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Verdienst der Airline-Piloten


Armitage

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Hallo allerseits!

 

Nachdem ich mich nun einige Abende lang durch dieses Forum gelesen habe und viele schöne (und weniger schöne) Anekdoten lesen konnte, möchte ich noch eine Frage in den Raum werfen:

 

Im PPRune.org Forum habe ich eine langatmige Diskussion über die Verdienstmöglichkeiten der Flight-Crew und speziell der Neueinsteiger in diese Berufsgattung verfolgt. Dabei wurden mehrfach geradezu erschreckende Beträge von £16500.-/annum für einen FO und ~£39000 für einen Captain (in diesem Beispiel bei einer Billig-Airline, glaube Southwest) genannt. Gut, ich denke (und hoffe) solche Gehälter sind eher das untere Ende des Spektrums. Wie ich verstanden habe, steigt das Gehalt durchaus mit der Anzahl Flugstunden und dem Rating an. Für einen sich-einen-Umstieg-ins-Cockpit-Überleger wie mich (weg von der IT) sind das aber schockierende Zahlen. Wenn ich dann davon ein Darlehen im sechsstelligen Bereich für die Ausbildung abstottern müsste und nebenher knapp den Lebensunterhalt bestreiten sollte, bleibt ja sonst nebst der Freude am Fliegen überhaupt nix mehr...

 

OK, die Zeiten wo ein Pilot kollossale Summen abgarnieren konnte sind bei den allermeisten Airlines vorbei, das ist in "meiner" Branche nicht anders. Aber trotzdem sollte für eine so verantwortungsvolle Position am Monatsende mehr herausschauen als ein etwas höheres Supermarkt-Angestelltensalär...

 

Betreiben einigen PPRune User übelste Schwarzmalerei oder entspricht dieses Lohndumping in den Einsteigerklassen tatsächlich mehr und mehr der Wirklichkeit?

 

Cheers,

 

Timo

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Hallo Timo,

 

leider ist es so: Heutzutage musst Du froh sein, wenn Du nach einer sehr teuren Ausbildung erstmal PC12 oder Kingair fliegen darfst, natürlich zum Selbstkostenpreis, weil man Dir freundlicherweise das Rating bezahlt hat.

 

So KANN es gehen. Andere haben Glück und vorallem gute Kontakte und dürfen gleich auf einer Boeing oder einem Airbus anfangen. Ansonsten ist in den ersten Jahren nicht viel Geld zu holen, das ist so. Wir fliegen nicht hauptsächlich wegen dem Geld, zumindest die meisten im Cockpit.

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Kann mich meinen Vorrednern anschließen. 16500 Pfund oder ca. 22500€ sind sicherlich nicht das unterste Ende der Airline Branche. Das garantiere ich Dir. Auch hier unseren "gemäßigten" europäischen Breiten.

Zum Glück habe ich etwas mehr Verdienst/Jahr. Aber nur des Geldes wegen, sollte man auf keinen Fall die über 100000Sfr in den ATPL investieren. Als ich gerade mein Line Training auf der 737 begann flatterte mir ein Brief von SWISS ins Haus, daß ich nach meinem 1-jährigen Intermezzo bei SWISS als Flightattendant in 2003, der eine betriebsbedingte Massentlassung folgte, wieder zurückkommen könnte. Wenn man es wirtschaftlich betrachtet, dann hätte ich eigentlich meine 737 parkieren können, um dann wieder in der Kabine zu arbeiten. Denn in der Schweiz verdient man in der Kabine fast so viel (bei vergleichsweise weniger Flugstunden), wie in good old Germany im Cockpit.

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Merci für die Antworten. Hab mich gerade durch pjn geclickt. Ist ja wenig erbaulich, was man da sieht.

 

Ich sehe es auch so, für Geld allein gehen wohl die wenigsten fliegen. Die Freude an dem was man macht entschädigen sicherlich für vieles - aber von irgendwas muss man ja auch leben. Der nächste Koffer will ja auch bezahlt werden... ;)

 

Ich finde es aber geradezu erstaunlich, wie wenig den Airline-Manager ihre Cockpit-Crew wert ist. Wenn von denen einer Mist baut und den Flieger in einen Berg setzt, nur weil er/sie mehr darüber grübelte, wie die Schulden zu bezahlen sind statt sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren, hat die Airline ausser für Jahre schlechter Presse auch nichts davon. Ah doch, die Shareholder haben noch ein paar Franken mehr im Dividendenbeutel. Und wenns den Crash dann gab, kann man ja seine Anteile flugs abstossen.

 

€ 1'750 als FO, dafür kann ich in Bern die öffentliche Toilette schrubben - ohne 100'000 Franken-Ausbildung, Mitverantwortung über Menschenleben und ein Million-Dollar Bird sowie Relocation nach Prag oder Bukarest oder weissderGeier wohin...

 

Irgendwie sind hier die Verhältnisse komplett durcheinander geraten....

 

Wie ist das eigentlich mit dem Swiss Trainingscenter, jetzt wo Swiss zu Lufthansa gehört? Wirds zugemacht und angehende Swiss Piloten gehen nach Bremen oder läuft das weiter wie gehabt?

