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F-Schlepp


dennis

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Hallo zusammen !

 

Habe mal eine Frage zum F-Schlepp. Und zwar wenn ich beim Anrollen etwas aus der Bahn komme, meinetwegen nach links. normale reaktion, ich trete rechts in seitenruder (und hoffe, dass ich wieder in die richtige bahn komme :-) macht es denn sinn, wenn ich merke, dass dies nicht schnell genug geht, die rechte fläche hängen zu lassen ohne natürlich bodeberührung zu riskieren ? bin nämlich am wochenende zum ersten mal janus geflogen. an der schwerpunktkupplung hatte ich das gefühl, dass nur seitenruder treten nicht ganz so effektiv ist und habe rein instinktiv ein bischen die fläche hängen lassen. sprich ich bin ein bischen nach links abgekommen und habe voll rechts getreten und die rechte fläche ein bischen hängen gelassen. ich meine empfunden zu haben, dass man damit ein bischen schneller wieder genau hinter die f-schleppmaschine gekommen ist.

bilde ich mir das nur ein oder klappt es wirklich besser mit "hängen lassen" ?

danke für eine antwort schonmal im voraus.

gruß

 

dennis

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  • 3 Wochen später...
Christian Thomann

Hallo Dennis

 

Asche auf mein Haupt, hab ich dich vernachlässigt.

 

Nein, flügellahm anzurollen ist ganz schön daneben. Klar, bei etwas Seitenwind kann man das nicht verhindern. Wenn das Flugzeug vorher nicht schön in Zugrichtung stand, musst du gleich von Angang an voll ins Seitenruder treten. Bedenke, zuerst hat es nocht nicht viel Wirkung, da die Geschwindigkeit noch nicht gross ist. Es bringt aber immer mehr.

 

Bei Seitenwind hat ja das Flugzeug beim Anrollen auch noch die Tendenz, den leeseitigen Flügel anzuheben, da die Propellerschleppe vom Wind unter diesen Flügel geschoben wird. Da heisst es, vorher aufgepasst und schön brav Querruder dagegen. Aber bitte mit langsamen Bewegungen. Ich sehe im Schlepp vom hinteren Sitz sehr oft Steuerbewegungen, als wären die Piloten Barkeeper und würden gleich einen Kasten Whisey schütteln wollen. :D

 

Allzu heftige Steuerbewegungen beim Anrollen bewirken oft das Gegenteil. Dann passiert es eben, dass gerad im dümmsten Moment am Querruder eigentlich ein Strömungsabriss passiert. Das sind dann wichte Sekunden. Beim Janus habe ich mich jeweils mit etwas Negativ-Klappen beholfen, die ich bei immer besser wirkenden Rudern bei ca. 40 km/h langsam auf positiv setzte.

 

Also, Flügel hängen lassen liegt bei sauberem Segelflug gar nicht drin. Du hast ja das billigste Fluglageanzeigeinstrument an der Plexischeibe, das es gibt!! Den Wollfaden. Es gibt keinen Grund, diesen nicht gerade flattern zu lassen!

 

Kleine Ausnahme: die Glissade, Seitengleitflug im Endteil. Das ist nicht, um mit dem Flugzeug zu wedeln, sondern um massiver Höhe abzubauen. Darüber wurde hier schon ganze Romane geschrieben. ;)

 

Denke beim Janus daran: bitte nur Rechtsglissade, also rechten Flügel nach vorne! Wenn du sonst nach links gleitest, beide Fensterchen offen hast und du erst noch eine sehr massive Glissade machst, dann gibt's nach wenigen Sekunden einen Knall und dein Haubendeckel ist explodiert!! Das Flugzeug wird aufgeblasen wie ein Ballon. Bumms!

 

Hat nicht nur unser Janus erlebt. Der Hersteller Schempp-Hirth weist ganz versteckt darauf hin. Gilt auf für Duo-Discus.

 

Also: Kopf hoch, Flügel gerade und Nase nach vorne!

 

Chregel

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  • 2 Wochen später...

Hallo Dennis,

 

Da ich kürzlich auf etwas grösse Kaliber umgeschult habe (DG500) kann ich Christian nur zustimmen:

wenn Du mit grosser Spannweite (vielleicht mit 22.5m oder mehr?), eventuell auf Graspiste (nicht ganz frisch gemäht) und bei "unruhigem Wind" Dich auf ein Hängenlassen einlässt, könntes Du sehr schnell anhängen und einen Ringelpietz veranstalten. Ich habe meist das Gefühl, dass das Seitenleitwerk durch die Anstömung des Schleppers? genügend gut anspricht während die Querlage im Anschlepp schlechter reagiert!

