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Praxisartikel: 6 häufige Irrtümer bei der Interpretation des GAFOR


apace

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Liebe Piloten-Freunde

 

Um nach VFR zu fliegen, müssen in allen Lufträumen die meteorologischen Mindestbedingungen gegeben sein. Doch bei der Interpretation des GAFOR kann es zu Fehleinschätzungen kommen. Flugwetterexperte Michael Noll zeigt in seinem Artikel häufige Fehler und wie Ihr diese vermeiden könnt.

 

Hier gehts zum Artikel: https://www.runwaymap.com/flugwetter/gafor

 

Wer fürs fliegen nach Deutschland nur auf den GAFOR schaut, verpasst meiner Meinung nach viele «Wetter-Möglichkeiten» zum Fliegen, denn auch in MIKE oder DELTA GAFOR-Gebieten kann es durchaus fliegbare Abschnitte geben. Detailstudium lohnt sich oft auch bei gelb-oranger GAFOR-Karte.

 

Was meint Ihr?

 

Liebe Grüsse,
Daniel

 

Bearbeitet von apace
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Hallo,

als Beteiligter am anderen Ende des Funkgerätes kann ich durchaus bestätigen, dass es bei vielen Piloten besonders bei "Oscar-" und/oder "Charlie-Tagen" sehr oft zu Fehleinschätzungen des GAFORs kommt!

Oscar und/oder Charlie bedeuten nicht grundsätzlich blauer Himmel und Sichten von Pol zu Pol in jeder Flughöhe.

Dieser Trugschluss wurde schon oft zum größeren Problem, wenn bei längeren Streckenflügen durch das halbe Land die Sichten runtergingen, es plötzlich diesig wurde oder die Gewitterfront vor einem stand.

Wenn solche Probleme auf der scheinbar sicheren Seite des GAFORs auftreten, finde ich es ziemlich fragwürdig, dass unter Punkt 1 behauptet wird, Flüge bei X-Rax oder Mike seien durchaus möglich. Das mag ein Pilot hinbekommen, wird aber bestimmt zum Risikoflug für einen anderen, der nur auf das GAFOR schaut (in der Vergangenheit schaute und oft eines Besseren belehrt wurde) und sich plötzlich wundert, dass X-Ray auch wirklich X-Ray ist.

 

Auf alle Fälle ist richtig, dass GAFOR keine Wetterberatung ersetzt.

 

Gruß Thomas

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vor 55 Minuten schrieb Boeing707:

kann ich durchaus bestätigen, dass es bei vielen Piloten besonders bei "Oscar-" und/oder "Charlie-Tagen" sehr oft zu Fehleinschätzungen des GAFORs kommt!

So wie CAVOK im METAR: Das heisst nicht automatisch, dass das Wetter supertoll ist.

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Urs Wildermuth

Erst mal: Michael Noll war einer der absoluten Top Leute beim DWD. Ich habe das Glück ihn persönlich zu kennen und es war immer ein Hochgenuss mit ihm zu arbeiten oder einem seiner Vorträge zuzuhören. Michael ist ein Mann, von dem sehr viele Flugwetterberater und erst Recht Piloten sehr viel lernen können. (U.a. war er auch federführend in der Entwicklung von PC Met).

 

Seine Abhandlung, die hier auf Runway Map steht, ist entsprechend eine, die mit vielen Vorurteilen und Fehlinformationen aufräumt. Dennoch muss man beachten, dass sie auf die Deutsche GAFOR abgestimmt ist und die unterscheidet sich tw markant von den StreckenGAFOR's die wir in der Schweiz und OE haben.

 

Erstens: C gibt es weder in OE noch in der Schweiz.

Zweitens: Abstufungen von M und D ebensowenig, obwohl die für den Deutschen GAFOR viel Sinn machen.

Drittens: Der Deutsche GAFOR (ebenso wie der Französische) ist eine Gebietswettervorhersage, nicht eine Streckenvorhersage, wie in OE und der Schweiz. Das ist für das relative "Flachland" in D auch sinnvoll, für die Schweiz mit ihren Alpenübergängen aber nicht.

