Zum Inhalt springen

"Loblied auf Amerika"


Philip

Empfohlene Beiträge

Für alle die, die wieder einmal ein anderes Bild und andere Standpunkte über die USA sehen wollen: Vittorio Hoesle, einer der ganz grossen Philosophen unserer Zeit, spricht um 1100 Uhr auf SF1 über sein Bild der USA:

 

 

Sternstunde Philosophie

 

Der Moralist

 

Vittorio Hoesle entdeckt Amerika

 

«Man muss an dem vorbeigucken, was einen stören würde.» Sagt der Philosoph Vittorio Hoesle mitten in seinem Loblied auf Amerika. Oder auch Sätze wie: «Wahre Freiheit ist, das Vernünftige zu wollen.» Hoesles Hauptbeschäftigung ist es, zu denken und das Gedachte aufzuschreiben. Er lebt in einer kleinen Vorstadt von Chicago und lehrt an der katholischen Universität Notre Dame. Seine Suche nach der absoluten Vernunft, nach einem Gott der Vernunft, kontrastiert mit dem manchmal absurden Alltag des heutigen Amerika. Doch Vittorio Hoesle, der Europäer, Universalgelehrte und Kulturkritiker, hat Amerika für sich entdeckt: «Amerika hat es geschafft, die begabtesten Menschen des Planeten ins Land zu locken. Dies sollte Europa zu denken geben.» Ein Film von Hans Steinbichler.

 

 

Zweitausstrahlung am 10.04.2005 auf SF1

 

http://www.sfdrs.ch/system/frames/tv-guide/index.php?slotid=A11A2E59-6D3E-46ED-8B03-8357576D1608&tvdate=2005-04-10

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Als vielgereister Mitmensch möchte ich meine Erfahrungen weitergeben und Euch einen möglichst guten Aufenthalt in fernen Gefilden ermöglichen. Gerade Reisen nach Amerika bedürfen einer ganz speziellen Vorbereitung. Wer allzu naiv in dieses Abenteuer steigt, kann dies später bereuen. Schon bei der Wahl des Reisedokumentes muss man vorsichtig sein. Ein roter Pass genügt schon lange nicht mehr für einen sorgenfreien Eintritt in das Land der Westernhelden. Gültig sollte er sein und maschinenlesbar. Wer noch stolz mit dem alten Dokument durch die Welt tingelt, braucht ein Visum der amerikanischen Behörden. Man bekommt dieses in der Botschaft in Bern. Vorsichtigen ,Visumsanträgern’ sei an dieser Stelle empfohlen, zuerst das ‚first certificate’ oder den ‚GMAT’ Test abzulegen und in der Stadt Bern ein Hotelzimmer für mindestens zwei Tage zu buchen.

Hat man einmal den leider noch nicht biometrischen Pass oder das Visa, geht es ans Packen. Seit ein ‚Bushcowboy’ an der Macht ist, wurde das Regelwerk für die Ein- und Ausreise immer dicker. Der neuste Gag ist ein striktes Verbot von Feuerzeugen auf den Flugzeugen, die nach Amerika fliegen. Rauchern sei empfohlen, Feuersteine und leicht brennbare Holzwolle als Notfallfeuerzeug auf sich zu tragen. Weiter sind jegliche Fleischwaren (Vogelgrippe, Maul- und Klauenseuche), Käseprodukte (ein hoher Regierungsbeamter scheint eine Laktoseallergie zu haben) und Mehl (könnte für ein anderes Pulver gehalten werden) absolut tabu. Nicht vergessen werden sollten die Bikinioberteile für weibliche Babys (oben ohne ist auch für Mädchen unter 3 Jahren strikte verboten!) und die weiten Badehosen für Männer (enge Badehosen dürfen nur noch von Mark Spitz getragen werden – man könnte ja etwas erkennen). Wem das zu kompliziert ist, packt einfach die Kreditkarte und die Bibel ein, beide werden in allen Bundesstaaten gerne gesehen.

Endlich kommt der Reisetag näher und Angehörige bringen einem nach Zürich Kloten. Nach dem Verlassen schweizerischen Hoheitsgebietes lockt das Shoppingparadies am Flughafen. Ab und zu findet man Raucherinseln (nicht zu verwechseln mit dem Fixerstübli), wo sich der süchtige Raucher noch einen Nikotinkick vor dem bis zu 11-stündigen Nichtraucherflug in das Ferienparadies Amerika holen kann. Am Gate sollte man zeitig ankommen! Der erste Pass und Visacheck wird noch vor dem Boarden des Airbusses gemacht.

Endlich im Flugzeug angekommen und den Sitz ergattert, meldet sich schon der Kapitän über die Lautsprecher. Im Namen der amerikanischen Transportbehörde TSA muss er die Passagiere darauf hinweisen, dass Warteschlangen vor den Toiletten nicht toleriert werden dürfen. Auf den Flugzeugen nach Amerika herrscht schon lange keine Versammlungsfreiheit mehr. Menschenansammlungen könnten konspirativer Natur sein und das muss im Namen der TSA verhindert werden. Mit den Rädern noch in Kloten fühlt man sich schon fast wie in Amerika…..

