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Robinson R22


BH47

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Der R22 von Robinson hat ohne Frage eine gewaltige Marktpresenz. Alle grossen Hersteller haben den Umsatzmässig kleinen Markt der leichten Schulhelikopter schlicht ignoriert. Robinson hat diesen Markt trotz „lächeln“ der „grossen“ z.Z. vollumfänglich besetzt.

 

Er ist einfach, überschaubar und sehr wartungsfreundlich konstruiert. Total 2x wurde die Maschine von der FAA zertifiziert und so wurde immer wieder festgestellt, das sie k e i n e konstruktiven Fehler oder Mängel aufweist.

Nichts anderes zertifiziert die FAA.

 

Ich selber war 2x im Werk. Perfekte Systemordnung, perfekte Produktion. Ich dachte ich sei in einer Chip-Fabrik. Absolute Sauberkeit und perfekt organisierte Fertigungabläufe und hochmotivierte Leute. Da kann manches Europäische Unternehmen etwas lernen. Bei Robinson habe ich ein sehr umfangreiches Safety-Programm mit deren Top-Testpiloten absolviert und sehr sehr viel gelernt.

 

Und dennoch: Die R22 hat schwere Designfehler (keine Kontruktionsfehler), auf welche ich noch nach und nach eingehen werde.

 

Der überwiegende und primäre Markt der R22 ist die Schulungsmarkt. Gerade hier wird ein Heli mit grosser Fehlertoleranz im fliegerischen Handling gefordert. Die Envelope oder wie viele sagen: „der grüne Bereich“ zwischen sein und nichtsein, ist eng, sehr eng. Wer das US-English der Handbücher etc. nicht nur genau liest, sondern auch interpretieren kann, wird feststellen, das sich hier bereits die ersten Hinweise befinden. Den Rest findet man nicht nur in den Unfallberichten der „grossen“ Unfälle, sondern insbesondere bei jenen Vorfällen, welche nicht gross publiziert, sondern in der Praxis still und leise geregelt werden.

 

Nochmals: Wer den R22 unter guten Umgebungsbedingungen verantwortungsbewusst nach einer soliden und umfangreichen Ausbildung fliegt, wird seine helle Freude daran haben, auch finanziell. Nur die Umgebungsbedingungen sind eben nicht immer ideal und der Mensch ist besonders hier das schwächste Glied einer Kette. Genau das darf bei einer Schulmachine nicht so ausgeprägt der Fall sein.

 

Hier mal die ersten Stichworte: Rotorkopf, Low-G and Mastbumping, Dynamic Roll-Over, Trim-Knop, electric Tach.

 

Mit welchem Stichwort sollte man beginnen?

Ich hoffe auf eine rege und konstruktive Auseinandersetzung und Diskusion. Wenn nur ein einziger Unfall/Vorfall verhindert werden kann, ist schon ein Ziel erreicht.

 

Gruss

Joachim

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Hallo zusammen!

 

Nochmals: Wer den R22 unter guten Umgebungsbedingungen verantwortungsbewusst nach einer soliden und umfangreichen Ausbildung fliegt, wird seine helle Freude daran haben, auch finanziell. Nur die Umgebungsbedingungen sind eben nicht immer ideal und der Mensch ist besonders hier das schwächste Glied einer Kette. Genau das darf bei einer Schulmachine nicht so ausgeprägt der Fall sein.

 

............ich denke hiermit hast Du das Hauptproblem des Röbi angesprochen!!

Ich habe meine ersten Stunden auf dem R22 absolviert bis dann in Zürich die vielbesprochene Terassenlandung mit leider schlechtem Ausgang passierte.Die Heliswiss hat damals sofort gegroundet,noch bevor vom BAZL ein definitiver Entscheid kam.Das ganze Hick-Hack damals liegt mir noch in den Ohren wie wenn es gestern gewesen wäre,warum,wieso usw.!

Schon in der ersten Stunde wurde uns verdeutlicht dass dies kein Allwetterheli ist (Mast Bumping),kein Heli für Hartlandungen ( Roll over) etc.!Wir haben damals sehr lange über die Unfallberichte gelegen,und es war immer wieder deutlich dass die Maschine in ihrer Stabilität von den Piloten überschätzt wurde,und zwar deutlich!Ich habe den Robi sehr geschätzt,weil er doch rechte Power hatte,sehr angenehm und stabil zum hoovern ist und trotz allem genug Platz bot sich wohl in der Kabine zu fühlen.Einzig der Windangriff an der Aerodynamik des Heli konnte den Puls hochjagen,es war nicht selten ein Schlagen um die Achse wenn nur schon eine kleine Böe die Maschine ergriff,doch man lernte mit diesem Problem auch umzugehen.Wenn ich heute mit dem Schweizer 300 vergleiche,den ich doch noch recht viel fliege,hat mir der R22 doch insgesamt einen ruhigeren und stabileren Eindruck gemacht.Vorteil des Schweizers liegt m.E. im Dreiblatt-Rotor,das Hoovern wird zum Traum!

