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Grounding der SBB


wawy

Empfohlene Beiträge

Böse böse SBB. Immer diese Fehlinfos. Dabei wissen doch alle, dass für Fehlinfos einzig und allein ThomasF zuständig ist :D

 

Michael

Ein bisschen Niveau dürfte man doch schon von dir erwarten? :rolleyes:

Persönliche Angriffe im Forum, aber nichtmal auf PMs antworten?

 

Ziemlich arm... :004:

 

 

Ein SBB Sprecher sagte gestern auf SF1 "Die Passagiere bekommen eine Reisegutschein für 15 Franken ausgestellt".

Was auch auffällig ist, dass dies nur gemacht wird wenn die ganze Sache grosse Aufmerksamkeit erregt (gestern, im Winter als rund um den HB nichts mehr lief).

Sobald es aber nichtmehr um die Publicity geht ist der Kunde der SBB ********gal!

Eine Stunde verspätet angekommen? In einem 300% ausgelasteten Zug mit Temperaturen von 40° gefahren? Naja den Rest kannst du dir ja vorstellen (jedoch vielleicht doch nicht, so verblendet wie du in diesem Thema bist.... :rolleyes: )

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Ein bisschen Niveau dürfte man doch schon von dir erwarten? :rolleyes:

Ooch, ich kann mich da recht gut anpassen, wenn du verstehst...

Persönliche Angriffe im Forum, aber nichtmal auf PMs antworten?

 

Das letzte PM habe ich am 1. März erhalten, und zwar nicht von dir. :001:

 

Um mir und den anderen Benutzern dieses Forums einen gefallen zu tun und diese Streitigkeiten nicht weiter ausarten zu lassen wende ich mich nun vertrauensvoll an http://www.flightforum.ch/forum/profile.php?do=editlist .Allen anderen die an Fakten und nicht an Polemik interessiert sind stehe ich weiterhin gerne zur Verfügung. Auch wenn meine Kenntnise der Elektrotechnik und Physik etwas ähhhm "eingerostet" sind. Aber U = R * I geht noch, und der Unterbruch war ja schliesslich auch in Uri (ich übrigens auch, aber meine Dampfbahn hat das nicht betroffen).

 

Michael

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Ooch, ich kann mich da recht gut anpassen, wenn du verstehst...

Ich kann mich nicht erinnern, dich persönlich angegriffen zu haben :001:

 

 

Das letzte PM habe ich am 1. März erhalten, und zwar nicht von dir. :001: ...

Ist auch schon länger her...

 

Allen anderen die an Fakten und nicht an Polemik interessiert sind stehe ich weiterhin gerne zur Verfügung. Auch wenn meine Kenntnise der Elektrotechnik und Physik etwas ähhhm "eingerostet" sind. Aber U = R * I geht noch, und der Unterbruch war ja schliesslich auch in Uri (ich übrigens auch, aber meine Dampfbahn hat das nicht betroffen).

Solange du entscheidest, was Fakten sind und was Polemik ist? Ja das wird ja eine interessante Diskussion!

Ich verstehe, dass du deinen Betrieb/Arbeitgeber verteidigen willst, aber irgendwo hat das ja auch Grenzen, oder? :rolleyes:

 

 

Jetzt solltest du vielleicht besser die Augen schliessen, denn vielleicht verträgt dein zartes Gemüt diese Art von Humor nicht :008: :

sbb.jpg

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Walter Fischer

Vielen Dank für Deine ausführlichen Darlegungen, Michael.

Hab mir's fast gedacht, dass dies nicht so einfach geht.

Und so lange so ein Desaster nicht alle paar Wochen passiert, wird sich ein Aufwand diesbezüglich auch nicht rechnen.

Doch vielleicht kommt ja doch mal noch eine Ringleitung zustande, die über genügend Reserven verfügt.

 

Gruss Walti

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Vielen Dank für Deine ausführlichen Darlegungen, Michael.

Hab mir's fast gedacht, dass dies nicht so einfach geht.

