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23.05.2021 | Ryanair B738 | Belarus | MiG-29 erzwingt Landung


landinglight

Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb boston83:

 

Zum Zeitpunkt der Kursänderung war das so.

Aber zum Zeitpunkt der ATC-Anweisung? Wäre ja denkbar dass Minsk da noch näher war. Dann wäre das keine Lüge.

 

Ja, das könnte sein !

Wie ich schon weiter oben geschrieben habe lief das meines Erachtens in etwa so ab :

Sie versuchten zuerst den Kapitän über eine ATC-Anweisung zu einer Landung in Minsk zu bewegen.

Der liess sich nicht darauf ein sondern wollte weiter nach Vilnius fliegen

Daraufhin schickten die Belarussen-Gangster dann im letzten Moment die Mig.

Der musste der Kapitän dann folgen.

Das würde auch erklären weshalb die kriminelle Aktion so spät erfolgte, erst kurz vor der Grenze.

Bearbeitet von guy
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Außer das jetzt bedauerlicher Weise ein Regimegegner im Knast gelandet ist würde ich sagen ist der Vorfall einen interessante Vorlage für einen Agententhriller in Parodie-Form. Sofern es sich so abgespielt hat wie oben beschrieben.

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2 minutes ago, guy said:

Sie versuchten zuerst den Kapitän über eine ATC-Anweisung zu einer Landung in Minsk zu bewegen.

Der liess sich nicht darauf ein sondern wollte weiter nach Vilnius fliegen

Das ist nicht so einfach wie sich das anhoert. Zum einen muss man ATC folge leisten egal ob man das moechte oder nicht, schliesslich ist man im Hoheitsgebiet der jeweiligen Kontrolle und des Landes.. Weiterhin darf ich nicht einfach, weil ich es besser finde, eine Landesgrenze ueberfliegen. Wenn der CPT dort die Anweisung einfach ignoriert und weiter ueber die Grenze hinweg weiterfliegt, dann kann es passieren das er ein ernstes rechtliches Problem bekommt.

 

Jonas

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vor 54 Minuten schrieb AirJon:

Das ist nicht so einfach wie sich das anhoert. Zum einen muss man ATC folge leisten egal ob man das moechte oder nicht, schliesslich ist man im Hoheitsgebiet der jeweiligen Kontrolle und des Landes.. Weiterhin darf ich nicht einfach, weil ich es besser finde, eine Landesgrenze ueberfliegen. Wenn der CPT dort die Anweisung einfach ignoriert und weiter ueber die Grenze hinweg weiterfliegt, dann kann es passieren das er ein ernstes rechtliches Problem bekommt.

 

Jonas

Ich versuche mir zu erklären weshalb die Kursänderung so spät erfolgte. In dem Moment war die Maschine klar näher zu Vilnius als zu Minsk. 

Weshalb haben die Bela-Gangster ihre Aktion nicht schon früher gestartet ? Wäre doch viel weniger verdächtig gewesen !

Die einzige Erklärung die ich sehe ist die die ich gegeben hab.

Sie haben es vorher versucht über ATC . Aber der Kapitän wollte  nicht so richtig darauf eingehen. So eine Situation wird doch normalerweise zusammen besprochen. 

Dann schickten sie die MIG.

Bearbeitet von guy
tippfehler
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1 hour ago, Baeriken said:

Außer das jetzt bedauerlicher Weise ein Regimegegner im Knast gelandet ist würde ich sagen ist der Vorfall einen interessante Vorlage für einen Agententhriller in Parodie-Form. Sofern es sich so abgespielt hat wie oben beschrieben.

Hallo,

 

Na, Du hast vielleicht nerven... Das ist in meinen Augen schon ein ziemlicher Verstoss gegen internationales Luftrecht, insbesondere das chicagoer Abkommen...

 

Wenn die Weissrussen wirklich ne Bombendrohung fingiert haben und dann noch den Flieger zu einem weiter entfernten Platz gezwungen haben kommt noch mehr dazu.

 

Ich hoffe mal, dass da eine entsprechende Antwort (mitsamt Taten) folgt. Das betrifft am Ende das Tages nicht nur Linienflüge sondern die ganze GA.

