Zum Inhalt springen

Unfallhäufung in Frankreich?


Gast Hans Fuchs

Empfohlene Beiträge

Gast Hans Fuchs

Ich habe gehört, dass es in diesem Frühjahr bereits 10 tote Segeflugkollegen in Frankreich gegeben haben soll. Vor allem Deutsche Piloten seien betroffen.

 

Stimmt 1. grosso modo die Zahl?

 

Und ist das 2. eine übliche "Verlustquote"?

 

Und wenn nicht, was ist 3. da los?

 

Hans

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Holger Kisterma

Hallo Hans,

 

das sind schlechte Nachrichten. Einen Todesfall eines deutschen Segelfliegers in Frankreich kann ich bestätigen. Weiß der liebe Gott, warum man das Gefühl hat, dass sich die Zahl so hoch anfühlt.

 

Stellt sich die Frage, ob die Zahl wirklich hoch ist. Viereinhalb Monate des Jahres sind bereits vergangen und wenn man diese Zahl auf das gesamte Jahr hochrechnet, wäre man evtl. wieder in normalen Verhältnissen. Die Unfallstatistik für Frankreich ist mir aber unbekannt. Was Deutschland betrifft: 2003 (der 2004er Bericht ist noch nicht online), hat es 116 Unfälle gegeben, wobei 19 Menschen ums Leben kamen. (Download Unfallbericht 2003 von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung ). Diese Zahl inkludiert übrigens auch die verunfallten deutschen Maschinen im Ausland.

 

Was los ist? Vielleicht war die Winterpause zu lange? Unglückliche Wetterbedingungen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würd eher schätzen das es daher kommt das viele dort Sportsoldaten sind die da Streckenflugtraining machen, und wenn man ohne rücksicht mit vollem Risiko fliegt ohne evtl. das Gelände 100%ig zu kennen passiert sowas nunmal, traurig aber wahr. Und die Unfallstatistik von 4 Monaten auf ein Jahr zu rechnen und zu sagen das es ja dann "normal" wäre ist wie ich finde eher falsch weil die Unfälle dort ja weitergehen...

Soweit ich weiss sind es bis jetzt 6 oder 7 unfälle

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo zusammen

 

Ich weiss nicht wie hoch die Zahl der verunglückten Segelflugpiloten in Frankreich momentan ist. Ich persöndlich weiss von einem tödlichen Unfall.

 

Das vorallem Deutsche Piloten davon betroffen sind sehe ich darin dass auch sehr viele deutsche Piloten in Frankreich ihre Saison starten. In den Alpen kann man einfach schön früher im Jahr gute Thermische Bedingungen vorfinden. Darum zieht es auch sehr viele Piloten in diese Region. (z.B. auch Chregel nach Ambri :D )

Allerdings muss man sehen dass das aktuelle Training der meisten Piloten über den Winter ziemlich gelitten hat. Die wenigsten haben die Möglichkeit im Winter auch in die Luft zu kommen. Darum haben fast alle Piloten die dort fliegen einen sehr tiefen Trainingsstand. (Schaut euch doch mal den Trainingsbarometer von Chregels Seite an. Die wenigsten Piloten werden bei Saisonbeginn im grünen Bereich sein. )

Dass man die Saison in einem ziemlich Anspruchsvollen Fluggebiet (wie es die Alpen ja bekanntlich sind) beginnt wiederspricht sich also ziemlich. Darum denke ich kommt es auch zu so vielen traurigen Unfällen. :002:

 

@Wolfgang

Ich denke man sollte beim Segeflug ganz klar zwischen zwei verschiedenen Risiken unterscheiden.

- Das Risiko bei der Flugsicherheit

- Das Risiko beim Streckenflug

 

Die Flugsicherheit hängt von sehr vielen Faktoren ab (Trainingsstand, Gesamtstunden, Flugstunden auf dem Flugzeug......). Ich denke das man dieses Risiko niemals erhöhen sollte, denn dann wird es wirklich Lebensgefährlich.

Allerdings kann man beim Streckenfliegen Risiken eingehen die nicht im Zusammenhang mit der Flugsicherheit stehen. Unter erhöhtem Riskiko beim Streckenfliegen verstehe ich zum Beispiel wenn ich schneller Vorfliege. Oder nur noch bei Bärten mit mehr als 3 m/s einkreise. Allerdings steht dabei die Flugsicherheit niemals in Frage. Es wird höchstens das Risiko für eine Aussenlandung erhöht. Allerdings sollte man von Streckenfliegern erwarten dass sie sich das Risiko einer Aussenlandung bewusst sind.

 

 

gruss

 

Pascal

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich schliesse mich meinen Vorredner gerne an. Nach einem 1/2-3/4 Jahr auf dem Sofa ist das fliegen in Südfrankreich sehr anspruchsvoll. Vielleicht wäre es anzuraten im Winter in Afrika, Argentinien, Neuseeland oder Australien zum fliegen zu gehen, damit es in S-Frankreich besser klappt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht wäre es anzuraten im Winter in Afrika, Argentinien, Neuseeland oder Australien zum fliegen zu gehen, damit es in S-Frankreich besser klappt.

