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After-PPL-Tutoren?


Anne

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Hallo Ihr alle,

 

ich weiß ja nicht, wie's Euch seinerzeit gegangen ist, als Ihr damals dieses Stück Papier mit dem tollen Titel "Privatpilotenschein" endlich in den Händen gehalten habt. Zumindest beobachte ich in meinem Verein immer wieder, daß die Leute dann völlig allein dastehen, kaum jemanden kennen (unser Vereinsleben ist wenig ausgeprägt) und dann entweder allein ihre ersten mutigen und teilweise von Mißerfolgen gekrönten Schritte machen oder den Dreiecksflug als letzten Flug in ihrer fliegerischen Laufbahn machen und danach nie wieder gesehen werden. Beides find ich eigentlich nicht sooo toll, zudem kommt noch, daß die Lehrmeinung die ist, daß der Lehrer erst bei der Einweisung auf nen anderen Typ wieder was beim frischgebackenen PPLler im Cockpit.

Nun wäre meine Idee eine Art "Tutoren" einzuführen, also Leute, die ihren PPL seit 1 bis max. 3 Jahren haben und den Neu-PPLler erstmal über die Ausbildungszeit hinweg betreuen, helfen falls es Probleme mit dem Lehrer gibt, für Fragen mit denen man sich nicht an den Fluglehrer traut zur Verfügung stehen etc. Und vor allem denken ich mir, daß diese Tutoren dem Frisch-PPLler die ersten Schritte auf fremde Plätze erleichtern, indem sie einfach Safety Pilot spielen.

Langer Rede kurzer Sinn: Gibt's sowas bei Euch im Verein? Erfolgreich? Oder vor vielen Jahren mal probiert und gescheitert? Wie würdet Ihr sowas aufziehen? Wie gesagt, problematisch ist unser quasi brach liegendes Vereinsleben, das nicht spontan aktiviert werden kann.

Angedacht hatte ich einen "Stammtisch", allerdings ist das insofern ein wenig problematisch, da die PPL-Ausbildung phasenweise an 3 Abenden in der Woche stattfindet und die Jungs eher keinen vierten Abend für die Fliegerei hergeben wollen.

 

Vielen Dank sagt schon jetzt

 

Petzi

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  • 5 Wochen später...

Glück Auf!

 

Daß auf Deine Anfrage keine Antwort kam ist eigentlich bezeichnend für die fliegerische Szene. Das Problem dürfte allgemein verbreitet sein. Auch mein Stammverein besteht aus ca 120 Mitgliedern, davon ca 70 mit gültiger PPL Lizenz. Wir waren im Kurs fünf Teilnehmer, völlig unterschiedlich im Charakter und es kam so zu keiner Gruppenbildung. Als ich dann den Schein in Händen hatte, war ich allein. Ich versuchte zu fliegen fand aber keine adequaten Partner. Ich fiel nur auf im Verein und Vorstand weil ich beim Rangieren in der Halle einmal das Hallentor touschierte, einen Holzpropeller beschädigte, was mir schwarze Vereinspunkte auf der Stirne einbrachte. (Natürlich tat es mir leid und es war vollkommen unnotwendig). Als ich dann mit einem Kollegen nach Venedig flog und eine Woche später dann allein dies wiederholte haben sie mir gratuliert. Als ich dies mehrmals, auch mit einem Motorfalken durchführte hat man dies zur Kenntnis genommen. Im Jahr darauf flog ich allein nach Peenemünde und Rom. Ab diesem Zeitpunkt stand ich allein an der Vereinsschank, es wollte eigentlich keiner mehr mit mir reden. So ging es weiter, ich erzähle nun im Verein nicht mehr wohin ich fliege.

 

Obwohl wir einige gute Piloten im Verein haben, ja sogar Militärpiloten die fast alles aktiv geflogen sind was das Österr. Militär so bieten konnte, eine Weitergabe an Erfahrung, Nachbetreunung fand nicht statt.

Ich habe mir alles selbst erarbeiten müssen.