Aber das ist halt ein Gefühl...

 

Benutzt Du eventuell ein Flugzeug, welches lange und stark auf dem (starren) Heckrad bleibt? Das könnte eventuell auch noch ein Grund sein.

 

Hugo

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  • 2 Wochen später...
Christian Thomann

Hallo Hugo.

 

Zurück aus Samedan gestatte ich mir, zu deinen Ausführungen noch meine Bestätigungen dazu zu geben:

 

Im Anrollen bis zum Abheben darf es auf gar keinen Fall dazu kommen, dass ein Flügel tiefer kommen darf.

 

Überlegt euch mal die Standardfrage bei mässigem Seitenwind im Flugzeugschlepp!

Welcher Flügel hat die Tendenz im Start zum Fallen?

- Richtig! Der Windzugewandte Flügel. Die Propellerböe des Schleppers wird durch den Wind auf die Leeseite abgelenkt und unter den leeseitigen Flügel gelenkt, was diesen auch anhebt.

 

>nicht ganz frisch gemäht

Ich habe schon mal einen Bruch einer ASW-22 miterlebt. Trotz korrektem Start senkte sich ein Flügel leicht, was im nicht ganz tiefen Gras zum Ringelpietz (Surri) verhalf. Zu beachten ist, dass die ASW-22 ohnehin schon tiefe Flächen hat. Die Folge davon war, dass beim Drehen das Heck mehrfach aufschlug und durch die seitlichen schlagenden Kräfte das Seiten-Höhensteuer buchstäblich vom Rumpf mit einem Torsionsbruch abgebrochen wurde. Durch die plötzlich fehlende Hecklast des vorher noch ganzen Rumpfes wurde der noch übrig bleibende "Rest"rumpf des schon fast abhebenden "Nichtmehrganz"segelflugzeuges kurz in die Höhe (50 cm) gehoben, um dann sofort fast ungespitzt in den Boden zu tauchen. Dabei wurde das Cockpit nach oben zerbrochen und gestaucht. Der Pilot blieb deshalb unverletzt.

 

>das Seitenleitwerk durch die Anstömung des Schleppers

das darf man vernachlässigen, da mit zunehmender Geschwindigkeit, ja auch die Ruderwirksamkeit des geschleppten Segelflugzeuges verbessert wird und die meisten geschleppten Piloten ohnehin Ruderausschläge machen, als wollte man gerade einen speziellen schaumhaltigen Whiskey shaken! Bereiche von 50%Anschlag-Minus bis 50%Anschlag-Plus mit derartig nervöser Amplitude verursacher eher ungewollten Srömungsabriss am Ruder als Nutzen. Ha!

 

>welches lange und stark auf dem (starren) Heckrad bleibt

Genau das solltest du dir abgewöhnen, das Liegenbleiben auf dem Heckrad! Du musst ja dem Schlepper sofort folgen, also versuchen, asap auf dem Hauptrad zu rollen, um bei beginnender Tragfähigkeit des Seglers flugrichtungsgenau abzuheben. Ziehe dann nicht gleich voller Fleude hoch, sondern gestatte dem Schlepper sofort auch dieses Wonnegefühl. Also bleibe den halben Meter am Boden, bis dein Traktor steigt!

 

Lässt du "faul" dein Heckrad unten, kann es passieren, dass du den ganzen Schleppzug seitlich verziehst (Z-Form) und in den Acker setzest, weil du dem Schlpper das Heck vor dem Abheben so rumziehst, dass er seitlich ausbricht!

 

Ebenso versuchst du ängstlich durch zu lange gezogenem Knüppel dein Flugzeug möglichst schnell aus der Wiese zu heben. Das verringert zwar den Reibungswiderstand am Boden rascher, doch kann es zu sehr abruptem Abheben und fälschlichem Nächdrücken bis zum Aufschlag kommen. Ein Jungpilot hatte mit einer Pégase (franz. Kopie ASW-20) schon mal einen Totalschaden mit dreimaligem Aufschlag in der Startphase heil überstanden! Übersteuern!

 

NUN! Was willst Du mehr?

 

Lerne den Wind kennen! Fühle den Wind! Werde sein Freund! Schätze ihn hoch! Lasse dich von ihm wie auf Händen tragen, aber sei immer der Überlegene!

 

Chregel

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  • 1 Monat später...
Du hast ja das billigste Fluglageanzeigeinstrument an der Plexischeibe, das es gibt!! Den Wollfaden.

 

Was zeigt der an ?

