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2023-09-09 | MCR -4S | F-PIMS | Flughafen Grenchen (LSZG) | Absturz im Endanflug


mds

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Leider ist es egal wie die Asymetrie entstand, für ein short final sicher fatal. Bin gespant auf die erste Analyse vom SUST. Aufgrund des Abdruck im Boden muss es ziemlich senkrecht gewesen sein und da die Trümmer sehr eng beieinander lagen, war auch kein inflight breakup der Fall. 

Bearbeitet von MartinM
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Im Fall einer Flaps-Asymmetrie scheint es tatsächlich sehr schwierig zu sein, bei einseitig voll ausgefahrenen Flaps (30°) aufgrund deren Breite diese Asymmetrie mit den relativ kurzen Querrudern noch kompensieren zu können.

 

Zitat

As it can be seen from figure no. 20, the MCR 4S-2002 wings’ flaps are particularly large when compared to the size of the ailerons. This concept/design has proved to be less effective for the airplane control in case of a flaps asymmetry, mainly due to low aerodynamic cord dimension and high wing load.

 

Portugiesischer Unfallbericht, Seite 51 (Bild Seite 52)

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ja, keine Chance. Vor allem war der auch noch in der linken Platzrunde, und die li. Klappe ist nicht ausgefahren. Bis du da merkst, dass die Kurve zu steil wird, ist es zu spät die rechte Klappe wieder einzufahren.

image.thumb.png.5cf6c6e24c6729be21a5a0dfecf1588e.png

 

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Beschrieb eines vorgängigen Vorfalls: 

 

FLUGVERLAUF

Der Pilot startet in Begleitung von zwei Passagieren von der Startbahn 31. Während des Anfangssteigflugs hört der Pilot "ein scharfes, trockenes Geräusch", als er die Klappen einfährt. Das Flugzeug neigt sich um bis zu 60° nach links. Eine weitere Betätigung der Klappen bleibt ohne Wirkung. Der Pilot reduziert daraufhin die Leistung des Triebwerks. Dies führt dazu, dass das Flugzeug in der Ebene bleibt und die Neigung des Flugzeugs nach links bei etwa 50° stabilisiert wird.

Der Pilot steuert das Flugzeug, indem er den Steuerknüppel und die Seitenruder in Rechtsanschlag hält. Es landete notfallmäßig gegen QFU ohne weitere Schäden.

Am Boden wird beobachtet, dass sich die linke Klappe in der "Ausfahr"-Position befindet, während die rechte Klappe in der "Einfahr"-Position ist, und die Aktionen an der Klappensteuerung bleiben ohne Wirkung.

Vom Hersteller ergriffene Maßnahmen

Am 3. April 2012 führte der Hersteller die Revision Nr. 4 des Wartungsprogramms MEXNO03 ein, die für das MCR4S gilt. In dieser Revision wurde ein Nutzungslimit für die Gewindespindel und die Bronzemutter der Klappensteuerung festgelegt. Diese Grenze lag bei 1.000 Landungen.
 

FAZIT: 

 

Wenn diese Fehlfunktion in Grenchen schuld war (das ist leicht herauszufinden) dann gehören dieSE Dinger MCR 4 etc. wirklich SOFORT am Boden festgenagelt!

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Ob die Klappe ordentlich Ausgefahren waren bei mike sierra wird man sicher feststellen werden. Klammer Auf: Wir erinnern uns an AF447, Airbus hatte ein Wartungshinweis herausgegeben für die Pitot. Das war nicht bindend. Air France hat es damals nicht durchgeführt. Klammer Zu.

 

Frage, ist die Wartung der Flaps bindend oder dem Flugzeugbetreiber überlassen?

 

WILL BE DONE oder WAS DONE ist wohl die Frage

Bearbeitet von MartinM
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Für meinen Geschmack fokussiert sich (man könnte auch sagen, versteift sich) die ganze Diskussion hier zurzeit etwas zu stark auf eine Ursache. Fakten liegen zurzeit noch gar keine vor.

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Das stimmt. Ich sehe aber einfach wenige plausible Gründe für einen abrupten Kontrollverlust im kontrollierten Endanflug geradeaus bei gutem Wetter, schwachem Wind, flachem Terrain und Abwesenheit von Wirbelschleppen, ohne Meldung eines Problems im Funk (die bekannten Fakten). Wenn dann die Familie des Musters eine auffällige Häufung von asymmetrischen Klappenvorfällen aufweist, springt das eben ins Gesicht, weil häufig in dieser Phase als letzte Konfigurationsänderung die Klappen voll ausgefahren werden.

Aber du hast völlig Recht: ist alles nur Spekulation. Kann auch ein anderes plötzliches mechanisches Problem oder z.B. ein Gesundheitsproblem dahinterstecken.

Gruss

 

PS Wetter:

 

SA09/09/2023 15:20->

METAR LSZG 091520Z AUTO VRB01KT CAVOK 30/16 Q1018=

SA09/09/2023 14:50->

METAR LSZG 091450Z 09003KT 040V180 9999 FEW055 30/16 Q1018=

SA09/09/2023 14:20->

METAR LSZG 091420Z VRB04KT 9999 FEW055 30/15 Q1018=

Bearbeitet von spornrad
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^^Gesundheitsproblem dahinterstecken^^ Eher Zweifel - du denkst wohl an einen Infarkt oder so.