 

Tobias

 

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1 hour ago, Johnny said:

Es gibt bereits Entwarnung, alles nur ein Missverständnis. Die 4 KGB Agenten hatten sich verbucht und wollten garnicht nach Vilnius, sondern nach Minsk. Als der Fehler während des Fluges auffiel, beschlossen sie einfach, das Flugzeug umleiten zu lassen, da sie einen wichtigen Termin in Minsk wahrnehmen mussten. Bei der Gelegenheit hat man den zufällig an Bord befindlichen Journalisten dann auch gerade verhaftet und sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Für die entstandenen Kosten will der weißrussische Staat aufkommen und bittet daher, dem Vorfall keine weitere Beachtung zu schenken.

Europäische Spitzenpolitiker begrüßten diese plausible Erklärung und zeigten sich erleichtert. Eine Entschuldigung für die schwerwiegenden, aber völlig "aus der Luft gegriffenen" Anschuldigungen (Achtung Wortspiel) ist bereits in Bearbeitung.

Hoi

 

Ich sehe die Anspielung, die Du zu machen versuchst / machst. Trotzdem find ich den Text so nicht in Ordnung. Das Regime in Weissrussland ist wirklich alles andere als demokratisch. Die knüppeln die Presse wo sie nur können. Oppositionelle verschwinden einfach mal so von der Bildfläche.

 

Weissrussland ist nicht weit weg, das ist immernoch Europa...

 

Ich bin ganz entschieden dagegen, solche Regimes zu verharmlosen.

 

Gruss

Tobias

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vor 1 Stunde schrieb Johnny:

Es gibt bereits Entwarnung, alles nur ein Missverständnis. Die 4 KGB Agenten hatten sich verbucht und wollten garnicht nach Vilnius, sondern nach Minsk. Als der Fehler während des Fluges auffiel, beschlossen sie einfach, das Flugzeug umleiten zu lassen, da sie einen wichtigen Termin in Minsk wahrnehmen mussten. Bei der Gelegenheit hat man den zufällig an Bord befindlichen Journalisten dann auch gerade verhaftet und sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Für die entstandenen Kosten will der weißrussische Staat aufkommen und bittet daher, dem Vorfall keine weitere Beachtung zu schenken.

Europäische Spitzenpolitiker begrüßten diese plausible Erklärung und zeigten sich erleichtert. Eine Entschuldigung für die schwerwiegenden, aber völlig "aus der Luft gegriffenen" Anschuldigungen (Achtung Wortspiel) ist bereits in Bearbeitung.

 

Viel Drama für eine Sache, die man vielleicht auch mit einer präparierten Unterhose hätte erledigen können. Ah, oder ist das Phase 2 der Operation? 

[Sarkasmus off] 

 

Bearbeitet von Dierk
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vor 8 Stunden schrieb iprigger:

Hoi

 

Ich sehe die Anspielung, die Du zu machen versuchst / machst. Trotzdem find ich den Text so nicht in Ordnung. Das Regime in Weissrussland ist wirklich alles andere als demokratisch. Die knüppeln die Presse wo sie nur können. Oppositionelle verschwinden einfach mal so von der Bildfläche.

 

Weissrussland ist nicht weit weg, das ist immernoch Europa...

 

Ich bin ganz entschieden dagegen, solche Regimes zu verharmlosen.

 

Gruss

Tobias

 

Hoi Namensvetter,

natürlich liegt es mir fern, dieses Unrechtsregime zu verharmlosen. Dies wäre auch nur der Fall gewesen wenn ich ernsthaft versucht hätte, Argumente "für" ein solches Vorgehen zu finden. Am klar erkennbaren zynischen Unterton ist aber erkennbar dass ich gegenteiliges darstellen will. Dabei geht es mir auch weniger um Belarus, sondern eher darum die Hilflosigkeit der EU bzw. der involvierten Länder in solchen Fällen aufzuzeigen. Ähnliche Hilflosigkeit haben wir ja schon bei MH17 gesehen, oder bei der Annexion der Krim. Gegen den russischen Aggressor (hier zwar in Form von Belarus... ) hat unsere rein auf Frieden und Gesprächsbereitschaft basierende Gesellschaftsform leider keine Chance. 