 

Daher gibt es tw markante Unterschiede bei der Beurteilung. Ist in der Schweiz eine Strecke X, dann ist sie meist eben wirklich dicht. In Deutschland nicht unbedingt, aus den Gründen die Michael aufführt oder zum Beispiel, das die Alpenrandgebiete "X" sind, weil eben die Bezugshöhe relativ hoch ist. Das passt auch, denn die Berge, die diese Gebiete abdecken sind dann nicht passierbar. Allerdings kann unterhalb der Bezugshöhe sehr fliegbares Wetter herrschen, was man auch daran erkennt, das die daneben liegenden Gebiete dann meist sehr viel höher eingestuft sind, bis hin zu O. Das ist mir z.b. bei Flügen nach Salzburg öfter aufgefallen, die entlang der Berge gehen, nicht drüber, aber trotzdem die Gebiete touchiert.

 

Die StreckenGAFOR's der Schweiz und OE sind hier insofern anders, als sie eben Strecken behandeln. Auch da kann es vorkommen, dass unter der Bezugshöhe liegende Teile einer Strecke fliegbar sind, die Strecke selber aber nicht: Beispiel Region Goldau-Brunnen-Vierwaldstättersee, die bereits zur Route 72 gehört, die aber den Gotthard abdeckt. Generell ist das aber seltener der Fall und vor allem sehr kleinräumig.

 

Richtig ist auf jeden Fall, dass der GAFOR allein relativ selten das einzige Planungstool ist: Erstens sagt er eben nur Bewölkung und Sicht voraus, nicht aber anderes Gezeugs wie etwa Gewitter, Turbulenz, Wind e.t.c, für die es u.a. die Low Level SWC gibt, und zweitens eben auch wegen der Bezugshöhen. Wer da etwas anderes braucht, ist gut beraten, sich beim Flugwetterberater selber zu erkundigen: Die Chance ist dann gross, dass man genau die Person ans Telefon bekommt, die den GAFOR auch geschrieben hat.

 

Ich habe einige Flüge die GAFOR mässig hoch problematisch ausgesehen haben mit einer kompetenten Flugwetterberatung einer meiner Kollegen aus Zürich oder Oesterreich problemlos abwickeln können. Daher kann ich nur empfehlen, von diesem Angebot Gebrauch zu machen. Auch in D geht das selbstverständlich, auch wenn heute nicht mehr Michael Noll selber abnimmt 🙂

 

 

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Ich kann Euch, besonders auch Urs, absolut beipflichten. Der Artikel von Michael ist für Deutschland geschrieben und soll die grössten Irrtümer zum Gebiets-GAFOR behandeln. Sowohl das Extreme dass manche nur auf den GAFOR schauen und losfliegen, aber auch solche, die sich durch "gelbe Gebiete" im GAFOR gar nicht mehr lostrauen.

 

Hilfreich für Strecken-GAFORS sind für mich immer die Webcams auf der Strecke. Die geben dann doch einen recht guten Eindruck, was jetzt genau mit schlechteren GAFOR-Einstufungen wirklich gemeint ist.

 

Generell zum Fliegen in den Alpen haben wir sowohl einen weiteren Artikel Online von Claudia Zwahlen unter https://www.runwaymap.com/flugwetter/bergwetter und in der App dann die Aufzeichung unseres Piloten-Events mit Buchautor Robert Sentef mit vielen Praxistipps und vielen beantworteten Fragen unserer Community.

 

Beste Grüsse,

Daniel

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Am 10.5.2021 um 13:39 schrieb Boeing707:

Hallo,

 

........................

Auf alle Fälle ist richtig, dass GAFOR keine Wetterberatung ersetzt.

 

Gruß Thomas

Es war vermutlich reiner Zufall, daß ich ausgerechnet die VFR-Streckenflüge wg. Wetterverschlechterung abbrechen mußte, für die ich eine persönliche Wetterberatung eingeholt hatte, und eine positive Prognose bekam (in DE).

 

Gruß

Manfred

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Urs Wildermuth
vor 8 Stunden schrieb DaMane:

Es war vermutlich reiner Zufall, daß ich ausgerechnet die VFR-Streckenflüge wg. Wetterverschlechterung abbrechen mußte, für die ich eine persönliche Wetterberatung eingeholt hatte, und eine positive Prognose bekam (in DE).

Eher ja.

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