Aber wie schon eingangs von Joachim erwähnt,es liegt im ermessen des Piloten,den Heli auch nur dann einzusetzen wenn er dazu tauglich ist,und dazu gehört ein sehr intensives kennenlernen der Maschine.Das Aircraft Flight Manual ist sehr komplex aufgebaut und ich habe manchmal das Gefühl ich muss auch zwischen den Zeilen lesen,um die Rhetorik zu verstehen.

Ich denke das Schreckgespenst R22 das vor 6-7 Jahren aufgetaucht ist,kann man ruhig vergessen,den der Heli ist doch sehr zuverlässig,auch an unzähligen Flugschulen,wo die Maschine doch manchmal bis an die Grenzen gefordert wird.

Mit dem Dynamic Roll over hatte ich übrigens weniger Schwierigkeiten als mit dem Schweizer 300,aus der Praxis heraus würde ich behaupten den 300 schneller auf die Seite zu kriegen.........?

Wobei ich muss vielleicht noch sagen das ich auf dem R22 doch bloss nur 18 Std. Gesamterf. habe und auf dem 300er sind`s doch schon 65 Std......also vielleicht vorbelastet!

 

MfG Martin

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Hoi Martin,

 

man, in Deiner Message stehen viele Stichworte. Will im Moment nur mal eines rausgreifen. Schliesslich ist es warm draussen .....

 

Durch schreibst: „Mit dem Dynamic Roll over hatte ich übrigens weniger Schwierigkeiten als mit dem Schweizer 300,aus der Praxis heraus würde ich behaupten den 300 schneller auf die Seite zu kriegen.........?“

 

Kicher, kicher ... Wenn Du schreibst, „weniger Schwierigkeiten ...“, dann könnte man ja interpretieren das Du schon 2 Maschinen flach gelegt hast. Kicher ... Ich weiss aber, das es nicht so ist. Deutsche Sprache, schwere Sprache.

 

Also sachlich:

Zwischen beiden Mustern hatts, was das Rollover anbelagt, 2 gravierende Unterschiede.

Allgemein gesagt: Bei der 300er ist es ein reines mechanisches statisches Problem, bei der R22 ist es ein aerodynamisches Problem.

 

Die 300er hat einen relativen hochliegenden Schwerpunkt und bezogen auf die Gesamtmasse einen relativen schmalen Auflagepunkt, sprich Kufenbreite. Bei einer Hanglandung o.ä. kommt man schnell ans Limit und die Kiste kippt. Das andere sind die Kufendämpfer. Diese werden bekanntlich schnell leck und wirken nicht mehr richtig, ähnlich den Stossdämpfern beim Auto. Der Heli kann sich am Boden schnell aufschaukelt (Eigenresonanz) bzw. bei einer Hanglandung zu schräg stellen und dann machts halt BINGO ...

 

Bei der R22 ist die Ausgangslage vollkommen anders und viel komplexer. Um jetzt keine aerodynamische Doktorarbeit zu schreiben, muss ich noch ein wenig nachdenken, wie man das in ein „paar“ Sätzen rüberbringen kann. Also im Moment vertagt ...

 

Mit schwitzendem Gruss

Joachim

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Hallo ihr beiden

 

 

Ich wollte mal Fragen welcher Heli besser geeignet ist, für einen Frischling der in die Helikopterfliegerei einsteigen möchte?

 

 

Der R22 oder die Schweizer 300? Welcher ist vom Hoovern her, Landen usw. besser geeignet?

 

 

 

Könnte man nicht noch irgendei Heli Lexikon im Helicorner veröffentlichen?

 

Was sind Polare, Koeffizienten, laterale Auslenkungen, (um nur einige zu nennen)

 

 

Bin momentan dabei, ein Lehrbuch zu studieren, wo einige dieser Begriffe auftauchen, sind zwar auch einigermassen erklärt, aber im Klartext sind sie nicht.