So hat sich z. B. bereits die EU Komissarin für Transport auf Twitter geäußert, es sei "great news" für Passagiere und dereb Angehörige,  dass der Flieger nun sicher in Vilnius gelandet sei. Kein Wort zum Vorfall oder dazu dass einige Passagiere in Minsk geblieben sind(wurden).

Von Seiten einiger deutscher Politiker sind zwar deutliche Worte gefallen, dabei wird es meiner Erfahrung nach aber bleiben.

Ich gehe davon aus, dass es zwar luftrechtliche Ermittlungen geben wird, ein politisches Säbelrassen wird man wahrscheinlich aber unterlassen, man will ja schließlich "den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen".

Die EU befindet sich in einem Dilemma. In Friedenszeiten mag man sich damit durchhangeln können, wenn es jedoch mal unfriedlicher werden sollte in Zukunft, sind wir verloren.

Grüße Tobias

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Frage an die Community:

Hat eigentlich der Michael Kevin O’Leary schon ein Statement zu dem Vorfall abgegeben? Gibt es einen Bericht darüber, dass jemand von den Passagieren eine MIG-29 gesehen hat?

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Michael O'Leary says the forced diversion of a Ryanair flight to Belarus was a "state-sponsored hijacking".


The airline's CEO says it appears authorities removed a journalist and his travelling companion from the plane, while they also believe there were some KGB agents on board the flight.

On Newstalk Breakfast, Mr O'Leary said he thinks it's the first time such an incident has happened to a European airline.
He said: "This was a case of state-sponsored hijacking… state-sponsored piracy.
“I can’t say much about it because the EU authorities and NATO are dealing with it at the moment.
“We’re debriefing our crew, who did a phenomenal job to get that aircraft and almost all the passengers out of Minsk after six hours."
Mr O'Leary said the incident was "very frightening" for passengers and crews, as they were held under armed guard and had their bags searched.
He said: "It appears the intent of the authorities was to remove a journalist and his travelling companion… we believe there were some KGB agents offloaded at the airport as well."

https://www.newstalk.com/news/oleary-forced-landing-in-belarus-was-state-sponsored-hijacking-1199561

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Hallo Tobias

2 hours ago, Johnny said:

 

Hoi Namensvetter,

natürlich liegt es mir fern, dieses Unrechtsregime zu verharmlosen. Dies wäre auch nur der Fall gewesen wenn ich ernsthaft versucht hätte, Argumente "für" ein solches Vorgehen zu finden. Am klar erkennbaren zynischen Unterton ist aber erkennbar dass ich gegenteiliges darstellen will. Dabei geht es mir auch weniger um Belarus, sondern eher darum die Hilflosigkeit der EU bzw. der involvierten Länder in solchen Fällen aufzuzeigen. Ähnliche Hilflosigkeit haben wir ja schon bei MH17 gesehen, oder bei der Annexion der Krim. Gegen den russischen Aggressor (hier zwar in Form von Belarus... ) hat unsere rein auf Frieden und Gesprächsbereitschaft basierende Gesellschaftsform leider keine Chance. 

So hat sich z. B. bereits die EU Komissarin für Transport auf Twitter geäußert, es sei "great news" für Passagiere und dereb Angehörige,  dass der Flieger nun sicher in Vilnius gelandet sei. Kein Wort zum Vorfall oder dazu dass einige Passagiere in Minsk geblieben sind(wurden).

Von Seiten einiger deutscher Politiker sind zwar deutliche Worte gefallen, dabei wird es meiner Erfahrung nach aber bleiben.

Ich gehe davon aus, dass es zwar luftrechtliche Ermittlungen geben wird, ein politisches Säbelrassen wird man wahrscheinlich aber unterlassen, man will ja schließlich "den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen".

Die EU befindet sich in einem Dilemma. In Friedenszeiten mag man sich damit durchhangeln können, wenn es jedoch mal unfriedlicher werden sollte in Zukunft, sind wir verloren.

Grüße Tobias

 

Ja, das habe ich schon gemerkt, dass Du da einen gewissen Zynismus an den Tag gelegt hast... Mein Hint zielt auch eher in Richtung "stiller Leser" von einigen Zeitungen.

