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VOR-Navigation über Meeren ?


Werner Budde

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Hallo,

ich bin als registriertes Mitglied hier neu und hoffe, daß ich keine Netiquette verletzte und mich im richtigen corner aufhalte.

Ich habe eine Frage zur Funknavigation im FS2000:

Ich möchte einen VOR-to-VOR-Flug per B737 von Düsseldorf nach Mallorca durchführen. Der FS2000-Flugplaner meldet mir, daß das nicht geht : Auf der Strecke über dem Mittelmeer zwischen französischer Küste und Mallorca existieren natürlich keine VOR´s, und das erste VOR auf Mallorca (POS / Pollensa) wird wohl auf Höhe der französischen Küste noch nicht empfangen.

Andrerseits möchte ich nicht GPS benutzen Zitat eines echten LTU-Tristar-PIC´s : Wenn die Amis uns da oben den Strom

abschalten, dann sitzen wir hier im dunkeln.)

Nun meine Frage(n) :

Wie kann man eigentlich ohne GPS und ohne Trägheitsnavigation (die ja im FS2000 nicht verfügbar ist), Mittelmeer, Atlantik, Pazifik o.ä. überqueren?

Wie kann man unter eben genannten Randbedingungen interceipts (sind

das die Knotenpunkte im FS2000-Flugplaner?) anfliegen?

Kann mir da jemand helfen ?

Im voraus vielen Dank.

Gruß

Werner Buddde

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Hallo Werner

 

Was Mallorca betrifft, kann ich dir möglicherweise weiterhelfen. Ich weiss jedoch nicht, wie genau die folgenden Daten, welche ich einer Jeppesen High Altitude Karte von 1997 biggrin.gif entnommen habe, für den FS stimmen:

 

Die beiden VORs MTG und POS haben eine recht grosse Reichweite, zudem liegen die Intersections KONDA, PAPAS und VERSO genau auf der 205° Linie zwischen

MTG und POS. Du kannst also 205° outbound Martigues fliegen und du überfliegst alle genannten Intersections. Gleichzeitig stellst du auf VOR2 die Frequenz von Pollensa ein. Irgendwann wirst du MTG nicht mehr empfangen, dafür aber POS. Der Übergang sollte in diesem Fall mehr oder weniger reibungslos verlaufen.

 

Mehr Infos zur Trägheitsnavigation findest du übrigens unter diesem Link Trägheitsnavigation

 

MfG Hannes

 

 

[Dieser Beitrag wurde von Hannes am 26. Dezember 2000 editiert.]

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Hallo Ihr beiden! smile.gif

 

Ich habe die gleichen Informationen wie Hannes - was das Kartenmaterial betrifft!

 

Die Radiale, welche beide genannten Sender verbinden, liegen natürlich auf ein und derselben Achse! Das eine ist das genannte R205 outbound MARTIQUES VOR und das andere ist das R025 inbound POLLENSA VOR!

 

Hannes hat ebenso recht damit, dass verschiedene Intersections genau auf diesem Radial liegen: KONDA - TANKO - PAPAS - ACCUA - VERSO - BLASO - und LUNIK kurz vor dem POLLENSA VOR!

 

Allerdings ist es mit der Reichweite dieser beiden Sender nicht so gut bestellt, wie von Hannes vermutet! Das heißt: Irgendwann reisst die Verbindung mit MARTIQUES ab! Damit man seine Positionen (die Intersections) auf diesem Radial weiter bestimmen kann, liegen die genannten Intersections auf bestimmten Radialen von spanischen Sendern, die sich auf dem Festland entlang der Ostküste Spaniens befinden und mit unserem Radial 205/025 einen bzw. mehrere Schnittpunkt(e) an den durch Koordinaten exakt definierten Stellen bilden. Wenn ich nun meinen NAV2-Emfpänger nach und nach auf diese jeweiligen Sender einstelle und die Nadel des NAV2-Instrumentes beobachte, kann ich anhand der Zeigerpositionen und der Entfernungen (DME) ablesen, wo ich mich gerade in etwa befinde! Mit einem Drift durch Windeinwirkung muss man ja stets auch rechnen!

 

Auch wenn die Trägheitsnavigation mehr und mehr Anwendung findet, sollte solch ein crosschecking immer noch zur Navigation dazugehören!

 

Denn: Wenn man weiß, wo man ist, dann kann man sein, wo man will! wink.gif

 

Gruß, Achim O.T.N.

 

[Dieser Beitrag wurde von Joachim Giesler am 26. Dezember 2000 editiert.]

 

[Dieser Beitrag wurde von Joachim Giesler am 26. Dezember 2000 editiert.]

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Hallo an alle, die mir geantwortet haben,

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich werde es mal versuchen, einen Rückflug Mallorca-Düsseldorf mit Cross-checking zu VOR´s der spanischen Küste durchzuführen.

 

Es bleibt die Frage : Ozean-Überquerungen ? Ohne GPS UND OHNE Trägheitsnavigation ? Nach Durchforsten der anderen Corners habe ich folgenden Eindruck :

Reale Fliegerei : benutzt wohl schon seit Jahren Trägheitsnavigation oder GPS. Wie haben das eigentlich die Piloten Ende der 50´er Jahre und später bis Einführung der ersten Trägheitssysteme gemacht ??

FS 2000 : GPS und sonst Nichts ?? Ohne GPS geht da wohl nichts ?!?!