 

 

Netten Gruss

 

Marco

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Hallo schuschammen!!

Ufff....ist das heiss,mir fehlt der kühlende Rotorabwind über dem Schädel!!!

Danke für die Beschreibung Joachim,natürlich habe ich zum Glück noch keine Maschine über die Seite gebracht.Die Dämpfer beim 300er sind wirklich sehr empfindlich,man muss beim Check schon sehr genau darauf achten dass noch genügend "Schpöiz" drin ist.Hatte mal ne Maschine die laut Technischem Dienst zum Dämpfer wechsel musste,aber für meinen Flug noch freigegeben wurde.Der Unterschied war schon deutlich zu spüren,bin mir vorgekommen wie bei meiner ersten Landung,dafür hat das leichte Pumpen beim aufsetzen das man beim 300er erspüren kann(leichte Bodenressonanz)aufgehört,dafür hat die Eigenressonanz ein deutliches zugelegt.Ist ja auch nicht verwunderlich,war ja fast kein Dämpfer mehr vorhanden.

Die unterschiedlichen Systeme bei beiden Maschinen sprechen für sich!

 

Marco:Dies ist eine schwere Frage,im Grunde sind beide Helis sehr ähnlich zu fliegen,vorallem bei Beginn der Fliegerei,und doch sind einige gravierende Unterschiede(Steuerung.Aerodynamik,Power) festzustellen.Hier muss aber gesagt werden dass dies eine Geschmacksfrage ist,Robi-Piloten wettern über den 300er,300er-Piloten wettern über den R22.Zum Hoovern bevorzuge ich eindeutig den Hughes 300,im Reiseflug liegt mir der R22 einiges ruhiger in der Luft.Für einen Anfänger denk ich spielt es keine grosse Rolle auf welchem er anfängt.Falls jemand aber das Ausland in seine fliegerische Tätigkeit einbeziehen will,ist ein R22 Rating sicher vorzuziehen.(wo`s Mücken gibt,gibt`s auch Robbis;) )

MfG Martin

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Hoi Marco,

 

Ob 300er oder 22er, ich denke mal, es ist schon so, wie Martin das sagte. Für den absoluten Anfang ist es eher sekundär. Etwas anders siehts bei der Kohle aus. Eine R22 sind gut 1/3 günstiger.

 

Stichwort: Heli Lexikon.

Mensch Marco, da verteilste aber eine Knacknuss. Ich denke nach ... Oder hat jemand eine Idee?

 

Stichwort: Lehrbuch

Ich weiss Marco, andauernt wird das Fliegen neu erfunden, vor allem mit akademischer Mumpitz.

Mir kommt das vor, als wenn man einem Kind erkären würde warum ein Velo beim Fahren nicht umkippt. Es fährt, Basta.

Später im Physikunterricht kann man mal was von rotierenden Körpern und sich stabilisierenden Hochachsen labern.

 

Marco, welches Buch hast Du da?

 

Martin, noch eine kleine Episode zu den Dämpfern.

Vor einem Check-Flug mit einem Experten hatte ich einen feuchten Dämpfer bemerkt. Er spielte das runter und wollte endlich losfliegen, Er war nicht davon abzubringen. Das erste Mal in meinem Leben habe ich einen Prüfer angeschrieen:

SIE A......., DANN FLIEGEN SIE DOCH, ICH FAHRE NACH HAUSE.

 

Uebrigens: Die Prüfung habe ich trotzdem bestanden!

 

Es grüsst Euch

Joachim

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Hallo zusammen

 

 

Erstmals danke an euch beide, eure Informativen Aussagen haben mir sehr geholfen.

 

@ Joachim: Ich habe das Grosse Buch vom Flugsport, und neu das Büchlein, Flugmechanik und Aerodynamik von W. Eichenberger, der sich mit der allgemeinen Prinzipien der Aerodynamik befasst, leider mehr mit den Flächenflieger:002: aber was soll's zum Anfang sicher gut, danach kann man sich an das Heli-Spezifische wagen.

 

 

 

Ich denke, ist sicher von Vorteil wenn ich einige Prinzipien im Voraus schon kenne, aber komplizierte Formeln, die da im Buch stehen wie zBsp:

 

 

Abkippgeschwindigkeitsformel:

 

Auftrieb:

Ra=Ca x F x Rho v2

-------------------

********************2

 

 

Legende: x bedeutet Mal

 

Dann kann ich nur sagen, aber hallo?:001:

 

Ich denke aber, wenn man die Materie versteht in der Schulung, dann ist das was anderes, ist ja das gleiche Prinzip mit der Schule :D wenn du nur ein Lehrbuch hast, verstehst du Bahnhof, jedoch wenn du einen Lehrer hast, der dir dass ganze klar erklären kann, ist dass was anderes.

