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16.12.2021 | N162AM | Cirrus SR22 | Knosville (USA) after T/O roll upset at a low altitude, eventually crashed


cosy

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Anmerkung: dieser Vorfall ist es wert, von jedem PPL-er Hirn kurz mal 'erfasst' zu werden.

Jeder hat schon wake turbulence erlebt, und die meisten erinnern sich auch an solche Meldungen.

Dieser Unfall zeigt wieder mal deutlich auf, wie dieses Phänomen trotzdem aus heiterem Himmel regelrecht einschlagen kann.

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 KathrynsReport.jpg

Der CEO von MyGoFlight ,  Charlie Schneider machte am Flugplatz TY in Knoxville (Tennessee, USA) mit dem Piloten der N162AM Demonstrationsflüge mit seinem neuen HUD (Head-up Display).

 

Schneider, der selbst auch ein lizenzierter Pilot war,  sass als Passagier auf dem rechten Vordersitz. Beim Anflug zur Landung des zweiten Fluges verlangte ATC einen right hand cirquit, weil eine A320 im Final war.

Die Cirrus Besatzung sah den Airbus landen und drehte in den Base ein. Nachdem sie stabilisiert im Final waren, gab es einen Schlag und Schneider fragte "Was war das?", der Pilot antwortete "wake turbulence".

 

Direkt darauf rollte die SR22 in weniger als einer Sekunde entgegen dem Uhrzeigersinn um 135°.  In Rückenlage schrie der Pilot 'zieh den CAPS', was Schneider auch tat. Sie hörten den Abschuss der Rakete und schlugen dann auf einem Gelände ein. Danach fing das Wrack an zu brennen. Der Pilot öffnete dem PAX die rechte Tür und schrie 'raus!' und befreite sich und sah dann, dass Schneider sich mühsam aus dem Wrack bewegte. Er hatte Verbrennungen dritten Grades und starb später nach Einlieferung ins Spital.

 

Die ATC hatte nicht vor Wake Turbulenz gewarnt, und der Abstand zwischen den Landungen war zu kurz.

Es war kaum Wind (calm), 10 Meilen Sicht und broken @ 25000ft

 

Eine Zusammenfassung des Berichts hier

 

cosy

 

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Hallo zusammen,

 

es braucht keinen Airbus, es reicht auch eine AN-2. Der Testpilot im

Film der BFU über einen Unfall in Backnang-Heiningen drückt es

sehr deutlich aus.

 

 

 

Gruß

Henning

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vor 11 Stunden schrieb cosy:

Beim Anflug zur Landung des zweiten Fluges verlangte ATC einen right hand cirquit, weil eine A320 im Final war.

 

Die Cirrus Besatzung sah den Airbus landen und drehte in den Base ein.

 

[..]

 

Die ATC hatte nicht vor Wake Turbulenz gewarnt, und der Abstand zwischen den Landungen war zu kurz.

Der Fluglotse hatte ihnen doch gesagt, dass ein A320 im Anflug war und sie haben den Airliner landen sehen. Was soll man da noch warnen? "Wake turbulence" sollte selbst jedem PPLer und Segelflieger ein Begriff sein. Wer das nicht respektiert und mit mehr Abstand oder etwas höher anfliegt, zieht halt die Ar***karte. Für mich ein reiner Pilotenfehler.

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In der Ausbildung bin ich mal abends bei guten Flugbedingungen und praktisch kein Wind mit der Katana ins Final eingedreht, hinter einer anderen SEP, die mit Ski ausgerüstet war (vielleicht eine Maule, kann mich nur dran erinnern, das Teil hatte einen grossen Flügel) und Base und Final offenbar sehr langsam flog. Jedenfalls schrumpfte der Abstand (aus der Erinnerung) auf ca. 20 Sekunden im Final und ich hatte das Gefühl, relativ nah (zu nah) am vorausfliegenden Flieger zu sein. Plötzlich rollten es uns rasch zweimal hintereinander nach rechts, zuerst wenig, vielleicht 20 Grad, was problemlos mit dem Knüppel ausgeglichen wurde, dann aber gleich nochmal und diesmal deutlich kräftiger, um ca. 40 Grad, worauf der Fluglehrer Vollgas gab und zog und wir ein Go-Around flogen. Ich wusste damals nicht, was passiert war, aber der Fluglehrer meinte, es wären Wirbelschleppen gewesen.