Und so lange so ein Desaster nicht alle paar Wochen passiert, wird sich ein Aufwand diesbezüglich auch nicht rechnen.

Doch vielleicht kommt ja doch mal noch eine Ringleitung zustande, die über genügend Reserven verfügt.

 

Geplant sind ja schon lange 4 Projekte, eines davon wäre dann tatsächlich eine Leitung zwischen Tessin und Wallis was in diesem Fall den Zusammenbruch vermutlich verhindert hätte, nur ist noch keine Bewilligung vorhanden. Doch der Eigentliche Grund für diesen Ausbau wäre eigentlich eine bessere Anbindung der Westschweiz, da exisitert schon lange nur eine einzige Verbindung. Auch der zweite dort geplante (kleinere) Ausbau ist noch blockiert. Wie gesagt, an der verfügbaren Menge Strom solls nicht liegen, nur die Verteilung.

 

Liebe Grüsse, Michael

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Da muss ich mich doch glatt mal selbst zitieren :002:

Gruss aus Genf (in ein paar Stunden dann wieder Zürich, sofern die SBB genügend Strom hat

ähhh, ja.... es wurde ja bereits erwähnt.....

Bis Lausanne sind wir gekommen. Dann hat sich eine gute halbe Stunde mal gar nichts bewegt :002:

Anschliessend sind die IC wieder gefahren - alles andere jedoch noch nicht.

In Freiburg haben wir dann den Zug von einer Stunde dahinter vertreten.

In Bern wurden dann die 15.- Gutscheine verteilt (ist das jetzt :008: oder doch eher :( ??)

 

bin auf jeden Fall auch noch in Zürich eingetroffen, leider erst um 22:00 anstatt 21:40 - der Anschluss in Zürich ist mir nämlich auch noch davongefahren...

wenns nicht will, dann will's einfach nicht :002:

 

schönen Abend

Daniel

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Eine Stunde verspätet angekommen? In einem 300% ausgelasteten Zug mit Temperaturen von 40° gefahren? Naja den Rest kannst du dir ja vorstellen (jedoch vielleicht doch nicht, so verblendet wie du in diesem Thema bist.... :rolleyes: )

 

lieber thomas

 

sei doch froh sind die züge zu 300% ausgelastet. bist ja vielleicht auch einer von denen, die unflexibel sind und immer nur am motzen.

warum nimmst du nicht einen oder zwei züge früher oder später? so würde dein tag weniger gestresst und mit weniger gemotze bei 40° beginnen oder beendet werden.

fakt ist, so wie der ÖV in der schweiz ausgebaut ist, ist er zu günstig (ja richtig gelesen, zu günstig) für das was man bekommt.

vielleicht wirst du ja mal in der welt umherreisen und sehen, wie gut es dir da in der schweiz geht was den ÖV angeht, auch wenn er teilweise wie du sagst zu 300% ausgelastet ist. deine zahlen sprechen übrigens für 299% zufriedene kunden die es sich nicht nehmen lassen in den überfüllten zügen platz zu nehmen.

 

gruss von einem sehr zufriedenen ÖV benutzer, der aber doch immer noch 30'000 kilometer im jahr mit dem auto zurücklegen muss.

 

gabriel

 

p.s. an alle sbb und öv mitarbeiter, weiter so, ihr seid gut. :)

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Ooch, ich kann mich da recht gut anpassen, wenn du verstehst...

 

Um mir und den anderen Benutzern dieses Forums einen gefallen zu tun und diese Streitigkeiten nicht weiter ausarten zu lassen wende ich mich nun vertrauensvoll an http://www.flightforum.ch/forum/profile.php?do=editlist .

Danke dass Du mich daran erinnerst! Ich habe einen Troll zu meiner Liste hinzugefügt.

