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Welches Pulsoximeter ist empfehlenswert?


Ammu

Empfohlene Beiträge

Hallo miteinander
 

Aus recht offensichtlichen Gründen habe ich mir vor einiger Zeit ein Pulsoximeter gekauft. Ich bin von dem Gerät aber sehr enttäuscht, da es bei Unruhe heikel reagiert (man sollte schon ziemlich still sitzen) und die Batterien auch bei Nichtgebrauch innert kürzester Zeit leer sind. Es ist ein Easypix Pulsoximeter PO2. Auch wenn der Preis verlockend ist - Finger weg, meine Meinung.

 

Ich wollte daher fragen, ob mir jemand von euch ein bestimmtes Produkt empfehlen kann, welches auch bei einer unruhigen Hand am Yoke zuverlässig funktioniert und mal einen Monat (oder drei, vier, fünf) liegen gelassen werden kann, ohne die neuen Batterien komplett leergesaugt zu haben. Ich könnte jetzt natürlich auch einfach das teuerste kaufen, aber vielleicht hat ja jemand einen guten Tip. Zuverlässige Geräte sind das A und O...

 

Gruss

Larry

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Habe mir vor einigen Tagen via Wish mal ein Teil gekauft.

Im Flug konnte ich es noch nicht testen, aber ruhig am Tisch sitzend, funktioniert das Teil vernünftig. D.h. liefert zumindest mal schon Werte. Wie genau diese stimmen, kann ich nicht beurteilen.

https://www.wish.com/product/5ff992b8dbacc3d63776dc4d?share=web

 

Für weniger als 10 Franken wird man aber nicht ein perfektes Messgerät erwarten können.

 

Gruss

 

Timo

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vor 17 Stunden schrieb bleuair:

An Erfahrungen bin ich auch interessiert. Und ggf. daran, das Thema aus dem Offtopic in den PPL Corner zu schieben.

Soll mir recht sein, ich habs bewusst in den OT Bereich geschrieben, obwohls eigentlich klar einen Zusammenhang mit PPL bzw. SEP hat.

 

vor 8 Stunden schrieb derfisch:

Für weniger als 10 Franken wird man aber nicht ein perfektes Messgerät erwarten können.

Für daheim mag ein solch billiges Gerät ausreichen, für kritische Sauerstoffversorgung im Flug will ich mich jedoch darauf verlassen können.

 

Wohlgemerkt, dieser Oximeter den ich gekauft habe funktioniert und zeigt recht genaue Werte an. Er mags einfach nicht wenns nur schon ein bisschen unruhig wird (man sollte schon ziemlich still sitzen) und am meisten hat mich genervt, dass die Batterien (mehrfach) nach rund 3 Wochen ohne Benutzung leer wurden. Da zieht also ganz offensichtlich irgendwas Strom. Dass es betreffend Bewegung auch anders geht, habe ich mal erlebt, als ich auf einem Hometrainer Vollgas geben musste und dabei meine Sauerstoffsättigung am Finger abgenommen wurde. Hoher Blutdruck, hoher Puls, viel Bewegung und das Ding hat einwandfrei angezeigt.

 

Wenn niemand eine konkrete Empfehlung hat, werde ich mir vermutlich irgendwas aus der Mittelklasse von Beurer o.ä. holen. Die Marke ist im Medizinbereich nicht unbekannt und wird für diesen Zweck vermutlich genügen.

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Ich hab mir zum Fliegen ein Huawei Band gekauft, ebefalls aus der Klasse "Billig und ungenau". Sauerstoff-Werte scheinen richtig, aber eben, das ist nicht verifiziert. Die Armbänder dürften sowieso etwas ungenauer sein als die Finger-Sensoren. Dafür gibts für die 30.- ziemlich viele Funktionen und etwas praktischer ist ein Armband auch.

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Ich hab ein Beurer PO60. Tut tipptopp auf dem Berg. Ich vermute, dass es während dem Flug vom Finger rutscht, die Feder ist nicht so stark. Vielleicht mit zusätzlichem Gummi oder Klett?

