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Im Auge des Schakals - 3. Kapitel


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Empfohlene Beiträge

Okay, hier das (hoffentlich ;) ) lang erwartete dritte Kapitel von „Im Auge des Schakals“ .

Ich möchte noch einmal einmal Allen herzlich danken welche durch ihren positiven Zuspruch die Freude am Schreiben Story aufrecht erhalten. :)

 

Wer sich das erste Kapitel noch einmal zu Gemüte führen möchte kann es hier tun:

 

Flugsimulator.de (Deutschland)

http://212.227.142.198/fb/showthread.php?threadid=6290

 

Flightforum.ch (Schweiz)

http://www.flightforum.ch/newforum/showthread.php?threadid=19611

 

Das zweite Kapitel findet Ihr hier:

 

Flugsimulator.de (Deutschland)

http://212.227.203.16/fb/showthread.php?t=6883

 

Flightforum.ch (Schweiz)

http://www.flightforum.ch/newforum/showthread.php?threadid=21536

 

 

Auch diesmal existieren wieder sicherlich Dinge, welche nicht 100% realistisch sind, die ich nicht so eng sehe, manche aber als großen Faux-pas betrachten könnten („Am 22.Dezember 1977 flog die Delta mit einer L1011 ab Helsinki und nicht mit einer DC8!!“ ;) ). Aber man möge mir diesmal die falsche Positionierung von Bussen o.ä. nachsehen. ;)

 

Und nun viel Spaß beim dritten Kapitel, und wie immer sind eure Kommentare herzlichst willkommen.

 

 

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22. Dezember 1977, 7.25h, Luftpatrouillenstation, Vantii, Finnland

 

Matti Kuosmanen goss die dicke schwarze Flüssigkeit in seine Tasse und roch den heißen Kaffee, bevor er vorsichtig einen Schluck nahm. Das schwache Licht, das durch das Fenster in das finnisch nüchtern eingerichtete Nachtruhezimmer fiel, wurde durch die Eiskristalle auf der Fensterscheibe gebrochen. Er hatte sich von unten bereits die aktuellen Wetterkarten besorgt. Heute Nacht war schon ordentlich Schnee gefallen, aber der dicke Brocken würde in wenigen Stunden kommen. Ein Tiefdruckgebiet brachte weitere kalte Luft aus Lappland herunter und traf mit der feuchten Ostseeluft zusammen. Es brauten sich auch schon wieder ordentlich Wolken zusammen. Er sollte schauen, dass er weg kommt.

 

Er drehte das Radio aus, welches Gary Criss´ „Rio de Janeiro“ spielte. Wie Rio sah es hier nun wirklich nicht aus, dachte er sich und zog seine lammfellgefütterte Lederjacke über seinen orangen Rollkragenpullover. Wäre seine Karriere bei Finnair nicht schon nach 5 Jahren beendet gewesen, so wäre er inzwischen vielleicht First Officer einer DC10 und würde ebenjenes Ziel anfliegen. Aber nach dem Schnitzer, den er sich als Copilot einer DC9 im Anflug auf Oslo geleistet hatte, verlor er seine Lizenz und war gezwungen gewesen sich einen anderen Job zu suchen. Die Stelle als Pilot bei der Staatspolizei war zwar weit schlechter bezahlt und er hatte seine schicke Wohnung in Helsinki aufgeben müssen, aber es war besser gewesen als sich in Frust und Depression jeden Abend die Rübe mit Wodka kaputt zu saufen.

 

 

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Er packte die Thermoskanne in seinen Pilotenkoffer und ging aus dem Haus. Es war bereits geräumt worden und so lief er durch einen eineinhalb Meter tiefen Canyon, dessen Wände aus Schnee bestanden. Die Fräse hatte die Startbahn sowie das winzige Rollfeld bereits soweit befreit, dass nur noch eine feste Schneedecke vorhanden war. Die Cessna 310 war auf das Vorfeld geschoben und enteist worden, insofern konnte er sofort starten, was ihm bei den Temperaturen und dem aufziehenden Wind nicht unrecht war.

 

 

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Der Stellvertreter von Aki Kousmanen, dem Helsinkier Polizeichef hatte ihn angerufen und sofort nach Helsinki zurückbeordert. Sie hatten ihm bestätigt, was sein Radiowecker ihm bereits mitgeteilt hatte: Eine 727 der PanAm war über Berlin entführt worden und auf dem Weg nach Helsinki. Aber was sollte gerade er dort? Er war Polizeipilot einer zweimotorigen Cessna und kein Mitglied irgendeiner Spezialeinheit von denen Finnland sowieso keine hatte. Wenn es zu einer Befreiungsaktion kommen würde, dann würde wahrscheinlich die Armee zum Einsatz kommen. Er sollte einen Beobachterposten einnehmen. Konnte das kein anderer?

 

 

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Er zog die Cessna in die Wolken und sofort prasselte heftiger Schnee auf die Maschine ein. Die Lycoming-Motoren grollten, als die Cessna durchgeschüttelt wurde. Die Wolkenfront zu umfliegen hätte Stunden gedauert, weshalb er sich zu einem schnellen Aufstieg mit reichlich Risiko der Vereisung entschied. Mit jeder anderen Maschine hätte er es lieber gelassen, aber die ausgezeichneten Steigfähigkeiten der 310, welche man beinahe schon mit einem Jet vergleichen konnte, würden ihn schnell trockenere Luftschichten erreichen lassen.

 

 

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Bei 15.000 Fuß durchbrach er die Wolkendecke und befand sich nun zwischen zwei Wolkenschichten durch die sich sogar die Sonne verirrte. Hier würde er sich die Stunde bis zur Landung in Vantaa aufhalten. Soweit nichts dazwischen kam.

 

 

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22. Dezember 1977, 7.30h, Luftraum über der Ostsee

 

Captain Dominik Famularo war schon erheblich beruhigter, seitdem sie den Ostdeutschen Luftraum verlassen hatten. So prekär die Lage auch war, so war ihr doch durch den ungenehmigten Überflug und dem Abfangen durch die beiden MiG21 ein erhebliches Risiko hinzugefügt worden, was sie eigentlich momentan wirklich nicht brauchten.

Sie hatten in der Zwischenzeit Kontakt zu Germany Center aufgenommen und es wurde ihnen versichert, dass alles notwendige für ihre Sicherheit getan wurde, aber sie waren hier alleine in einem Mikrokosmos, welcher weit abgeschieden vom Rest der Welt war. Wie ähnlich waren sie doch den alten Seefahrern, welche bei einem Notfall Tage vom rettenden Hafen entfernt waren. Und dies obwohl um sie herum Dutzende Landemöglichkeiten existierten. Er hatte vor wenigen Minuten Gary Marshall das Steuer überlassen und war in die Kabine gegangen um mit den Passagieren zu reden. Sie waren alle relativ gefasst. Der Zustand des angeschossenen Passagiers war zwar schlecht und der hohe Alkoholgehalt in seinem Blut machte die Sache nicht besser. Aber der Arzt meinte, er würde es überleben, wenn er schnell in ein Krankenhaus käme. Und das für sie nächste wäre in Helsinki. Die ganze Zeit wurde er misstrauisch von den Geiselnehmern beäugt. Der Anführer, der schlanke Franzose, strahlte eine kalte Überlegenheit aus. Aber er war ruhig und Famularo schätze ihn als berechenbar ein. Sicher, er legte die Regeln fest, aber wenn sie die befolgten, dann hatten die Geiseln eine gute Chance schadlos aus der Geschichte herauszukommen. Der Araber, die Frau und der Blonde mit der Afrofrisur waren ihm aber eher unheimlich. Gerade der Araber strahlte eine Nervosität aus und schwitzte die ganze Zeit. Es blieb ihm nur zu hoffen, dass der Franzose eine so große Autorität bei seinen Mitgangstern besaß, dass sie eventl. hysterische Aktionen unterlassen würden.

Famularo flog nun schon seit Jahrzehnten. Er kannte alle Boeingtypen bis ins kleinste Detail. Ihre Bewegungen und ihrer Geräusche. Und deswegen horchte er kurz in der Kabine auf, da ein er einen kaum hörbaren Summton wahrnahm. Dieser Ton gehörte so nicht hierher. Er konzentrierte sich kurz, während die Passagierin, mit der er gesprochen hatte weiter auf ihn einredete.