 

Doch nun zum Tutorienproblem:

 

Es ist leider weitverbreitet, daß es nach dem PPL Erlang es vereinsintern keine Weiterbetreuung gibt. Ich glaube hier ist auch die Wurzel des Problems, daß viele nach dem Erlang der Berechtigung wieder aufhören, da sie nicht über den Horizont des Platzfliegens, "Schweißgebadet aus dem Flieger steigen", den ewigen Checkflügen hinauskommen. Als Neuling wirst du nur konfrontiert mit Verboten und Geboten, ein tiefergehender fliegerischer Erfahrungsaustausch, ein ermutigen über die Platzrunde hinausschauen, findet nicht statt.

 

Aber wie so überall ist es ein Persönlichkeitsproblem.

Wenn es nicht im Verein einen gibt, dem dies aus eigenem Inneren ein Bedürfnis ist Erfahrung weiterzugeben so ist die eingeteilte Funktion eines Tutors, der auf die Bezahlung von Minuten, auf Abgeltung von Zeitaufwand schaut schon zum Scheitern verurteilt.

Was fehlt ist, ausgedrückt mit einem altmodisches Wort: Kameradschaft!

Biedere fliegerische Kameradschaft.

Aber dafür ist bei der derzeitigen Motorfliegerei kein Platz mehr.

 

Den Sternflug 2005 habe ich mir schon vorgemerkt.

Bin schon sehr neugierig.

Ob dort Fliegerkameradschaft zu finden ist?

 

Martin

piperflyer

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Hallo Ihr beiden Vorredner

 

liegt es daran, dass Ihr in Oesterreich lebt, dass ich so gar nicht weiss wovon Ihr da redet?... Nein das kann nicht sein, den ich habe gute Kontakte nach Oesterreich und dort immer sofort überall gute Kameradschaft, ja Freunde gefunden.

 

Ich würde mal behaupten, dass es wahrscheinlich an der eigenen Person liegt, wenn man von allen andern links liegen gelassen wird.

 

@ Martin der Sternflug ist ein ziemlich kurzer Chut und auch eine recht grosse Veranstaltung, daher vielleicht nicht so ganz geeignet, tiefe und langanhaltende Beziehungen zu knüpfen.

 

@ Anne oder Petzi? Du bist leider viel zu anonym geblieben, als dass irgendwer Dich einordnen könnte. Wundere Dich also nicht, dass so keine Antworten kommen. Dieses Forum funktioniert nur so, wie es das tut, weil die Leute hier eben nicht anonym sind.

 

Hans

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Glück Auf Hans!

 

Du hast zwar gut und vielleicht auch treffend analysiert, geht aber an unserer Aussage vorbei.

Es ist klar, daß Du als "großer Gletscherpilot" überall Kameradschaft findest, weil sie ja "emporblicken". Ein fliegerischer Neuling hat es schwerer, man blickt förmlich herab.

 

Grundtenor soll sein: Es ist rational nicht nachvollziehbar, daß die Nachbetreunung von Neu PPlern in den Vereinen vernachlässigt wird. (Ich kenne keinen Verein der Nachbetreuung explizit in seinen Tätigkeitsbereich anführt.)

Daß auf die Anfrage bezüglich Erfahrung von Tutorien oder ähnlichem keinerlei Antworten kommen kann doch heißen, daß diese nirgends üblich sind.

Getreu dem Motto: Der der wirklich will, schaffts allein. Die Spreu wird vom Weizen getrennt.

Wo bleiben positive Beispiele?

 

Martin

piperflyer

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Martin

 

Ich war doch auch mal ein Anfänger, und als fliegerischer Spätzünder ist das noch gar nicht so lange her.

 

Ich habe die Tutoren, oder wie immer man sie nennen will, durchaus gefunden. Allerdings muss man natürlich schon immer selber den ersten Schritt machen. Sicher ist sowas an kleinen Plätzen sehr viel leichter zu bewerksteligen als an grossen. Vielleicht liegt ja da der Hase begraben?

 

Mit dem Vorhandsein eines Vereins hat's aber primär nichts zu tun. Eher schon mit dem Vorhandensein einer gemütlichen Kneipe am Platz. :)

 

Soweit es die ILS betrifft, so hatte das Auslandflug Seminar und die gemeinsamen Flüge zum ILS Camp genau das Ziel, Neupiloten etwas unter die Arme zu greifen und sie zusammen mit "alten Hasen" zu gemeinsamen Ausflügen zu ermuntern.