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lieber thomas

 

sei doch froh sind die züge zu 300% ausgelastet. bist ja vielleicht auch einer von denen, die unflexibel sind und immer nur am motzen.

warum nimmst du nicht einen oder zwei züge früher oder später? so würde dein tag weniger gestresst und mit weniger gemotze bei 40° beginnen oder beendet werden.

fakt ist, so wie der ÖV in der schweiz ausgebaut ist, ist er zu günstig (ja richtig gelesen, zu günstig) für das was man bekommt.

vielleicht wirst du ja mal in der welt umherreisen und sehen, wie gut es dir da in der schweiz geht was den ÖV angeht, auch wenn er teilweise wie du sagst zu 300% ausgelastet ist. deine zahlen sprechen übrigens für 299% zufriedene kunden die es sich nicht nehmen lassen in den überfüllten zügen platz zu nehmen.

 

gruss von einem sehr zufriedenen ÖV benutzer, der aber doch immer noch 30'000 kilometer im jahr mit dem auto zurücklegen muss.

 

gabriel

 

p.s. an alle sbb und öv mitarbeiter, weiter so, ihr seid gut. :)

Hoi Gabriel

 

Unflexibel? Glaube ich eher weniger und das ich immer am motzen bin glaube ich auch weniger, es sind nunmal Tatsachen, leider. Wenn das gewisse Leute nicht einsehen wollen, weil sie selber nie in den Stosszeiten fahren, das Glück haben weniger in solche Situationen zu kommen, oder schlichtweg zu ignorant sind kann ich da leider auch nichts dafür.

 

Warum ich nicht früher oder später auf den Zug gehe?

Weil ich nicht anders kann? Nicht alle haben das Glück Gleitarbeitszeit zu haben, oder immer zu dem Zeitpunkt ÖV zu fahren, wenn sie wollen...

 

299% zufriedene kunden die es sich nicht nehmen lassen in den überfüllten zügen platz zu nehmen.

Schon mal dran gedacht, dass es Personen gibt die keine andere Wahl haben?

Oder welche, die halt geduldig genug sind?

Hat man ja schön gesehen am Mittwoch, nur wenige waren wütend oder gar agressiv. (Habe bei Kurzinterviews zwei Ausnahmen gesehen - beides Touristen) - scheinbar gibt es sie eben doch - die Schweizer Gelassenheit!

Und von der profitiert die SBB (3 grobe Pannen innerhalb eines halben Jahres - gestern, vorgestern und Anfang Jahr im Zürcher HB.... - dazu etliche wo zwar weniger Passagiere betroffen sind, für diese jedoch ebenfalls x Stunden Verspätung entstehen....)

 

Auch ist es eine Tatsache, dass die Züge zur Stosszeit unpünktlich sind (zumindest hier) - S3, S5, S14 - die S5 sogar in beide Richtungen mit Verspätungen über 5 Min.

Klar es ist nicht viel, trotzdem ist es mühsam, wenn der Bus vor der Nase wegfährt.

 

Ich finde den ÖV auch nicht sauschlecht, aber an gewissen Orten oder zu gewissen Zeiten ist es wirklich misserabel, dazu kommt noch das teilweise inkompetente oder unfreundliche Personal - hätte ein öffentliches Unternehmen unter Konkurenz einen solchen Kundenservice könnte es seine Türen sofort schliessen...

 

Aber ich möchte nicht wieder Anfangen, sonst starten andere Leute ja gleich persönliche Attacken und werfen einem Niveaulosigkeit vor :001:

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...und das ich immer am motzen bin glaube ich auch weniger, es sind nunmal Tatsachen, leider.

rotfl2.gifrotfl2.gif

Klassisches Eigentor.

rotfl2.gifrotfl2.gif

Meint Hans

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Klassisches Eigentor.

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Meint Hans

Leider leider entwickelt sich das Forum immer negativer

 

Persönliche Angriffe sind an der Tagesordnung - und dass auch schon nur weil jemand seine Meinung zu einem Thema sagt.

 

Vorallem Leute von denen man etwas mehr Reife erwarten dürfte leiden teilweise unter diesen "Symptomen".

