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04.11.2025 | UPS | MD11 | N259UP | Louisville, Kentucky | Triebwerk+Pylon lösen sich während Start


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Geschrieben

Schon irgendwie tragisch, dass der Fakt, dass die Maschine ein Dreistrahler war, ein Faktor für den Unfall gewesen sein könnte. Ich möchte nicht darüber spekulieren, wie das bei einem Vierstrahler ausgegangen wäre (man denke an El Al Cargo in AMS), jedoch wäre es plausibel anzunehmen, dass es mit einem Zweistrahler möglicherweise glimpflicher gelaufen wäre, hätte man in gleicher Konstellation wahrscheinlich nur 50% des Schubs verloren und nicht 66%. Zumindest angenommen es war sonst kein großer Schaden an Trag- und Steuerflächen entstanden. Das war wirklich ein Worst-Case-Szenario für die Crew, die hatten wohl keinerlei Chance, nachdem Eng2 in Mitleidenschaft gezogen wurde.

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Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Niko:

Weiß jemand wie die EICAS Meldung ausschaut, wenn das ganze Triebwerk abreißt? Die Sensoren für Fire und co. sind ja entweder mit abgerissen oder erhalten einfach keine Signale.  Wie wird dies im Cockpit dargestellt? 

Beim QF32 Vorfall mit dem A380 in Singapur gab es damals um die 50 Meldungen, die gleichzeitig erschienen sind.

 

Grüsse Ernst

Urs Wildermuth
Geschrieben

Auf Twitter ein weiteres Dashcam Video von der anderen Seite. Man sieht klar die fehlende Engine aber auch das der Pitch massiv zunimmt vor dem Crash. 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb FalconJockey:

Sie konnten nicht ahnen, dass ihnen auch noch Triebwerk 2 Probleme bereiten würde und dann war es zu spät, um abzubrechen. Das ist eine der übelsten Situationen, in der man sich als Piloten wiederfinden kann. Abgesehen von Feuer und Rauch innerhalb der Kabine/Cockpit.

 

Erstens das und zweitens ist mehr als fraglich, dass sie überhaupt wussten, dass sich Nummer 1 physisch verabschiedet UND dabei (höchstwahrscheinlich) noch den Flügel beschädigt hat.

 

Bei EL AL 1862 hatten sie seinerzeit auch Feuerwarnung für die abgefallenen Engines aber KEINE Ahnung, dass beide Treiber physisch weg - und die Vorderkante der Tragfläche beschädigt - waren. Und diese Jungs damals in Amsterdam hatten relativ lange Zeit mit der Maschine gekämpft, im Steigflug, während die armen Kerle in der UPS MD-11F nur Sekunden(bruchteile) hatten, um sich ein Bild von der Situation zu machen.

 

Edit/Ergänzung: Bei diesem Zwischenfall hier hatten die Piloten zunächst auch nur eine "Loss of Power" Anzeige und Feuerwarnung. Erst durch einen Blick des F/O aus dem Fenster war den Piloten bewusst, dass sie zwei Triebwerke im wahrsten Sinn des Wortes verloren hatten.

 

LG
Patrick

Bearbeitet von HuPa
Geschrieben (bearbeitet)


Sachliche Analyse von bislang bekannten Infos

 

Bearbeitet von Swiss2259
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Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

Er hat das mit den Check Valves in dem Video erklärt.  Das TW 2 (in der Heckflosse) hat wohl viele Trümmerteile von abgerissen TW 1 eingesaugt.

Deshalb der Compressor Stall im TW 2 . Ob das nur ein Verschlucken war oder es ganz ausfiehl kann nur der 

Flugschreiber zeigen. 

 

Das das Feuer oberhalb der Tragfläche ist, hat was mit dem Underdruck beim abheben zu tun auf der Tragfläche. 

 

Beide Blackboxen sind stark verbrannt, aber wurden geborgen. 

 

Bis jetzt sind es 3 Piloten + 9 Leute am Boden tot  (12 Opfer) 

2 Weitere Menschen haben am Boden so schwere Verbennungen erlitten,

dass man ebenfalls mit dem schlimmsten rechnen muss. 