 

Das Go-Around hätten wir wohl sowieso fliegen müssen, weil beim Überfliegen der Schwelle der Vorausfliegende möglicherweise noch auf der Landebahn gewesen wäre.

Bearbeitet von Dierk
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33 minutes ago, FalconJockey said:

Der Fluglotse hatte ihnen doch gesagt, dass ein A320 im Anflug war und sie haben den Airliner landen sehen. Was soll man da noch warnen? "Wake turbulence" sollte selbst jedem PPLer und Segelflieger ein Begriff sein. Wer das nicht respektiert und mit mehr Abstand oder etwas höher anfliegt, zieht halt die Ar***karte. Für mich ein reiner Pilotenfehler.

 

 

Nicht selbst jedem PPL und Segelflieger - sodern ganz besonders denen. Die Wake eines  einfachen DH8-400 Turboprop sind in der Lage ein leichtes Sportflugzeug auf den Rücken zu drehen.  Bei knappen Abständen (sprich ich kann den Airliner vor mir im Anflug sehen) muss unter  allen Umständen oberhalb des glidpath des Airliners geflogen werden und nach dessen Aufsetzpunkt aufgesetzt werden.

 

Stimme zu ein tödlicher Pilotenfehler. 

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vor 56 Minuten schrieb Maxrpm:

 

 

Nicht selbst jedem PPL und Segelflieger - sodern ganz besonders denen. Die Wake eines  einfachen DH8-400 Turboprop sind in der Lage ein leichtes Sportflugzeug auf den Rücken zu drehen.  Bei knappen Abständen (sprich ich kann den Airliner vor mir im Anflug sehen) muss unter  allen Umständen oberhalb des glidpath des Airliners geflogen werden und nach dessen Aufsetzpunkt aufgesetzt werden.

 

Stimme zu ein tödlicher Pilotenfehler. 

Selbst mit meiner 19 Tonnen Falcon dreht es uns alle paar Jahre mal mehrere zehn Grad, wenn die Bedingungen stimmen. Da reicht schon ein popeliger A321, der vor einem im Final ist.

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vor 12 Minuten schrieb FalconJockey:

Selbst mit meiner 19 Tonnen Falcon dreht es uns alle paar Jahre mal mehrere zehn Grad, wenn die Bedingungen stimmen. Da reicht schon ein popeliger A321, der vor einem im Final ist.

Was heißt da popelig du Light Twin Fahrer 😄

 

Fred

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vor 40 Minuten schrieb CFM:

Was heißt da popelig du Light Twin Fahrer 😄

Alles was "single-aisle" ist, ist für mich popelig 😄

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3 hours ago, FalconJockey said:

Selbst mit meiner 19 Tonnen Falcon dreht es uns alle paar Jahre mal mehrere zehn Grad, wenn die Bedingungen stimmen. Da reicht schon ein popeliger A321, der vor einem im Final ist.

 

nenn Du meine Flieger noch einmal popelig!

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AN2 bestens bekannt, und trotzdem ist es SINN voll diese Tatsache in Erinnerung zu rufen.

Die Frage, ab welchem Body-Mass ein Flugzeug poppelig ist oder nicht wär dann nebensächlich.

 

Der zitierte Bericht erinnert da klar und deutlich

  • JEDES fliegende Objekt erzeugt Wake Turbulenz
  • Diese Zöpfe sinken rotierend langsam zum Boden: je mehr Zeitdistanz man hat, desto tiefer ist der Rotorzopf anzutreffen
  • Der Rotor schwächt sich langsamer ab, wenn die vorausfliegende Maschine mehr Masse hat

Es ist darum schlauer, den Anflug ausserhalb des Tracks der Heavy No. One zu planen, eventuell höher / steilerer Final.