 

Schade dass es sowit kommen musst und man nicht mal mehr fähig ist ein Argument zu bringen sondern nur noch persönliche Angriffe startet :001:

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Walter Fischer

...wenn Murphy zuschlägt, dann gleich richtig :002:

Heute hat die Fahrleitung gebrannt im Bahnhof Wiedikon, deshalb wieder knorzender Verkehr auf den Linien Zürich- Chur und Zürich- Gotthard.

 

Sollten die SBB nicht besser wieder zum Dampflokverkehr zurückkehren? :cool:

 

Gruss Walti

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Nach intensiver Suche konnten nun die effektiven Ursachen für die Störungen der letzten Tage bei der SBB gefunden werden:

 

michelin.jpg

 

Liebe Grüsse, Michael

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  • 2 Wochen später...

So unangenehm der Vorfall auch für die direkt beteiligten Fahrgäste gewesen ist...

 

Eines muss ich aber sagen, ich habe sehr schwer gestaunt über die Informationspolitik der SBB... 17 Stunden nach dem Auslösen des Stromausfalles gab es bereits die Präsentation über den Stromausfall für jedermann herunterzuladen...

 

16 Seiten PDF, in denen Fakten über Fakten erwähnt werden, wie es genau dazu gekommen ist.

 

Und selbst Tage später, als neue Erkentnisse herausgekommen sind, gibt es wieder eine Pressemitteilung: http://mct.sbb.ch/mct/medien.htm?cmd=CF4CEF190CC0DA7E48100F75F10F5682

 

Anbei wieder ein PDF, in dem fast wie in einem Flugunfallbericht minutiös alle Handlungen erklärt werden... Und die SBB auch ihre Fehler als Fakten ganz offen aufzeigt...

 

 

Sowas ist für uns in Österreich ganz einfach undenkbar :eek:

 

Das jetzt mit der SBB ist nur ein Beispiel von vielen, aber es zieht sich durch fast alle Bereiche, dass in der Schweiz einfach für jedermann knallharte Fakten kommuniziert werden... In Österreich wird viel zu viel um den heissen Brei herumgeredet, und versucht, "Ausreden" zu finden... Nach dem Prinzip "des is so, woar scho immer so, und wird immer so sein"...

 

 

Auch wenn folgendes Beispiel jetzt unter Umständen ein bisschen sehr makaber ist: Am Samstag gab es ein schweres Zugunglück in Österreich. Auf der eingleisigen Pinzgaubahn in Salzburg sind zwei Personenzüge zusammengestossen, es gibt 2 Tote und 34 Verletzte...

Mein Beileid den Angehörigen :(:(

 

 

Auf der ÖBB Homepage (http://www.oebb.at) gibt es in der Newsmeldung zu dem Unfall keine Angabe zur Anzahl der Toten/Verletzten, und auch nicht zum genauen Unfallort und -Zeit, obwohl diese Daten durch die Medien schon längstens offiziell bekannt sind.

 

Und auch wenn die Unfallursache bald bekannt ist, wird sie höchstens einzeilig in den Medien abgehandelt. Eine genaue Auflistung von Fakten, was wann wie wo geschehen ist, wie in der Schweiz, wird es heir nie geben...

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  • 1 Monat später...
  • 1 Monat später...

Für technisch interessierte habe ich hier eine "kurze" Zusammenfassung der Abläufe, welche zum Netzausfall am 22. Juni geführt haben.

 

Hauptgrund für die Strompanne waren falsche Anlagedaten. In der Netzleitstelle ging man aufgrund der vorliegenden Dokumentation von einer Kapazität von 240 MW für die Übertragungsleitung Amsteg–Rotkreuz aus. Bedingt durch Schutzeinstellungen auf das schwächste Glied (in diesem Fall ein Trenner in Rotkreuz) betrug die nutzbare Kapazität der Leitung jedoch nur 211,2 MW. Nach jedem Projektabschluss aktualisiert jeweils der Anlageverantwortliche den Zustand der Anlage in seiner Dokumentation, welche jedoch im Fall Rotkreuz der zentralen Leitstelle nicht vorlag. Im Gebiet Uri/Tessin hatte die Produktionsplanung für den 22. Juni 2005 von 17:00 bis 18:00 Uhr die folgenden Werte vorgesehen:

 

Kraftwerke Uri/Tessin (Amsteg bis Ritom): 231 MW (geplante zu produzierende Leistung)

 

Frequenzumformer Giubiasco: -30 MW (geplante ins 50Hz-Netz abzugebende Leistung, Stromverkauf)

 

Last (Mittelwert) Tessin: 30 MW (für den Bahnverkehr benötigte mittlere

Leistung im Raum Uri/Tessin)

 

Belastung der Übertragungsleitung Amsteg–Rotkreuz: 171 MW (entspricht 71% von 240 MW)

 

 

Im Rahmen des morgendlichen Briefings vom 22.6. wurden mögliche Kraftwerksausfälle nördlich und südlich von Amsteg sowie Lastabwürfe betrachtet. Insbesondere wurde geprüft, ob im Störungsfall genügend Reserveleistung in den Teilnetzen vorhanden wäre. Bei der Planung wurde demzufolge der n-1)-Gedanke und die (n-1)-Sicherheit auf der Last- resp. Produktionsseite berücksichtigt.

Die kurz nach 17:00 Uhr auftretende Rekuperationsstromspitze [siehe 1] im Gotthardgebiet führte auf der Übertragungsleitung Amsteg–Rotkreuz zu einer kurzzeitigen Stromspitze, die zur Überschreitung der zulässigen Maximalleistung von 211,2 MW führte. Die Schutzeinrichtungschaltete in der Folge die Übertragungsleitung Amsteg–Rotkreuz aus.

 

Am 22. Juni präsentierte sich die Lage des Netzes und der Maschinen gemäss den tags zuvor festgelegten Energieprogrammen. Es bestanden die normalen Dispositive für Störungsfälle. Folgende Übertragungsleitungen waren am 22.6. ausgeschaltet:

 

Übertragungsleitung Amsteg/Wassen–Steinen 132 kV 13:00 – 18:00 Uhr wegen Bauarbeiten des Kantons Uri im Leitungsbereich

 

Bussigny–Genève-Rigot 33 kV Seit 5. Juni Bei Bauarbeiten Kabel angebohrt

 

Am 22.6.05 waren die folgenden Maschinen ausgeschaltet:

 

Châtelard: Maschine 6, Revision, Ganzer Tag

Etzel: Maschinen 4 und 5, Reparatur, Seit Februar 05

Kerzers: Frequenzumformer 1, Revision (07:00 - 16:00), geringe Belastung erfordert nur einen Frequenzumformer am Netz nach 16:00

 

Betriebliche Reserve:

Rupperswil: Frequenzumformer 2, Geringe Belastung von Frequenzumformer Rupperswil erfordert nur eine Maschine am Netz, Ganzer Tag

Seebach: Frequenzumformer 2, Geringe Belastung von Frequenzumformer Seebachl erfordert nur eine Maschine am Netz, Ganzer Tag

Etzelwerk: Maschine 3, Geringe Belastung von Etzelwerk benötigt nicht alle Maschinen, Ganzer Tag

 

Jeden Morgen um 07:45 Uhr wird das Vorgehen in der Zentralen Leitstelle für den laufenden Tag besprochen. Dabei stehen für das Briefing folgende Informationen zur Verfügung:

 

- Prognosedaten für den Energieverbrauch des jeweiligen Tages

- Tabelle der abgeschalteten Maschinen und Leitungen

- Prognose der zur Verfügung stehenden Wassermengen

- Lastflussschätzung

- Programm für Energiebezug und -abgabe aus dem 50-Hz-Landesnetz

 

Am 22.6. galt es folgende Besonderheiten zu berücksichtigen:

 

- Die Produktion im Gotthardgebiet war hoch. Es stand viel Laufwasser zur Verfügung.

- Die Marktpreise waren hoch.

- Zwischen 13:00 und 18:00 Uhr stand im Reusstal nur eine der drei Leitungen zur Verfügung – die (n-1)-Redundanz war somit nicht mehr gegeben.