Von wo aus fliegst du?

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  • 1 Monat später...

dann macht man sich die Erfahrungen eben selber. Ein Beurer PO40 ist es geworden, gut 50.- hat es gekostet. Kommt mit Etui und sieht gut verarbeitet aus. 

Messergebnis: nach 20min über 10'000ft hatte ich 82%SpO2 und 64 Puls. Alles gut. Nach der kurzen Messung habe ich es wieder abgezogen. Ja, die Feder ist wie beim Vorposter vermerkt eher schwach. Muss aber wohl so sein um den Blutfluss nicht zu behindern. Die Messung nur kurzzeitig zu machen, das ist eig. nicht im Sinn des Erfinders. Aber man kann sich ja das Ausprobieren absichtlich auf mehrere Flüge verteilen, oder 😄 Und in einer Super Cub sind beide Hände an den Hebeln und wenn es runterfällt mag ich es nicht in den Kabeln suchen. Also nur kurz "aufstecken, messen, gut ist" scheint mir in einer PA18 vernünftig.

@Administration (leider sehe ich nicht wer hier Moderator ist) - den Wunsch nach Wechsel des Corners wiederhole ich gerne. Vielen Dank dafür. 

 

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Am 10.3.2021 um 20:05 schrieb liddl:

Ich hab ein Beurer PO60. Tut tipptopp auf dem Berg. Ich vermute, dass es während dem Flug vom Finger rutscht, die Feder ist nicht so stark. Vielleicht mit zusätzlichem Gummi oder Klett?

Von wo aus fliegst du?

Danke für deinen Tipp. Ich habe mir immer noch kein neues Pulsoximeter gekauft... 😄 und ich fliege ab LSPV.

 

vor 33 Minuten schrieb bleuair:

dann macht man sich die Erfahrungen eben selber. Ein Beurer PO40 ist es geworden, gut 50.- hat es gekostet. Kommt mit Etui und sieht gut verarbeitet aus. 

Messergebnis: nach 20min über 10'000ft hatte ich 82%SpO2 und 64 Puls. Alles gut. Nach der kurzen Messung habe ich es wieder abgezogen. Ja, die Feder ist wie beim Vorposter vermerkt eher schwach. Muss aber wohl so sein um den Blutfluss nicht zu behindern. Die Messung nur kurzzeitig zu machen, das ist eig. nicht im Sinn des Erfinders. Aber man kann sich ja das Ausprobieren absichtlich auf mehrere Flüge verteilen, oder 😄 Und in einer Super Cub sind beide Hände an den Hebeln und wenn es runterfällt mag ich es nicht in den Kabeln suchen. Also nur kurz "aufstecken, messen, gut ist" scheint mir in einer PA18 vernünftig.

@Administration (leider sehe ich nicht wer hier Moderator ist) - den Wunsch nach Wechsel des Corners wiederhole ich gerne. Vielen Dank dafür. 

 

Auch dir besten Dank für deine Erfahrung. Ich war seither nie mehr lange wirklich hoch nur einmal kurzzeitig auf 10'000ft, weswegen ich weder probieren konnte, noch wirklich Bedarf dafür hatte. Aktuell führe ich mein bestehendes Pulsoximeter mit der Ausrüstung mit, lagere die Batterien aber ausserhalb des Batteriefachs. Sollte ich das Gerät benötigen, müsste ich sie natürlich im Voraus einsetzen, aber so halten sie wenigstens... Bevor ich mir was neues kaufe, werde ich das bestehende Gerät mal noch "richtig" ausprobieren wollen. Und sonst wird es wirklich was von Beurer, welche ich eh schon ins Auge gefasst habe.

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Ich habe ebenfalls ein Fingermodell, damals im Medizinalhandel erworben und arbeitet sehr gut. War damals um die 150 Franken.

 

Wenn ich vergleiche, meine Wish L7 Uhr zeigt identische Werte, ebenso der Sensor meines Samsung Note 8.