„Captain, bitte kommen sie auf das Flightdeck!“ ertönte auch schon Marschalls Stimme aus dem Lautsprecher. Er entschuldigte sich und lief durch den Gang ins Cockpit, wie immer verfolgt von den Blicken der Entführer. Dort angekommen setzte er sich wieder auf seinen Pilotensitz.

„Was steht an?“

„Wir haben Vibrationen in Triebwerk 1.“ begann FE Roy Tremaine.

„Hervorgerufen durch?“

„Das weiß ich noch nicht genau, aber der Druck der Hydraulikpumpe von Triebwerk 1 fällt ab, ich habe sie schon vom Rest des Systems abgeklemmt. Der Gesamtdruck des Systems bleibt konstant.“

„Captain, N1 und N2 Drehzahl von Triebwerk 1 vermindern sich.“ schaltete sich FO Marshall ein. Famularo blickte auf die Anzeigen.

„Triebwerk 1 abschalten!“

„Was geht hier vor?“ meldete sich DuPont zu Wort, der das alles bis jetzt schweigend mitverfolgte hatte.

„Triebwerk 1 macht Probleme. Zur Sicherheit schalten wir es ab. Wir werden allerdings ohne Probleme nach Helsinki kommen!“

„Sie machen keine Spielchen, Captain?“ sagte DuPont scharf.

„Sehen sie her, die Anzeigen können wir nicht manipulieren. Irgendetwas stimmt mit Triebwerk 1 nicht. Daran können wir und Sie nichts ändern.“

„Was hat das für Konsequenzen?“ fragte DuPont.

„Relativ geringe. Wir haben noch zwei intakte Triebwerke. Bei der Landung wird die Maschine zwar leicht nach links ziehen, aber wir können das ohne Probleme ausgleichen. Das Wetter wird zwar unangenehm werden, aber wir werden sicher runterkommen.“

DuPont zögerte. „Und wäre ein weiterer Start möglich?“

Famularo und Marshall blickten sich an. Ein Start? Warum ein Start? Was hatten die Entführer vor?

„Ein Start wird voraussichtlich nicht im Rahmen des Möglichen sein.“

„Verdammt!“ DuPont schlug auf die Armlehne seines Jumpseats. „Melden sie in Helsinki an, dass wir einen Mechaniker brauchen werden! Die sollen das Ding wieder reparieren, sobald wir dort ankommen!“

Famularo sackte innerlich zusammen. Das würde wohl eine längere Geschichte werden. Er griff zum Mikrofon, um die Flugsicherheit, Passagiere und Helsinki von dem Triebwerksausfall zu informieren.

 

 

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22. Dezember 1977, 7.57h, Flughafen Köln/Bonn

 

Der zivile Opel Rekord des Bundesgrenzschutzes hielt über de Schnee rutschend auf dem Rollfeld des Flughafens. Man hatte sie die Kontrollen umgehen lassen und direkt vor die wartende 737 der Lufthansa gelotst, damit diese ohne Verspätung starten konnte. Bei Bundesbeamten genügten schon mal ein paar Anrufe um das Unmögliche möglich zu machen. Der junge BGS Beamte, der den Wagen mit Blaulicht und halsbrecherischer Geschwindigkeit durch den Verkehr gejagt hatte, verabschiedete sich und Claudius Michaelis hastete mit seiner Aktentasche der Lufthansa Stewardess, welche ihn erwartet hatte, hinterher. Sie gelangten über die Außentreppe der Fahrgastbrücke in die Maschine, wo er sich auf seinem zugewiesenen Sitz Platz nahm. Die Maschine war nur etwa halbvoll, weswegen die Aufnahme eines zusätzlichen Passagiers kein Problem war. Er tupfte sich die Stirn ab und beobachtete durch das Fenster, wie die Boeing die Triebwerke anließ und sich vom Gate entfernte.

 

 

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Die Sonne war inzwischen aufgegangen, es hielt sich aber ein kalter und dichter Nebel über dem Flughafen. Er ließ sich einen Kaffee bringen, weil er merkte, dass die aufregende Nacht Kraft gekostet hatte. Und momentan brauchte er sämtliche Konzentration. Er öffnete seinen Aktenkoffer und holte seine Papiere hervor. Der Platz neben ihm war unbesetzt, weshalb er seine Unterlagen auf dem Nebensitz ausbreiten konnte.

Das Dossier enthielt die aktuellen Berichte und Analysen des französischen Geheimdienstes und des BND. Was er bis jetzt wusste war, dass eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür sprach, dass Carlos hinter der Entführung steckte. Aber war er direkt an Bord? Der amerikanische Pilot hatte Andeutungen gemacht, wie „ein freundlich bestimmter Mann“ und „der schlanke Mann hinter mir“. Das sind klare Hinweise, dass es sich NICHT um Carlos mit seiner Leibesfülle handeln konnte. Die Anführer von Geiselnahmen hielten sich stets im Cockpit auf. Carlos würde niemanden über sich dulden, ergo war Carlos nicht an Bord. Des weiteren hatten sie die Verbindung zwischen Alduri und Carlos. Sollte es sich bei dem Anführer im Flugzeug um Jean-Marie DuPont handeln, so bestand wieder eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass hinter der Sache Carlos steckt.

In Berlin war man noch dabei die Bilder von Überwachungskameras in Tempelhof auszuwerten, während Stanley Carrington in England eine große Aktion gestartet hatte, um herauszufinden, wie die Hintermänner an das Radarbild kommen.

 

 

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Vorraussetzung war das Radarsignal und der Empfang des Transpondercodes. Nun gab es zwei Möglichkeiten: Entweder hatten es der oder die Hintermänner geschafft, das Radarbild der britischen Luftsicherung anzuzapfen, oder sie hatten eine eigene Radaranlage inklusive Transponderempfänger in ihrem Besitz.

Um der ersten Möglichkeit auf den Grund zu gehen, überprüften die Engländer gemeinsam mit Technikern der englischen Post, welche für die Leitungen zuständig waren, sämtliche Kabel und Anschlüsse. Parallel dazu suchten Aufklärungsflugzeuge der Royal Airforce die komplette Insel nach Signalen ab. Das war zwar alles etwas verzweifelt, aber momentan das einzige was sie machen konnten. Die Terroristen hatten Wochen gehabt sich darauf vorzubereiten, während die Behörden improvisieren mussten. Das war der stete Vorteil, den diese Verbrecher besaßen.

Die Triebwerke der 737 grollten auf und donnernd beschleunigte die Boeing ehe sie sich von den Fesseln des Bodens löste.

 

 

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Sie wurden erheblich durch Turbulenzen durchgeschüttelt, als sie die Wolkendecke durchbrachen und plötzlich gleißender Sonnenschein durch die Fenster hineinstrahlte. Er blendete die Passagiere, deren Augen noch an Dunkelheit und trübes Wetter gewöhnt waren.

Claudius nahm sich wieder die Akten vor. Er hatte vor mehreren Wochen ein Dossier über den Syrischen Geheimdienst erstellt und holte die dazugehörige Schachtel mit den Fotos aus seinem Aktenkoffer. Er legte die Abzüge, welche er von Gaston Cluny bekommen hatte auf den Schoß und begann die Dossierfotos im 7x10cm Format durchzusehen. Sie waren aus Pressefotos und Aufnahmen von Agenten aller Geheimdienste zusammengestellt gewesen. Clunys Bilder zeigten nämlich Alduri zusammen mit einem Gesicht, dass er in letzter Zeit schon mal gesehen hatte.

 

 

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Nach knapp 10 Minuten stieß er auf ein Bild, das den syrischen Machthaber General Hafis al-Assad im Gespräch mit zwei syrischen Uniformierten zeigte. Das Foto war mit einem Teleobjektiv aus mehreren hundert Metern Entfernung aufgenommen worden und bildete die drei Männer auf einer Terrasse in Damaskus ab. Er verglich die Gesichter mit dem Foto von Cluny. Einer der Herren in Gesellschaft von al-Assad war mit dem Mann identisch, welcher auf dem anderen Foto mit Alduri zu sehen war.