 

Na, nun mal Hand aufs Herz.

Ich wage zu behaupten das diese Orte für die meisten hier nicht gerade am Weg liegen. :003:

 

Grüessli

Joachim

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, immer noch billiger als das Erlebnis eines Bruches und evtl. einer Verletzung. Mein 2-wöchiger Urlaub in Pokweni/Namibia kostete knapp 4500€. Dafür konnte ich an 12 Tagen 5400 KM fliegen mit durchschnittlich knapp 450 KM im Discus.... Es lohnt sich sehr und wenn es jetzt draussen regent, dann macht mir das nichts aus,....so befriedigt bin ich immer noch.... :rolleyes:

Ich finde den Preis/Leistung sehr ok....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christian Thomann

Liebe Kameraden

 

Ich kam eben von der Aero-Friedrichshafen zurück. Ich habe heute mit Otthmar Gottschalg, Referent Büro für Flugsicherheit des DAeC längere Zeit über die tragischen Unfälle in Südfrankreich gesprochen. Auch er bedauert diese Ereignisse sehr und hat sie auch nur mit einem verständnislosen Kopfschütteln begleitet. Ich möchte ihn aber keineswegs in Verantwortlichkeiten verwickeln. Der DAeC arbeitet fürh in enger Zusammenarbeit die regelmässigen Breitenförderungskurse BFK-1 in Samedan durch. Leider haben sich für 2005 nur gerade 2 deutsche Piloten (sonst üblich 10) für Samedan begeistern können. Otthmar befürchtet auch finanzielle Gründe.

 

Dies so bloss als Ergänzung zum Hauptthread.

 

Liebe Grüsse

Chregel

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Christian, ein Gebirgsflugseminar im Juni ist keine Ersatz für die ruhende fliegerische Tätigkeit zwischen September und März. Ich glaube in der Winterpause wird vieles vergessen. Vielleicht wäre es besser das Seminar im März in S-Frankreich anzubieten, anstatt im Juni in Samedan.... nur so als spontane Idee meinerseits..

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Breitenförderungskurs 1 in Samedan befasst sich mit der Einführung in den Gebirgsflug. Dort wird also den Flachlandfliegern das sichere fliegen im Gebirge bei gebracht.

Ich war letztes Jahr selber Teilnehmer am BFK und habe mit meinen damals gerade mal 30h nach dem Brevet sehr viel gelernt wie ich mich sicher im Gebirge bewege. Ob dieser Kurs im Frühling oder erst im Sommer statt findet hat wohl für die Teilnehmer keine Auswirkung. Denn der Kurs ist für Leute gedacht welche noch nie im Gebirge geflogen sind oder sich einfach nicht sicher fühlen wenn sie im Gebirge fliegen.

Darum würde eine Verlegung nach S-Frankreich wohl nur die Kosten erhöhen und den Kurs so nur noch einem beschränkten Kreis von Leuten zugänglich machen. Denn im letzten Jahr waren 4 von 10 Schweizern mit eingeschränktem Budget (Lehrling, Student) dabei. Dank der guten Finanziellen unterstützung des Segeflugverband der Schweiz war es auch mir mit meinem bescheidenen Lehrlingslohn möglich am Kurs teil zu nehmen (Nicht zu vergessen ist natürlich Chregels tatkräftige Unterstützung mit Auto und Zelt :D ). Und genau das sollte meiner Meinung nach das Ziel sein. Der Kurs sollte jedem zugänglich sein.

 

So, langsam aber sicher sollten wir wieder zum Hauptthema zurück finden. :009:

 

 

 

gruss

 

Pascal

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christian Thomann

Hm, Pascal kennt mich sehr gut! Danke!

 

@HB-2304

Kann man dich künftig auch mit einem bürgerlichen Namen ansprechen? Wäre angenehmer.

 

Ich möchte ebenfalls zum Ausdruck bringen, dass nicht der BFK-1 für das Wohlergehen der Alpenflieger gedacht ist. Wie Pascal als letztjähriger Teilnehmer des Kurses dies auch erklärt hat. Ich möchte auch nicht ausdrücken, dass Otthmar Gottschalg DAeC den BFK-1 als letzte Rettung für Sicheres Alpenfliegen herbiziehen wird. Der Kurs vermittelt weit mehr, als nur Sicherheitsaspekte im Gebirge.

 

Ich habe Otthmar in diesem Kurs einfach als sehr angenehmen Partner kennen gelernt und schätze ihn als Fachmann. Vermutlich ist diese Zusammenarbeit weiter oben fälschlicherweise als Notwendigkeit betreffend Unfälle in Südfrankreich verstanden worden. Ich möchte dies natürlich nicht so sehen.

 

Liebe Grüsse

Chregel

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...