 

Die MCR ist ja kein Grundausbildungsflugzeug in erster Linie - daher gehe ich von erfahrenen Piloten aus. Das heisst, dass das Flugzeug wohl für den Endanflug anständigt getrimmt und vorbereitet war. Das mit dieser Konfiguration ein praktisch senkrechter Impact folgt, ist daher kaum zu erwarten. 

 

Ich bleibe bei meiner Hypothese. dass ein plötzlicher und nicht beherrschbarer technischer Vorfall (im Zusammenhang mit der Struktur) den Crash herbeigeführt hat. 

 

 

 

 

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Wir können nichts ausschliessen und ebenso wenig uns auf etwas fixieren.

 

In den Jahren, wo ich mich mit Unfällen befasse, kam es immer wieder vor, dass eine Ursache sich derart balant anbot, dass ALLE Kommentatoren und Theoretiker drauf aufsprangen. Als dann der Unfallbericht kam, standen wir alle da wie Esel mit hängenden Ohren, weil es etwas total anderes war, das niemand erwartet hatte.

 

Auch wenn es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt hier, werden wir auch hier sehr vorsichtig sein müssen.

 

Allerdings wenn es wirklich ein erneuter Fall mit assymetrischen Flaps war, dann würde ich schwer davon ausgehen, dass wir es sehr viel früher erfahren als in einem Schlussbericht sondern eine Emergency AD sehen würden, die wohl die Modellreihe erst mal aus dem Verkehr zieht. Daher nehme ich mal an, dass die Behörden diesem Fall eine gewisse Dringlichkeit einräumen werden.

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3 hours ago, Luftkavalier said:

Diese Grenze lag bei 1.000 Landungen.
 

FAZIT: 

 

Wenn diese Fehlfunktion in Grenchen schuld war (das ist leicht herauszufinden) dann gehören dieSE Dinger MCR 4 etc. wirklich SOFORT am Boden festgenagelt!

In der Luftfahrt funktioniert " Safety first" nicht so. SO NICHT.

 

Fast jedes mechanische Teil hat eine definierte Lebensdauer. Speziell beim MCR gibt es 3 Arten von Definitionen, nach welchen Kriterien die Teile ausgebaut und ersetzt werden müssen. In einigen Fällen kann nach einer Prüfung auf Toleranz, Abnützung, Funktion das Teil wieder verwendet werden für einen Zyklus.

 

* TBO (time betwen overhaul) Eine Anzahl Flugstunden (bei Motorteilen Motorbetriebsstunden)

* Kalendarisch: also Ersatz nach nn Monaten (so zum Beispiel alle Schläuche im Motorraum)

* Anzahl Landungen (so zum Beispiel Teile des Haupt- und Bugfahrwerks)

 

Wenn sich herausstellt, dass ein bestimmtes Item häufiger geprüft oder ersetzt werden muss, dann ist der Owner der Musterzulassung der Erste, der dies per Servicebuletin kommuniziert.

 

Die MCR sind in der Klasse CNSK zugelassen. In einem Satz vereinfacht: Der Konstrukteur baut erste Muster, die dann die Zulassungsflüge absolvieren. Ist die Behörde überzeugt vom neuen Produkt, wird ein Eligibility -Dokument publiziert, in dem alle Eckdaten festgehalten sind. 

Die danach produzierten Serienmodelle müssen diese Daten aufweisen, sonst gibt's keine Zulassung.

 

Das Vorgehen unterscheidet sich wenig vom kommerziellen Flugzeugbau.

 

 

Cosy

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16 hours ago, Dierk said:

Im Fall einer Flaps-Asymmetrie scheint es tatsächlich sehr schwierig zu sein, bei einseitig voll ausgefahrenen Flaps (30°) aufgrund deren Breite diese Asymmetrie mit den relativ kurzen Querrudern noch kompensieren zu können.

 

 

Portugiesischer Unfallbericht, Seite 51 (Bild Seite 52)

Die Flaps sind im Vergleich zu den Querrudern sehr gross bei der MCR04S. Hier ein Bild von hinten:

image.thumb.png.24c3d9a8b17f14983d3c27013f543c14.png

 

Und hier die Proportionen bei einer C172 im Vergleich:

image.png.6ddeabafb7f90a8fc925206f35a29272.png

 

 

Bearbeitet von spornrad
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Die Flaps (Fowler) bei der MCR  vergrössern die Fläche und liefern viel Auftrieb. Dies erklärt auch den grossen  Unterschied zwischen Vstall ohne Flaps (61KIAS) und mit Flaps (47 KIAS). So sind  z.Bsp. bei einem Anflug mit Zero Flaps die Anflusggeschwindigkeiten sowie der stark erhöhte Anstellwinkel besonders zu beachten/berücksichtigen.

 

Andreas

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Ich will hier nicht weitere Hypothesen auflisten - spekulieren in solchen Sachen ist geschmacklos.