Er blickte auf die Rückseite, wo die Namen der drei Herren aufgedruckt waren. Die Person wurde als Mohammed Mayadin identifiziert, Vizekommandeur von Assads Prätorianergarde, einer Mischung aus militärischer Eliteeinheit und Geheimdienst.

Syrien hatte den Friedensprozess mit Israel abgelehnt und sich von Ägypten, dem Verbündeten aus dem Yom-Kippur Krieg distanziert. Seit einem Jahr hatte sich Syrien auch im libanesischen Bürgerkrieg engagiert und sich quasi zur Schutzmacht des Libanon gegenüber Israel positioniert.

Michaelis zündete sich eine Zigarette an und holte die Akte über den syrischen Geheimdienst hervor. Mayadin war dort als sehr ehrgeiziger Offizier gelistet, der gerne auch gemeinsam mit der PLO eigene Aktionen zum Wohle Syriens startete. Er war ein leidenschaftlicher Feind Israels.

Michaelis schnippte mit dem Finger. Das war die Verbindung, nach der er gesucht hatte. Alduri war nicht nur Anwalt sondern auch ein Agent Syriens. Mayadin versuchte somit den Friedensprozess zu stoppen, in dem durch die Geiselnahme el-Shamirs durch die Carlosgruppe Ägypten zum Ausstieg gezwungen werden sollte.

Er drückte seine Zigarette aus und stand auf: „Fräulein, haben sie hier so etwas wie ein Telefon?“

 

 

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22. Dezember 1977, 7.57h, Luftraum östlich von London

 

Captain Jonathan Carlyle hatte die 747-100 auf 10.000ft. steigen lassen um dann auf die in dieser Höhe maximal zulässigen Geschwindigkeit beschleunigt, bevor in einen weiteren Steigflug gehen konnte. Auf diese Weise hatten sie das optimale Verhältnis von Höhe und Geschwindigkeit. Sie mussten so schnell wie möglich die Vulcan erreichen, bevor diese wegen Spritmangels umkehren musste und der Evakuierungsbluff auffliegen würde. Und insofern flog er den Jumbo an den Grenzen der Leistungsfähigkeit.

Sie waren im ständigen Kontakt mit der Flugsicherung und den Sicherheitsbehörden. Die Crew und den ägyptischen Staatssekretär hatte eine Nervosität erfasst. Es galt einerseits die Vulcan zu erreichen, andererseits wussten sie nicht, was ihnen in Finnland bevorstehen würde. Und weitere schlechte Nachrichten betrafen die Wetterverhältnisse: Der Schneesturm über Finnland bewegte sich direkt auf Helsinki zu und würde zu einer Schließung des Flughafens führen. Wobei das Carlyle gar nicht mal so unrecht wäre ....

 

 

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22. Dezember 1977, 8.20h, Bundesaußenministerium, Bonn

 

 

„Ich garantiere ihnen, dass wir mit allen europäischen Sicherheitsbehörden in engen Kontakt stehen und alles Mögliche für die Sicherheit des Staatssekretärs unternehmen.“

„Ich bin ihnen zu Dank verbunden. Sie müssen verstehen, dass wir alle sehr besorgt sind. Der Staatspräsident und das Kabinett sind von dieser Entwicklung komplett überrascht worden.“

Hans Dietrich Genscher war froh, dass mit Buthros Buthros-Ghali ein sehr besonnener Mensch das Amt des ägyptischen Außenministers übernommen hatte. Die Kommunikation war so erheblich leichter, als mit seinem Vorgänger.

„Das glaube ich ihnen gerne. Wir hatten zwar einen schlimmen Herbst, aber auf eine solche Situation konnte man sich nicht vorbereiten.“

Buthros-Ghali schien einen Schluck Wasser zu nehmen.

„Es gab leider auch keine Möglichkeit die Maschine in irgendeiner Weise abzufangen.“ fuhr der Bundesaußenminister fort. „Nach dem Start in West-Berlin befand sich die PanAm sofort im Luftraum des Warschauer Pakts.“

Dass die 727 um ein Haar von MiGs abgeschossen worden wäre, verschwieg er lieber.

„Maged el-Shamir ist nicht nur einer der kompetentesten Beamten, die wir haben sondern auch ein ausgesprochener Menschenfreund. Ein Philosoph, der sicherlich keine Sekunde gezögert hat sich als Austauschgeisel anzubieten. Es muss aber dennoch unbedingt verhindert werden, dass er in die Hände der Terroristen fällt, Herr Genscher.“

Genscher war zwar schleierhaft, wie dies geschehen sollte, da sie keinerlei Chancen hatten, auf die finnischen Behörden einzuwirken, er versicherte aber dennoch, dass alles Menschenmögliche getan würde.

Manfred Tiffert, der Direktor des bundesdeutschen EAK hatte ihm versichert einen hervorragenden Mann nach Helsinki geschickt zu haben. Er hoffte inständig, dass er Recht hatte.

 

 

 

22. Dezember 1977, 8.20h, Vantaa International Airport, Helsinki, Finnland

 

 

 

Aki Narvänen zog an seiner Zigarette während ihm der Angestellte der Flughafenpolizei auf einer Karte die Geografie des Internationalen Airports erklärte. Das Gebäude mit der leicht verwitterten blauen Holzverschalung, in der sie Quartier bezogen hatten, beherbergte normalerweise das Postservicezentrum von Finnair. Aber aufgrund der Situation hatte die Linie das obere Stockwerk gerne abgegeben. Das Lagezentrum in diesem Gebäude einzurichten, war nicht zuletzt wegen den hervorragenden Kommunikationseinrichtungen ideal. Es enthielt neben Telefonen und Funkgeräten ein Faximilegerät und ein Terminalgerät für den Airlinemainframe. Und nicht zuletzt hatten sie von hier eine bessere Sicht und kürzere Distanz zum Abstellplatz am Rande des Flughafens, welcher der PanAm zugeteilt werden würde. Das Wetter sollte noch schlechter werden. Es begann bereits zu schneien und die Räumfahrzeuge waren auf dem Flughafen unterwegs.

Narvänen war ein rauer Spross des finnischen Nordens, der das Amt des Stellvertretenen Polizeichefs und Chefeinsatzleiters der Polizei von Helsinki mit Stolz ausführte. Umgänglichkeit hatte man ihm noch nie vorgeworfen, aber das wäre für jemanden seines Amtes auch schädlich.

Er hatte mehrere Beobachterposten definiert. Bewaffnete Scharfschützen der Polizei waren auch bereit, er wollte sie aber vorerst im Hintergrund lassen und so warteten einige von ihnen in einem Aufenthaltsraum auf ihre Befehle. Er hatte nun 80 Mann in Zweiergruppen in ihren Streifenwägen vom Typ Volvo 144 vor Ort, die sich im Umfeld des Flughafens aufhielten. Weitere 100 waren direkt im Flughafengelände verteilt und hielten die Einrichtungen im Auge. 15 weitere koordinierten von der gerade eingerichteten Zentrale aus.

Die Armee wollte er vorerst aus dem Spiel lassen. Militärs waren gerne dominant und das Heft wollte er sich auf keinen Fall aus der Hand nehmen lassen.

 

 

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22. Dezember 1977, 8.30h, Luftraum über Helsinki, Finnland

 

 

Matti zog seine Cessna 310 auf Westkurs. Er hatte eine weite Schleife um Helsinki herum geflogen und hatte die Erlaubnis bekommen, den Anflug einzuleiten, was ihm Recht war, da er vor dem aufkommenden Schneegestöber gelandet sein wollte.

Er hatte sich noch mal mit der Einsatzleitung kurzgeschlossen. Seine Beobachterposition sollte direkt in seiner Maschine auf Parkposition sein. Wie froh war er, dass die 310 eine Standheizung besaß. Sonst hätte er sich strikt geweigert, auch unter Androhung von Schmerzen.