Wenn sich das gelobte Land endlich nähert und der Passagier aus dem kleinen Flugifenster die Badestrände von Florida erblickt, ist die Vorfreude auf die Ferien und bei Rauchern auf die erste Zigarette nach dem langen Flug gross. Doch so schnell lässt einem eine Weltmacht nicht in ihr Land. Zuerst Gesichts- und Fingerabdruckkontrolle. Die Schlange ist lang und man verflucht sich selber, dass die erste Gelegenheit für ein Angstbruni ausgelassen wurde. ‚Left Indexfinger, right Indexfinger – watch in the camera and don’t smile!’, das die Begrüssungsworte des mindestens 80-jährigen Einreisebeamten. Wehe man ist nicht freundlich und wehe man hat die Formulare nicht richtig ausgefüllt. Danach geht es plötzlich flüssig! Zuerst am Drogenschäfer und dann am Landwirtschaftspudel vorbei und man erblickt zum ersten Mal den blauen Himmel von Miami.

Raucher werden nach der fast 12-stündigen Abstinenz ein schummriges Ecklein suchen, um mit Feuerstein und Holzwolle eine Zigarette anzuzünden. Doch jetzt wird es erst so richtig gefährlich im Bundesstaat der Orangen. Seit der Senat und das Repräsentantenhaus das Recht auf Selbstverteidigung im Bedrohungsfall gut geheissen haben, ist es quasi jedem gestattet, einen Raucher mit einem Genickschuss zur Strecke zu bringen. Es soll zukünftig in Florida straffrei erlaubt sein, Gewalt mit Gewalt zu beantworten. Dabei sind auch Nichtraucher akut gefährdet. Man stelle sich die Szenerie vor. Ein Süchtiger (oder ein Geniesser – je nach Standpunkt) zündet sich einen Glimmstengel an und Sekundenbruchteile danach zücken die sich bedroht fühlenden Antiraucher ihre Colts und ballern Richtung Rauchquelle. Der Tatbestand der Selbstverteidigung aufgrund der Bedrohung gegen das eigene Leben scheint gegeben zu sein. Verluste in diesem Kreuzfeuer durch ‚friendly fire’ müssen hingenommen werden. Die Amerikaner kennen das aus dem Irak und Vietnam.

Amerika, und im speziellen Florida, werden also komplizierter. Das hat natürlich auch Vorteile! So zum Beispiel beim Bewerbungsgespräch, wenn der Personalchef nach der Projekterfahrung fragt. Die Antwort: ,ich war letzten Monat in Florida’, wird die Entscheidungsträger zukünftig tief beeindrucken.

Auch im Lebenslauf gehören die Amerikareisen neben dem Motorbootausweis bis 12 PS (MBA) oder dem Motorbootausweis ab 12 PS (executive MBA) unbedingt in die Rubrik ‚Spezialausbildungen’!

Vergesst die Management- und Überlebensseminare – reist nach Amerika ;)

 

nff v/o Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Herrlich! Selbstgeschrieben? :D

 

War eben erst drüben (zum Glück nur Stopover)und werde in exakt einem Monat wieder dort eintrudeln (sodann denn die grossen Mächte wollen...). Mal sehen was ich dann zu berichten habe.

:005:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In der Schweiz wird (wurde) an gewissen Orten in einem öffentlichen Prangerverfahren darüber abgestimmt, ob ein Ausländer eingebürgert werden soll.

 

An den meisten schweizer Schulen gibt es nun schon seit kurzem ein Waffentrageverbot.

 

Es wir versucht, das auf schweizer Pausenplätzen im Winter boomende Spiel "Erwürgerlis" (Selbst- oder Fremdstrangulation mit der Scherpe bis zur Bewusstlosigkeit) zu unterbinden.

 

Kranke Welt.

 

Darf ich fragen, ob jemand den oben erwähnten Beitrag im Schweizer Fernsehen gesehen hat? Peter?

 

Gruss,

Philip

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

uuuups, äxgüsi :eek:

 

Philip, wollte Dein Post auf keinen Fall für meinen Erlebnisbericht an den Grenzen der USA missbrauchen.

Bekenne mich schuldig und gebe zu, dass ich den Bericht über den grossen Denker nicht gesehen habe. Aber irgendwie sind doch alle Menschen Philosophen und darum nehme ich mir auch die Freiheit, meine ganz persönlichen Erlebnisse mit diesem wunderbaren, aber manchmal etwas seltsamen Land Amerika zu schildern.

Deine Einschätzung, dass die Welt krank sei, teile ich nicht.

 

carpe diem!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

diesem wunderbaren, aber manchmal etwas seltsamen Land Amerika

Ob die USA "wunderbarer" sind, als andere Länder kann man genau so bezweifeln wie die Aussage, dass sie viel schlimmer sind als andere Länder.