11 weitere Menschen haben schwere Verletzungen erlitten und werden im Krankenhaus behandelt. 

Grüße Frank 

 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Geschrieben

Was muss eigentlich bei einer Wartung an einem Triebwerk schief lauf, damit beim Start das Selbige abreisst oder abfällt?

Geschrieben (bearbeitet)

 

gelöscht

Bearbeitet von Dierk
Geschrieben (bearbeitet)

Mich wundert seit vielen Jahren, dass die Engine Mounts sowie die Attach Points der Gondel am Flügel bei offenbar vielen Typen nicht in dreifacher Ausführung (sind meiner Erinnerung nach Titan-Bolzen) realisiert sind. Zwei Punkte sind m.E. zu wenig, wenn einer bricht, kann es "vorbei" sein.

Es mutet m.E. also für einen Laien wie mich etwas eigenartig an, wenn doch so viele andere Dinge bei Airlinern dreifach-redundant sind. Geht wohl um die Kohle (schnellere Wartung mit zweimal zwei Befestigungen) und um Wahrscheinlichkeiten (Risiko-Mathematik)...

 

Diese modernen Umstände, dass man via Dashcams nun zunehmend retrospektiv multipel "hautnah" mitansehen kann/muss, was passiert ist, machen mich nachdenklich. Diese ganze Footage und dgl. erleichtern bzw. beschleunigen u.U. die Untersuchungen, dennoch bleibt eine Bedrückung nach dem Ansehen. Der Jeju-Crash und die Air India waren schon solche "Video-Crashs", wo sich die ganze Welt drübergestürzt hat.

Vor noch 25 Jahren bekam auch kein Normalbürger CVR-Audiospuren zu hören, außer vielleicht in speziellen Dokus (u.a. zu SR111), was bereits schlimm genug war. Heute kann man sich den oben erwähnten ElAl-Crash in voller Länge "reinziehen" und es gibt "Compilations" von "Pilots last words". Das geht mir persönlich zu weit; und ja, die ElAl-Sache habe ich mir vor Jahren auch mal angehört, diese "Compilations" hingegen klicke ich nicht an!

 

Man darf gespannt sein, warum sich Engine 1 gelöst hat. Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Diesmal wird man der MD-11 als eine Art fliegerisch "fordernde Lady" (u.a. LSAS gegen PIO) unter den Airlinern wohl eher keinen Vorwurf machen können...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben

So eine Dashcam oder auch eine kleine Überwachungskamera kosten mittlerweile deutlich unter 100€ und sind daher immer häufiger im Einsatz. In vielen Ländern aind Auto Dashcams mittlerweile sogar Standard (bei uns noch nicht). Mich würde nicht wundern wenn noch ein paar weitere Videos auftauchen in den nächsten Tagen, wenn jeder im Umkreis seine Kameraaufnahmen gecheckt hat. Letztlich reichen die bisherigen aber schon aus um erstmal alles zu wissen, was man derzeit wissen kann. 

Geschrieben (bearbeitet)
4 hours ago, Phoenix 2.0 said:

Mich wundert seit vielen Jahren, dass die Engine Mounts sowie die Attach Points der Gondel am Flügel bei offenbar vielen Typen nicht in dreifacher Ausführung (sind meiner Erinnerung nach Titan-Bolzen) realisiert sind. Zwei Punkte sind m.E. zu wenig, ...

Es sind hohle Bolzen (fuse pins). Das sind Sollbruchstellen, um bei Schäden an der Turbine Tragfläche und Holm zu schützen und den sich zerlegenden Treiber theoretisch / im besten Fall kontrolliert abreißen zu lassen, ohne die Flächentanks aufzubrechen. 

Für die 747 hier ausführlich beschrieben: https://www.faa.gov/sites/faa.gov/files/ElAl_Accident_report.pdf

Die Unwucht einer Turbine, die sich bei Vollschub zerlegt, ist brutal. Mit gigantischen Kräften.