 

Weitere Veranstaltungen sind geplant, so zum Beispiel auch das Sicherheits Seminar.

 

Hans

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Hallo Petzi/Anne und Martin

 

Natürlich habe ich die Anfrage auch gelesen und sogar schon teilweise eine Antwort formuliert gehabt, diese jedoch dann wieder verworfen. Die Gründe dafür: 1. ich verstehe selbst nach mehrmaligem Durchlesen das "Problem" irgendwie nicht ganz und 2. meine Antwort hätte den Anschein erwecken können, ich würde ebenfalls zur "kopfhochtragenden" Gilde gehören, was aber bestimmt nicht der Fall ist.

So verstehe ich z.B. nicht ganz, was mit den "nach dem Erwerb der Lizenz vom Misserfolg gekrönten Schritte" genau gemeint ist. Hätte es zudem jemals Probleme mit meinem Fluglehrer gegeben, hätte ich mich als "zahlender Kunde" keinesfalls gescheut, diesen zu "abzusetzen" und auf Ersatz zu bestehen.

 

Nichts und niemand (ausser schlechtes Wetter ;)) hätte mich nach der Prüfung daran hindern können, die gesamte Schweiz und (zumindest zu Beginn) das nahe angrenzende Ausland selbständig zu "erfliegen". Vielleicht liegt es daran, dass meine "HomeBase" während der Ausbildung ein internationaler Verkehrsflugplatz mit rel. komplizierter Luftraumstruktur war, vielleicht auch nur daran, dass es für meine Flugschule selbstverständlich war, die obligatorischen Platzrunden nicht nur auf einem "Haupt-Übungsplatz" zu absolvieren, sondern dabei bereits ca. 70% aller Plätze in CH zu "beehren" - vom 450m Grasstreifen bis zur 3.5 Km Landebahn.

Was sollte mich denn nun noch aufhalten, auch die restlichen 30% selbständig in Angriff zu nehmen? Dies, obwohl ich zu Beginn wohl wesentlich mehr Zeit in Flugplanung, Kartenstudium und Routenwahl investiert habe, als dieser Flug dann jemals gedauert hat ;). Natürlich tauchten (und tauchen noch immer) zeitweise Fragen auf, aber darauf habe ich noch immer eine anständige Antwort erhalten, sei es von meinen ehem. Fluglehrern, oder hier im Forum von meinen kameradschaftlichen "Mitpiloten". Ob dabei jemand abschätzig auf mich als Neuling "herabgeblickt" hat, kann ich nicht beurteilen, oder ich habe es zumindest nicht bemerkt.

 

Sorry wenn ich es etwas hart ausdrücke, aber wenn man nach Erhalt der Lizenz nach ein paar Platzrunden am vertrauten Platz noch immer schweissgebadet oder gar zitternd aus dem Flieger steig, oder man Angstgefühle kriegt, sobald die vertraute Gegend am Horizont verschwindet, dann ist meines Erachtens während der Ausbildung etwas schief gelaufen.

 

Grüsse

Hans Peter

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Hallo zusammen,

 

tut mir leid, wegen all der Verwirrungn zwischen Petzi und Anne. In meiner Blondheit - siehe Foto :) - hatte ich mich hier mit meinem Standard-Internet-Nick angemeldet. Und kurz nachdem ich dieses Posting geschrieben hatte, hab ich dann gelesen, daß Nicks ungern gesehen werden und ich hab die Admins gebeten, meinen Real-Namen einzutragen, so daß ich jetzt als Anne unterwegs bin. Einzig hat das bei meinem ersten Posting leider nicht vollständig geklappt... Ich bin aber jetzt als Anne unterwegs.

 

Und wenn ich mir Eure Anworten so durchlese scheint mein Ausgangsposting wirklich ein wenig unverständlich zu sein :o. Darum vielleicht noch ein paar Worte zu der speziellen Situation in meinem Verein:

 

- recht großer Flugplatz ohne Kneipe, Clubheim oder ähnliches. Das heißt wiederum, daß sich das Vereinsleben auf gelegentliche zufällige Treffen am Hangar und eventuell noch gemeinsamem Flieger-Schieben sowie vierteljährliche Clubabende beschränkt. Das heißt - die Leute kennen sich schlicht zum großen Teil nicht oder nur flüchtig.

