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Frage zu Anschnallpflicht im israelischen Luftraum


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Geschrieben

Guten Morgen, 

 

 

ich bin vor kurzem mit der Lufthansa von Frankfurt nach Riad geflogen und die Route führte auch über israelischen Luftraum. Als wir im östlichen Mittelmeerraum waren, hat der Kapitän darauf hingewiesen das man in Kürze über israelischen Luftraum fliegt und dort "besondere Sicherheitsvorkehrungen gelten". Es bestand dann eine Anschnallpflicht, bis der Luftraum wieder verlassen wurde. Natürlich kennt jeder der die Nachrichten im Nahen Osten verfolgt, die fragile Sicherheitslage dort. Aber bei Raketen, die dort eventuell im Luftraum fliegen wäre ein schnelles Ausweichmanöver eines Passagierflugzeuges doch ziemlich unwahrscheinlich? Andererseits kann ich mir nicht erklären, was sonst der Grund der Anschnallpflicht sein soll. 

Zurück sind wir dann über den Irak geflogen, dort gab es keine Pflicht angeschnallt zu sein, obwohl der Irak ja auch nicht grade zu den stabilen Regionen gehört. Weiß jemand die Hintergründe zur Situation im israelischen Luftraum? Falls dies aus Sicherheitsgründen hier nicht thematisiert werden soll, hätte ich dafür natürlich auch Verständnis. Die Lufthansa Crew hat ja auch nicht wirklich detaillierte Hintergründe genannt. 

 

Viele Grüße Christian 

Geschrieben (bearbeitet)

Das liegt an generellen israelischen Sicherheitsbestimmungen und hat nichts mit der momentanen Lage zu tun. 

Oder um es mit den typischen Worten der USA zu sagen: „It‘s the law!“

 

Gruß Alex

Bearbeitet von Alexh
Geschrieben

Auch im Luftraum der USA scheinen die Sicherheitsbestimmungen ja etwas anders zu sein, z.B. Rudelbildung vor dem WC.

 

Auch mit einem Kleinkind auf dem Arm herumlaufen um es zum Schlafen zu bringen, wurde neulich nicht geduldet... So schrie es am Platz halt einfach länger 🥴

Geschrieben

Das ist halt die Sicherheitshysterie seit 9/11 & Co.. Also ob DAS wirklich etwas bringen würde - so wie die "Messerverbote" in einigen Städten Deutschlands.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Alexh:

Das liegt an generellen israelischen Sicherheitsbestimmungen und hat nichts mit der momentanen Lage zu tun. 

Oder um es mit den typischen Worten der USA zu sagen: „It‘s the law!“

 

Gruß Alex

Danke für deine Rückmeldung, dann bleibt der Zweck des Anschnallgebots wohl ein Geheimnis der zuständigen israelischen Luftfahrtbehörde. Ich hatte halt gedacht, dass die Anweisung mit dem kürzlichen Konflikt zwischen Israel und dem Iran zu tun hatte, obwohl Konflikt im Nahen Osten ja eher der Dauerzustand ist....

 

Grüße Christian

Bearbeitet von Chris1984
Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Chris1984:

Ich hatte halt gedacht, dass die Anweisung mit dem kürzlichen Konflikt zwischen Israel und dem Iran zu tun hatte

 

Nein, das ist vollkommen unabhängig und galt auch davor schon. Israel ist in Sachen Luftsicherheit historisch bedingt anders unterwegs als der Rest der Welt, auch bei Kontrollen an Flughäfen, Einsatz von Luftpolizisten und teilweise sogar Raketenabwehrsystemen in Passagierflugzeugen.

 

Gruß Alex

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Chris1984:

dann bleibt der Zweck des Anschnallgebots wohl ein Geheimnis der zuständigen israelischen Luftfahrtbehörde

Wohl, damit sich niemand auf einer Toilette aufhalten und dort versteckte Sprengkörper aktiviert oder versuchen kann, ins Cockpit einzudringen.

Geschrieben

Hallo Christian,

 

das AIP für Israel ist tatsächlich öffentlich zugänglich:
https://e-aip.azurefd.net/2025-10-02-AIRAC/html/index.html

 

Dort sollten grundsätzlich alle relevanten Bestimmungen zum Einflug, Überflug und zur Landung beschrieben sein. Allerdings beziehen sich viele der sicherheitsrelevanten Punkte, insbesondere die speziellen Vorgaben für ausländische Operatoren , auf bilaterale Luftverkehrsabkommen sowie staatliche Sicherheitsvereinbarungen, die nicht vollständig im AIP selbst stehen.