 

Das Team stellte während des Briefings explizit fest, dass die Situation zwischen 13:00 Uhr und 18:00 Uhr kritisch werden könnte. Nach der Überprüfung der Briefing-Unterlagen wurden die Risiken als beherrschbar eingeschätzt. Folgende Überlegungen führten zu diesem Schluss: Erstens verfügte die verbleibende Übertragungsleitung über eine Kapazität von 240 MW, was bei einer vorgesehenen Übertragungsleistung von 170 MW aus dem Raum Gotthard ins Mittelland eine Reserve von 70 MW ergab. Zweitens war die ausgeschaltete

Leitung technisch innerhalb von 20 Minuten zuschaltbar.

 

Unter diesen Bedingungen wurde im Briefing entschieden, die Energieprogramme wie geplant umzusetzen.

 

(n-1)-Redundanz heisst, dass ein Element in der Versorgungskette zur Last ausfallen darf, ohne dass die Stromversorgung unerbrochen wird. I.d.R. heisst dies, dass ein Verbraucher über zwei getrennt geführte Anspeisungen versorgt werden sollte.

 

Durch die oben erwähnte Rekuperationsspitze folge der Anfang vom Ende:

 

17:08:28.66

Leitung Amsteg-Rotkreuz

Überstrom-Auslösung Seite Rotkreuz

Überstrom-Auslösung aufgrund Stromanstieg >1600 A / 2s

 

Somit war das Netz in zwei Tele gespalten (Tessin/Uri und Deutsch-/Westschweiz)

 

Dieser Anfang führte zu einer Kettenreaktion:

 

strom1.jpg

 

Nach dem Abschalten der Leitung Amsteg–Rotkreuz war die Energieproduktion für die Versorgungim Gebiet Gotthard/Tessin viel zu hoch. Die Überproduktion führte zu einem sofortigen Anstieg der Drehzahl der Maschinen. Im Gegensatz zum Normalbetrieb reichte die Schliessgeschwindigkeit der Einspritzdüsen in den Wasserkraftmaschinen nicht aus, um die Drehzahl der Maschinen rasch genug zu reduzieren. Ohne entsprechende, weiter gehende Schutzmassnahmen würden die Turbinen Schaden erleiden. Deshalb lenkt in einem solchen Fall eine Stahlplatte den Wasserstrahl augenblicklich am Turbinenrad vorbei. Gleichzeitig begannen sich die Einspritzdüsen zu schliessen. Da dies in allen Wasserkraftmaschinen gleichzeitig geschah, entstand sofort ein Energiemangel.

In der Folge sank die Drehzahl der Maschinen sehr schnell wieder. Im Kraftwerk Amsteg zogen sich die Strahlablenker aus dem Wasserstrahl zurück. Die Einspritzdüsen begannen sich wieder zu öffnen, um das Netz mit genügend Energie zu versorgen. Die Maschinen erzeugten dadurch wieder Leistung. Damit entstand aber erneut eine Überproduktion, welche wiederum einen raschen Anstieg der Drehzahl zur Folge hatte. Daraufhin mussten die Turbinen erneut durch den Strahlablenker geschützt werden. Dieser Vorgang wiederholte sich so oft, bis eine weitere Schutzfunktion die Anlage abschaltete, um sie vor Schäden zu schützen. In Abbildung 9 zeigt die hervorgehobene Kurve, wie nach der Abschaltung der Übertragungsleitung die Maschinen in Amsteg immer wieder versuchten hochzufahren, dann aber durch den Strahlablenker jeweils wieder zurück gefahren wurden.

 

Die Situation im Norden war nach der Netztrennung zu Beginn scheinbar stabil. Erst der Ausfall der Kuppelstellen zur Deutschen Bahn (DB) wegen Überlast leitete auch hier den Netzzusammenbruch ein.