 

Übrigens : Ich finde Euer Forum und die Spontaneitätund Offenheit, mit der auf doofe (:=) Fragen von Flugschüler-Greenhorns wie mich reagiert wird, super !!

Ich hoffe, ich kann mich in Eurem Forum mal irgendwo nützlich machen :

Ich kenn mich ein bisschen mit Datenbanken aus und programmiere gelegentlich in Access (VBA). Ich hatte mal überlegt, ob ich das Datenformat der FS2000-internen Dateien (VOR´s, NDB´s, Airports etc) konvertieren kann in Excel oder Access, damit man sich vielleicht eine eigene Flugplanungs-Software auf der Grundlage solcher offenliegender Daten PC-gestützt selbst "stricken" kann. Hab´ aber noch nicht richtig in die Bytes reingeguckt. Hat da vielleicht jemand vor mir schon eine solche Idee gehabt und was gemacht?

 

Gruß

Werner Budde

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Ich bin das mal real mit einer C182 geflogen. So, wie wohl in alten Tage, immer schön dem Kompass nach. Ich kann mich nun nicht mehr genau erinnern, aber das VOR auf Malorca hatte eine recht grosse Reichweite. (natürlich abhängig von der Flughöhe). VORs kommen meiner Erfahrung nach immer vor den DMEs rein.

 

Koppelnavigation ist im Mittelmeer also kein Problem. Ich navigiere so auch mit meinem Segelboot und hab mich noch nie verfranst.

 

Über den Altlantik wurde früher auch in der Fliegerei der Sexttant benutzt. Ich kanns selber kaum glauben. Das Schiessen und Ausrechnen einer Standlinie, das ich selber mal gelernt habe, ist nämlich eine sehr heikle, komplizierte und zeitraubende Sache. Wenn keine Sonne und/oder kein Horizont zu erkennen sind, konnte man auch keine "Höhe schiessen". Man musste dann wohl oder übel einfach nach dem Kompass weiterfliegen und sich nach dem Erreichen der Küste irgendwie reorientieren.

 

Ich muss sagen, eine ziemlich "haarige Sache", die Fleigerei damals.

 

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Gletscherfliegen

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Hallo Werner,

 

eine Frage: Warum geht das bei Dir nicht mit der Flugplanungssoftware des FS2000? Der rechnet mir sogar Routen über den Atlantik aus (natürlich nicht die "realen" Nordatlantik-Tracks, die ja eh Tag für Tag anders sind!!). Du musst nur bei der Erstellung der Route zwingend High-Enroute Streckenführung wählen. Low-Enroute wäre zwar auch denkbar aber unrealistisch. Der FS2000 kennt schließlich die Luftstraßen. Auch die besagte nach PMI. Ich habe jedenfalls keine Probleme damit. Du darfst natürlich nicht den Punkt VOR to VOR Streckenführung wählen. Ich vermute hier den Fehler smile.gif Versuch es mal mit einer anderen Rechnungsmethode des Programms!

 

Happy landings

Thomas

 

P.s.: Ich habe mal gelesen, dass die Nav früher wirklich irgendwie an den Sternen errechnet wurde. Zumindest im 2. Weltkrieg. Planmäßige Atlantiküberquerungen gibt es ja erst seit den Jets...und die hatten wohl schon sowas wie ein Trägheits-Nav. Bin mir da aber nicht 100%ig sicher. Liegt doch so einige Tage vor meinem Erscheinen auf dem Erdenrund biggrin.gif

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Hallo

 

Früher wurde tatsächlich anhand der Sterne navigiert. Der Navigator verwendete dazu einen Sextanten, wie in der Schiffahrt. Nachteil: Die Sterne mussten sichtbar sein.

Sonst war die frühe Navigation eine grosse Rechnerei, eben darum war ein spezieller Navigator notwendig. Aber im Zeitalter von GPS und INS geraten diese Methoden immer mehr ins Vergessen.

 

MfG

 

Wilko

 

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  • 3 Wochen später...

Hallo,

erst gestern kam ich mal dazu, Mallorca anzufliegen. Ich hatte FL 285 und in der Tat war irgendwo über dem Mittelmeer noch Empfang vom Martique-VOR und gleichzeitig schon Empfang vom POS-VOR. Aber das Interessante kommt jetzt : Nach Erreichen des TOD´s (mit Reserve ca. 90 NM vor POS) und eingeleitetem Sinkflug riss die Verbindung zum näherkommenden POS-VOR ab. Erst ca 45 NM vor POS war der Empfang wieder da.

Ist das normal ? Irgend jemand hier im Forum schrieb mal (glaub ich), daß die VOR-Empfangsreichweite von der Flughöhe abhängt. Meine o.g. Beobachtung würde das bestätigen.

Gruß

Werner Budde

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Die Verkehrsflugzeuge, die damals (50er- und 60er Jahre) ueber den Atlantik geflogen sind, hatten zum Sterneschiessen extra eine Plastikkuppel oben im Dach (den "Astrodom"). Da hinauf stieg der Navigator und bemuehte sich, Sonne, Mond, Sterne und Horizont anzupeilen...

 

Aber... gab's oder gibt's da nicht noch die Hyperbel-Navigationsverfahren, z.B. Loran und DECCA? (die Nutzen Signallaufzeit-Differenzen von zwei oder mehr synchronen Sendern). Loran heisst ja auch LOng Range Navigation. Kennt das noch jemand?

 

Viele Gruesse

PeterH

 

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