 

- ist die Ausbildung von Fluglehrer zu Fluglehrer recht unterschiedlich. Das heißt, es gibt Lehrer, bei denen der erste Flug außerhalb der Platzrunde die Alpeneinweisung ist und der zweite der Dreiecksflug und der dritte der Prüfungsflug, genauso wie es Lehrer gibt, die fast ausschließlich auf fremden Plätzen schulen.

 

- ist das Temperament der Flugschüler ziemlich unterschiedlich. Das heißt, sowohl Schüler, die bei nem "Platzadler" gelernt haben fliegen heldenhaft die Plätze in der weiteren Umgebung an genauso wie Schüler die bei "Fremdfliegern" gelernt haben schon bei ner erweiterten Platzrunde feuchte Hände kriegen.

 

Dann zu den von mir leider nur angedeuteten aber nicht ausgeführten "fliegerischen Mißerfolgen".

 

Das mit den konkreten Beispielen ist natürlich so ne Sache, da ich keinen der betroffenen Kameraden, die eventuell hier mitlesen, in unangenehme Situationen bringen möchte. Ich denke mir aber, daß Ihr Euch die "klassische Palette" der fliegerischen Fehler durchaus vorstellen könnt :) Sonst gerne per Mail.

 

Die größeren Mißerfolge sehe ich allerdings nicht in diesen mehr oder weniger folgenschweren fliegerischen Schnitzern sondern bei den Leuten, bei denen der Dreiecksflug der letzte Flug ist. Das ist zumindest in meinem Verein ein recht großer Anteil und das finde ich schade. Klar, es gibt sicher in jeder PPL-Gruppe Leute wie Martin und wahrscheinlich die allermeisten hier, die aus Begeisterung nach dem PPL einfach fliegen und sich erst die Flugplätze in der näheren und dann die in der weiteren Umgebung anschauen.

 

 

Aber mir ist eben leider auch aufgefallen, daß viele Leute den PPL haben und auch gerne fliegen möchten, aber - warum auch immer - das nicht tun. Und hier denke ich, daß ein Tutorensystem angreifen könnte. Denn wenn ein "erfahrener" Pilot daneben sitzt, hat man als Anfänger ja doch ein wenig Sicherheit, daß jemand dabei ist, der einem notfalls helfen könnte.

 

Ich hab solche Flüge als Tutor im letzten Jahr ein paarmal gemacht und hab generell ein positives Feedback bekommen. Allerdings haben mir die Leute auch gesagt, daß sie sich nicht getraut hätten jemand anderen als mich anzusprechen (ich wurde im PPL-Kurs als Ansprechparter für alle Fälle vorgestellt und hab mich auch bemüht mit den Leuten am Flugplatz ein wenig zu plaudern). Wie gesagt, das mag nun in meinem Verein daran liegen, daß man sich nicht besonders gut kennt und deshalb eine gewisse Scheu da ist. Nun wäre eben meine Frage, ob das in Euren Vereinen auch so ist, insbesondere ob es hilft, wenn sich die Leute durch ein aktives Vereinsleben besser kennen.

 

 

@Martin: Ich denke auch, daß ein "aufgeschlossener" Schüler, der ältere Piloten einfach anspricht, bestimmt auch einen Tutoren finden wird. Genauso findet man als Tutor auch seine "Schüler". Aber das sind halt leider eher einzelne Leute. Und hier denke ich, daß einerseits viel mehr Frisch-PPLler lernen möchten, sich aber nicht trauen, genauso wie viele erfahrenere PPLler sicher bereit wären, ihr Wissen weiter zu geben, sich aber nicht aufdrängen wollen. Und hier war meine Frage, wie man eventuell Interessierte zusammen bringen könnte.