 

Ich teile Deine Meinung, dass die EU hier (vermutlich auch weil sie durch Mitgliedstaaten wie Polen und insbesondere Ungarn sich immer wieder ausbremsen lässt) hier nicht viel machen wird. Der in einem anderen Post gebrachte Hinweis auf den Vorfall in Österreich ist ziemlich treffend - obwohl das auch luftrechtlich bedenklich war.

 

Die EU als Idee halte ich nach wie vor für richtig. Die Ausführung derselben ist aktuell allerdings eine Katastrophe. Da sind nicht zuletzt zwei Staaten dran schuld: Deutschland und Frankreich.

 

Wie ineffizient die beiden Länder agieren ist im Moment ja deutlich sichtbar...

 

Ich befürchte auch, dass die ganze Angelegenheit sang- und klanglosest von der Bildfläche verschwinden wird. Man will es sich nicht mit Putin verscherzen - obwohl es DRINGEND an der Zeit für Sanktionen wäre. Vermutlich sind die wirtschaftlichen Interessen mal wieder grösser.

 

Schade, eine verpasste Chance.

 

Gruss

Tobias

 

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Frank Holly Lake

Hallo,

da sind wir wieder voll in der Politik kalten Krieg.

 

Der Pilot muss einer ATC Anweisung folgten.

Wenn es wie hier sogar zu einer Kampfflugzeug Begleitung kommt,

was soll der Pilot den dann noch riskieren? Einen Abschuss?

 

Edît: Ich meinte hier , wenn ein Kampfflugzeug im Anflug ist, nicht allgemein.

War zu unpräziese von mir geschrieben.

 

Die Konsequenz ist klar, das Gebiet muss sofort zur Flugverbotszone deklariert werden von der EU.

Und das wird nicht reichen, die Nato muss nach diesem Vorfall einsatzbereite Kampfflugzeuge 

in Grenznähe stationniern.

Sonst beibt das nicht der letzte Vorfall.

Auch auf die Gefahr, das es zu weiteren Spannungen kommen wird. Die kommen sowieso, weil der lange Arm vom Osten sein Reich weiter einfordern wird, wenn keiner Grenzen aufzeigt.

Der Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
ATC
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vor einer Stunde schrieb Frank Holly Lake:

Der Pilot muss einer ATC Anweisung folgten.

Nein muss er nicht.

Die Entscheidungsgewalt liegt allein beim verantwortlichen Luftfahrzeugführer.

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Hallo "Adjuster"

 

Nicht ganz so, wie Du es sagst. Es gibt jede Anweisungen der ATC, denen man besser Folge leistet.

Beispiele:

- einen Go-Around

- die Nicht-Freigabe, in einen Luftraum einfliegen zu dürfen

Es ist auch Beispiele, bei welchen bei gegenseitigen Anweisungen nicht der ATC folgen sollte (TCAS).

 

Aber:

Wenn mir die ATC eine Bombenwarnung mitteilt und mir sagt, dass ich nach XY fliegen soll, dann überlege ich als Pilot ob das Sinn macht. Wenn, wie es sich wie in diesem Fall darstellt, ein Ausweichflugplatz näher als XY liegt, teile ich meine Absicht der ATC mit und fliege weiter.

Bis ATC mich dann darauf aufmerksam macht, dass ein Kampfflugzeug aufsteigt, um das Flugzeug abzufangen. Ab dem Moment ist die ATC der Pilot im Kampfflugzeug. Und dessen Anweisung würde ich IMMER Folge leisten!

 

Gruss

Patrick

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oneworldflyer

BA261 LHR-ISB fliegt nun nicht wie ursprünglich geplant durch Belarus und diverted nun nach Moskau um nachzutanken.

 

Edit: Scheint nun umzukehren.  

Edit2: Sieht nach 360° aus, wartet wohl auf Freigabe. 

 

 

 

Bearbeitet von oneworldflyer
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vor 2 Stunden schrieb Wingman340:

Hallo "Adjuster"

 

Nicht ganz so, wie Du es sagst. Es gibt jede Anweisungen der ATC, denen man besser Folge leistet.