 

Schade aber, dass hier niemand über diese Sendung auf SF1 diskutiert - was ja ursprünglicher Zweck des Threads war. Ich gebe allerdings zu, dass Hoesle Aussagen über Deutschland gemacht hat.........die gelinde gesagt höchst problematisch, wenn nicht sogar "fremdenfeindlich" aufgenommen werden könnten - und dies, obwohl er ursprünglich Deutscher ist. Die Sendung kann sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss sein, so hoffe ich.

 

Dein Bericht hat nichts desto trotz viele wahre Aspekte - obwohl ich bislang auf meinen Reisen in die USA (vor 911) immer nur gute Erfahrungen gemacht habe - schwierig sind nur diejenigen Leute, welche ihre Brötchen am US-Zoll verdienen. :)

 

Liebe Grüsse,

Philip

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kranke Welt.

 

Ich denke nicht, dass unsere Welt krank ist. Lediglich die Gattung "Homo Sapiens" verfügt über ein paar verhaltensgestörte Mitglieder. :007:

 

Gruss: Hugo

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sorry Peter, aber mit deinem Bericht bin ich nicht einverstanden, weil er offenkundig tendenziös ist. Und wenn es eine fiktive Glosse sein soll, trägt sie zumindest nicht dazu bei, das ohnehin falsche und negativ verzerrte Amerikabild hier zu korrigieren. :confused:

 

 

Ein roter Pass genügt schon lange nicht mehr für einen sorgenfreien Eintritt in das Land der Westernhelden. Gültig sollte er sein und maschinenlesbar.

Also das ein Pass zumindest gültig sein sollte, ist doch selbstverständlich, oder?

 

Der neuste Gag ist ein striktes Verbot von Feuerzeugen auf den Flugzeugen, die nach Amerika fliegen. Rauchern sei empfohlen, Feuersteine und leicht brennbare Holzwolle als Notfallfeuerzeug auf sich zu tragen.
Nach dem Verlassen schweizerischen Hoheitsgebietes lockt das Shoppingparadies am Flughafen. Ab und zu findet man Raucherinseln (nicht zu verwechseln mit dem Fixerstübli), wo sich der süchtige Raucher noch einen Nikotinkick vor dem bis zu 11-stündigen Nichtraucherflug in das Ferienparadies Amerika holen kann.
und bei Rauchern auf die erste Zigarette nach dem langen Flug gross.
um mit Feuerstein und Holzwolle eine Zigarette anzuzünden.
zündet sich einen Glimmstengel an und Sekundenbruchteile danach zücken die sich bedroht fühlenden Antiraucher ihre Colts und ballern Richtung Rauchquelle.

Du scheinst dein persönliches Wohlgefühl und deine Freiheit fast ausschliesslich davon abhängig zu machen, ob zu regelmässig eine "quarzen" kannst.

Dein Bericht sollte eher heissen: Martyrium eines Kettenrauchers. :p

 

Nicht vergessen werden sollten die Bikinioberteile für weibliche Babys (oben ohne ist auch für Mädchen unter 3 Jahren strikte verboten!) und die weiten Badehosen für Männer (enge Badehosen dürfen nur noch von Mark Spitz getragen werden – man könnte ja etwas erkennen)

Wer hat dir das denn erzählt? ;) Auch in den USA kannst du die Badehose und den Bikini tragen, die dir gefallen. Im Gegensatz zu den meisten arabischen Ländern.

 

Menschenansammlungen könnten konspirativer Natur sein und das muss im Namen der TSA verhindert werden.

Wie man unlängst bei der Besetzung einer Lufthansa-Maschine durch 56(!) Iraner in Brüssel gesehen hat, kann das zutreffen. Glücklicherweise haben diese Leute nur friedlich protestiert. Der nächste Vorfall könnte weniger glimpflich ausgehen.

 

 

Wem das zu kompliziert ist, packt einfach die Kreditkarte und die Bibel ein, beide werden in allen Bundesstaaten gerne gesehen.

Polemik. :(

 

 

Zuerst am Drogenschäfer und dann am Landwirtschaftspudel vorbei und man erblickt zum ersten Mal den blauen Himmel von Miami.

Wenn du wüsstest, was Miami für ein riesiges Drogenproblem hat, würdest du die Sorgfalt verstehen. Die Flughäfen Floridas sind täglich voll von Drogenkurieren und dem schlimmsten synthetischen Zeug, das man sich vorstellen kann.

Legalize it?

 

 

Im letzten Punkt gebe ich Philip Recht.

Es gibt noch jede Menge andere wunderbare Länder, die man bereisen kann. Aber ein bißchen Verständnis sollte man schon aufbringen, wenn man sich in einen anderen Kulturraum begibt (als solchen sehe ich die USA).

 

Ich warte immer noch auf Reiseberichte, die die systematische Schikane und Unterdrückung in fast allen arabischen und südostasischen Ländern monieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 Wochen später...

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...