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Beschleunigung


Thomy84

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Servus zusammen!!!

 

Ich bin ja immer wieder total fasziniert von der Beschleunigung beim Start, das coole Gefühl wenn die Triebwerke aufheulen und es einen wie blöd in den Sitz drückt :eek: :cool:

 

Jetzt mal ne Frage, ich hoffe man kann sowas überhaupt beantworten:

 

Wie schnell ist denn die Beschleunigung einer z.B. vollen 737-800 von 0 auf 100km/h bzw. dann von 0 auf Startgeschwindigkeit?

 

Und gibts irgendwie die Möglichkeit die Leistung der Triebwerke in PS auszudrücken?

 

Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen

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Hallo Thomy.

 

Interessante Frage!

 

Ich glaube aber einmal vernommen zu haben, dass eine B747 mit MTOW ca. 6 Sek. von 0-100km/h benötigt, genauere Daten entziehen sich leider meiner Kenntnisse.

 

Ist die Beschleunigung eines Flugzeuges aber nicht eher eine Angabe, die man in Sekunden pro meter/quadrat macht?

 

Gruss Johannes

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Hi Thomy

 

 

Endlich mal einer der das anspricht :) Ich finde beim Fliegen auch immer das tollste wenn der Takeoffschub gesetzt wird, der Flieger zu rollen beginnt, aber noch lange nicht Schluss ist, sondern die Triebwerke noch lauter werden und man richtig in den Sitz gepresst wird :D

 

Hab mich bei meinem Erstflug im Germanwings A320 vor einem Jahr richtiggehend "erschreckt", wie da beim Start auf den ersten Metern die Post abgeht...

 

Wegen der Beschleunigung... das lässt sich schwer sagen, ist extrem unterschiedlich je nach Gewicht...

 

Was man aber sagen kann, damit du zu rechnen anfangen kannst, ist, dass alle Jets so bei 250 bis 300km/h abheben, und der gesamte Startlauf (hab ich mal im airliners.net Forum gelesen) zwischen 18 (Leere 757 - hat das beste Leergewicht/Schub Verhältnis) und bis zu 60 (747 @ MTOW, hohe Temperatur) Sekunden dauert ;)

 

Auf jedenfall geht es von 0 auf 100 seeehr schnell, mit einem teuren BMW könnte man da vielleicht gerade noch mithalten... aber jetzt kommt das entscheidende, ein Jetflugzeug beschleunigt viel "linearer" als ein Auto, will heißen, von 100 auf 200 dauert es nicht viel länger als für die ersten 100 Stundenkilometer... wenn du also mit einem Auto auf den ersten Metern mithalten bzw einen Vorsprung herausholen könntest, so würde dir über 100km/h der Flieger wirklich böse davonrasen ;)

 

Die Triebwerksleistung eines Jets in PS auszudrücken würde gar keinen Sinn machen, das ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen...

 

Schub ist eine Kraft, also Masse mal Beschleunigung, PS eine Leistung.

 

mfg

 

 

Joseph

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Hallo zusammen

 

Wenn ich mich nicht täuscht, benötigt ein Flugzeug von 0 bis zur Startgeschwindigkeit ca. 25-30 Sekunden. Gehen wir von einer Startgeschwindigkeit von 140kt (260km/h) aus, dann ergibt dies eine Beschleunigung von 8.5km/h^2. In 6 Sekunden würde das Flugzeug also etwa von 0 bis 50 beschleuigen.

 

Nun ist jedoch die Beschleunigung am Anfang höher und nicht mit steigender Geschwindigkeit ab. Das sie am Anfang jedoch so hoch ist, dass das Flugzeug in 6 Sekunden von 0 auf 100 kommt, bezeifle ich sehr.

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Ich hab mal gelesen das ne 777 etwa 5 Sec auf 100 KM/h hat.

Das ei Flugzeug von 100-200 Schnell ist,ist auch irgendwie logisch,wenn die Masse aus dem Stand beschleunigt wird braucht es eine gewisse Zeit.Ist übrigens bei den Formel 1 Boliden ähnlich

 

F1

 

0-100Km/h ca 2.5 S

100-200Km/h ca 1.5-2 S

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Hallo zusammen

 

Ich denke es spielt auch eine wichtige Rolle wie gestartet wird, ob man auf einer langne Piste die Engines langsam hochdreht, oder ob man zu Beginn der Runway die Bremsen setzt, die Motoren vollhochdreht und dann ab die Post.

 

Gruss Dani

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Naja wenn man mal vom Durchschnitt ausgeht, typische Charter 737-800, trockene, ausreichend lange Bahn, Durchschnitttemperatur, Durchschnittshöhe etc.

 

Aber ich denk mal so mit 6-12sec von 0 auf 100km/h liegt man immer ungefähr richtig oder?

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Um einen weiteren Input zu geben:

 

Da wie von Joseph schon erwähnt, die PS relativ wenig Aufschluss über die Beschleunigung geben, kann man natürlich auch über den Schub rechnen.