Beispiele:

- einen Go-Around

- die Nicht-Freigabe, in einen Luftraum einfliegen zu dürfen

Es ist auch Beispiele, bei welchen bei gegenseitigen Anweisungen nicht der ATC folgen sollte (TCAS).

Ich sage nicht das es durchaus Sinn ergeben kann Anweisungen von ATC zu folgen.

Die letzte Entscheidung trifft darüber aber der PIC. 

Und der PIC haftet auch dafür.

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Hallo "Adjuster"

Bin mir nicht ganz sicher, um ich Dich richtig verstehe.

Ich versuche mal, dies in eigenen Worten wieder zu geben.

 

vor einer Stunde schrieb Adjuster:

Ich sage nicht das es durchaus Sinn ergeben kann Anweisungen von ATC zu folgen.

Die letzte Entscheidung trifft darüber aber der PIC. 

Und der PIC haftet auch dafür.

 

Die letzte Entscheidung trifft der PiC. Und er haftet dafür.

Wenn der PiC in einem rechtsfreien Raum agieren würde, stimmt der erste Teil Deiner Aussage. Die unzähligen Vorschriften regeln jedoch sehr klar, wann der PiC was zu befolgen hat.

Darf ein PiC den Startvorgang beginnen, ohne eine Startfreigabe vom Turm erhalten zu haben?

Rechtlich gesehen NEIN.

Nun: wenn der PiC dies trotzdem macht, haftet er selbstverständlich dafür.

Du liegst richtig, wenn Du sagst, der PiC haftet dafür. Der PiC haftet für jede seiner Entscheidungen.

 

Zurück zu diesem Fall.

Der PiC hat genau 2 Möglichkeiten:

- er befolgt die Anweisung der ATC oder des Kampfjetpiloten (und folgt damit dem internationalen Recht bei einem Abfangmanöver)

- er befolgt die Anweisung nicht und wird samt seiner Maschine und allen darin befindlichen Menschen abgeschossen.

 

Wie hättest Du als PiC entschieden?

 

Gruss

Patrick

 

 

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Davon mal abgesehen nimmt man eine Bombendrohung auch erst mal ernst. Ich denke auch nicht dass sich die Piloten in dem Moment bewusst waren, dass da evtl. ein weißrussischer Oppositioneller an Bord war den die Regierung mit einer fingierten Bombendrohung und Umleitung nach Minsk festnehmen will. Sicher werden sie sich gefragt haben, wieso nach Minsk und nicht zum näheren Zielflughafen, wahrscheinlich war aber gerade nicht der richtige Zeitpunkt zum Hinterfragen und diskutieren. Was sprach in dem Moment dagegen, den Anweisungen Folge zu leisten?

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Hi Johnny,

2 hours ago, Johnny said:

Davon mal abgesehen nimmt man eine Bombendrohung auch erst mal ernst. Ich denke auch nicht dass sich die Piloten in dem Moment bewusst waren, dass da evtl. ein weißrussischer Oppositioneller an Bord war den die Regierung mit einer fingierten Bombendrohung und Umleitung nach Minsk festnehmen will. Sicher werden sie sich gefragt haben, wieso nach Minsk und nicht zum näheren Zielflughafen, wahrscheinlich war aber gerade nicht der richtige Zeitpunkt zum Hinterfragen und diskutieren. Was sprach in dem Moment dagegen, den Anweisungen Folge zu leisten?

 

Da sprach nichts dagegen. Das Problem ist halt, dass das weissrussische Regime hier vermutlich mit gezinkten Karten spielt (falsche Bombendrohung). Dem Piloten würde ich keinen Vorwurf machen - aber was da abgeht ist definitiv keine Grauzone mehr.

 

Gruss

Tobias

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Am 23.5.2021 um 23:47 schrieb AirJon:

Das ist nicht so einfach wie sich das anhoert. Zum einen muss man ATC folge leisten egal ob man das moechte oder nicht, schliesslich ist man im Hoheitsgebiet der jeweiligen Kontrolle und des Landes.. .............

 

Angenommen, Du hättest eine echte Bombendrohung, oder Feuer an Bord, landest Du nicht auf dem nähesten geeigneten Flugpatz, sondern läßt dich gehorsamst von ATC in ein Holding schicken?