 

ABER: 

 

- Wenn eine Landeklappe bei diesen Dimensionen (danke für das eindrucksvolle Bild oben) auf einen Schlag

in die Position NULL fällt (muss sie ja aerodynamisch wenn die Kraft, welche sie ausgefahren hält schlagartig wegfällt) ist das Flugzeug in Bodennähe bestimmt verloren. Somit wäre auch der Pilot vollkommen machtlos. 

 

- Ein weiterer Grund könnte höchsten der Bruch eines Flügel oder der Verlust des Leitwerk sein. Immerhin ist das Flugzeug praktisch vertikal eingesteckt, was für einen Total Loss of Control spricht. 

 

Positiv: Die SUST wird ohne Zweifel den Grund herausfinden, da die Maschine glücklicherweise nicht Feuer gefangen hat. Bis dahin gilt es sich zu gedulden. Aber es muss schnell gehen - ich jedenfalls würde keine Minute mehr in einer MCR verbringen...

 

Fly save - if you can...

 

Rolf

 

 

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1 hour ago, Luftkavalier said:

Aber es muss schnell gehen - ich jedenfalls würde keine Minute mehr in einer MCR verbringen...

Schlage vor Du rufst Du gleich selber beim BAZL und der Untersuchungskommision an, dann beeilen sie sich sicher gerne
 

Bearbeitet von ArminZ
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Auf dem neuen Film auf 32today bei Minute 0.29 sieht man die Teil rechten Klappe ganz kurz. Für mich sieht es nach Stellung 15 aus und nicht 30, was ich erwarten würde. Ich hoffe dass dies nur vom Aufprall so verbogen wurde und auf keine falsche Klappenstellung hindeutet.

 

 

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50 minutes ago, MartinM said:

Auf dem neuen Film auf 32today bei Minute 0.29 sieht man die Teil rechten Klappe ganz kurz. Für mich sieht es nach Stellung 15 aus und nicht 30, was ich erwarten würde. Ich hoffe dass dies nur vom Aufprall so verbogen wurde und auf keine falsche Klappenstellung hindeutet.

 

Danke für den Hinweis! Beim anderen Video weiter unten auf der Seite sieht man es auch länger, während das Wrack am Kran hängt:

 

spacer.png

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On 9/11/2023 at 4:04 PM, Luftkavalier said:

Positiv: Die SUST wird ohne Zweifel den Grund herausfinden, da die Maschine glücklicherweise nicht Feuer gefangen hat.

 

Das wird eher nicht passieren.
Erstens war das Flugzeug in Frankreich registriert, und zweitens zeigt die SUST leider immer weniger Interesse an Unfällen die mit Eigenbau- (Homebuilt) Flugzeuge zu tun haben, und das trotz Todesopfer...

Dies zeigt sich in der Liste der 2022 eingestellte Untersuchungen (SUST Jahresbericht 2022, Liste auf Seite 35), die unter anderem die Lancair Legacy HB-YMS umfasst...

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Werte Kollegen Andreas, Dierk, Martin und Spornrad: Ihr könnt eure Ausführungen zu Einmachglas-Gummis, Schwache Broncemuttern und asymmetrisch ausgefahrene FLAPS löschen resp. zurückziehen. Aus solider rrstrangiger Quelle weiss ich, dass diese Maschine auf die FLAPKINETIK (DER NEUEN MCR4 EVOLUTION, ROTAX 915) umgerüstet wurde. Da gibts keine Zahnriemen usw. Die Lösung ist zwar für die MCR4 mit 912S ziemlich überdimensioniert, aber sie hatten somit dieses Thema definitiv ad acta gelegt.

 

So-ich halte nun wieder die 'Schnore zue'.

Bruno a.k. Cosy

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Bleibt dann nur noch die Frage, warum die im Endteil abrupt eingesteckt haben. Umgerüstet heißt da erstmal gar nichts. Auch was umgerüstet ist kann kaputt gehen. Ich hatte ja schon darauf hingewiesen, dass der Unfall in Portugal und der in Frankreich unterschiedliche technische Detailursachen für die asymmetrischen Flaps hatten. Ob technische Störung an Flaps, Steuerung oder ganz andere Ursache: ich hoffe, die Sust findet den Grund.

Gruss

Bearbeitet von spornrad
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1 hour ago, spornrad said:

Bleibt dann nur noch die Frage, warum die im Endteil abrupt eingesteckt haben. Umgerüstet heißt da erstmal gar nichts. Auch was umgerüstet ist kann kaputt gehen. Ich hatte ja schon darauf hingewiesen, dass der Unfall in Portugal und der in Frankreich unterschiedliche technische Detailursachen für die asymmetrischen Flaps hatten. Ob technische Störung an Flaps, Steuerung oder ganz andere Ursache: ich hoffe, die Sust findet den Grund.

Gruss

Spurensucher verhalten sich erstmal neutral betr. aller möglicher Szenarien. Du schiesst Dich auf eine causus marginalis ein, nur weil in vorhergehenden Unfällen mit anderen Flapmechaniken schon sowas geschah. nicht sehr seriös.

sorry

 

cosy

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