 

Bei einem Jumbolino erzeugt jedes der Triebwerke (jawohl ich nenne diese Mechanismen Triebwerke, weil sie die für mich definierte Funktion der Triebwerke übernehmen... ;) ) während dem Startlauf 7000lbf Schub.

Mit dieser Zahl, und dem Wissen, dass der "Tschumpeli" über vier Triebwerke verfügt, kann man nun, indem man sich über die Take-Off-Massen schlau macht, die Beschleunigung errechnen.

 

Gruss vom Dani, der irgendwie doch ein wenig vom RJ überzogen ist, denn schliesslich: "It's a funky design..."

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Walter Fischer

Man könnte nicht meinen, dass fast jeder von uns Simmer ist, und einen hochgejubelten Jet mit angeblich so realistischen Eigenschaften besitzt. Aber wer denkt, einer von den Stubenfliegern käme auf die gloriose Idee, mal die Sekunden bis 60 Knoten abzuzählen? Fehlanzeige:confused:

 

Gruss Walti, im MD-11 FM- Sim in 12 Sekunden in der Luft

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Also mit meiner Dreamfleet 737 brauche ich (da meistens "halbwegs" bis "viel" beladen) immer so zwischen 30 und 40 Sekunden bis zur Vr ;)

 

Da fällt mir auch gerade noch ein... stimmt es, dass der Unterschied von einem Standing Takeoff zu einem Rolling Takeoff in der Startstrecke keinen wesentlichen Unterschied macht?

 

mfg

 

 

Joseph

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Herbert Frehner

@ Walti

 

Misst man die Zeit t bis aus dem Stand eine bestimmte Geschwindigkeit v erreicht ist so gilt für die mittlere Beschleunigung für diesen Zeitraum:

 

a = v/t (m/s2)

 

Da die Beschleunigung aber nicht konstant ist, gilt die Beziehung wirklich nur für die durchschnittliche Beschleunigung. Aussagekräftiger ist die direkte Beschleunigungsmessung. Am Boden, also bis zum Abheben könnte dies mit einem einfachen Pendel geschehen, wobei der Tangens des Ausschlagwinkels des Pendels ein Mass für die Beschleunigung wäre. Ist Alfa der Ausschlagwinkel und g die Erdbeschleunigung, so gilt für die Beschleunigung a:

 

a = g . tg Alfa

 

Herbert

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Hallo,

 

eine schwere 737-800 benötigt für einen normalen (reduced thrust) takeoff knapp unter 10 sec von 0 auf 100 km/h.

 

 

@ tamiko:

stimmt es, dass der Unterschied von einem Standing Takeoff zu einem Rolling Takeoff in der Startstrecke keinen wesentlichen Unterschied macht?

 

Ja, das stimmt.

 

Quax37

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  • 2 Wochen später...

Hallo "Quax37", Hallo Ralle,

 

Vielen Dank für eure Info's, Facts sind immer sehr willkommen! Allerdings, Ralle, möchte ich dich bitten, Abkürzen in diesem Ausmass weniger zu verwenden, da wir hier ja nicht nur unter Profis sind, sondern ja auch andere Leute hier verkehren, resp die Fragen stellen und Antworten lesen. ;)

 

Ich möchte an dieser Stelle auf die Netiquette unseres Forums verweisen:

http://www.flightforum.ch/newforum/misc.php?s=&action=rule&page=1#crossposting

Unterschreibt bitte mit eurem realen Vornamen, was am einfachsten per Signatur in eurem Profil geht. Dies ist ein kleiner Beitrag, damit dieses Forum das Niveau behält.

 

Dass die Beschleunigung des Flugzeugs ja eigentlich direkt von der Geschwindigkeit und Masse der Beschleunigten Luft abhängig ist, stimme ich schon überein. Ob nun aber die Beschleunigung während des takeoffs sooo stark abnimmt, wage ich stark zu bezweifeln. Es kommen da noch andere Faktoren ins Spiel wie zB aufspulen der Triebwerke, einstellen der Blattverstellung beim Prop usw.

Die Differenz der Luftgeschwindigkeit und der Flugzeuggeschwindigkeit nimmt zwar beim T/O-Roll schon ab, nehmen wir aber ein Turboprop an, so wird dort die Leistung ja per RPM und Torque eingestellt, lässt der Torque nach (da die Geschwindigkeitsdifferenz ja abnimmt) so wird einfach ein wenig Kohle nachgelegt. RPM und Torque definieren den erzeugten Schub, und wenn dieser Konstant ist, bleibt auch die Beschleunigung konstant.

Auch gibt es Jet-Engines, die beim Startlauf nicht auf einen gesetzten Wert N2, sondern auf einen kalibrierten Wert N2 gehen, welcher dann mit diesem spezifischen Triebwerk einen bestimmten Schub ergibt. Bleibt dieser Wert konstant, bleibt auch die Beschleunigung konstant.

In diesem Sinne kann man keine allgemeingültige Aussage machen, da für jedes Flugzeug die Ausnahme definiert werden müssten... Der Einfachheit halber dürfte daher eine Überschlagsrechnung à la "rated take-off thrust" über "Masse Flugzeug" durchaus Gültigkeit erlangen.