 

strom2.jpg

 

Nach dem Ausfall der Leitung Amsteg-Rotkreuz fehlten in der Netzinsel Nord rund 200 MW. Deshalb wurde automatisch der Leistungsbezug von der DB erhöht. Parallel dazu steigerte der Netzregler die Produktion in den Kraftwerken Châtelard, Vernayaz und dem Etzelwerk. Da in dieser Phase die Frequenz innerhalb enger Grenzen blieb und die Umformerregelung auf starr [siehe 2] eingestellt war, wirkte der Netzregler nicht auf die Umformer ein.

 

Nach dem Ausfall der Verbindung zur DB brach die Netzinsel Nord zusammen. Ein Eingreifender Dispatcher war nicht mehr möglich.

 

strom3.jpg

strom4.jpg

strom5.jpg

 

Nach dem Ausfall der Netzkupplungen zur DB sanken Frequenz und Spannung. Die Leistungsregler der Generatoren erkannten (ausser in den Kraftwerken Vernayaz und Châtelard) den Inselbetrieb und schalteten auf eine höhere Frequenzempfindlichkeit um. Dies zeigte sich deutlich an den Reaktionen der beiden Umformer Massaboden und Kerzers . Im weiteren Ablauf erkannten die Dispatcher, dass die Kraftwerke Châtelard und Vernayaz an die Grenzen der Belastung gelangten. Dies führte nach einer gewissen Zeit zu unzulässigen

Temperaturen der Maschinen, welche durch die Schutzeinrichtung ausgeschaltet wurden (ca. 17:53 Uhr). Nach 17:57 Uhr begann das Energienetz zu pendeln und brach zusammen. Die Auslösungen durch Überdrehzahl oder Überstrom waren korrekt.

 

Folgendes geschah in der Leitstelle zwischen 17:00 und 18:40

strom6.jpg

strom7.jpg

 

Nach dem Leitungsunterbruch Amsteg–Rotkreuz wurde die ZLS von Meldungen und Alarmen überflutet. In den ersten 60 Minuten betrug die Anzahl Alarmmeldungen rund 18'000, davon knapp 3400 kritische.

 

Grundbedingung für den Wiederaufbau des Energienetzes war die vorhergehende Abschaltung aller Anlagen. Die totale Abschaltung erfolgte um 18:45. Zwischen 19:00 und 21:00 wird das Netz Stück für Stück wieder hochgefahren und synchronisiert. Ab 21.30 - für ein derart grosses Netz übrigens eine bemerkenswert kurze Zeitspanne für den Aufbau - ist die Energieversorgung wieder in einem stabilen Zustand.

 

Festzuhalten bleibt:

 

- Es war zu jedem Zeitpunkt genügend Energie vorhanden

- Durch die Vielzahl von Fehermeldungen konnten wichtige Fakten vom Parsonal der Leitstelle nicht auf Anhieb erkannt werden

- Durch eine Priorisierung der Fehlermeldungen hätte ein Zusammenbruch (vermutlich) vermieden werden können

- Strom macht klein, schwarz und hässlich :D

 

[1]Zusatzinformation zur Rekuperation:

Moderne Lokomotiven wandeln einen Grossteil der kinetischen Energie, die beim Bremsen frei gesetzt wird, wieder in elektrische Energie um und speisen diese in das Fahrleitungsnetz zurück. Dieser Vorgang wird in Fachkreisen Rekuperation genannt. Wenn gleichzeitig mehrere Züge Energie rekuperieren, kann dies lokal und in Einzelfällen sogar grossräumig im Netz zu einer negativen Last führen. Dies bedeutet, dass die Energieproduktion der bremsenden Züge grösser ist als der Energieverbrauch der übrigen auf dem Netz fahrenden Züge. Dies kann bei Inselbetrieb zu erheblichen Problemen im Stromsystem führen und für die Stabilität des Netzbetriebes bedrohliche Ausmasse annehmen. Die Rekuperation ist steigert die Energieeffizienz des Bahnverkehrs. Dadurch können Ausbauten in Stromerzeugungsanlagen verringert oder zumindest verzögert werden. Die Rekuperation erschwert jedoch die Energieeinsatzplanung, da sie, wie der Leistungsbezug der Triebfahrzeuge selbst, als stochastische Grösse behandelt

