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Theorie Frage


Schneider Björn

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Schneider Björn

Hallo zusammen

 

Ich bin ja zurzeit an der Segelflugtheorie. Nun bin ich die mir zur Verfügung gestellten Fragen am lernen. Folgende Antwort auf die Frage:

 

Wie wird eine Landung in hohem Getreide durchgeführt?

 

Die richtige der 4 Antworten ist:

 

Getreideoberfläche als Boden annehmen und ohne Bremsklappen voll durchziehen.

 

verstehe ich nicht, und zwar:

 

Wesshalb ohne Bremsklappen landen, der Speed ist dadurch ja höher, und wesshalb voll durchziehen, und nicht einfach so, wie es dann halt passt?

 

Merci für eure Antworten

 

Gruss Björn

 

PS: Vielleicht erkennt man an dieser Frage, dass ich noch nie in einem Segelflugi gesessen bin :-)

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Hallo Björn!

 

Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe diese Art zu landen auch theoretisch gehört, aber in unwegsamen Gelände, also zB irgendwo ein Plateau auf einem Berg, wo sehr viele Steine sind.

 

Da wäre eine "normale" Landung ja sehr gefährlich, weil wenn du voll in einen Stein reinrollst......wenn du hingegen relativ kanpp über dem Boden in den Stall gehst, und somit mehr oder weniger fast senkrecht auf den Boden fällst, ist die Gefahr geringer. Und viele Flugzeuge können vertikal viel Kraft aufnehmen bzw das Fahrwerk dämpft viel.

 

Somit ist die Überlebenschance wesentlich höher.

 

Da es sich aber um ein Getreidefeld handelt, kann ich es mir auch nur sehr schwer vorstellen. Vielleicht wegen der Gefahr, dass da irgendwo drinnen ein Stein ist?

 

Bernhard, der schon sehr auf die richtige Antwort gespannt ist!

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Ich würde mal sagen, dass es die Energie ist, die weniger abgebaut werden muss.

Wenn du zum Beispiel mit 85 km/h Anfluggeschwindigkeit anfliegst und mit dieser Geschwindigkeit in das Getreide fliegst, kriegst du als Andenken den Abdruck der Gurten in die Haut gestanzt (reiss mal ein Getreidehalm aus und multipliziere die dazu verwendete Kraft mal 100 [ich denke mal, dass es so ca. 100 Halme entlang der Flügelfront des Flugzeuges hat])

 

Wenn du aber beim Stall so ca. 1,5 m herunterfällt vernichtet das Fahrwerk hauptsächlich die auftretende Energie.

 

Ich hoffe, dass es verständlich war.

 

Mfg Räffu

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Hallo!

 

Ohne Klappen deshalb, weil ohne Klappen deine Mindestfluggeschwindigkeit geringer ist. Bedeutet, dass du recht flach runter kommst, über den Ähren ausschwebst und vorm Abriss ziehst.

Versteh ich selber auch nicht so ganz, ich tät zwar auch den Boden auf Ährenhöhe setzen, aber hier bei uns sind die teilweise 1m und mehr hoch, wenn ich bedenke mit der Ka6E aus 1m runterzufallen bekomme ich Rückenschmerzen.

 

Naja, dies ist die richtige Antwort. Bin auch gerade am büffeln, heute letzte Theoriestunde gehabt, jetzt los zur Prüfung.

 

Tschüß

David

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Schneider Björn

Hi zusammen

 

Merci für die Antworten. Einiges ist nun klarer, einiges auch nicht :-)

 

@ David, wünsche dir viel Glück, und bitte um feedback in diese Runde wies dir ergangen ist. Ich bin am 21.02 mit der Prüfung dran.

 

Schöne und Gruss Björn

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Werd ich tun, denke aber mal, da der Landesverband recht lahm ist, dass ich auch so um Ende Februar herum, meine Prüfung erst mache.

Viel später soll es aber nicht werden, sonst komm ich in Stress wegen Abitur lernen.

 

Tschüß

David

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Christian Thomann

Hallo Gents!

 

Auch ich bin wieder mal dabei. Sorry für die Verspätung!

 

David bringt die korrekte Antwort. Man landet nur deshalb auf der Höhe der Kornährenspitzen ohne Klappen, weil die Minimalgeschwindigkeit des Strömungsabrisses ohne Klappen wesentlich geringer ist, als mit. Und nur das tut dem Rücken auch aus 1 m Höhe noch gut genug. Man fällt ja nicht Senkrecht! Das Rad muss sicher draussen sein.

 

 

@Eagle88

Die Landegeschwindigkeit ist bei weitem tiefer als 85 km/h! Schau doch mal in das AFM deines Flugzeuges! Einem Duo-Discus könntest du fast noch mit dem Moped nachfahren!

...ich denke mal, dass es so ca. 100 Halme entlang der Flügelfront

Da denkst du ziemlich daneben! Es sind eher 500 bis 1000. Bei leichtem Bewuchs wie Korn, Hafer oder Ähnlichem besteht aber bezüglich der Bremswirkung keine grosse Probleme, was deine Bedenken des Abdruckes von Schultergurten auf dem Körper betrifft.

 

@flighty87

Das muss ein dummer Bauer (Landwirt), der einen Stein in seinem Kornfeld hat. Der kommt mit seinen Maschinen nicht durch!

 

Aber folgendes!