 

 

Ich habe vor das "neue" Sphair auszuprobieren, und bin daran, die Selbsttest ein wenig zu lernen, aber auch die sind nicht ganz ohne! :eek:

 

Denn wer da kein Verständniss für Elektrik hat, mit Wechselstrom etc. der ist hier bereits ziemlich am Anschlag. Ich bin froh, dass mein Vater gelernter Elektriker ist, und ich auch mit Strom in meiner Lehre etwas zu tun habe.

 

 

Ich weiss, dass es schwierig ist, ein Lexikon zu machen, war ja nur ne Idee.

 

Wäre aber froh, wenn ihr im Forum spezifische Sachen erklären könntet. Ein Beispiel von Joachim

 

Auszug aus Ersatzteil Feder

 

"Am Rotorkopf befindet sich ein sogenannter Statik-Stop. Dieser begrenzt beim Anlassen und beim Abstellen die laterale Auslenkung der Rotorblätter damit diese keine Berührung mit dem Heckausleger bekommen. Dieser Statik-Stop besteht aus 2 kleinen Gewichten, welche durch die Fliehkraft der Rotation die Auslenkungsbegrenzung freigibt. An diesen Gewichten befinden sich 2 simple Zugfedern als Rückstellmechanismus welcher aktiert wird, sobald eine gewisse Drehzahl beim Anlassen und Abstellen, unterschritten wird."

 

Da kann ich nur sagen: Vorbildlich :D

 

Damit auch "evtl.(?) angehende Helipiloten" etwas davon haben, und nicht Bahnhof verstehen.

 

Daraus schliesse ich: Wenn sich die Rotorblätter ausschwingen, heben sich die Rotorblätter vorne, und hinten senken sie sich wie bei einem Jet Ranger. Daraus kann ich schliessen, dass es sich um eine laterale Auslenkung handelt, und die Rotorblätter nich in einem Normalen Winkeln sich ausdrehen lassen, was jedoch nichts mit der Rotorbremse zu tun hat.

 

 

 

 

Ich kenne auch dass, das ihr mir evtl. Bücher empfehlen möchtet, die dazu beitragen, noch mehr erfahren können, über Helis. Jedoch müsst ihr mir nicht unbedingt Empfehlungen schreiben, denn zuviele Bücher verderben denn Brei. :007:

 

 

 

Gruss Marco der kräftig am bügeln ist.

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Hoi Marco und alle anderen,

 

Du schreibst:

„Ich kenne auch dass, das ihr mir evtl. Bücher empfehlen möchtet, die dazu beitragen, noch mehr erfahren können, über Helis. Jedoch müsst ihr mir nicht unbedingt Empfehlungen schreiben, denn zuviele Bücher verderben denn Brei.“

 

Marco, es gibt Berge von akademischen Ballast. Vergess das mal im Moment. Es sei denn Du willst gleich die Prüfung als Testpilot (Im Amtsdeutsch: Technischer Erprobungspilot für Luftfahtgerät) machen.

 

Also bitte, soviel wie nötig, sowenig wie möglich. Das hat bis heute nur Helmut Mauch mit seiner „Kleine Helikopterschule“ geschafft.

 

Der bewusst einfach gehaltene Text ist durch Zeichnungen (Karrikaturen) ergänzt, so das schwierige Vorgänge sehr leicht zu erfassen sind.

 

Wenn Du dich über diese 117 Seiten amüsiert hast, dann ist das der Stoff fürs PPL, zumindestens was den Heli-Spezifischen Teil anbelangt.

 

Habe mir eben das kleine Büchlein eben mal wieder aus dem Regal genommen.

Ist wirklich köstlich ...

 

Gruss

Joachim

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Hallo!

Ich gebe Joachim recht,Mauchs Kleine Helikopterschule ist weitab das beste auf dem Markt.Wenn du,Marco,den Inhalt kennst und Dich damit befasst hast,dann hast Du schon sehr viel gelernt in der Welt des Drehflüglers.

MfG Martin

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Hallo zusammen,

 

könnte mir evt. jemand die ISBN-Nummer von "Mauchs Kleine Helikopterschule" geben?

 

Und werden darin auch die Grundlagen des Helifliegens erläutert?