 

@Hans: Die Auslandsflugseminare sind eine tolle Sache - und da muß ich meinen Verein in Schutz nehmen, das gibt's auch. Allerdings sehe ich hier schon diejenigen Leute als potentielle Teilnehmer, die eine Stufe weiter sind. Also nicht die, die sich fürchten mit ihrer 150er den Platz 30 NM nördlich anzufligen, sondern die, die erstens ihre 172er (oder analoges) fliegerisch halbwegs im Griff habenund schon den einen oder anderen selbstständigen Flug zu nem deutssprachigen fremden Platz gemacht haben. Sprich, ich möchte bei den "noch unerfahreneren Piloten" die sich auch im Inland vor fremden Plätzen füchten ansetzen. Wobei das Flight Safety-Seminar (eventuell mit der Möglichkeit das eine oder andere auch fliegerisch auszuprobieren bzw. zu wiederholen) meiner Meinung nach in die genau richtige Richtung geht.

Zu den Flugsicherheitsseminaren: Ich bin ziemlich überzeugt, daß ich nächstes Jahr - wenn ich dann in der Schweiz lebe - auch Mitglied bei ILS werde und bei dem Flugsicherheitsseminar dabei bin *schonmalandroh* :)

 

@Ha-Pe: Ich gebe Dir voll recht, daß man während der Ausbildung durchaus die Scheu vor fremden Plätzen verlieren kann und das auch sollte.

Nur: was machst Du mit den Kandidaten, die entweder in ihrer Ausbildung nie vom Platz weggekommen sind (klar, mit dem Lehrer schimpfen - aber da ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen) oder die die zwar in der Ausbildung schon allerlei Plätze gesehen haben, sich aber trotzdem nicht trauen?

 

Da der Text nun doch unglaublich lang geworden ist, nochmal eine kurze Zusammenfassung: Es geht mir hier nicht um die "normalen" Frisch-PPLler, die in der Ausbildung schon viele Plätze kennen gelernt haben und keine Scheu haben selbstständig dort hin zu fliegen und allmählich ihren Aktionsradius zu erweitern.

Genauso geht's mir nicht um die Leute, die aufgrund von Eigeninitiative ihre Co-Piloten gefunden haben und dann gemeinsam Erfahrungen sammeln,

Sondern es geht mir um die Leute, die sich nach ihrem PPL allein gelassen fühlen, sich alleine nirgendwo trauen und dann - obwohl sie eigentlich gerne fliegen würden - das nicht tun bzw. trotzdem fliegen und dabei vor lauter Unsicherheit dumme Fehler machen.

 

Liebe Grüße

 

Anne

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Hallo zusammen!

 

Die Problematik Alt - Jung ist in meinen Augen, resp meiner Erfahrung, nur solange ein Problem, wie man daraus ein Problem macht. Ich erwarte nicht, dass ein alter Hase von sich aus nach einer meiner verpatzten Landungen auf mich zukommt und mir Hilfestellung bietet. Allerdings erwarte ich - und weiss, dass es so ist -, dass wenn ich auf jemanden zugehe und anspreche und befrage, dementsprechendes feedback kommt und beim folgenden Kaffee noch ein, zwei Anekdoten beim entstehenden Gespräch ausgewechselt werden.

 

Allerdings gibts natürlich auch bei uns die Super-Koryphaen, die mit Pilotenkoffer und kompletter Bottlang-Airfiield-Manual-Sammlung drei Runden drehen und daraus dann das Fliegen neu erfinden und sich selbst dementsprechend in den Olymp heben. Aber diese lassen sich meist leicht entdecken, da zwar mit Pilotenkoffer und Pilotenbrille, -hemd und -hose unterwegs, jedoch alleine in C152 einsteigend... ;)

Und auch dies sollte gesagt sein: Vertreter dieser Spezies sind doch eher selten anzutreffen...

 

Was ich von meinem von meinem Verein zu bekunden weiss:

 

Mein erster Flug zu einem anderen Flugplatz war eigentlich von Fehraltdorf-Speck (LSZK) nach Buttwil (ICAO-Code-schlag-mich-tot). Also hab ich wunderschönes Flugplänchen gemacht, mit Farben und allem drum und dran. Dies dann bei der nächsten Lektion dem Fluglehrer vorgewiesen. Dieser meinte dann: "Schöner Flugplan, gut gemacht, aber ob er stimmt, schaun wir uns beim nächsten mal an, heute gehen wir nach Locarno" *schluck* "Ääh - aber ich hab doch kein Flugplänchen dafür...?" "Jaja, aber wir fliegen mit Daumen-Navigation" "Ääh - okay?". Und so flogen wir dann in "the good old fashioned way" nach Locarno: Daumen auf der Karte, Blick nach draussen und gelegentlich auf die Tankanzeige, eigentlich so, wie man echten VFR ausführt...