werden muss. Dadurch steigen die Anforderungen an die Netzführung. Durch den Effekt der negativen Lasten unterscheidet sich das Bahnstromnetz wesentlich vom 50-Hz-Landesversorgungsnetz. Eine Verbrauchsstruktur mit wenigen, sehr leistungsstarken und überdies noch beweglichen Verbrauchern, die innerhalb von Sekundenbruchteilen vom Strombezüger zum -erzeuger werden können, kennt man dort nicht. Generator- und Pumpbetrieb in den Kraftwerken – unabhängig ob es sich dabei um 16,7-Hz- oder 50-Hz-Anlage handelt – lässt sich damit nicht vergleichen, denn die Leistungen dieser Lasten und Quellen sind von der Leitstelle aus direkt beeinflussbar.

 

[2]Umformerregelung

Für den Fall, dass aus betrieblichen Gründen von den geplanten Energiefahrplänen in den Frequenzumformern abgewichen werden muss, hat die SBB mit der BKW, EOS und NOK den so genannten „BEN“-Vertrag abgeschlossen.

Die SBB kann damit im Störungsfall unangemeldet Leistung aus dem 50-Hz-Hochspannungsnetz beziehen. Diese Leistungsvorhaltung hat aber ihren Preis. Aus ökonomischen Gründen wurde daher versucht, an den Umformern möglichst genau die vereinbarten Energieprogramme abzuwickeln und die bei der SBB sehr hohe Regulierleistung mit den eigenen Wasserkraftwerken zu produzieren. Bei sich verringernden Systemreserven gestaltet sich dies immer schwieriger, obwohl das System die Dispatcher in diesem Bereich mit der so genannten Payback-Funktion9 unterstützt. Bei der Handhabung des BEN-Vertrags muss zwischen Normalbetrieb und gestörtem Betrieb unterschieden werden. Im Normalbetrieb ist es sinnvoll, möglichst wenig der sehr teuren Regulierleistung aus dem 50-Hz-Netz zu beziehen. Im Störungsfall hingegen muss diesem Aspekt eine deutlich untergeordnete Rolle beigemessen werden. Mit zu langem Festhalten an fixen Energieprogrammen vergibt man sich in einem derartigen Fall die Möglichkeit, das Netz zu stabilisieren. Die Umschaltung vom „starren“ in den

„supportiven“ Betriebsmodus kann durch die Dispatcher innert weniger Sekunden vorgenommen werden.

 

Diese beiden Betriebsmodi der Frequenzumformer sind durch unterschiedliche Regelungscharakteristiken gekennzeichnet:

 

- die Frequenzumformer beteiligen sich an der Regelung über ihren gesamten Frequenz-Leistungs- Einsatzbereich (dies ist der so genannte „supportive“ Modus, bei dem der Kennlinie der Netzregelung gefolgt wird)

 

- die Frequenzumformer fahren innerhalb gewisser Frequenzgrenzen starr die eingestellte Leistung. Ausserhalb dieser Grenzen beteiligen sich die Werke an der Frequenz-Leistungsregelung (dies ist der so genannte „starre“ Modus, bei dem der Kennlinie der Umformerregelung gefolgt wird).

 

Gruss, Michael

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Salü Michael

Mein Dank und mein Respekt an Dich für diese "kleine" Erklärung. Wenn ich das ganze richtig verstanden habe, waren also die Regelmechanismen überfordert, zum Gau kam es wegen fehlender Redundanz. Was wohl passieren würde wenn sämtliche Lokführer, sagen wir punkt 17:11 Schweizweit eine Bremsung einleiten würden? Die Regelung von Turbinen, welche am Ende kilometerlanger Druckleitungen hängen, stelle ich mir auch nicht einfach vor.

Aniway, nochmals ein herzliches Dankeschön!

Hans

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Was wohl passieren würde wenn sämtliche Lokführer, sagen wir punkt 17:11 Schweizweit eine Bremsung einleiten würden?

 

Der Fahrplan würde durcheinander geraten :005:

 

Gruss, Michael

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