 

 

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22. Dezember 1977, 8.45h, Luftraum über Dänemark

 

 

 

Sie hatten nun den Luftraum über Jönköping erreicht, während sie in 38.000ft Höhe der Vulcan hinterher jagten. Ihre Gemüter hatten sich etwas beruhigt, weil sie nur noch wenige Minuten von ihr entfernt waren und es abzusehen war, dass sie die Vulcan rechtzeitig erreichen würden. Sie waren froh, dass die Regierung von Dänemark die Luftraumgenehmigungen für beide Flugzeuge erteilt hatt und so versuchte Carlyle mit einem Scherz die Stimmung zu lockern.

„Schade, dass wir die Stewardessen von Bord gejagt haben, sonst könnten wir uns nun einen Kaffee bringen lassen.“

„Das ist an sich keine schlechte Idee.“ entgegnete FE Gordon Parks auf das allgemeine Schmunzeln. „Die Bar hatte zwar schon eingepackt, aber ich bin mir sicher dass im Hauptdeck noch die eine oder andere Maschine gefüllt ist.“

Auf die allgemeine Zustimmung erhob sich Parks von seinem Sitz und verließ das Flightdeck die Wendeltreppe hinunter.

Momentan gab es wenig für ihn zu tun, so dass er froh war, sich zumindest die Beine ein wenig vertreten zu können. Auch merkte er eine gewisse Müdigkeit, und da war Koffein das beste Mittel.

Er kontrollierte gerade die Kaffeemaschine der ersten Galley als er glaubte etwas in seinen Augenwinkeln gesehen zu haben. Aber er schien sich zu irren, da er nichts Auffälliges entdecken konnte, also widmete er sich wieder der Kaffeemaschine. Dass die Schlossanzeige der Toilettentür mit dem „Out of Order- Schild“ plötzlich von „Besetzt“ auf „Frei“ gesprungen war, hatte er nicht gesehen .....

 

 

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„Stingray, wir sehen sie 100 ft. unter uns.“ Gab FO Regis McKenna durch. Die TWA 747 schob sich über die Avro Vulcan der Royal Air Force und beide Crews führten auf Kommando der Luftraumkontrolle wieder dasselbe Tauschmanöver des Transpondercodes durch, welches sie bereits vor Gatwick vorgenommen hatten.

Ein Außenstehender, der das Radarbild im Blick hatte, sah nur zwei Flugzeuge, welche ihren Kurs kreuzten und sich wieder auseinander bewegten.

„Hören Sie das auch?“ meldete sich Maged el-Shamir zu Wort.

„Das Summen der Klimaanlage und das Geräusch der Triebwerke bildeten zwar eine nicht zu verachtende Lärmkulisse, aber dennoch waren Stimmen aus dem Hauptdeck durch die geöffnete Cockpitür zu hören.

„Mit wem spricht denn Gordon da?“ fragte McKenna.

„Könntest du mal runtergehen und schauen ob der durchdreht?“ raunte Carlyle ihm zu. Während sie sich beide länger kannten, war Parks recht neu bei TWA. Und während sie wussten, dass sie sich aufeinander verlassen könnten, war man sich dies bei relativ Unbekannten nie sicher. Und so erhob sich McKenna von seinem Sitz und lief die Wendeltreppe hinunter. Vor Schreck machte er fast einen Satz zurück, als er sah, dass Parks einem Mann gegenüber stand, welcher eine Pistole auf ihn richtete. Wo kam der her???

„Hören sie, das ist ein mit den Behörden abgeklärtes Manöver!“ versuchte Parks den Mann zu beschwichtigen.

„Erzählen sie mir doch nichts, das stinkt doch hier von vorne bis hinten!“ herrschte ihn der Mann an. McKenna wusste nicht was das für ein Psychopath war, aber er musste schnellstens reagieren. Er bückte sich und kroch auf den anderen Gang entlang hinter dem Sichtschutz der Sitze, bis er auf zwei Meter an den Mann herangekommen war. Dann sprang er mit voller Kraft nach vorne, dem Mann in die Seite. McKenna mag zwar von eher drahtiger Gestalt gewesen sein, aber als HighSchool Footballer waren er und seine Tacklings nicht zu verachten gewesen. Und so wurde der erheblich schwerere Mann zur Seite geworfen. Parks´ griff blitzschnell den Arm des Mannes und drückte die Pistole aus seinem Gesichtsfeld, als sich ein Schuss aus dem kleinen Revolver löste. Das Projektil sauste an Parks´ Arm vorbei und durchschlug mit einem stakatto-artigen Ploppen mehrere Sitzlehnen, die in kleinen Explosionen aus Stofffetzen, Schaumstoffbrösel und anderem Füllmaterial der Wucht der Kugel nachgaben, bevor diese in der Sperrholzverkleidung der zweiten Galley stecken blieb. McKenna und Parks drückten den Mann zu Boden und schafften es ihm die Pistole zu entreißen. Parks entlud den Revolver während McKenna den Mann anzischte:

„So, wir wollen doch jetzt mal wissen, wer du bist!“

„Lieut ... Sergeant Thomas Maine, WPD....“

 

 

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22. Dezember 1977, 8.49h, Luftraum über Helsinki

 

 

 

Stefanie Hoffman wischte sich eine Träne zur Seite. Es war nicht, dass sie weinte, aber irgendwie gaben die Tränenkanäle nach. Aber es war auch kein Wunder, bei dem Stress. Ihr Volontariat konnte sie sich jetzt wohl an den Hut stecken, wo sie doch nicht zu dem Termin erschienen war. Irgendwie war das alles Scheiße: Sie flogen in einer gekidnappten 727, welche noch dazu Triebwerksausfall hatte. Sie hoffte inständig auf das Können des Piloten, obwohl der gerade noch mal versichert hatte, dass das überhaupt kein Problem wäre.

Sie hatte noch gerade dem Arzt geholfen, den Verletzten Quer auf zwei Sitzen liegend festzuschnallen. Erstaunlich, vor wenigen Stunden hatte sie diesem besoffenen Vollidioten noch die Grätze an den Hals gewünscht. Aber dass er von einem Projektil schwer verletzt und so hilflos geworden ist, tat ihr leid.

Sie blickte auf dem Fenster als eine Turbulenz die PanAm 727 kurz nach unten sacken ließ. Einige Passagiere schnappten nach Luft, bar der Angst es hätte etwas mit dem Triebwerksausfall zu tun. Schneeflocken wirbelten an der Maschine vorbei. Sie war noch nie soweit im Norden gewesen. Das was sie am meisten ängstige war die Ungewissheit was passieren würde. Sie hatte keine Todesangst, aber sie hoffte nicht den Horror zu erleben, den die Passagiere der „Landshut“ vor ein paar Wochen durchmachen mussten.

 

 

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Es war ein unbequemer Anflug. Famularo hatte das Treibwerk 2, welches sich unterhalb des Leitwerks befand, auf 92% Leistung gestellt, während er mit Triebwerk 3 nur Geschwindigkeitskorrekturen durchführte. Das benötigte zwar einiges an Erfahrung, erleichterte ihm aber erheblich die Arbeit, da es durch Böen und Luftlöcher schon schwierig genug war, die 727 auf Kurs zu halten. Triebwerk 2 und 3 mit derselben Leistung auf etwa 70% laufen zu lassen hätte ein konstantes Gegenhalten mit dem Ruder notwendig gemacht. Roy Tremaine, der Flight Engineer hatte zusätzlich dazu den verbleibenden Treibstoff in den rechten Tragflächentank gepumpt. Dadurch hatten sie eine halbwegs stabile Anfluglage.

 

 

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Famularo setzte die Boeing relativ satt auf der mit Schneeverwehungen überdeckten Landebahn auf. Marshall zog Störklappen und Reverser auf, so dass sich ihre Fahrt schnell verringerte.

Famularo verzögerte dabei nur leicht mit den Radbremsen. Die Landebahn war lang genug und man musste sich ja nicht unnötigerweise in Schleudergefahr begeben, da die Verzögerung durch Triebwerk 2 und 3 sowieso asymetrisch war. Darüber hinaus waren die Spoiler der 727 sehr wirkungsvoll.

Die Passagiere nahmen erleichtert zur Kenntnis, dass die Landung problemlos verlief.

„Ein Problem weniger.“ dachte sich Stefanie Hoffman, ohne sich Illusionen darüber zu machen, dass das größere noch weiterhin Bestand hatte.