Und da, Anne, stimme ich mit dir überein, denn wenn es schon da hapert, und der Fluglehrer nur Platzrunden schrauben lässt, so sehe ich zwei potentielle Probleme: Entweder der Flugschüler hat der Lehrer zu verstehen gegeben, dass Geld sparen möchte und möglichst schnell das PPL haben will oder der Lehrer hat das von sich aus interpretiert - und da geht wieder die Diskussion Geld vs Ausbildung/Safety los...

Oder der Lehrer selbst ist schon unbedingt nimmer so sattelfest oder motiviert, zu anderen Plätzen zu gehen. Und da lässt sich leider nimmer viel machen, denn als Tutoren müsste man ja eigentlich fast auch Fluglehrer einsetzen... :(

Da ist es meiner Meinung nach besser, man fliegt zu zweit (beides frische PPL) durch die Gegend und überwacht sich gegenseitig und kritisiert sich gegenander oder man teilt sich die Arbeit und geniesst einfach den Flug.

 

Auch werden bei unserem Verein aktiv Fly-Outs organisiert und Werbung dafür gemacht, der Erfolg ist jeweils so gut, dass meist fast die gesamte Flotte an diesen Tagen weg ist... :)

Dabei werden nicht nur die Grundlegenden Informationen weiter gegeben, sondern auch die Jungen von A bis Z begleitet und betreut, jeweils ein Fly-Out pro Jahr hat auch speziell dies zum Ziel: Auslandflug für Anfänger...

 

Ja, auch ich "vermisse" es manchmal, mal wieder von einem Fluglehrer im airwork durchgewalkt zu werden, aber andererseits seh ich es eben so:

Mit der Ausbildung zum PPL hat man die Grundlagen gelernt, das Fundament fürs Haus gelegt. Erst jetzt geht das eigentliche Lernen los... ;)

 

In diesem Sinne kameradschaftliche Grüsse aus der Schweiz, Daniel

 

PS: Wo fliegts ihr denn? Nicht um den Schmutzfinger anklagend auszustrecken, sondern zum Ziele eines Auslandfluges. Ich war schon zwei mal in Wolfsberg und die Gegend hat mir gefallen, Flugnavigatorisch noch anspruchsvoll, vielleicht könnte man da auch noch andere Leute einladen und euch mal besuchen... :)

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Hallo

 

Nach Abschluss der PPL-Ausbildung nahm ich mehrmals an von der Alp-Air in Bern organisierten Flugreisen teil. Es werden jedes Jahr Reisen für 1 bis 7 Tage ausgeschrieben.

 

Es waren jeweils zwei Flugzeuge daran beteiligt (C182) mit je einem Fluglehrer und drei Piloten/Pilotinen an Bord. Alle Piloten fliegen jeweils ungefähr gleich viele Stunden.

 

Auf diesen Reisen habe ich als Neuling extrem viel profitiert zum Beispiel auf der Marokko-Reise in Gibraltar mit happigen Turbulenzen beim Anflug oder unkompetenen Controllern auf dem Flugplatz von Tanger usw.

 

Ich werde mich nächste Jahr wieder an einer Reise beteiligen.

 

Gruss und schönen Tag trotz wetterbedingtem Grounding der VFR-Piloten!

 

Roland

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Da der Text nun doch unglaublich lang geworden ist
Hallo Anne, wenns Recht ist, habe ich trotzdem alles gelesen. Alles klar nun zu Deiner Person. :D

 

Ich glaube wir dürfen feststellen, dass im grossen ganzen Deine Idee bei uns wenigstens in der einen oder andern Form schon umgesetzt wird. Dass z.b in Salzburg die Verhältnisse dafür nicht ideal sein könnten, hatte ich schon vermutet.