 

Das gleiche Fingeroxymeter (Baugleich, andere Marke) seh ich in Wish, Ali und sonst wo um 10-20 CHF. Ich bin überzeugt dass die ident sind, die anderen hauen schlicht ihre logos drauf und vervielfachen den Preis.

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Genau so ist es! 

Allerdings muss Importeur danach auch für Service, Garantie geradestehen. Dass diese Leistungen

abgegolten werden müssen ist logo.

Neueste Meter haben OLED-Screens (viel besser ablesbar bei hellem Licht als LEDS's) oder auch noch zusätzliche

Futurs wie farbige Diagramme und andere "Spielereien".

 

https://www.banggood.com/search/pulsoxymeter.htm

 

Trotzdem: Bei vielen Objekten ist Preisunterschied geradezu grotesk. Zu beobachten zB. auch bei Autos oder

aber auch bei Küchen, Zahnärzten usw.

Facit: Der Schweizer wird geschröpft.

 

 

trotzdem,

salute 🍹😉

jens

 

 

Bearbeitet von kruser
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Hallo zusammen,

 

Huch wenn ich dieses Thema schon früher bemerkt hätte🧐

 

Ich fliege seit Jahren mit diesem Fingerexemplar hier (Empfehlung meiner Frau, die als "Spitalistin" natürlich nur das Beste für einen will😎) und kann eigentlich nichts negatives darüber sagen... Anfangs hat man ein etwas klobiges Gefühl, aber man gewöhnt sich daran. Warnt einen auch ordentlich piepsend vor (ist unter dem Headset gut zu hören) wenns kritisch werden sollte und zeigt einem auch immer den aktuellen Batteriestand an.

 

Gruss Lukas

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Was sind «gute» Werte? Ich denke, wenn wir mit 82% in eine Notfallstation laufen, werden wir schnurstracks am Sauerstoff angehängt. Und dort oben auf 10’000ft müssen wir eine komplexe Aufgabe bewältigen (fliegen). Gibt es da Literatur dazu?

 

Ich bin gegenüber den Pulsoximeter skeptisch, da diese in sehr heller Umgebung ggf nicht richtigen Messwerte liefern, weil die ja optisch messen.

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vor 8 Minuten schrieb Andy_Fly2Sky:

Was sind «gute» Werte? Ich denke, wenn wir mit 82% in eine Notfallstation laufen, werden wir schnurstracks am Sauerstoff angehängt.

Eigentlich ist als Pilot alles unter 95% kritisch (gemäss Arzt und F-18 Pilot Marc Studer). Im Spital wird so wie ich von einem Medizintechniker gehört habe schon ab 98% die Situation im Auge behalten unter gegebenenfalls reagiert.

Ich konnte einmal an einem Experiment in der Unterdruckkammer teilnehmen und hatte auf 15'000 ft (4500 m) nach einer halben Stunde so 92–93%, wenn ich mich richtig erinnere (Wert ging schon nach wenigen Minuten auf dieses Niveau und blieb dann da). Auf etwas über 6000 m habe ich einmal die Maske abnehmen dürfen, das war aber zu wenig hoch um in der kurzen Zeit starke Hypoxie Symptome zu triggern. Nach relativ kurzer Zeit musste ich die Maske wieder aufsetzen, ich konnte dann aber immer noch normal schreiben und lesen. Das ist natürlich für jede Person sehr individuell und auch von der Tagesform abhängig. 82% klingt für mich nach einem extrem tiefen Wert (kommt natürlich drauf an, wie hoch höher als 10'000 ft ist, kann ja auch 18'000 gewesen sein), ich habe aber keinerlei medizinischen Hintergrund um es wirklich einzuschätzen. Natürlich ist es auch nicht garantiert, dass das Gerät richtig gemessen hat. Vielleicht mal überprüfen, ob es am Boden überhaupt 99% oder 100% anzeigt. Das mit der Helligkeit sollte man am Boden ja auch testen können oder zumindest rausfinden, in welche Richtung der Messfehler geht (zu hoch oder zu tief).