 

 

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Famularo lenkte die 727 von der Runway, während der Tower ihnen Anweisungen gab, auf welche Parkposition sie zusteuern sollten.

„Phantastisch, natürlich der letzte Winkel des Flughafens.“ dachte sich Famularo.

„Wir schicken ihnen eine Ambulanz, damit sie den Verletzten von Bord bringen können.“ meldete der Tower.

„Niemand geht von Bord!“ herrschte DuPont.

„Sir, das ist doch vollkommen unnötig. Ein Verletzter würde ihnen doch nur Probleme bereiten.“

DuPont übernahm das Funkgerät.

„Wir brauchen einen Mechaniker! Wo ist der?“

„Der Mechaniker wird kommen, sobald der Verletzte in Sicherheit ist!“ sagte Aki Narvänen, der am anderen Ende des Äthers saß.

DuPont überlegte kurz.

„Meinetwegen. Aber nur über die Hecktreppe. Die Passagiere sollen sich im vorderen Teil des Flugzeuges aufhalten. Wenn jemand Dummheiten oder auch nur eine falsche Bewegung macht, gibt es ein Blutbad!“

„Das wird nicht passieren!“

 

 

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22. Dezember 1977, New York

 

 

Der Plymouth Gran Fury der NYPD hatte Jerry Holland, den Außendienstchef des CIA, von seinem Tagungshotel in Manhattan abgeholt und mit heulenden Sirenen zum Heliport am World Trade Center gefahren, wo er einen Hubschrauber der Port Authority bestiegen hatte. Dieser war nun auf dem Weg zum JFK International Airport.

Das Meeting dort abzuhalten war nur logisch gewesen. Dort waren die betroffenen Airlines, sowie die FAA ansässig. Da diese Geiselnahme höchste politische Brisanz besaß, würden sie von dort mit den europäischen Behörden, sowie dem CIA Hauptquartier in Langley in Kontakt sein.

Präsident Carter persönlich hatte ihm mitgeteilt, dass die Vereinigten Staaten vollständig kooperieren würden, um einen friedlichen Ausgang der Situation zu fördern. Diese Geschichte hatte schon für genug Wirbel über Ostdeutschland geführt und die von der USA getroffenen Vorbereitungen zum Friedensabkommen zwischen Israel und Ägypten dürften auf keinen Fall behindert werden.

 

 

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Wenn das nicht leichter gesagt als getan war. Die Europäer wie Franzosen, Engländer und Deutsche besaßen zwar inzwischen genug Erfahrung mit Terroristen, aber die Finnen?

Er hatte von hieraus sowieso keine Möglichkeiten auf die Situation einzuwirken. Der US-Botschafter in Helsinki ließ zwar die Drähte heißlaufen, aber die nächsten US-Spezialeinheiten waren in Ramstein/ Deutschland stationiert.

Naja, es hieß nun erst einmal die Fakten zu sortieren und zu sehen was man tun kann.

 

 

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22. Dezember 1977, 9.20h, Vantaa International Airport, Helsinki

 

 

Shemra Menheddi und Emilie Gavois hatten die Passagiere in den vorderen Teil der 727 getrieben und ein Tuch quer durch die Kabine gespannt, um einen Sichtschutz zu gewährleisten. Das stieß dem finnischen Polizisten, der im Gegensatz zu den zwei echten Sanitätern nur als solcher verkleidet war, übel auf. Sie hatten die 727 über die Bordeigene Hecktreppe betreten dürfen und versorgten den verletzen Mann. Polizeichef Narvänen hatte ihn beauftragt Informationen über die genaue Zahl an Terroristen und Beschreibungen über ihr Aussehen zu liefern, um im Falle einer Stürmung der 727 vorbereitet zu sein.

Aber ergiebige Beschreibungen würde er ihm nicht liefern können, da nur ein Geiselnehmer auf seiner Seite des Tuchs war, und dieser sich am Rand der Rumpföffnung aufhielt, um nicht von Scharfschützen oder ähnliches getroffen zu werden.

Sie waren wirklich clever, das musste man ihnen lassen, und auf der anderen Seite war es Mucksmäuschenstill.

Sie hoben den bandagierten Mann auf die Trage. Während die beiden Sanitäter diese vorsichtig die Treppe herunter trugen versuchte er mit dem Terroristen ins Gespräch zu kommen.

„Ich würde gerne einen Blick auf die restlichen Passagiere werfen und nachsehen ob sie medizinische Versorgung benötigen.“

„Den anderen Passagieren geht es wunderbar!“ entgegnete DuPont. Der Lärm durch die APU machte ein Brüllen nötig. Außerdem wurde es durch die geöffnete Luke sehr kalt im Flugzeug, weswegen er absolut keine Lust hatte sich länger mit den irrelevanten Wünschen des Notarztes zu beschäftigen. „Verschwinden sie und sehen sie zu, dass die Polizei den Mechaniker für das Triebwerk herbekommt!“

Der Polizist verließ das Flugzeug und stieg auf den Fahrersitz des Krankenwagens. Der Terrorist hatte mit französischem Akzent gesprochen. Also ist er entweder Franzose oder Belgier. Ein wenig ergiebiges Ergebnis an Informationen. Narvänen würde nicht begeistert sein. Er startete den Motor des Chevrolets und fuhr los.

 

 

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22. Dezember 1977, 9.30h, Luftraum über Schweden

 

Während Regis McKenna das Steuer übernommen hatte, sprach Carlyle mit dem ungebetenen Gast und erklärte ihm die Situation. Tom Maine sah ziemlich elend aus, wie eben jemand, der bemerkt hatte einen riesigen Fehler gemacht zu haben.

Carlyles Problem bestand nun darin, sich auszudenken, wie er den zusätzlichen Gast an Bord erklären sollte. Würden die Hijacker die 747 betreten? Ihnen würde früher oder später auffallen, dass die Maschine evakuiert worden ist. Umso schwieriger aber ihnen beizubringen, warum gerade ein Sergeant der Washingtoner Polizei an Bord ist.

 

 

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22. Dezember 1977, 9.45h, Vantaa International Airport, Helsinki

 

 

Claudius Michaelis war noch reichlich übel vom Anflug. Die Maschine war durch Turbulenzen heftigst durchgeschüttelt worden und in seiner Arbeit während des Fluges hatte er es versäumt, einen Happen zu essen.

Umso schwieriger war es einen bestimmenden Eindruck zu machen, denn der finnische Einsatzleiter, mit dem er im Kontrollzentrum stand machte nicht unbedingt Anstalten ihn in die Sache mit einzubeziehen.

„Ich weiß die Unterstützung der EAK sehr zu schätzen, Herr Michaelis, aber wir kommen hier wunderbar zurecht.“

„Sie müssen verstehen, dass es in großem Interesse der EAK-Staaten ist, dass die Entführung gelöst wird, bevor sie den Staatssekretär in die Hände bekommen könnten.“

„Ich verstehe sehr wohl, dass sie ein schlechtes Gewissen wegen der offensichtlich miserablen Sicherheitsvorkehrungen auf ihren Flughäfen haben!“

Michaelis ging die Blasiertheit dieses Mannes bereits gehörig auf die Nerven, bevor er etwas entgegnen konnte wurden sie allerdings von einem finnischen Polizist unterbrochen.

„Die beiden Mechaniker haben die PanAm erreicht.“

Sie wandten sich dem Fenster zu und blickten durch ihre Ferngläser.

 

Der Finnair-Monteur war reichlich erstaunt was er an Triebwerk 1 der Boeing sah. Die Außenhaut hatte einen Längskratzer, der bis zu einer Niete ging, oder besser gesagt zu der Stelle, wo vorher eine Niete gewesen ist.

Er zog seinen Kragen hoch um nicht noch mehr Schnee in den Hals zu bekommen und leuchtete mit seiner Taschenlampe durch das Loch. Bläuliches Eis hatte sich um das Loch herum gebildet. Das war aber kein Wasser, sondern Hydraulikflüssigkeit. Woher kam dieser Kratzer? War die Maschine beschossen worden? Er blickte nach links, wo er einen der Terroristen an der geöffneten Seitentür stehen sah, der ihn beobachtete. Er wandte sich wieder dem Triebwerk zu und öffnete die Klappe um an die Innereien zu kommen.