Das bedeutet:
Die detaillierten operativen und sicherheitsspezifischen Anforderungen können je nach Staat, Registrierung und Abkommen abweichen und sind in den zugehörigen bilateralen Agreements geregelt (und das ist confidential).

Geschrieben

Wenn wir mit unseren Businessjets (=non-scheduled air transport), muss die Firma Stunden, Tage und teilweise Wochen vorher (Überflug) eine Einfluggenehmigung für den israelischen Luftraum beantragen. Mindestens x Stunden vor Abflug nach Israel muss sich der PIC dann noch auf einer speziellen Website der israelischen Sicherheitsbehörden authentifizieren und diverse Passwörter definieren. Danach muss man der PIC persönlich vor dem Abflug beim Verteidigungsministerium anrufen und unter Verwendung der Passwörter und weiterer vertraulicher Informationen eine Abfluggenehmigung einholen. Schliesslich muss dann etwa 30 Minuten vor Erreichen des israelischen Luftraums auf einer gesonderten Frequenz abermals reingerufen und per Transpondercode und Passwörter die endgültige Einfluggenehmigung eingeholt werden.

 

Unsere Kollegen von der Airline können gerne ergänzen wie es für sie abläuft, wenn es mal wieder nach Tel Aviv geht.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb FalconJockey:

Unsere Kollegen von der Airline können gerne ergänzen wie es für sie abläuft, wenn es mal wieder nach Tel Aviv geht.

 

Bei uns mit Flugplan im Liniendienst ist das einfacher. Wir benötigen pilotenseitig lediglich die vorgängige Einfluggenehmigung von Air Defense einige Minuten vor dem Einflug in den Luftraum. Dazu eben die Prozedur mit den Anschnallzeichen.

Ob Dispatch etwas besonderes zu beachten hat, weiß ich garnicht. 

 

Gruß Alex

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Alexh:

.....

Ob Dispatch etwas besonderes zu beachten hat, weiß ich garnicht. 

 

Gruß Alex

Hi Alex,

 

Ja, da gibt es noch ein paar technische Rahmenbedingungen welche das Flugzeug erfüllen muss, das geht in Richtung ELT und Cockpittür. Hier sind die nationalen Richtlinien in Israel restriktiver als die MEL welche einen Einflug verhindern können.

Bearbeitet von Tigerstift1
Typo
Geschrieben

Können eigentlich El Al Maschinen mittlerweile auf Europäischen Flughafen ganz normal an den Fingerdocks andocken? Ich habe in Erinnerung, dass die Flieger jeweils ziemlich weit ausserhalb, "ausser Reichweite", geparkt werden mussten.

 

Gruss Richard

Geschrieben

In Frankfurt bin ich bisher immer am Finger eingestiegen. Allerdings erst nach abermaliger Sicherheitskontrolle vor dem Boarding. Da ich da meist in Uniform mit einem one-way ticket unterwegs bin, werde ich da immer ordentlich auseinandergenommen - sowohl mein Handgepäck (ich check nie einen Koffer ein) als auch ich kriege die unmöglichsten Fragen gestellt. Fliege ich dieselbe Strecke mit Lufthansa, gibt es keine solche Vorzugsbehandlung 😄

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Alexh:

Wir benötigen pilotenseitig lediglich die vorgängige Einfluggenehmigung von Air Defense einige Minuten vor dem Einflug in den Luftraum.

Okay, aber ich braucht dafür kein Passwort, sondern nur einen Transpondercode, oder?

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb FalconJockey:

Okay, aber ich braucht dafür kein Passwort, sondern nur einen Transpondercode, oder?

 

Nee, kein Passwort. Nur ein kurzer Aufruf für eine positive Identifikation und Entry-Clearence der Air defense.

Geschrieben

Wenn man an den Aufwand denkt (auch wenn der im Linienverkehr laut den Aussagen hier wohl etwas geringer ist als in der allgemeinen Luftfahrt) würde es sich ja bei der von mir geflogenen Strecke Frankfurt - Riad wohl für die Lufthansa anbieten israelischen Luftraum möglichst zu meiden. Ich hatte die Tage vorher auf Flightradar24 geschaut,  da wurde meist über Ägypten und Jordanien in den saudischen Luftraum eingeflogen. Da spielen aber natürlich auch wieder viele Faktoren mit rein, an welchem Tag welche Route geflogen wird. 

 

 

Aber ich habe hier wieder interessante Infos erhalten, dafür mag ich dieses Forum!

 

VG Christian 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Chris1984:

würde es sich ja bei der von mir geflogenen Strecke Frankfurt - Riad wohl für die Lufthansa anbieten israelischen Luftraum möglichst zu meiden.

Das spart halt Flugzeit und somit viel Geld!

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