 

Möchte mich nämlich gerne etwas mehr mit Helis befassen und dazu bedarf es einigen Erklärungen, welche evt. im genannten Buch vorkommen!? (was ist hoovern etc...)

 

 

 

Gruss

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Nikolas, das ist zwar Mist, aber es hat keine ISBN.

 

Das Buch habe ich schon bei Cumulus in Kloten, GAC gesehen.

Ruf mal bei denen an.

 

Gruss

Joachim

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Hallo Helifans

 

Das erwähnte Buch kann man allenfalls auch bestellen bei:

http://www.centralheli.ch/sites/shop/lehrmittel.cfm

 

Es kostet dort SFr. 35.00.

 

Vielen Dank an Joachim und Martin für diesen Typ. Ich suche nämlich auch Bücher für den Einstieg, ohne das allzu akademische ;)

 

 

Viele Grüsse

 

Dani Kistler

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Hallo Joachim

 

Habe schon einige Flugstunden auf dem Röbeli (mehr als 100) und teile Deine Einschätzung in Bezug auf die "Sensibilität" des R22. Du schreibst nun aber etwas über "schwere Designfehler". Was genau meinst Du damit?

 

Gruss

 

Felix

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Hallo Felix,

 

schön wieder von Dir zu hören.

 

Gestern um 12:56 hatte ich noch folgendes geschrieben:

"Bei der R22 ist die Ausgangslage vollkommen anders und viel komplexer. Um jetzt keine aerodynamische Doktorarbeit zu schreiben, muss ich noch ein wenig nachdenken, wie man das in ein „paar“ Sätzen rüberbringen kann. Also im Moment vertagt ..."

 

Richtig zu artikulieren fällt im Moment schon verdammt schwer.

Keine Sorge habe das nicht vergessen.

 

Hast Du meine Msg ganz am Anfang gelesen? Dort habe ich schon ein paar Stichworte angetönt. Darüber werde ich mich noch auslassen. Also als nächtes wegen dem Dynamic-Rollover. Hat sich von Martin her so ergeben. Siehe mal etwas weiter oben.

 

Es grüsst Dich

Joachim

 

PS: Kommst Du am Fr. 20.06. auch abeam RWY 16 zum Meeting?

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Hoi Joachim

 

Besten Dank für Deine prompte Antwort. Ja, ja, hab' vor meiner Anfrage alle Msg gelesen und sehe Deinem "Expertenbericht" mit Interesse entgegen.

 

Wegen des Dynamic Rollover sind schon etliche R22 zu Bruch gegangen. Auch in der Schweiz, ist noch gar nicht lange her. Gottlob kamen die Insassen in den beiden (mir bekannten) letzten Fällen mit dem Schrecken davon.

 

In der Ausbildung wird einem eingetrichtert:

 

1. Gelände vor dem Start soweit als möglich auf allfällige grössere Unebenheiten hin untersuchen

2. Safety Notice SN-9 (Ziff. 3): "Always use a two-step liftoff. Pull in just enough collective to be light on the skids and feel for equilibrium, then gently lift the helicopter into the air."

 

Aber eben, das braucht etwas Geduld und Disziplin. Und der Showeffekt für den PAX ist halt auch nicht derselbe wie bei einem "Blitzstart" ...

 

 

Kann leider am Meeting nicht teilnehmen, muss die Kinder hüten! Bin aber beim nächsten Mal gerne dabei.

 

Gruss

Felix

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  • 2 Wochen später...

Hallo zusammen

 

Auch ich bin auf den Bericht von Jochaim bezüglich R22-Designerfehler, der allem Anschein an schwerwiegend sein soll, gespannt.

 

Ich glaube den Erfolg eines Produktes kann man nicht zuletzt an der Stückzahl bzw. Absatzzahl messen. Frank Robinson ist einer der erfolgreichsten Helibauer weltweit und der R22 ist einer der meistverkauften Kleinhelikopter; ergo kann das Design nicht so schlecht sein.

 

Zudem hat der R22 mit seiner schnittigen und aerodynamischen Kabine eine recht akzeptable cruising-speed; nehmen wir doch mal den Schweizer als Vergleich!

 

Ich wage nicht, mich über das Design des Bell 47 zu äussern. Oldtimer soll man anschauen wie sie sind und nicht mit Youngtimern vergleichen - oder?

 

In diesem Sinne ein schönes Wochenende; einmal mehr mit einer sehr hohen Densityaltitude...

 

Bruno

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  • 5 Wochen später...