Einer der Hydraulikschläuche war geplatzt, anscheinend durch die eindringende Niete. Die Stelle war direkt am Anschluss des Schlauches mit dem Triebwerkskreislauf. Der Anschluss war allerdings auch in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie würden das komplette Teil austauschen müssen. Aber hatten sie es da?

Die DC9 der Finnair flogen mit JT8D-9 –Triebwerken desselben Herstellers, die hatten aber andere Anschlüsse. Die JT3D3s der DC8 auch. Man würde sehen müssen, ob man die Teile aus Stockholm einfliegen konnte. Er ergriff sein Funkgerät und erstattete Meldung.

 

„Irreparabel?“ Aki Narvänens Miene hellte sich auf. „Das gibt uns jede Menge Zeit.“ Er wechselte die Frequenz um mit der PanAm zu sprechen

“Mit Verlaub, ich halte das für keine gute Idee.“ mischte sich Michaelis ein. „Wenn sie die Hijacker darauf hinweisen, dass die Boeing nicht mehr starten kann, sind es wir, die eine Kontrollmöglichkeit aus der Hand gegeben haben. Lassen sie die Entführer im Glauben, dass das Ersatzteil unterwegs ist, aber einige Stunden brauchen wird. So halten wir sie in der Maschine fest.“

Aki Narvänen blickte ihn böse an: „Hören sie zu, sie kennen anscheinend nicht die Rollenunterschiede zwischen einem Beobachter und einem Involvierten! Wenn ich ihre Meinung hören will, dann werde ich sie fragen! Und jetzt gesellen sie sich bitte zu den Polizisten im Aufenthaltsraum und stören unsere Arbeit nicht mehr.“

Auf diese scharfe Aussage drehte sich Michaelis um und verließ den Raum

 

„Verdammt!“ DuPont hatte diese Nachricht befürchtet. „Dann befehlen sie ihrem Mechaniker zu verschwinden. Ich will niemanden in der Nähe der Maschine sehen, oder sie können einen der Passagiere im Plastiksack abtransportieren!“

Er hängte reichte das Funkgerät an Menheddi weiter.

„Pass hier auf, ich bin gleich wieder da.“

Er stellte sich zu Emilie Gavois in die Kaffeeküche der 727, wo sie einen Blick auf die Passagiere hatten. Die Temperatur war wieder auf ein vernünftiges Niveau angestiegen, nachdem sie die Hecktür geschlossen hatten. Auch war das Tuch wieder verschwunden und die Passagiere hatten ihre Plätze wieder eingenommen.

„Wir werden umdisponieren müssen. Die Maschine kann nicht mehr starten!“

Emile war seit einem Jahr seine Geliebte. Ihre hübschen Augen und schwarzen, halblangen Haare, welche sie im Mittelscheitel trug, waren jedes Mal wieder eine Erleuchtung in dem schwierigen Kampf, den sie durchzustehen hatten.

„Der TWA Flugplan sagt aus, dass Flug 4471 von einer Lockheed L1011 bedient wird. Joachim meinte, die könnte gerade noch in Libyen landen.“

„Ja, aber ich habe selber oft genug miterlebt, dass ganz andere Maschinen die Route flogen, wie angekündigt. Hoffen wir, dass es eine TriStar ist. Und wenn nicht, dann eine 707 und kein Jumbo.“

Famularo hatte ihn gebeten Verpflegung für die Passagiere bringen zu lassen. Momentan sahen alle noch recht satt aus. Das konnte warten.

 

 

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Claudius Michaelis betrachtete im Aufenthaltsraum die Polizisten, welche ihre Zeit mit dem Lesen einer Zeitschrift oder einer Diskussion über den „Krieg der Sterne“ vertrieben.

Er hatte mitbekommen, dass ein Polizeipilot in einer Cessna 310 einen Beobachterposten nur wenige Hundert Meter von der 727 bezogen hatte. Er blickte kurz in einen herumliegenden Katalog um die Maschine identifizieren zu können. Dann nahm er sich eine Thermoskanne und goss heißen Kaffee hinein. Wenn man ihn schon nicht dabei haben wollte, dann musste er sich eben selber Möglichkeiten der Teilnahme ausdenken.

 

 

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22. Dezember 1977, 10.05h, Vantaa International Airport, Helsinki

 

 

Carlyle zog die 747 nach links auf den Anflugvektor, hinein in das Schneechaos. Der Flughafen Vantaa war von wenigen Minuten offiziell gesperrt worden. Und das nicht wegen der Geiselnahme der Terroristen, sondern wegen der Witterung. Und das hatte seine Gründe. Die übermittelten Daten ließen eine miserable Sicht erwarten sowie Böen aus beinahe allen Richtungen. Aber mit Konzentration und einem funktionierenden ILS müsste das hinzubekommen sein.

McKenna hatte die Nav-Frequenzen eingegeben. Na dann mal los.

 

 

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22. Dezember 1977, 9.45h, Vantaa International Airport, Helsinki

 

Matti Kousmanen fuhr ein riesiger Schreck durch alle Glieder als es plötzlich an der Seitenscheibe seines Fensters klopfte. Im Schneegestöber stand ein freundlich winkender, dicklicher Mann, der auf eine Thermoskanne in seiner Hand zeigte.

Matti beugte sich herüber und öffnete die Tür.

„Danke!“ sagte der Mann und stieg auf den Copilotensitz der Cessna „Kaffee?“

Matti war nicht wenig irritiert, da er den Mann weder kannte, noch wusste was das sollte.

Michaelis stellte sich als EAK Ermittler vor, goss die dunkle Flüssigkeit in einen Becher und reichte sie ihm. Matti nahm den Becher dankend an, da er seine Kaffeevorräte inzwischen aufgebraucht hatte.

Michaelis bemerkte freudig, dass er hier den kompletten Funkverkehr mithören konnte.

„Sie haben hier ja einen hervorragenden Platz. Vom Kontrollzentrum aus sieht man fast gar nichts mehr durch den Schnee.“

„Ja,“ entgegnete Matti und reichte ihm den Feldstecher „Sie haben Glück, dass in dem Moment, wo sie gekommen sind, gerade keiner der Geiselnehmer ihm Cockpit war. Sehen sie her.“

Claudius blickte durch den Feldstecher und sah wie ein Mann Mitte Dreissig das Cockpit betrat. „Bon jour, Monsieur DuPont, la revoir bien!“

„Sie wissen wer das ist?“ fragte Matti erstaunt.

„Ja, das ist Jean Marie DuPont. Ein weiterer Beweis meiner These, dass Carlos dahinter steckt.“

„Der Schakal? Ist er an Bord?“

„Das vermute ich nicht. Carlos sitzt wahrscheinlich in England und koordiniert das alles von dort aus.“

„Wie ein Geheimdienstmitarbeiter sehen sie aber nicht gerade aus.“ lächelte Matti.

„Und sie nicht wie ein Polizist!“ entgegnete Claudius.

„Bin ich auch so gesehen nicht. Ich bin nur Pilot, der früher bei Finnair geflogen ist.“

„Und warum jetzt nicht mehr, wenn man fragen darf?“

Matti machte eine Pause, so dass Michaelis kurz bereute das gefragt zu haben.

„Es war ein Tag wie dieser. Sehr schneereich. Ich bin beim Abbiegen von Runway, mit meiner DC9 auf eine Eisfläche gekommen, die unter der festen Schneedecke war. Das Vorderrad hatte den Kontakt verloren und wir rutschten geradeaus weiter. Man hatte mehrere Stunden gebraucht um den Vogel wieder freizubekommen.“

„Wie in „Airport“, oder?“

Matti lachte. „Richtig, nur gab es einen großen Aufstand, weil nur zwei Tage zuvor dasselbe schon mal passiert ist und es eine explizite Anweisung gab, höchste Vorsicht walten zu lassen. Nun ja, ich war etwas unaufmerksam und daraus hat man mir einen Strick gedreht. Der PIC schob alles auf mich um schadlos wegzukommen. Und dann wurde an mir ein Exempel statuiert und ich verlor meine Lizenz!“

„Das ist bitter!“ bedauerte Michaelis

 

 

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Das Funkgerät knatterte: „Ich bin nun in Position!“ ertönte eine Stimme.