 

Bei den Segelflugpiloten ist es so, dass für Höhenflüge Sauerstoff im Flieger ist, dieser aber nicht zwingend den ganzen Flug über verwendet wird, sondern auch je nach Körpergefühl und Müdigkeit. Es gibt auch Segelflieger, die auf langen Flügen Sauerstoff schon ab 2500 m verwenden, weil es deutlich gegen Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten und fehlende Motivation (die ist wichtig, um auch noch die letzte Thermik auszukurbeln😉) hilft.

Dann kommt es auch noch darauf an, ob man Raucher ist. Grundsätzlich lernt man in Human Performance, dass es sich für einen Raucher so und so viel Fuss höher anfühlt (Zahl weiss ich nicht mehr) als für einen Nichtraucher. Andererseits gibt es wieder Leute die sagen, dass die Raucher die Höhe besser kompensieren können.Ich persönlich habe keine Möglichkeit Sauerstoff zu verwenden und fliege sehr oft über 10'000 ft. Allerdings versuche ich dort nicht all zu lange zu bleiben (von Samedan zurück kann das manchmal aber schon eine knappe Stunde auf FL105 sein) und höher als FL130 gehe ich nie. Ich bin aber recht sicher, dass bereits für solche Flüge Sauerstoff sinnvoll wäre.

 

vor 28 Minuten schrieb Andy_Fly2Sky:

Und dort oben auf 10’000ft müssen wir eine komplexe Aufgabe bewältigen (fliegen).

Deshalb die offenbar erforderlichen 95%. Aber dass die Aufgabe körperlich so anstrengend ist, dass sie die O2 Sättigung verschlechtert glaube ich nicht.

 

LG Felix

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Am 29.4.2021 um 15:08 schrieb bleuair:

dann macht man sich die Erfahrungen eben selber. Ein Beurer PO40 ist es geworden, gut 50.- hat es gekostet. Kommt mit Etui und sieht gut verarbeitet aus. 

Messergebnis: nach 20min über 10'000ft hatte ich 82%SpO2 und 64 Puls. Alles gut. Nach der kurzen Messung habe ich es wieder abgezogen. 

 

 

Ist das ein Tippfehler? 

 

Wenn nicht, sende es zurück oder lasse dich auf Covid untersuchen. 

 

Typischerweise spürt ein Covid Erkrankter oft keinen Sauerstoffmangel, auch wenn dieser bereits erschreckend weit fortgeschritten ist. Wir hatten einen Patienten mit grossem Pleuraerguss (die halbe rechte Lunge war unter Wasser) und Herzschwäche der dann noch zusätzlich eine Covid-19 Pneumonie eingefangen hat. Der hatte eine O2-Sättigung in Ruhe von 84% ohne extern zugeführten Sauerstoff (weil er zum Rasieren im Bad die Sauerstoffbrille selber abnahm). Er spürte den Sauerstoffmangel nicht, die Atemfrequenz war im Normbereich. 

 

Ein gesunder Erwachsener mit einer Sättigung von 82% wird rasch anfangen zu keuchen, weil sein Körper solche tiefen Werte nicht gewohnt ist. 

 

Ein langjähriger schwerer chronischer Bronchitiker und Trotzdemnochraucher kann Werte von 82% erreichen und sich müde fühlen (weil auch das CO2 dann nicht richtig abgeatmet werden kann). 

 

Was am Finger gemessen wird muss aber nicht stimmen. Zum einen kann Druck auf dem Finger dass Messgerät stören, bei Bewegungen. Es können völlig falsche Werte erscheinen. Das ein Pulswert angezeigt wird, bedeutet nichts. Dieser muss nicht stimmen und ist auch bei korrekter Funktion häufig in den ersten Sekunden der Messung falsch. 

 

Wichtig wäre, ob das Gerät ein Display hat, wo dynamisch eine Messkurve angezeigt wird. Mit dieser lässt sich überprüfen, ob auch schon nur der Puls glaubhaft ist. Bei kalten Fingern oder Raucherhänden bzw. Tendenz zum Raynaud-Syndrom kann eine Messung auch unmöglich sein. 