Zur vieldiskutierten Sicherheit des R-22 wurde das meiste in diesem Forum schon gesagt, bzw. geschrieben.

 

Der R-22 ist im Vergleich zu anderen Choppern "etwas anders", aber deshalb nicht automatisch unsicherer. Manschmal wird die Frage fast zur Religion. Zum (hoffentlich besseren) Verständnis deshalb hier noch ein paar Zusatzinformationen.

 

Der R-22 ist bewusst sehr einfach konstruiert und hat verhältnismässig wenig bewegte Teile. Das fällt sofort auf, wenn man ihn mit einem Schweizer 300 vergleicht. Es war ein Design-Ziel, einen einfachen, billigen und wartungsfreundlichen Helikopter zu entwickeln. Dieses Ziel wurde erreicht, aber der R-22 wies ein paar Eigenschaften auf, die ihn in den Jugendjahren in die Schlagzeilen brachen: Er führte leider zu vielen Abstürzen.

 

Heute, einige Jahre später, zeigt die Statistik, dass der R-22 zu den technisch zuverlässigsten Helis gehört (wenn nicht sogar DER zuverlässigste), was nicht zuletzt durch konsequente Einfachheit im Design und durch einen gedrosselten Motor erreicht wurde.

 

Die gehäuften Flugunflälle stammten daher, dass der R-22 im Vergleich zu anderen Helis (nun, es gibt/gab eigentlich kaum vergleichbare) etwas andere Flugeigenschaften hat. Die Firma Robinson - und das ist sehr interessant zu wissen - hat darauf auf die amerikanische FAA (Federal Aviation Administration) eingewirkt und für den R-22 (und R-44) spezielle Ausbildungs- und Betriebsvorschriften erwirkt. Es war also nicht die FAA, die aufgrund höherer Unfallzahlen solche Vorschriften erlassen hatte, sondern der Hersteller, der seine Helis nicht mehr in den Unfallstatistiken haben wollte.

 

Heute sind die Unfallzahlen - vermutlich auch wegen diesen Vorschriften - drastisch gesunken und der R-22 fällt statistisch nicht mehr auf und gilt als sehr sicher. Wenn man die Grenzen und Eigenschaften des R-22 kennt, dann ist er mindestens so sicher, wie jeder andere, Turbinen-Helis eingeschlossen.

 

Die FAA verlangt beispielsweise, dass niemand (auch kein erfahrener Heli-Pilot!) das Steuer eines R-22 führen darf, der nicht in einem "awareness training" durch einen Instruktor am Boden auf die speziellen Eigenschaften des R-22 hingewiesen wurde. Und niemand darf einen R-22 alleine fliegen, der nicht mindestens 10 Stunden Instruktion bekommen hat. Wer also auf einem R-22 gelernt hat, der darf nachher alle Helis fliegen; aber jeder andere Heli-Pilot muss sich für den R-22 (und R-44) zwangsweise zusätzlich schulen lassen. (Das gilt für USA.)

 

Rein technisch gesehen ist am R-22 wohl am speziellsten, dass er einen sehr leichten Rotor (kleine Schwungmasse im Notfall) hat und dass dieser Rotor relativ weit oben befestigt ist. Das gibt ihm durch die Pendelwirkung etwas sensible Flugeigenschften. Das geringe Gewicht trägt da noch weiter dazu bei, dass er sehr agil wirkt.

 

Für Nicht-Heli-Piloten sei gesagt, dass man einen Heli durch ungeschickte Bewegungen an den Steuerorganen relativ einfach in der Luft zerlegen kann (was bei einem Flugzeug etwas schwieriger ist), und das ist beim R-22 vielleicht etwas schneller der Fall als bei anderen Helis. Namentlich in starken Turbulenzen kann ein ungeübter Pilot an diese Grenzen kommen. Die Grenze zwischen gut und gefährlich ist bei vielen Helis relativ scharf und deshalb setzt der gewissenhafte Pilot alles daran, gar nicht in die Nähe dieser Grenze zu kommen.

 

Zuguterletzt darf man nicht vergessen, ohne jemanden beleidigen zu wollen, dass der R-22 dank seines tiefen Preises in die "Hobby-Welt" vorgestossen ist und daher von Piloten geflogen wird, die vielleicht nicht dieselbe Ausbildungsqualität und Erfahrung haben, wie solche, die eine mehrjährige Ausbildung durchlaufen haben.

 

Gruss an alle - Helifliegen macht Spass!

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