„In Ordnung. Nähern sie sich dem Flugzeug aber sein sie vorsichtig!“ ertönte Narvänens Stimme.

„Was haben die vor?“ fragte Michaelis.

„Ein Polizist wird versuchen ein Kontaktabhörgerät am Rumpf der Maschine zu befestigen.“ antwortete Matti.

Er blickte durch den Feldstecher und sah wie ein Mann aus den Büschen hinter der 727 auftauchte und gebückt in Richtung 727 lief. Hinten hatten Jets einen toten Winkel, weshalb man sich grundsätzlich von hinten an ebenjene heranschlich. Das hatte die GSG9 in Mogadishu erfolgreich gezeigt. Die 727 hatte zwar im Gegensatz zur 737 eine Hecktür, die war aber nach dem Abtransport der verletzten Geisel wieder geschlossen worden.

Der Polizist hatte nach wenigen Minuten das Heck der 727 erreicht und kroch nun unter die Maschine.

Plötzlich öffnete sich die seitliche Tür der Boeing und darin standen DuPont und eine weibliche Geisel, welche er mir der Pistole an der Schläfe bedrohte. In der anderen Hand hielt er ein Funkgerät.

„********!“ rief Michaelis aus.

„Narvänen, ziehen sie sofort ihren Mann zurück, oder der Tod dieser jungen Frau geht auf ihr Konto.“ Brüllte DuPont ins Funkgerät. Die zwei Scharfschützen, welche in zwei Saabs in der Nähe des Rollfeldes standen, legten sofort ihre M-21 an.

„Schütze 1, Sicht zu schlecht, ich habe kein Ziel!“

„Schütze 2, habe Ziel, Sicht aber sehr schlecht!“

Stefanie Hoffman zitterte am ganzen Leib, und das lag nicht an dem eisigen Wind, der ihr ins Gesicht blies. DuPont stand hinter ihr und sie spürte das kalte Metall der Pistole an ihrem Kopf.

„Hier Außenposten! Zurückziehen, ziehen sie denn Mann zurück!“ brüllte Matti in das Funkgerät. Der Polizist unter der 727 hatte sich auf den Boden geworfen und eine Pistole gezogen. Es folgten entsetzliche Sekunden der Stille.

Bis das Funkgerät knarrte: „Einheit 23, Rückzug!“ Narvänen klang erzürnt.

„Das ist jetzt die allerletzte Warnung gewesen, Narvänen, verstanden? Die ALLERLETZTE!“

brüllte DuPont durch den Wind in das Funkgerät, bevor er die Tür wieder schloss.

„Verdammt, wie haben die das nur gesehen!!“ ärgerte sich Matti.

 

 

 

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Die sich trichterförmig vor ihnen teilenden Schneeflocken sahen aus wie der Eintritt in die Lichtgeschwindigkeit bei „Krieg der Sterne“, dachte sich Carlyle.

„DME Entfernung 4 Meilen!“ meldete McKenna.

Sie waren trotz der heftigen Turbulenzen und Böen gut auf Kurs. Sie hatten einen Anflug per Hand gewählt, weil Sie die mit ihrer Erfahrung die Abweichungen besser ausgleichen konnten als der Autopilot der 747, der manchmal zu etwas heftigen Reaktionen neigte.

Carlyle hatte die Decision Height auf 200 Fuß festgelegt, das war bei den Luftlöchern alles, was er rechtfertigen konnte. Umso erleichterte stellte er fest, dass die Sicht in Bodennähe leicht besser wurde.

 

 

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Die 747 setzte sicher auf dem Runway auf. Der Flughafen hatte noch mal kurz vorher das Räumkommando geschickt und so hatten sie nur wenige Zentimeter Schnee auf der Landebahn, der aber dennoch in einer majestätischen Wolke aufgewirbelt wurde, als die 747 mit aufgezogenen Reversern hindurch pflügte.

 

 

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Ihnen war eine Parkposition in der Nähe der PanAm zugeteilt worden, welche dennoch in sicherer Entfernung war. Carlyle manövrierte vorsichtig über den Taxiway zur Parkposition, als die 727 in Sicht kam. Nun konnten sie nichts mehr anderes tun als zu warten.

 

„********! Es ist eine 747!“ brüllte DuPont.

Er fasste sich an den Kopf. Warum konnten diese verdammten Airlines sich nicht ein einziges Mal an ihren Flugplan halten!! Er setzte sich auf den Sitz hinter der Küche, welche normalerweise den Stewardessen vorbehalten war, und zog zitternd an einer Zigarette. Es sollte niemand mitbekommen dass er im Moment nur wenig bedrohlich wirkte.

Die 747 war zu groß für das Airfield, auf dem sie in Libyen landen wollten. Und DAS konnten sie nicht umdisponieren. Die Operation musste außerhalb Syriens beendet werden. Und Jordanien fiel auch weg. Verdammt! Es musste dieses Airfield sein!

Denk nach, denk nach. Warum musste alles schief gehen. Er ergriff das Funkgerät.

„Narvänen! Hören sie zu. Wir brauchen ein Ersatzflugzeug! Die 747 ist nutzlos für mich! Ich will eine 707 oder eine DC8! Und der Staatssekretär soll sich bereit machen! Ich will ihn sehen!“

 

 

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22. Dezember 1977, JFK International Airport, New York

 

 

 

Die Sitzung dauerte nun bereits mehrere Stunden und gebannt lauschten sie den Meldungen aus Europa. Es waren hohe Manager von TWA und PanAm anwesend, ebenso wie mehrere Staatsbedienstete.

Die Entführer verlangten ein Langstreckenflugzeug, also würden sie Helsinki verlassen wollen. Nur wohin? In die Sowjetunion?

„Die Finnen wollen uns keine ihrer Maschinen überlassen.“ erklärte Jerry Holland das Ergebnis seines letzten Telefonats. Und die Finnen sehen momentan keine Möglichkeit zum Zugriff. Der Versuch ein Abhörgerät an der Maschine zu befestigen ist schon fehlgeschlagen. Und man will vorerst keinen weiteren Versuch riskieren. Es gibt kaum Informationen über die Anzahl und Bewaffnung der Terroristen. Die Lage ist prekär meine Herren. Deshalb möchte ich vorschlagen, dass wir ihnen eine 707 liefern. Das wäre ein zuvorkommendes Zeichen. Selbstverständlich im Austausch gegen die Geiseln. Und beim Umsteigen erfolgt dann der Zugriff.“

 

 

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„Sie können uns also garantieren, dass die 707, sollten wir eine zur Verfügung stellen, gar nicht verwendet wird? Wir möchten keine weitere Crew in Gefahr begeben.“ fragte der Mann von TWA. Holland wich der Frage aus:

„Es geht nur darum sie den Terroristen zu zeigen. Mehr nicht. Wir müssen sie aus der 727 locken.“

 

 

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„Wir sind sehr dankbar für die bereits erbrachte Kooperation der Trans World“ entgegnete der anwesende PanAm Manager. „Wir haben eine 707 in Stockholm, welche in 2 Stunden nach New York gestartet wäre. Den aktuellen Buchungen nach können wir die Passagiere allerdings auch noch mit in unsere 747 verfrachten, welche dann um 19.00h startet. Die 707 könnten wir nach Helsinki schicken.“

 

 

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„Dafür wären wir sehr dankbar.“ sagte Holland. „In Ordnung. Treffen wir wieder in einer Stunde zusammen.“ löste er die Runde vorerst auf. Mein Gott, diese Situation war ein Alptraum. Er musste sich mit den Finnen und dem EAK in Verbindung setzen, während der PanAm Manager die 707 organisierte

 

 

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22. Dezember 1977, 10.45h, Vantaa International Airport, Helsinki

 

 

„Die schicken eine 707?“ fragte Claudius.