 

Im Cockpit kann es insb. über 10 000 ft sehr hell sein, das kann den Sensor stören, Probleme gibt es manchmal, wenn Fremdlicht an den Sensor gelangt (es wird mit zwei Leuchtdioden gemessen) da wäre dann ein gut umschliessender Fingersensor am Kabel besser (die kleinen Anclipp-Pulsoxymeter sind für Umgebungslicht und die korrekte Position am Finger etwas empfindlicher, kommt auf die Fotodioden an). 

 

Sogar im Spital gibt es bei den Geräten Qualitätsunterschiede. 

 

Ein Gerät, welches ein Sensor am Kabel hat und insbesondere die Messkurve deutlich anzeigt, ist im Zweifelsfall besser. Die Messkurve muss regelmässig sein und immer die gleiche harmonische Form haben. 

 

zum Beispiel 

https://www.kardiodepot.ch/s/46596_331217_spengler-professionelles-pulsoxymeter-master-palm-2 (der Fingersensor ist am Kabel) 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Dierk
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  • 2 Wochen später...

Hallo in die Runde vom mehrfach Coronakranken, chronischen Bronchitiker und Trotzdemnochraucher. Danke dass Ihr Euch Sorgen macht, ABER: Es geht hier herrgottnochmal ums Gerät und nicht um mich. Zu Eurer Beunruhigung: Ich war NICHT auf der Intensivstation und bin soweit auch noch bei Sinnen. Mein Ruhepuls, wenn ich nicht grad ff lese, liegt auf 500müM bei etwas unter 60 und die Sättigung zeigt hier etwa 97-99% an.

Der Beipackzettel der Geräts weist auf die reduzierte Sättigung in höheren Lagen hin. Genauso wie der Verbrennungsmotor weniger Sauerstoff kriegt und damit weniger Leistung abgibt, gehts wohl auch beim Menschen so. Darum soll man sich ja überwachen. Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie gewisse Leute wohl den weniger vorhandenen Sauerstoff pro Liter Luft wettmachen wollen. 😄 

Auch wenn mir NCO.OP.190 die Möglichkeit lässt, den Sauerstoffbedarf aller Insassen selbst zu bestimmen, habe ich doch schon verschiedentlich die Erfahrung gemacht, dass "Selbstdeklaration 'alles OK'" von Paxen oder Crew nicht zutrifft. Konservativerweise wende ich diese Vorschrift deshalb so an, dass ich Streckenflüge nicht über 10000ft plane und für Sightseeing meine Zeit über 10000ft auf 30' limitiere. Mit dem Pulsoximeter kann ich nun eine etwas bessere Aussage darüber machen, wie es aussieht, sollte ich mal länger als 30' darüber bleiben wollen. Darum macht der Thread zur Kaufberatung hier auch Sinn. Hoffentlich können wir uns wieder darauf fokussieren, das fände @Ammu sicher auch gut ;)

 

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Bei mehr als 30 Minuten über 10'000 ft ist Sauerstoffzufuhr für den Piloten oder die Pilotin seit ein paar Jahren vorgeschrieben. Wenn ich mich richtig erinnere, waren es vorher 12500 ft. Also für Jungfraujoch - Matterhorn reicht das bei den meisten Flugzeugen nicht, da man ja deutlich vor dem Jungfraujoch die 10000 ft überschreiten muss und sie in der Regel auch nicht gleich beim Matterhorn wieder unterschreitet.

 

Gruss         Peter

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Also es gibt die sogenannte Oxymax Technologie, da ist man ab ca. 600 CHF dabei. Vorteil sind: genauere Messung im tieferen Sättigungsbereich und resistenter gegen Artefakte. Vor allem aber gibt es für diese Geräte Klebeelektroden für den Finger, die Nase, die Stirn, zusätzlich zu den klassischen Ohrläppchen- und Fingerklemmen. Die Klebeelektroden (ca. 20 CHF/Stück) kann man auch länger tragen, ohne dass sie unbequem werden oder bei Bewegungen stören. Man kann damit evtl. auch mal schlafen und schauen, ob man nachts entsättigt. 

