Zum Inhalt springen

24.10.2020 | HB-EEX | Jodel DR 250-160 | Gimel VD | Flugzeug auf Acker abgestürzt


Sfera72

Empfohlene Beiträge

Das Kleinflugzeug startete gegen 1020 in Prangins und stürzte bei Gimel VD auf einen Acker, wie Zeigen berichten. Der 80-jährige Pilot aus Genf kam dabei leider ums Leben. Es wurde eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft eingeleitet.

 

https://www.20min.ch/story/kleinflugzeug-stuerzt-auf-feld-ab-pilot-tot-208317459631

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

aus: https://www.lacote.ch/articles/regions/vaud/crash-a-gimel-l-avion-est-passe-10-metres-au-dessus-de-notre-maison-995870

 

«On l’a vu survoler le village. Et tout d’un coup, il est tombé, à pic. Il y a eu un gros bruit et puis, plus rien.» Ce témoin, habitant d’une ferme voisine du crash avait l’habitude de voir le petit avion de tourisme voltiger au-dessus de la région de Gimel.  

 

 

Auf Deutsch ungefähr: "Man hat ihn gesehen das Dorf überfliegen. Und plötzlich ist er steil nach unten abgestürzt. Es gab einen grossen Lärm  und dann nichts mehr." Dieser Zeuge, welcher ein Bauernhaus neben er Absturzstelle bewohnt, habe das kleine Touristikflugzeug schon oft gesehen beim Figuren-Fliegen über der Region von Gimel.

 

«Il est passé une dizaine de mètres au-dessus de notre maison, témoigne un habitant de Saint-Oyens sur Facebook. Visiblement le moteur avait des ratés et nous avons entendu un gros boum. Nous avons tout de suite appelé les secours.»

 

Auf Deutsch ungefähr: "Er sei ungefähr zehn Meter über unser Haus geflogen" bezeugt ein Bewohner von Saint-Oyens auf Facebook. "Offensichtlich hatte der Motor Aussetzer und wir haben einen grossen Lärm gehört. Wir haben sofort die Rettungsdienste gerufen."

 

Zeugenaussagen von Laien sind stets mit Vorsicht zu geniessen.

1) Was könnte der erste mit "voltige" gemeint haben? Vielleicht Chandelles (vgl lazy eight), welche mit den meisten Flugzeugen problemlos geflogen werden können.

2) Die Motoraussetzer des zweiten Zeugen dürften dann schon authentischer sein. Wenn er jedoch wegen Motorproblemen eine Notlandung versuchte, so wäre der Zerstörungsgrad dann doch beträchtlich, selbst wenn es ein Heckradflugzeug in einem weichen Acker überschlagen dürfte!

 

Stefan

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • ueberflieger90 änderte den Titel in 24.10.2020 | HB-EEX | Jodel DR 250-160 | Gimel VD | Flugzeug auf Acker abgestürzt

"voltiger" bedeutet in diesem Zusammenhang "umherfliegen".

Der Ausdruck "faire de la voltige" ("Kunstlug machen") ist wohl nicht gemeint, sont hätte der Zeuge das auch so gesagt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 5 Wochen später...

Auch kein schlechter Abgang für einen 89 Jährigen. Damit hat er Alzheimer und COVID-19 ein Schnippchen geschlagen.

 

R.I.P.

 

Gruß

Manfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und was für ein 89 jähriger!

Claude Reymond war Physiker, hatte seine Firma an die Angestellten verkauft, und ist dann mehrfach mit seiner Cessna um die Welt geflogen. Er hat als fliegender Nomade das Leben in allen Zügen genossen und hatte über 5000 h, als Privatpilot!

Zuletzt war er mit Covid im Hospital, und hatte es gerade überstanden. Aber er wollte wohl auf keinen Fall jemals seinen Kindern zur Last fallen, und hat wahrscheinlich im Krankenhaus zuviel leidende alte Covidpatienten gesehen (vermuten seine Kinder).

Er hat sein Ende mit dem Flieger auf dem Berg gesucht, wo er als kleiner Junge rumgerannt ist.

RIP

 

Gruss

Albrecht

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei allem Respekt vor seiner Entscheidung habe ich doch ein paar Vorbehalte, wie:

Was ist mit seinen Mitbesitzern der Jodel, deren Flugzeug nicht mehr da ist?

Wie kann man ein Flugzeug opfern, welches nichts dafür kann und für dessen fortwährende Flugtüchtigkeit über Jahre unzählige Arbeitsstunden aufgewendet werden mussten?

 

Stefan

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da stellt sich die Frage, in welcher psychischen Verfassung der Pilot war, dass er sowas tut. Gerade erst aus dem Spital entlassen nach einer Covid Erkrankung tut er sowas. Auch nicht eine tolle Art, den Ärzten, die sein Leben gerettet haben, zu danken.