„Ja, es hat den Anschein, dass sie die Forderungen erfüllen um im Gegenzug Geiseln freizubekommen.“

Claudius war immer noch am Grübeln: wie zum Teufel konnten die nur den Polizisten sehen? Er suchte die 727 mit dem Feldstecher noch mal ab. Aber es war kein Spiegel oder ähnliches zu sehen, den die Geiselnehmer am Flugzeug befestigt hatten. Es sei denn ...... Claudius riss den Feldstecher herum und suchte die Umgebung ab. Nach wenigen Sekunden fokussierte er etwas, und bekam große Augen. Er ließ langsam den Feldstecher sinken und schluckte in Erkenntnis:

„********, diese verfluchten Drecksäcke!“

 

 

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HAllo Alex

 

mal eine Frage wegen Deinem AI-Traffic:

hast Du ein extrafile für den alten-, und eines für den modernen Fliegerpark? also das *.BGL meine ich? und woher so viele Liveries.. ist wirklich toll! sind Deine Scenery -Elemente, die da älteren Datums sind von dir, oder gibt es Scenery für die Zeit anno-dazumal?

 

 

Ansonsten... wieder ein Supertext, und gute Bilder dabei... Deine Berichte sind immer etwas "speziel"!!! :eek:

 

saludos

 

Francis

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ich bin einfach geschafft, diese story ist so umwerfend, ich will mehr wissen!!!!! ich halte diese monatelangen wartephasen einfach nicht aus! MEEEEHR! :)

 

gratulation, das hat wirklich schon Bestseller-Niveau!

 

alex

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salue alex

 

Ich konnte mir leider nur die Bilder deines Berichtes anschauen da ich in einem Waschsalon mit Internetanschluss stecke und nicht wirklich viel Zeit habe ;). Was ich aber gesehen habe hat mich voll ueberzeugt. Das ist echt Spitzenqualitaet. Danke fuers zeigen und ich freue mich schon auf den naechsten Teil

 

gruss aus einem Waschsalon in Jasper "Alberta"

 

tobi

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Hallo Alex

 

 

Wie immer:

EINSAME SPITZE:) :) :) :) :) :) :) :D :D :D :cool: :cool: :D :) :) :)

 

 

Mir fehlen mal wieder die Worte. Alles ist wirklich erste Sahne:

Die Story, der Text, die Bilder, die Liveries der Flugzeuge.

 

Ich bin hin und weg.

 

Kann es kaum noch erwarten, dass nächste Kapitel zu lesen.

 

Gruss Armin

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Hallo,

 

erstmal vielen Dank an alle für das Lob. Das macht Lust weiterzuschreiben. :)

 

@ Francis:

 

Nein, wie immer das alte Lied, ich habe es inzwischen aufgegeben, irgendwelche Flugzeuge mit ttools einzubinden, weil das immer zu komplettabstürzen meines FS führt (bin anscheinend zu blöd für sowas ;) ). Insofern ist wieder alls, wie auch bei den anderen Kapiteln, mit Paintshop reinretuschiert.

Die Flugzeuge habe ich mir zusammengesammelt. Die meisten sind dabei von HJG oder avsim. Die Szenerien ebenfalls. Allzu moderne Gebäude welche es damals definitiv noch nicht gab habe ich wegretuschiert.

Das einzige Paint was von mir selber ist, sind die TWA Tristars im "Rocket Scheme", die ich unbedingt drin haben wollte. Die gabs allesamt nur in der 80er Livery, weshalb ich mich damit erstmalig als Painter versucht habe. Das Paint ist aber nicht allzu hochwertig, das der Pfeil viel zu steil verläuft. Auch die Nase ist nicht hunderprozentig. Aber für die Bilder aus der Entfernung reichts locker. ;)

 

@ tobi:

 

Na das ist ja mal eine exostische Location zum surfen! :D

Wusste garn icht dass es Internetwaschsalons gibt. :D

 

@all:

Ich hoffe, dass ich dann im vierten (=letztes Kapitel) mit der Climax auch wieder die Erwartungen erfülle. :)

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Holger Kisterma

Wow! Eine wahnsinnig gute Fortsetzung wieder! Wie schade, dass es der vorletzte Teil ist...! Du hast wirklich ein sehr großes Talent zum Schreiben und Du solltest Dir wirklich überlegen, ob Du nicht irgendetwas daraus machen möchtest. Ich bin jedenfalls begeistert!

 

Magst Du mir nicht verraten, was Claudius im Schnee gesehen hat? Ich bin wirklich neugierig!!! :eek:

 

Weiter so! Ich platze vor Neugierde! :)

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Hallo Alex,

der Bericht ist wieder Extrem gut geworden. Ich bin schon fast süchtig nach den Berichten, die sind so genial. Danke, dass du meine PN Anfrage beantwortet und dann den Bericht gebracht hast.

@ Holger:

geht mir genau so, was ist an der Maschiene dran, ahrr...

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genial. Danke, dass du meine PN Anfrage beantwortet und dann den Bericht gebracht hast.

 

Versprochen ist versprochen. :)

 

Danke auch an euch für das positive Feedback. Ich habe übrigens vor nach Abschluss des vierten Teils die ganze Sache als .pdf- Download bereitzu stellen. In den nächsten Woche werde ich das mit "Waldo Pepper - Eine Frage der Ehre!" anfangen.

 

@Tommy:

 

Das habe ich nicht richtig kapiert. Du meinst wo es das Paint gibt? Momentan nur auf meiner Festplatte. Wie gesagt, es ist mein erstes und wirklich gut ist es auch nicht, da von der Nähe nicht ansehnlich.

Aber ich werde mich mal an einen neuen Versuch machen.

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ich meinte, wo gibt es den flieger(evtl samt paintkit) zum download.....da könnte ich mal auf die schnelle eine TWA "speedstreak" painten, falls du eine bessere brauchst

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Original geschrieben von Mike Strasser

AUFHÖREN!!

Ich werde noch süchtig!! ;)

 

zu spät - ich bin schon süchtig... wie immer geil, geiler, im auge des schakals ;)

 

cheers

 

steve

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Wieder mal gelungen!!!!

 

Aber was is das für ne 707?? ist die Captainsim schon draussen?? oder is das Freeware?? wenn ja kannst du mir den dateinamen oder vielleicht auch panelnamen geben??

 

danke...

 

Grüße.. Lukas

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Also das ist so gut, da fehlen einem echt die Worte!!

 

Ich versuche es mal mit einem Bild:

 

oscar_statuette.jpg

 

The Oscar for Best Screenshots in the 21st Century go to: Alex!! :cool: :cool:

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Norbert Schruff

Wow, ich sabbere schon mit offenem Mund und schau aus wie ein alter Depp ....:eek: :eek:

 

Der King hat absolut recht. Das ist Oscar-verdächtig!!

 

Die Story ist einfach genial und die Bilder würden jedes einzelne den ersten Preis bei Screenshotwettbewerben bekommen.

 

Das ist genial!!

 

Aber kann das sein? Ist das schon die CS 707?? Die ist doch noch gar nicht raus, oder??:confused:

 

Gruß, Nobbi

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Also mit weniger hätten wir uns schon gar nicht mehr zufrieden gegeben, so wie wir gespannt waren.

 

War wir wurden in keinem Punkt enttäuscht!!

 

Mal wieder absolute Spitzenklasse!!

 

Besser gehts nicht. :)

 

Aber kann das sein? Ist das schon die CS 707?? Die ist doch noch gar nicht raus, oder??

 

P.S. Nee, oder?? :eek: :confused:

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Hallo,

 

nein das ist nicht die CS707, auf die warte ich genauso nägelkauend wie ihr. :)

Das ist die HJG707. Für den View aus dem Cockpit hab ich das der CS727 verwendet, also mal wieder gemogelt. ;)

 

@Tommy:

 

Verwendet habe ich das Modell von Mike Stone:

http://www.pmstone.com/aircraftidx.html

Wenn du das TWA Rocket Scheme malen möchtest würde ich mich natürlich freuen. :)

 

@ Afterburner:

 

Als Panel verwende ich immer das von Oliver Moser, welches für die Pilots Tristar geplant war. Weil das Projekt aber irgendwie hängt, hat er das als Freeware veröffentlicht. Leider nahm er es wieder vom Netz, wegen "rechtlicher Probleme".

 

@ Rest:

 

Auch an Euch vielen Dank (auch für den Oscar :D :D *stolz*), ich hoffe Euch natürlich mit dem 4. Kaitel eines zu liefern, das alle bisherigen übertrifft. Man darf gespannt bleiben. :)

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