 

Am 23.5.2021 um 23:47 schrieb AirJon:

...........Weiterhin darf ich nicht einfach, weil ich es besser finde, eine Landesgrenze ueberfliegen. Wenn der CPT dort die Anweisung einfach ignoriert und weiter ueber die Grenze hinweg weiterfliegt, dann kann es passieren das er ein ernstes rechtliches Problem bekommt.

 

Jonas

 

Wer sollte solche Probleme machen?

Es käme darauf an, was mehr zählt: die Erlaubnis, ein Staatsgebiet zu verlassen, oder in eines einzufliegen. Die Erlaubnis zum Einflug war doch durch den Flugplan bereits gegeben, und wäre auch sonst von Litauen nicht verweigert worden.

Wenn mich über fremden Staatsgebiet ein Kampfflugzeug verfolgt, und ggf. mit Abschuß droht, habe ich jedes Recht der Welt, mich dieser Gewalt zu entziehen.

Aber das ist eine rein juristische Betrachtung, und bei Lukaschenko weiß man nicht, ob er nicht tatsächlich einen Abschuß befohlen hätte.

 

Andere Frage:

Hätte der Kommandant eines Linienflugzeuges nicht das Recht, sog. "Sicherheitskräften" den Zutritt zu seinem Flugzeug zu verweigern?

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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4 hours ago, DaMane said:

Angenommen, Du hättest eine echte Bombendrohung, oder Feuer an Bord, landest Du nicht auf dem nähesten geeigneten Flugpatz, sondern läßt dich gehorsamst von ATC in ein Holding schicken?

Wenn Du die Fakten veraenderst, dann kann es natuerlich sein das eine Aussage nicht mehr stimmt. Natuerlich fliegt kein Mensch mit Feuer ins Holding. Es geht hier nicht um einen bestaetigten Notfall sondern um eine Anweisung der Flugverkehrskontrolle an ein Flugzeug das keinen Notfal oder teschnische Ausfaelle hat, und da muss man folgen. ATC ist keine Empfehlung oder wie denkst Du dir das?

 

4 hours ago, DaMane said:

Die Erlaubnis zum Einflug war doch durch den Flugplan bereits gegeben, und wäre auch sonst von Litauen nicht verweigert worden.

Woher soll man das wissen? Man kann natuerlich 7600 reindrehen und weiterfliegen, das ist abgedeckt mit dem Flugplan.

Aber einfach sagen "ne mach ich nicht" und weiterfliegen ist eben nicht korrekt.

 

 

4 hours ago, DaMane said:

Hätte der Kommandant eines Linienflugzeuges nicht das Recht, sog. "Sicherheitskräften" den Zutritt zu seinem Flugzeug zu verweigern?

 

Mit welchem Grund?

 

 

Jonas.
 

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Wir sollten bei der Sache bleiben .

 

Bei einer wirklichen Bombenwarnung würde nach meinem  Wissen normalerweise ein Dialog so ungefähr ablaufen:

 

ATC kontaktiert den Flieger und sagt "Wir haben eine Bombenwarnung für ihre Maschine. Wenn ihr wollt könnt ihr nach Minsk kommen. Oder was wollen sie tun?"

 

Wenn dann der Pilot antwortet " Nee ich bin so nahe am Ziel, ich fliege weiter nach Vilnius " würde das ATC das so annehmen und sein "OK" geben.  

 

Diese Entscheidungsgewalt hat der Pilot.

 

Ich glaube nicht dass (normalerweise) ATC eine Landung fordern würde oder könnte und schon gar nicht eine MIG hochschicken würde.

 

Was die Belarussen-gangster da gemacht haben war einfach Piraterie oder Hijacking.

 

Bearbeitet von guy
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vor 5 Stunden schrieb DaMane:

Andere Frage:

Hätte der Kommandant eines Linienflugzeuges nicht das Recht, sog. "Sicherheitskräften" den Zutritt zu seinem Flugzeug zu verweigern?

 

Gruß

Manfred


Natürlich, nur das Durchsetzen der Verweigerung mit dem an Bord befindlichen Plastikbesteck gegen Polizei und co. wird etwas schwierig werden. .... 

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