 

Zu den Piloten muss man sagen, dass es schon erstaulich ist, wie schnell sich da nach dem PPL verschiedene Vorlieben ausprägen. Über alles gesehen aber habe ich den Eindruck, dass die ewigen Voltendreher unter den Neupiloten eine eher aussterbende Gattung ist.

 

Als Haupthindernis wirklich in die weite Welt zu fliegen, habe ich nebst finanziellen Einschränkungen den Mangel an Englischkenntnissen und den Mangel an generellem Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen ausgemacht. Wenn einer in Italien Mühe hat ohne Sprachkenntnisse ein Teller Spagetti zu bestellen, eignet er sich wohl auch charakterlich kaum zum Auslandflieger.

 

Hans

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Hi

 

Da bisher fast ausschliesslich "gestandene" Piloten geantwortet haben mit mehrtausendstündiger Erfahrung, melde ich mich auch noch kurz zu Wort:

 

Sparen ist schon recht, aber das heisst meines Erachtens nicht, dass man den Schein nur in der Umgebung des Patzes macht. Ist m.E. in der Schweiz auch fast nicht möglich, da der Syllabus schone einige Übungen verlangt, die ein bisschen vom Platz entfernt stattfinden sollten.

In meinem Fall war es so, das meine FI's (gedankt sei es den beiden!) schon sehr früh mit mir die heimatlichen Gefilde verlassen hat. Man kann die notwendigen Übungen auch auf dem Weg zu einem anderen Platz machen.

 

In meinem Fall war ich nicht so derjenige, der nach dem Erwerb des Scheines kleinere Weltreisen unternommen hat. Ich habe mich erst mal auf die nähere Umgebung des Platzes gestürzt (halbstündige Flüge mit Durchflug einer MIL CTR und ähnliches "Kleinzeugs").

Danach suchte ich mir einen "kleineren" kontrollierten Platz aus (Grenchen), welchen ich alleine Anfliegen wollte. Dies habe ich auch ein paar mal gemacht und dazwischen die vorher erwähnten Pilatus-Rigi-Rennen weitergeführt.

Das ILS Camp habe ich mit einem Kollegen der PPL Theorie in Angriff genommen.

 

In diesem Schema gedenke ich weiter zu machen und meinen Horizont allmählich zu erweitern.

 

Ich finde, es sollte sich jeder nach der Prüfung (besser noch vorher) mal hinsetzen und sich überlegen, wie er ohne FI weitermachen soll. Vielleicht eine Zieleliste erstellen und die ersten drei Ziele mit Daten versehen, bis zu welchen diese Ziele erreicht sein müssen.

 

Im Grossen und Ganzen gleicht doch der Erwerb des PPL dem Laufen lernen. man fällt ein paar mal auf den (Windelbepackten) Hosenboden und weiter gehts. irgendwann werden die Schritte sicherer und man versucht mehr.

 

In diesem Sinne

 

Gruess Jimmy

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Als Haupthindernis wirklich in die weite Welt zu fliegen, habe ich nebst finanziellen Einschränkungen den Mangel an Englischkenntnissen und den Mangel an generellem Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen ausgemacht.
Das ist sicher mal das Eine, aber der Hauptgrund für mich ist z.B. die Verfügbarkeit von Flugmaterial, welches sich problemlos über einige Tage mieten lässt, sofern man nichts Eigenes besitzt. Unsere Clubflugzeuge sind meist gut ausgelastet und oft schon Wochen im Voraus für irgendwelche Schulunsflüge, Einweisungen oder Prüfungen gebucht. Sollte sich mal für ein paar Tage eine stabile Wetterlage bilden, ist da kurzfristig kaum mehr was zu machen. 2-3 Tage sind vielleicht bei rechtzeitiger Reservation (und lange in Voraus) noch möglich, sofern das Wetter dann gerade mitspielt, 1 Woche schon sehr schwierig und alles was drüber liegt schon fast unmöglich. Zudem ist damit meistens eine Mindestflugzeit von 2.5-3h/Tag vorgeschrieben, d.h. diese wird u.U. auch verrechnet, wenn nicht, oder weniger geflogen wird, was bei z.B. 250.-/h ziemlich "ins Geld" gehen kann.

 

Gruss

HaPe

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