Gruß

Albrecht

Bearbeitet von spornrad
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Geschrieben
4 hours ago, Baeriken said:

Was muss eigentlich bei einer Wartung an einem Triebwerk schief lauf, damit beim Start das Selbige abreisst oder abfällt?

Dramatisch wenig um es plakativ zu sagen. Die Pylonen übertragen 30.000PS an die Tragfläche. Wie alles am Flieger müssen sie leicht bleiben sonst kommt der Flieger nicht weit. Solche technischen Wunderwerke haben ganz genaue Spezifikationen wie mit ihnen umgegangen werden muss. Es genügt schon ein geringe Abweichung. Es hat schon einen Grund warum ein B1 Wart eine längere Lernzeit braucht als ein Flugkapitän.

 

Wolfgang 

Geschrieben (bearbeitet)

Guten Morgen,

ja, dashcam Videos des Ereignisses gibt es ohne Ende.

Eines zeigt, wie die Maschine eine Stromleitung touchiert und es erkennbar zu einem Kurzschluss kommt.

Wobei man "Dank" AI bald nicht mehr sicher sagen kann, was echt ist, und was nicht.

 

 

Bearbeitet von flowi
Ergänzung Video Link.
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb flowi:

ja, dashcam Videos des Ereignisses gibt es ohne Ende.

Eines zeigt, wie die Maschine eine Stromleitung touchiert und es erkennbar zu einem Kurzschluss kommt.

 

Das hatte Urs bereits 9 Postings weiter oben gepostet. Es kursiert nach so etwas mittlerweile so viel Zeug, dass niemand mehr genauer schaut, was bereits gepostet wurde.

 

Ja, bald wird die A.I. Dinge "zaubern", die viele nicht mehr als Fake erkennen. Auf YouTube gibt es schon Puppy+Baby-Videos, wo die Leute dahinschmelzen und ned checken, dass es generiert ist.

 

Gruß

Johannes

Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

gelöscht 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

@Frank: Ich denke, das Durchschnittsalter hier im FF ist "derart" hoch, dass wir das Thema alle selbst bewusst und interessiert über die Jahrzehnte mitverfolgt haben. Leider so gut wie keine Youngsters hier, die das noch nicht kennen dürften... 😜

 

Ich habe das erstmals in "Klipp & Klar - 100 x Luftverkehr" anno 1986 gelesen, wo das Thema im Rahmen der Vorstellung des A300 erläutert wurde.

 

Danke dennoch für Deine Zusammenfassung!

 

Ich denke, dass die in diesem Fall unglaubliches "Pech" hatten. Die Verkettung dieser mehrerer unglücklicher Umstände dürfte schon sehr außergewöhnlich sein.

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Frank Holly Lake
Geschrieben

Die Recorder werden gerade ausgelesen 

 

Geschrieben
  • Laut NTSB-Briefing verlief der Start normal bis zur 37. Sekunde, als offenbar ein Feueralarm zu hören war. Dieser verblieb aktiv bis zum Ende der Aufnahme 25 Sekunden später
  • Weiterhin hat sich der Pylon (Triebwerkshalterung) zusammen mit dem Triebwerk vom Flügel gelöst. Er hat sich später, vielleicht beim Aufschlag der Einheit vom Triebwerk gelöst
  • Juan Browne fiel weiterhin auf Fotos auf, dass die Beschädigungen am Triebwerk sehr ähnlich wie das Schadensbild der American Airlines 767 vor ein paar Jahren aussah, bei der sich während des Startlaufs ein Teil der Turbine (heissester Teil des Triebwerks) zerlegt hat, was wiederum zu einem "uncontained engine failure" geführt hatte. Zum Glück geschah dies früh genug, um den Startlauf sicher abzubrechen
  • Sowohl die MD11, als auch diese Boeing 767, hatten CF6-Triebwerke verbaut.

 

 

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cloudcruiser228
Geschrieben

Ein Drohnenflug über die Schneise der Verwüstung.

 

 

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Frank Holly Lake
Geschrieben

Es ist ein Wunder dass da nicht noch mehr Leute ums Leben kamen. Ein Gebäude dort ist nicht mehr vorhanden.