Lande nie in ein Maisfeld , das höher als 1 Meter ist! Ab Juli ist fertig!

Die Stangen werden derart kräftig, schwer und verkrallen sich im Boden so gut fest, dass genau hier obige Probleme der sehr starken Verzögerung (Bremswirkung) auftreten. Bremsstrecke etwa 5 - 10 Meter. Das schafft kein Porsche. Jetzt hast du fleischfarbene Flecken auf deiner Schulter (blau, rot, grün). Bei zu lockerer Gurte kannst du gleich einen "Headcrash" auf dem Stick oder am Instrumentenbrett in Kauf nehmen. Und bald sind mal 1000 kg Material auf den Flügeln!

Wir hatten schon beobachtet, dass sich ein Instrumentenbrett einer LS-4 ausgebaut hatte inkl. Schulterprellungen. Abgesehen von den Flügelschäden im C-Fall.

 

Fazit:

Dennoch. Eine Getreidelandung ist ohne schwere Verletzungen überlebbar.

 

 

Happy landing!

Chregel

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Hallo!

 

@Christian: Danke für deine tolle und ausführliche Antwort. Vielleicht noch was kurz:

Sofern erkennbar, sollte man immer parallel zu der Bearbeitungsrichtung des Feldes landen. Dann läuft man auch nicht Gefahr in einen Bach zu rollen, oder auch einen Stein.

 

Übrigens: Bei Landungen im hohen Korn kann man sicher gut die Wirkung der Ähren sehen, denn die schneiden sich, so sie im Reifestadium sind, in die (Holz-)Flächen rein. Denke mal danach sind dann Baustunden fällig.

Daher sind T-Leitwerke für solche Landungen ein wenig besser, oder?

 

Tschüß

David

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Christian Thomann

@David

denn die schneiden sich, so sie im Reifestadium sind, in die (Holz-)Flächen rein.

 

...ja, und es entsteht eine gute Reigungshitze. Übrigens auch schon bei gewöhnlichem Gras, wenn man in hohes Gras landen muss. Das Blattgründ von Wiesenkerbel und anderen Hartgräsern bringt man fast nicht mehr raus.

 

Chregel

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Zitat Christian:

Lande nie in ein Maisfeld , das höher als 1 Meter ist! Ab Juli ist fertig!

 

 

Das stimmt sicher und es fühlt sich auch gar nicht gut an. Auf Grund mehrerer kapitaler Fehler war Ende August vor 12 Jahren für mich so ein Maisfeld im Oberinntal die beste von vielen schlechten Möglichkeiten.

 

Der Anstellwinkel wenn man ohne Klappen auf die Maispitzen abfängt wird extrem hoch - im letztenfliegenden Momant siehst du nur noch den blauen Himmel (mit ein paar verdammten Wolken die nicht getragen haben als man sie brauchte) . Dann kracht es merklich, und wenn man die Augen wieder öffnet ist alles grün.

Nach höchstens 10m steht der Flieger. Beide Flächen der neuen DG300 sind angeknackst, aber das ist nichts im Vergleich zur Moral des Piloten.

 

Körperlich gabs allerdings nicht mal blaue Flecken zu vermelden.

 

Unvergessen der begeisterte Kommantar eines herbeieilenden Viertelwüchsigen der örtlichen Dorfjugend. "Desch is da beste Tag in die ganzen Ferien, grad zerscht hat sie aner am Schitzenfescht selber anigschossen und jetzt bist Du in Türken einikracht! - (in das Maisfeld gelandet - Übers. des Autors)"

 

Wolfgang

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Christian Thomann

@Wolfgang

die beste von vielen schlechten Möglichkeiten

Dazu kann ich wirklich nichts mehr sagen. Das hat sicher auch noch einiges an Nerven abverlangt.

 

Mit der gleichen Menge Glasgewebe, Kohlefaser, Harz und Gelcoat wird ein Flugzeug in kurzer Zeit wieder aufgebaut. Einen Menschen aufzubauen dauert Jahre, sogar Jahrzehnte!

 

Christian

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@ Christian

 

Was hast du denn? Mein Moped fährt 85km/h:D !

Nein, eigentlich bin ich erst Pilot in Ausbildung und habe erst diesen Winter mit dem Theoriekurs angefangen und habe erst zwei Schnupperflüge zu verbuchen, deshalb bin ich noch n'noob auf dem Gebiet Flugerfahrung.

Danke, dass du mich korrigiert hast, hab die Theorieprüfung auch noch vor mir!

 

P.S: Ist hier im Forum jemand, der auch auf dem Flugplatz Bleienbach (Langenthal) fliegt?

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Ich habe im letzten Sommer eine Aussenandung in einem hohen Weizenfeld erlebt (mein Fluglehrer hat sie geflogen).

Im Final auf Schupfart LSZI, 25 sind wir in einen Rotor vom Thierteinerberg geraten und hatten plötzlich 9m sinken, sodass es nicht mehr zur Piste gereicht hat.

Die Bremswirkung von hohem Getreide ist recht stark. Die ASK-21 hat es ohne Schaden überstanden, ein paar Kratzer im Gelcoat mussten auspoliert werden.

Im Lufteinlass hatten sich einige Weizenkörner angesammelt, die dann beim nächsten Windenstart ins Cockpit geblasen wurden :)

Jetzt weiss ichwie man Kornkreise macht.

Ein paar Fotos von der Bremsspur hierhier

George

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