 

Solche Taten sind im Endeffekt sehr egoistisch gedacht und hinterlassen bei den Angehörigen, Mitbesitzern der Jodel und Arbeitskollegen oft tiefe Wunden. Es sind selten die, die gehen die am meisten leiden, es sind immer die, die zurückbleiben.

 

 

 

 

  • Gefällt mir 2
  • Danke 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Ueli Zwingli:

Dignitas oder Exit hätten das billiger und sauberer durchgeführt. Aber halt weniger spektakulär. 🤨

Warum sollte er?

Gönne ihn doch das letzte Vergnügen.

 

Manfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Urs Wildermuth:

Da stellt sich die Frage, in welcher psychischen Verfassung der Pilot war, dass er sowas tut. Gerade erst aus dem Spital entlassen nach einer Covid Erkrankung tut er sowas. Auch nicht eine tolle Art, den Ärzten, die sein Leben gerettet haben, zu danken.

 

Solche Taten sind im Endeffekt sehr egoistisch gedacht und hinterlassen bei den Angehörigen, Mitbesitzern der Jodel und Arbeitskollegen oft tiefe Wunden. Es sind selten die, die gehen die am meisten leiden, es sind immer die, die zurückbleiben.

 

 

 

 

 

Sorry, aber diese Art von "Egoismus" ist vielleicht die einzige, die jedem Menschen uneingeschränkt zusteht: die Verfügung über sein eigenes Leben. Das gehört niemanden anderen.

Daß er nach COVID-19 aus dem Krankenhaus entlassen wurde, heisst ja nur, daß das Virus verschwunden,  aber nicht, daß er gesund war. die REHA-Kliniken sind voll von "genesenen" Corona-Patienten, die gerade den Weg vom Bett zur Toilette alleine schaffen, und davon total erschöpft sind. Kein Mensch kann heute sagen, wie langfristig solche Folgeschäden anhalten, und ob sie überhaupt vollständig therapierbar sind.  Ein Zwanzigjähriger mag diesen Kampf aufnehmen, aber ein fast 90-jähriger? Der weiß, daß es nur mehr schlechter werden kann, bis zur Erlösung.

 

Gruß

Manfred

 

 

Bearbeitet von DaMane
  • Gefällt mir 1
  • Danke 4
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb teetwoten:

Bei allem Respekt vor seiner Entscheidung habe ich doch ein paar Vorbehalte, wie:

Was ist mit seinen Mitbesitzern der Jodel, deren Flugzeug nicht mehr da ist?

Wie kann man ein Flugzeug opfern, welches nichts dafür kann und für dessen fortwährende Flugtüchtigkeit über Jahre unzählige Arbeitsstunden aufgewendet werden mussten?

 

Stefan

 

 

Stefan, Du scheinst ja ein sehr unsentimentaler Mensch zu sein (im Hinblick auf Menschen). Ich weiß, daß es Menschen gibt, die fest davon überzeugt sind, daß auch Dinge eine Seele haben. Flugzeuge, besondere Autos und alte Motorräder sowieso.

Aber ich gehe auch davon aus, daß der Verstorbene alle seine Rechnungen bezahlt hat, und niemanden etwas schuldig geblieben ist.

 

Beste Grüße

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 26 Minuten schrieb DaMane:

die Verfügung über sein eigenes Leben. Das gehört niemanden anderen.

Das ist wohl richtig. Das Flugzeug hingegen gehörte noch anderen Leuten die daran gearbeitet haben und es auch nicht so toll finden, nun nur noch einen Trümmerhaufen zu besitzen, ebenso die Unfallstelle und die Leute, die dann diese aufräumen mussten hätten sicher auch ohne diese Art von Selbstverwirklichung auskommen können.

 

Wenn der sich schon so verabschieden muss, gibt es doch sicher Wege die weniger Leute mit hineinziehen. Dennoch sind Suizide für die Angehörigen immer sehr schwer zu ertragen, egal aus welchen Motiven und mit welchen Mitteln.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn du fast 90 bist, ist dein Abgang für keinen deiner Angehörigen eine Überraschung mehr. Wenn du in dem Alter Covid erwischst, hast du dich selbst und haben alle anderen dich schon so gut wie abgeschrieben.

Und im Hospitalbett mit Schläuchen und Besuchsverbot war eben nicht sein Ding. So wollte er nicht gehen. Er war schliesslich Physiker, nicht Chemiker...

 

Deine Leiche muss immer wer wegräumen, im Bett oder auf der Wiese. Und so ein Jodlschrott ist doch beinah schon öko 🙂 Die Kinder waren in dem Interview jedenfalls sehr verständnisvoll, sogar mit einem Smile, die fliegen alle selber.