 

Nachteil ist der deutlich höhere Gerätepreis... Ausserdem bekommt man manche Spezial-Elektroden wie die Stirnelektrode oder die Nasenelektrode nur in grösseren Packungen (ca. 25 Stück), so eine Packung kostet dann teilweise mehr als das Gerät. 

 

 

Im "Billigbereich" gibt es diverse Ausreisser, diese Geräte können, auch wenn keine Bewegungsartefakte vorhanden sind, deutlich zu tief oder zu hoch bzw. zu träge anzeigen. Hier das Nellcor als "Referenz": 

 

 

 

Auf Normalstation haben wir mit dem ein- oder anderen Gerät teilweise unzuverlässige Messungen gehabt, was in der Regel zu Verwirrung und/oder unnötiger Panik bei den Schwestern geführt hat und zeitaufwendige Kontrollmessungen mit einem anderen Gerät erforderte... 

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Am 13.5.2021 um 21:42 schrieb Peter3:

Bei mehr als 30 Minuten über 10'000 ft ist Sauerstoffzufuhr für den Piloten oder die Pilotin seit ein paar Jahren vorgeschrieben. Wenn ich mich richtig erinnere, waren es vorher 12500 ft. Also für Jungfraujoch - Matterhorn reicht das bei den meisten Flugzeugen nicht, da man ja deutlich vor dem Jungfraujoch die 10000 ft überschreiten muss und sie in der Regel auch nicht gleich beim Matterhorn wieder unterschreitet.

 

Gruss         Peter

Sali @Peter3,
Auch wenn es OT ist, kannst Du mir die Quelle zu dieser Vorschrift senden bitte?

  

Am 13.5.2021 um 23:25 schrieb Dierk:

Vor allem aber gibt es für diese Geräte Klebeelektroden für den Finger, die Nase, die Stirn, zusätzlich zu den klassischen Ohrläppchen- und Fingerklemmen.

Äh @Dierk vielen Dank für Deine medizintechnische Expertise, aber dieses Setup eignet sich für eine In-Flight Messung - mit Blick auf die zusätzlich gewonnene Messgenauigkeit verglichen mit dem Fingergerät meiner Meinung nach nicht. Oder hast Du hier ein weiteres Argument dafür?

Bearbeitet von bleuair
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vor 10 Stunden schrieb bleuair:

Sali @Peter3,
Auch wenn es OT ist, kannst Du mir die Quelle zu dieser Vorschrift senden bitte?

  

Äh @Dierk vielen Dank für Deine medizintechnische Expertise, aber dieses Setup eignet sich für eine In-Flight Messung - mit Blick auf die zusätzlich gewonnene Messgenauigkeit verglichen mit dem Fingergerät meiner Meinung nach nicht. Oder hast Du hier ein weiteres Argument dafür?

 

Hallo Mirko,

 

vielleicht könntest du deine Bedenken weiter ausführen, wieso sich das Setup nicht eignen soll. Besonders die Klebeelektrode am Finger ist einfach anzubringen und gegen Bewegungsartefakte ist sie besser als der Fingerling. Das Kabel führst du durch den Ärmel. Du kannst bereits „verkabelt“ in den Flieger steigen.

 

Dein Beurer kannst du dir bei einer plötzlichen Bewegung auch versehentlich vom Finger streifen und dann fällt es möglicherweise in den Fussraum. Das Aufsammeln in flight aus dem Fussraum dürfte sich mühsam gestalten. Oder du drehst den Flieger auf den Rücken, dann kannst du es vom Plexi abgreifen und wieder anstecken...

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ich nutze seit letztem herbst die apple watch series 6 welche beide werte aufnimmt und mich warnen kann. auch etwas in meiner tasche, when in doubt ein kurzer stoss und via apple watch konnte ich zusehen wie die sättigung stieg. hab mit beiden geräten so weit gute erfahrungen gemacht.

vorteil bei der applewatch, das streifft dir nirgends versehentlich ab, hängt nicht irgendwo klobig am finger rum und hat weitere tools die man bei bedarf einsetzen kann.

