ernsthaft zu beantworten und niemanden als Angsthasen belächeln und ihm raten, es sein zulassen Moni 1 1 Zitieren
cosy Geschrieben 1. Juni Geschrieben 1. Juni Am 29.5.2025 um 12:17 schrieb moni_: Dabei neigt man dazu, Gefahren falsch einzuschätzen, sich gar nicht bewusst zu sein, was gefährlich ist. Wie recht Du hast, Moni. Ich erinnere mich an ein kleines Büchlein "Wie man am besten mit Statistik lügt", da hat der Author systematisch untersucht, wie die Presse und auch gewisse Branchen geziehlt die Statistik benutzen, um ein völlig anderes "gefühltes" Ergebnis zu erziehlen beim Konsumenten. Wir sind Alle betroffen von unserer nicht neutralen Urteilungsfähigkeit. Ich denke da grad an die Kurse in Wahrscheinlichkeitsrechnung... "Wie kann man SICH nur so täuschen" hatte da der Professor manchmal gesagt.. Cosy Zitieren
cosy Geschrieben 1. Juni Geschrieben 1. Juni Zu den Daten, welche Dierk beigezogen hat, steht : Die Risiken wurden berechnet, indem für jedes der aufgeführten Verkehrsmittel die Anzahl der in der Schweiz tödlich verunfallten Fahrgäste bzw. Benutzerinnnen und Benutzer mit den in der Schweiz geleisteten Personenkilometern in Beziehung gesetzt wurde. Um den Einfluss kurzfristiger Schwankungen auf die Resultate zu minimieren, wurde ein Zeitraum von zehn Jahren betrachtet (2014 bis 2023). Datenstand: 29.10.2024 Man kann ein Risiko (eine Wahrscheinlichkeit für den Todesfall) auf eine Einzelperson beziehen und die Fahrt mit 1 bis n Todesfällen als ein Einzelereignis messen. Das ist die Betrachtung des individuellen Risikos. Die Landgebundenen Transportmittel werden offenbar auf die Distanz normiert. Das bedeutet, dass je weitere Strecken eine Person fährt, destomehr kumuliert er sein persönliches Risiko. Die andere Betrachtungsweise ist der Schaden eines Einzelereignis auf eine Gruppe von Einzelmenschen, also das summarische Todesfall-Risiko der Reisewilligen. Dies entspricht der Gewichtung des Einzelereignisses mit der Anzahl der Opfer. Das ist volkswirtschaftlich und sozial von grösserer Bedeutung. In dieser Art von Risikoabschätzung erhalten somit "seltene Einzelereignisse mit Gruppenhaftung" ein höheres Gewicht. Weiter könnte unterschieden werden nach Phase des Transportvorgangs. Beispiele: - Einparkieren und an der Ampel warten wird vermutlich weniger riskant sein als in Fahrt - stabilisierter Reiseflug oder Taxi zum Apron ist vermutlich weniger riskant als Start, Climb und Landung. Die Zeit-Länge einer Reise hat den gleichen Effekt wie die Strecke im Landverkehr. Die Reisenden akkumulieren quasi Risiko während der Reisedauer mit unterschiedlicher Gewichtung. Warten in der Halle auf den Linienflieger ist vermtutlich sehr risikoärmer als das ganze Berufsleben dauernd Zürich-Paris zu fliegen. Die Jahreszeit könnte auch einen Gewichtungsfaktor liefern, ich bin überzeugt dass die Statistik über "Motorradfahrer im Winter" schlechter ist als im Sommer. Die Region, wo der Unfall passiert ist auch ein 'underlying factor' : Passstrassen sind riskanter als ausgebaute Autobahnen. Da sind wir in den Sportflugzeugen sogar mit dabei : crossing the alps ist in 3 von 5 Fällen (Meteo) kein "Job zum dösen" im Vergleich zu einem gleich langen Flug in Deutschland oder dem flachen Frankreichteil. Cosy Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 2. Juni Geschrieben 2. Juni Am 1.6.2025 um 17:01 schrieb cosy: "Wie kann man SICH nur so täuschen" hatte da der Professor manchmal gesagt.. Tja... da gab es doch mal das Bild im Internet vom ersten Mann der ohne Rakete zum Mond geflogen ist. Wie schon erwähnt... Menschen haben manchmal Mühe ein spezifisches Risiko einzuschätzen. 1 Zitieren
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