 

kleiner Gedanke: sobald der rotierende Wirbelzopf on ground angekommen ist, wird er sehr viel rascher energielos. Also Warten ist immer die beste Karte.

 

Cosy

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Frank Holly Lake

Konnte so etwas der Pilot voraussehen?  Der Heli ist klein und weit weg. Oder war das ein Stall durch die Schleppe?

Grüße Frank

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vor 11 Minuten schrieb Frank Holly Lake:

Konnte so etwas der Pilot voraussehen?  Der Heli ist klein und weit weg. Oder war das ein Stall durch die Schleppe?

Grüße Frank

 

Wenn der Heli schon so weit rechts von der Piste schwebt, und der Wind die Randwirbel wieder zur Piste "hinschiebt", wird das schwierig.

Hier wird das Phänomen etwas besser erklärt (es gibt auch ein Video von der BEA über Heli-Wirbelschleppen, was im Flightforum schon mal gepostet wurde) : 

 

 

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Übrigens gibt’s die frisch überarbeitete Version des Booklets wake turbulence, ein 20 seitiges pdf mit good aviation practice Tipps hier: 

 

https://aviation.govt.nz/assets/publications/gaps/wake-turbulence.pdf

 

 

Zitat

What is wake turbulence?
All pilots need to be aware
of wake turbulence, which also includes jet blast, propeller wash, and rotor wash.

 

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Dürfte an der Rotationsrichtung liegen. Zwischen den beiden Wirbelschleppen wird wohl Luft nach oben mitgenommen / beschleunigt, das dürfte einen leichten Abtrieb erzeugen.

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9 hours ago, Dierk said:

Übrigens gibt’s die frisch überarbeitete Version des Booklets wake turbulence

..aus Neuseeland...

bitte Korioliseffekt auf der Südhalbkugel berücksichtigen!

 

(nicht ernst gemeint)

 

cosy

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Wirbelschleppen sinken vorallem nicht nur einfach senkrecht zu Boden, sondern driften mit ca. 5 bis 7 Knoten nach Aussen, also jeweils zu jeder Seite weg vom ursprünglichen Flugwegs des Flugzeugs. Ganz wichtig: Wenn nun ca. 5 bis 7 Knoten Seitenwind vorherrschen, bleibt die Wirbelschleppe des entsprechenden Flügels statisch auf einer Linie und sinkt dort langsam ab. Oder driften sogar vielleicht sogar noch ein wenig in Richtung Flugweg - das sind für mich die gefährlichsten Situationen. Hat es Seitenwind mit 15 Knoten oder mehr, kann man die Wirbelschleppen vergessen, weil sie schnell weggepustet werden.

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Urs Wildermuth
Am 20.2.2024 um 11:01 schrieb FalconJockey:

Der Fluglotse hatte ihnen doch gesagt, dass ein A320 im Anflug war und sie haben den Airliner landen sehen. Was soll man da noch warnen? "Wake turbulence" sollte selbst jedem PPLer und Segelflieger ein Begriff sein. Wer das nicht respektiert und mit mehr Abstand oder etwas höher anfliegt, zieht halt die Ar***karte. Für mich ein reiner Pilotenfehler.

 

Pilotenfehler bin ich einverstanden. Hingegen ist es hierzulande durchaus üblich, "Caution Wake Turbulence from preceeding....." von der ATC zu kriegen, ein guter und auch sinnvoller Reminder.

 

Ich hab mal gelernt, dass man in der Situation in der man hinter einem Airliner anfliegt auf eine grosse Piste schlicht über dessen Glidepath bleiben soll und deutlich nach seiner Aufsetzposition landen soll.

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vor 6 Stunden schrieb Urs Wildermuth:

Hingegen ist es hierzulande durchaus üblich, "Caution Wake Turbulence from preceeding....." von der ATC zu kriegen, ein guter und auch sinnvoller Reminder.

Ja, das ist fast überall üblich und auch korrekt und gut. Aber dem ATCO einen Strick daraus zu drehen halte ich für nicht korrekt, denn der Pilot war sich ja bewusst, dass da ein Airliner im Anflug gewesen ist.

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