 

Derzeit sind 68 MD 11 zugelassen, 57 aktiv, alle Frachter.

UPS       aktiv  25          Fed Ex   aktiv 28     Western Global Airlines  4 aktiv  

 

Es ist nicht normal, das sich ein Pylon samt Triebwerk vom Flügel löst.

Warum führt eine  Triebwerksexplosion zum lösen des Pylons? 

 

Was denken die Piloten, die dieses Muster fliegen müssen oder sollen?  

 

Sollten die wieder kommen,  dann, wie bei der Concorde, nicht mehr lange. 

Letzte Auslieferung war 2001,  2031 werden sicher alle MD 11

wegen der auslaufenden Herstellerhaftung aussorteirt werden.

Ich denke, nun sogar sehr viel früher. 

Erleben wir hier das Ende der MD11?

 

Grüße Frank 

PS Ein Nachfolger (MD 12) gab es nicht. Geplant als reiner 2 Stahler. Da MD aber von Boeing gekauft wurde, 

und man mit der B777 so ein Flugzeug im Sortiment hatte, wurde der Stecker gezogen.   

Geschrieben (bearbeitet)
8 hours ago, FalconJockey said:
  • Laut NTSB-Briefing verlief der Start normal bis zur 37. Sekunde, als offenbar ein Feueralarm zu hören war. Dieser verblieb aktiv bis zum Ende der Aufnahme 25 Sekunden später
  • Weiterhin hat sich der Pylon (Triebwerkshalterung) zusammen mit dem Triebwerk vom Flügel gelöst. Er hat sich später, vielleicht beim Aufschlag der Einheit vom Triebwerk gelöst
  • Juan Browne fiel weiterhin auf Fotos auf, dass die Beschädigungen am Triebwerk sehr ähnlich wie das Schadensbild der American Airlines 767 vor ein paar Jahren aussah, bei der sich während des Startlaufs ein Teil der Turbine (heissester Teil des Triebwerks) zerlegt hat, was wiederum zu einem "uncontained engine failure" geführt hatte. Zum Glück geschah dies früh genug, um den Startlauf sicher abzubrechen
  • Sowohl die MD11, als auch diese Boeing 767, hatten CF6-Triebwerke verbaut...

 

Bei 7:40 sagt Juan nochmal, dass eigentlich die Engine / Pylon Attach Points als Sollbruchstelle designed sind. Der Abriss des Pylons von der Fläche weist deshalb auf ein unkontrolliertes, unvorhergesehenes Schadensbild hin. Möglicherweise ein weiterer Hinweis auf explosive Selbstzerlegung der Hot-Section. Deshalb suchen die auch mit Metalldetektoren nach weiteren Teilen, bei der AA lag ein Teil des Turbinenrads einen knappen Kilometer weit weg auf einem Hallenboden, nachdem es das Dach durchschlagen hatte.

Die Crew kann einem wirklich nur leid tun, die hatten nicht die Spur einer Chance. RIP

 

Aus dem NTSB Report 2016 AA, gleicher Triebwerkstyp, Teile Turbinenrad:

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Bearbeitet von spornrad
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Frank Holly Lake:

Es ist nicht normal, das sich ein Pylon samt Triebwerk vom Flügel löst.

Warum führt eine  Triebwerksexplosion zum lösen des Pylons? 

 

Was denken die Piloten, die dieses Muster fliegen müssen oder sollen?  

 

Sollten die wieder kommen,  dann, wie bei der Concorde, nicht mehr lange. 

Letzte Auslieferung war 2001,  2031 werden sicher alle MD 11

wegen der auslaufenden Herstellerhaftung aussorteirt werden.

Ich denke, nun sogar sehr viel früher. 

Erleben wir hier das Ende der MD11?

 

Warum sollte das passieren? Die Maschinen werden aus wirtschaftlichen Gründen abgestellt, nicht wegen sowas. Würde ein systematischer Fehler vorliegen, hätte es solche Zerleger schon vorher gegeben. Sieht mir eher nach Wartungsfehler aus und dafür können McDonnell Douglas und die MD11-Reihe nichts.

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