 

Wer dann immer noch auf den genauen Zahlen rumreiten möchte, den bitte ich, auch noch die unterschiedlichen Lufttemperaturen direkt über der runway und ein wenig höher zu berücksichtigen, sowie auch noch die verschiedenen Drag-Werte durch verschiedene Klappenwerte einzubeziehen... :) :D

Und wie stehts übrigens mit dem Rollwiderstand durch abgenutzte Reifen ohne Profil gegenüber frischen mit gutem Profil? :cool:

 

@Ralle: Bitte nicht falsch verstehen, ist das dein richtiger Vornamen? Wenn nein, bitte auch du "echt" unterschreiben. Gemäss deinem post scheinst du ein wenig mehr zu wissen, als andere, möchtest du daher nicht dein profil updaten? Geht zwar ein paar Sekunden, dafür wissen dann alle, mit wem sie reden... :)

 

Gruss vom Dani, der heute nicht unbedingt gerne im Regen arbeitet... ;)

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Aber ich denk mal so mit 6-12sec von 0 auf 100km/h liegt man immer ungefähr richtig oder

 

 

 

Ich frage mich wieso Ihr alle vom km/h schreibt, in der Fliegerei haben wir noch immer Knoten :D

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Aha, in 10-15sec von 0 auf 80KTS?

 

Ich nehme an ihr bezieht euch auf den realen Schub mit realen Beschleunigungen... wobei die alle auf der Piste bleiben wollen wenn zB bei der 757 mit wenig Gewicht ein Treiber ausfällt.

 

Dann interessiert mich mehr die Beschleunigung von 80KTS bis 134KTS (100km/h Differenz) wenn mit wenig TOW zB auf 96% N1 aufgedreht wird.

 

5sek von 0-100? Ich glaube fast es liegt noch etwas mehr acceleration drin.

 

CIAO BMW... oder Porsche? :D ;)

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Hey Jungs

 

Ihr wollt richtig Beschleunigung? Dann empfehle ich euch mal einen Windenstart in einem Segelflieger mitzumachen. Wenn der Windenfahrer etwas motiviert ist, habt ihr die 100km/h in 2sek!!!!

Von der Steigrate nach erreichen der Sicherheitshöhe ganz zu schweigen.

 

Fragt doch mal bei einem Flugplatz nach wo "gewindelet" wird!

Bei mir ist die Windenstartberechtigung leider nicht mehr aktuell (müsste Checkflug machen), da wir in Bero gar keine Winde haben.

 

Gruss

Stefan

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Ja gestern war erst ne Reportage übers Segelfliegen im TV, da haben die auch Windenstarts gemacht.

 

Bei der Beschleunigung beim Windenstart ziehts einem ja echt die Gesichtshaut hinter die Ohren :D

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@ Roy:

 

Hier einige Fakten:

737-700 mit 60t (also 10t unter max. takeoff-mass), einigermaßen Standardbedingungen, N1 95%:

0-80kts: 12“

80-135kts: 9“

 

Ein bisserl mehr ist schon noch drin, z.B. mit einem „bleeds off“-takeoff.

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  • 4 Wochen später...

Achtung:

 

Nicht Schub mit PS verwechseln!

 

Definition von J. Watt: H

1HP =550ft-lb/sec

 

____>

 

Jet Aircraft

HP = thrust x kts / 325

 

Obige Formel kann leicht zur umrechnung von Schub in PS verwendet werden. Je schneller der flieger ist, desto mehr ps..., bedeutet auch, dass im stand bei max N1 keine ps erzeugt werden (stimmt nicht ganz, da die bewegung der luft durch die triebwerke auch zu beachten ist)

 

speed only, best aircraft polish

 

christoph (aus dem urlaub...)

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  • 17 Jahre später...

Die Anfangsbeschleunigung ist relativ unwichtig.
In den 1980er-Jahren war ich Marineflieger,
und da haben wir das mit der RF104G manchmal ausprobiert.
Ohne Zusatzbeladung und Zusatztanks kamen wir aus dem Stand in knapp 40 sec auf Schallgeschwindigkeit.

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Und als Sahnehäubchen oben drauf stellt Euch mal einen Katapultstart auf einem Flugzeugträger vor. Hui da kommt Stimmung auf. In knappen 3 sec von 0 auf 180 kts o.ä. Da verkommt im Vergleich selbst ein Formel-1 Bolide zu 'ner Seifenkiste.

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On 1/6/2022 at 11:56 PM, HB DCR said:

Und als Sahnehäubchen oben drauf stellt Euch mal einen Katapultstart auf einem Flugzeugträger vor. Hui da kommt Stimmung auf. In knappen 3 sec von 0 auf 180 kts o.ä. Da verkommt im Vergleich selbst ein Formel-1 Bolide zu 'ner Seifenkiste.

Da kann das Triebwerk aber (fast) nichts dafür: Diese extreme Initialbeschleunigung wird von einem Dampf(-kraftwerk) erzeugt. Wie zu Zeiten der Stevenson Lokomotiven...

 

Vielleicht bald auch elektromagnetisch..

 

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