Ich kanns mir schon vorstellen, die Strömung oder sowas, jedoch ist der Wollfaden beim Segelflugsimulator bei mir immer 'gerade' daher weiß ich jetzt nicht, ob das eine schlechte Simulation ist, oder ob es vielleicht etwas anderes bedeutet.

 

Gruss

 

Bernhard

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ciao bernhard

 

Der Faden zeigt eigentlich den Winkel zwischen der Flugzeuglängsachse und der Anströmrichtung an. Also eigentlich ob du nach einer Seite "schiebst". Er hat eigentlich den gleichen Sinn wie die Kugel im Wendekordinator, nur ist er exakter und reagiert schneller und er ist billiger.

 

Da man möglichst wenig Luftwiderstand haben will, versucht man natürlich nicht zu schieben und den Faden in der Haubenmitte zu behalten.

 

Zu deiner Simulation: Also wenn sich der Fadne bei dir nie bewegt.... Hut ab. Ich denke der ist nur als "Dekoration" da. Sonst probier mal zu schieben, trete mal voll ins Ruder und schau ob er sich bewegt.

 

Gruss

Stefan

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Christian Thomann

Hallo stebu

 

Das hast du richtig gut erklärt. Der Faden wird ja nur von der Luft angeblasen. Die kann ja nur aus der Richtung blasen, wo sie herkommt!

 

Das hilft übrigens auch etwas im Wolkenflug, wo man ja wenig Lageanzeigen hat, ausser den mechanischen Instrumenten. Der Wind muss schon doof sein. Der kann ja nichts, ausser blasen. Was ist übrigens der Wind, wenn er nicht bläst? ;)

 

Gruss

christian

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vielen Dank für das Lob

 

der Wind der nicht blässt? Naja dann ist er einfach still :D

obwohl ein Wind der nicht bläst eigentlich gar kein Wind ist, also kann der Wind gar nicht still sein. :confused:

 

gruss

stefan

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Christian Thomann

Richtig, Stefan!

 

02:05? Gerade heimgekommen oder schon auf?

 

Der Wind, der nicht bläst, holt ja frische Luft! ;-)

 

Wo fliegst du?

 

Christian

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hallo Christian

 

02:05? Gerade heimgekommen oder schon auf?

Weder noch. Ich war zuhause, weil wir Gäste hatten.

 

Ich fliege in Beromünster, bei der SGP

 

gruss

stefan

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Christian Thomann

Hoi Stefan

 

So genau wollte ich dein Alibi nicht wissen. Haben wir uns schon mal in einem SF-Lager getroffen oder ist mir von der SGP nur Andre von Arb und Christian Treyer im Hinterkopf (Münster).

 

Anyway. Münster. Ich hab einen Virus gefasst (Segelflug). Am Wochenende 17.8. bin ich wieder mal für weitere zwei Wochen in Münster. Der Grund ist einfach. Es ist dort ein Flugplatz mit Segelflugbetrieb und der Segelflugverband führt einen Kurs durch. Ich bin vorerst zwar nicht am Kurs involviert aber was soll's.... Vielleicht mache ich wieder das Wetter (Briefing).

 

Bis später

Chregu

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Hallo Christian

 

Ja genau, die beiden waren glaub dieses jahr im Lager. Ich selber war noch nie in einem Segelfluglager, ausser dem Ausbildungslager in Buochs 2001. Ich habe noch nicht genüend Erfahrung um an einem Alpenlager teilzunehmen.

 

Ist das der BFK von dem du da sprichst, in Münster? Da sind glaub auch welche von der SGP dabei.

 

gruss

Stefan

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Christian Thomann

Hallo Stefan

 

Ja ganz genau richtig. Es ist der diesjährige BFK für Streckenflug im Gebirge, der zusammen d/f in deutscher Sprache geführt wird. Ich selber nehme aber nicht als Fluglehrer am Kurs teil, da meine zeitliche Situation etwas drunter und drüber geraten ist. Eigentlich hätte ich ja im Birrfeld den gleichen Kurs "Streckenflug Jura, Mittelland" durchführen können, wurde aber mangels Fluglehrer und fehlender Koordination dann abgesagt und mit Münster zusammen gelegt. Meine damalige Situation im Geschäft liess aber ein Änderung nicht zu. Jetzt bin ich arbeitslos und somit habe ich mich dazu entschieden, dort privat zu fliegen.

 

Wird auch mir gut tun.

 

...und am Donnerstag springe ich aus einem Pilatus-Porter aus 4'000 Meter einen AFF in Triengen. Ich freue mich schon auf die Bilder...

 

Chregel

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