 

 

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Interessanter Thread. Ich hab so einen wie Lukas oben verlinkt hat, nur mehr bezahlt und steht ‚Jumper‘ drauf. Der zeigt über 9-10k gar nix mehr an. Also schafft es nicht ein Ergebnis zu liefern. Mehrmals ausprobiert. Dabei ist der vom Pilotenbedarf... 

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On 5/16/2021 at 12:44 AM, bleuair said:

Sali @Peter3,
Auch wenn es OT ist, kannst Du mir die Quelle zu dieser Vorschrift senden bitte?

 

Entschuldigung für die späte Antwort. Ich war einige Tage nicht im Forum. Es ist wirklich erstaunlicherweise nicht so einfach zu finden und es scheint mehr Interpretationsspielraum  zu geben als mir bewusst war. Hier auf Seite 21 https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/PDF/?uri=CELEX:32016R1199&from=EN steht (die Vorschrift ist hier verlinkt: https://www.bazl.admin.ch/bazl/de/home/fachleute/flugoperationen/nco.html):

 

‘NCO.OP.190 Use of supplemental oxygen

 

(a) The pilot-in-command shall ensure that all flight crew members engaged in performing duties essential to the safe operation of an aircraft in flight use supplemental oxygen continuously whenever he/she determines that at the altitude of the intended flight the lack of oxygen might result in impairment of the faculties of crew members, and shall ensure that supplemental oxygen is available to passengers when lack of oxygen might harmfully affect passengers.

 

(b) In any other case when the pilot-in-command cannot determine how the lack of oxygen might affect all occupants on board, he/she shall ensure that:

 

(1) all crew members engaged in performing duties essential to the safe operation of an aircraft in flight use supplemental oxygen for any period in excess of 30 minutes when the pressure altitude in the the passenger compartment will be between 10 000 ft and 13 000 ft; and

 

(2) all occupants use supplemental oxygen for any period that the pressure altitude in the the passenger compartment will be above 13 000 ft.’;

 

Mir war nur Teil (b) bekannt. Es ist mir nicht klar, ob Teil (a) den Teil (b) nur zu einer Empfehlung macht, dass man ihn also ignorieren kann wenn man das "Gefühl" hat, dass man grosse Höhen gut erträgt und wie man das belegen soll (genügt das: "ich habe das immer schon so gemacht und hatte nie Probleme" oder wäre die Argumentation, dass ohnehin (b) gilt, da man das ja nicht wirlich beurteilen kann?).

 

Gruss                    Peter

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Es gibt dieses inoffizielle Dokument für die Stabhalter (stakeholders) 😉

 

Acceptable Means of Compliance (AMC) and Guidance Material (GM) to Annex VII Non-commercial air operations with other-than-complex motor-powered aircraft [Part-NCO] of Commission Regulation (EU) 965/2012 on air operations

 

Zitat

GM1NCO.OP.190 Use of supplemental oxygen


GENERAL


(a) The responsibility of the pilot-in-command for safety of all persons on board, as required by NCO.GEN.105(a)(1), includes the determination of need for supplemental oxygen use. 


(b) The altitudes above which NCO.OP.190(b) requires oxygen to be available and used are applicable to those cases when the pilot-in-command cannot determine the need for supplemental oxygen. However, if the pilot-in-command is able to make this determination, he/she may elect in the interest of safety to require oxygen also for operations at or below such altitudes.


(c) The pilot-in-command should be aware that flying below altitudes mentioned in NCO.OP.190(b) does not provide absolute protection against hypoxia symptoms, should individual conditions and aptitudes be prevalent.

 

Ausserdem:

 

Zitat

AMC1 NCO.OP.190(a) Use of supplemental oxygen


DETERMINATION OF SUPPLEMENTAL OXYGEN NEED


When determining the need for supplemental oxygen carriage and use, the pilot-in-command should:


(a) in the preflight phase:
(1) be aware of hypoxia conditions and associated risks;


(2) consider the following objective conditions for the intended flight:

(i) altitude;
(ii) duration of the flight;
and
(iii) any other relevant operational conditions.