 

Gruss

Albrecht

Bearbeitet von spornrad
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...hätte man gestern Abend auch im Anschluss an das Theaterstück "Gott"  von Ferdinand v. Schirach (Schweizer und Deutsches FS) diskutieren können. 

Ich habe kein Verständnis für ihn. Neben der grundsätzlichen Frage ja/nein finde ich die Theatralik in dieser Aktion abstossend. Es hätten theoretisch

Unschuldige mit zu Schaden kommen können.

 

Bernd

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Er hat niemandem weh getan, niemanden verletzt.

Er hat den Freitod gewählt und das ist sein gutes Recht.

 

Persönlich wäre ich in meinem Alter zwar gegen ein solches Vorgehen aber ich kann nicht sagen wie ich das in seinem Alter sehen würde.

Ja, er hat Material vernichtet und vielleicht Kosten verursacht...aber das ist es dann auch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb spornrad:

Deine Leiche muss immer wer wegräumen, im Bett oder auf der Wiese.

 

Zerquetscht auf der Wiese oder wie sanft schlafend im Bett ist aber noch ein Unterschied für diejenigen, die es „wegräumen“. Du weißt schon, wegen PTBS und so... Aber so weit denkt ein suizidgefährdeter Mensch nicht, ich glaube das kann man ihm auch nicht verübeln. Aber solche laxen Kommentare sind unangebracht.

 

Gruß Alex

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Offenbar liebte er Theatralik. Ansonsten er still und leise weggetreten wäre.

Aber nein, es musste öffentlich, mit grossem Chlapf, mit Polizei+Feuerwehr geschehen. Er war sicher eine grosse, bestimmende Persönlichkeit, sorry aber sein Abschied hat ein etwas schalen Beigeschmack..  RIP

 

 

jens

 

 

Bearbeitet von kruser
  • Danke 1
  • Was soll das ? 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

17 hours ago, Urs Wildermuth said:

 

Wenn der sich schon so verabschieden muss, gibt es doch sicher Wege die weniger Leute mit hineinziehen.

 

 

Beim eigenen Tod Schmutz zu hinterlassen.  Das geht gar nicht. Es sollte ein Gesetz dagegen geben.

 

Machmal könnten man meinen das sei ein schweizer Forum. 😂

Bearbeitet von Maxrpm
  • Haha 4
  • Traurig 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Entschuldigung mal, niemand hinterlässt hier "Schutz".

Er war eine grosse, sehr bestimmende Persönlichkeit, viel geleistet. Gar niemand bezweifelt dies.

 

Aber sein selbst gewählter, doch sehr theatralischer Hinschied darf hier sicher thematisiert werden.. RIP

 

 

Gruss

jens

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das muss ja ein toller Mensch gewesen sein! Offenbar wird sein Tod sogar noch als heroisch empfunden. Frei nach dem Motto: Nach mir die Sintflut!

 

Die wenigsten wollen wissen, wie ein derart zerstörter und geplatzter Körper nach der „ heroischen“ Tat aussieht. Helden sind für mich die, welche sich diese schrecklichen Bilder ansehen und die Teile einsammeln und in den Leichensack legen müssen: Polizisten, Unfallermittler, Leichenberger, Pathologen, Augenzeugen, etc. 

Sowas muss gerade in der Schweiz nicht sein! (Exit)

 

Und nein: man gewöhnt sich nicht daran! An die Bilder, an den Gestank.

 

Ein solcher Suizid ist egoistisch. 

 

Gruss Reto

  • Danke 5
  • Traurig 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Suizid ist immer egoistisch, natürlich. Ist doch ok.

Wenn du jede Belastung für andere Menschen nach deinem Tod vermeiden willst, musst du schon in eine Gletscherspalte springen. Glaub mir, aufgrund meines Berufs hab ich viele tote Menschen aus ihrem Bett geholt. Das ist nicht schön. Und ich hab einige Unfallopfer bergen helfen. Darunter einen Freund der mit dem Flieger gecrasht ist. Aufschlagsbrand. Auch nicht schön.

Der einzige Tote, der mir wirklich zu schaffen macht, war ein dreijähriger Junge, dessen Familie mit dem Auto verunglückt ist. Da war ich nicht Arzt sondern hilfloser Ersthelfer. Der geht mir immer noch nach, >30 Jahre später.

 

Ich finde, man sollte vielleicht mal einfach die letzte Entscheidung des alten Fliegers respektieren, so wie es seine Kinder und Freunde in dem Interview getan haben. Keiner von uns hier ist fast 90, hat ein langes Fliegerleben hinter sich und gerade mit Covid gekämpft. Was wissen wir schon über diesen alten Mann.

 

Gruss

Albrecht

 

Bearbeitet von spornrad
  • Gefällt mir 1
  • Danke 7
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...