(3) consider individual conditions of flight crew members and passengers in relation to:


(i) altitude of the place of residence;
(ii) smoking;
(iii) experience in flights at high altitudes;
(iv) actual medical conditions and medications;
(v) age
(vi) disabilities;
and
(vii) any other relevant factor that may be detected, or reported by the person; and
(4) when relevant, ensure that all flight crew members and passengers are briefed on hypoxia conditions and symptoms, as well as on the usage of supplemental oxygen equipment.
(b) during flight:
(1) monitor for early symptoms of hypoxia conditions; and
(2) if detecting early symptoms of hypoxia conditions:
(i) consider to return to a safe altitude, and
(ii) ensure that supplemental oxygen is used, if available.

 

und schliesslich:

 

Zitat

GM2NCO.OP.190 Use of supplemental oxygen


DETERMINATION OF OXYGEN NEED — BEFORE FLIGHT
Detailed information and guidance on hypoxia conditions and symptoms, content of the briefing on hypoxia and assessment of individual conditions may be found in the EASA leaflet ‘Hypoxia’.


DETERMINATION OF OXYGEN NEED — IN FLIGHT
Several methods for monitoring hypoxia early symptoms may be used and some methods may be aided by personal equipment, such as finger-mounted pulse oximeters. Detailed information and guidance on entering hypoxia conditions, on hypoxia symptoms early detection, and on use of personal equipment such as finger-mounted pulse oximeters or equivalent may be found in the EASA leaflet ‘Hypoxia’.

 

Das EASA-Leaflet Hypoxia:

 

Zitat

Self‐Assessment Methods during flight.

 

Without additional equipment


Run periodic ‘Mastermind’‐type drills or simple exercise as touch your nose with finger. You may also involve your passengers in monitoring your state.


Be aware of false evaluation or of no evaluation at all, due to euphoria triggered by hypoxia.

 

Zitat

With Additional equipment


For example a finger mounted pulse oximeter (or similar device) may be used. It measures the oxygen saturation in your blood with a relatively inexpensive sensor device that clips over your finger tip. Reading is immediate.


A 100‐percent level is normal, and 95 percent is considered a minimum. An oxygen saturation level below 90 percent is a warning sign. That’s when patients — and pilots — usually begin to experience hypoxia.

 

Es ist also eine genaue preflight-Abwägung des Piloten notwendig, wenn ein Höhenflug ohne O2 durchgeführt werden soll, sowie ein Selbstmonitoring während dem Flug. Ein verlässlich funktionierendes Pulsoxymeter kann dabei helfen.

Bearbeitet von Dierk
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  • 2 Wochen später...
Am 21.5.2021 um 12:56 schrieb Dierk:

Es ist also eine genaue preflight-Abwägung des Piloten notwendig

Genau. Worauf ich hinaus will: wenn man als PIC alleine an Bord ist, kann man sich selber mit einer der oben vorgestellten Methoden monitoren und entscheiden.

NCO.OP.190 ist jedoch so schwammig formuliert, dass man sehr gut hinsehen muss, wie man argumentieren kann. Woher soll ich als Pilot *vor* dem Flug mir ansonsten fremde Personen danach beurteilen können, ob sie allenfalls über 10000ft eine Sauerstoffunterversorgung erleiden? Ja, man kann fragen und sich auf das Wort des Pax verlassen. Aber würde das im Ernstfall reichen? Und noch schlimmer, wer haftet wie, wenn ein Pax dann dennoch Schäden erleidet wegen Sauerstoffmangel?

Darum bin ich eher der konservativen Meinung, dass ich *nicht* beurteilen kann, wie sich das erwartete Sauerstoffvorkommen auf die Paxe auswirken wird. Und dann kommt Abschnitt b) zum Tragen. Aber, rein vom Buchstaben her gesehen, ist NCO.OP.190 *keine* Limitierung auf 13000ft für Flüge ohne Zusatzsauerstoff.

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