 

Cheers,

Timo

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Taipei, 11.10.2005

 

Hallo Freunde der Luftfahrt

 

Das Thema wurde ja schon lang und breit diskutiert. PPrune.com ist nun aber wirklich die letzte "Klage-Website" welche man sich zu Rate ziehen sollte. :001:

Anders als im http://www.flightforum.ch :005: schreiben dort nur die Frustrierten. Als Selbsttherapie sozusagen. Wenn's hilft...

 

 

Zum Thema: Ja, die Kohle ist nicht mehr so ueppig. Wenigstens nicht in Europa und USA.

Deswegen wird und wurde aber kaum jemand Pilot.

 

Aber wenn man bereit ist nach Far East zu ziehen (UAE reicht nicht), dann sieht die Geschichte schon wesentlich erfreulicher aus. Speziell auch was die Freitage am Stueck angeht sieht es zumeist sehr gut aus. Ich hab z.B. alle 16 Tage 10 Tage frei plus 24 Tage Ferien pro Jahr :cool: (ist aber nicht Standard). Heimatbasis Frankfurt.

 

 

 

Folgende Beispiele gelten als Durchschnitt der "top" 6 Airlines (Cathay Pacific, ANA, JAL, Korean..., Singapore, CAL).

 

Steuern sind bereits abgezogen. Pensionskasse variiert z.T. betraechtlich.

 

Captain auf B747-400 (ca. 12'500.-- US Dollars) 12 Arbeitstage.

F/O B747-400 (ca. 5'500.-- US Dollars)

 

Captain auf B737NG (ca. 8'500.-- US Dollars) 18 Arbeitstage.

F/O B737NG (ca. 4200.-- US DOllars)

 

 

Minimum fuer Captains ist ATPL, Typerating, ca. 5000 Stunden Jet wovon 1000 auf dem zu fliegenden Muster.

Minimum fuer F/O's bei allen Airlines ist ATPL, evtl. Typerating, ca. 1000 Stunden Jet.

 

 

 

Also hier muss nun wirklich keiner verhungern. Im Moment ziehen die Loehne sogar etwas an. Bleibt noch der Dollar mit seinen Kapriolen...:005:

 

Also los, bewerbt euch. Schreibt euch die Finger wund. Es lohnt sich.

 

Gruss Renato :008:

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Ob Pilot oder was anderes, wenn Du einen Beruf nur wegen der Kohle ergreifst wirst Du ziemlich bald mal eine äusserst unsanfte Landung hinlegen.

 

zugegeben, einige Managements spekulieren zur zeit damit dass der Druck nach Cockpits gross ist (sprich die Nachfrage) und das Angebot relativ klein, aber gewisse Angebote kann man nicht seriös nehmen. Wer's trotzdem macht sollte sich nicht beklagen.

 

Andere machen wie immer den Fehler das Verdienst des Captains der in Kolumbien Fokker 50 durch die Gegend liegt mit demjenigen der dasselbe in Österreich macht vergleichen zu wollen. Da gibt es natürlich Unterschiede.

 

Aber eben, wer nur wegen der Kohle fliegt gehört eh nicht ins Cockpit.

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.

 

Andere haben Glück und vorallem gute Kontakte und dürfen gleich auf einer Boeing oder einem Airbus anfangen.

 

 

:confused: Ach sooo....jetz weiss ich endlich, wie man es schafft einen Job auf einer Boeing oder Airbus zu erhalten........ :001: Einfach Glück :) oder vielleicht über die Sekretärin des Chefpiloten :D

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Hallo Chris,

 

ich weiss jetzt nicht wie humoristisch und ironisch Dein Beitrag gemeint war, aber im Endeffekt laeuft in mauen Zeiten wie diesen effektiv so ab. Bei den kleineren Airlines und sogar bei NJE wirst Du meist nur dann zum Interview eingeladen, wenn Du intern jemanden hast, der Dich aus dem Stapel mit tausenden Bewerbungen herausziehen laesst. Oder Du bist an der richtigen Flugschule, die nur diejenigen Absolventen vorschlaegt, die auch die meisten Kurse belegt haben und somit auch am meisten Geld verbraten haben.

 

Vitamin B braucht es im Moment ganz massiv, sonst hast Du keine Chance auf einen Platz im Cockpit eines Airliners (wenn Du Anfaenger bist). Die Welt hat sich seit Zeiten der Swissair geaendert :D

 

Beispiel gefaellig: Ein Kandidat, dessen Papa jemanden in einer bekannten deutschen Charterairline mit einem fetten Smiley auf dem Heck kennt, ist genommen worden, obwohl er insgesamt 9 Mal (!!!) beim LBA antreten musste und dann vor dem Screening ca. 20 Stunden im Fullflight-Sim 737 abgerissen hat. Der ist seit Januar im Type-Rating, hat es bis Juni nicht auf die Reihe gekriegt und wenn man die Trainings-Captains auf ihn anspricht, erhaelt man aggressive Antworten. Andere dagegen, die die Tests auf Anhieb geschafft haben, aber leider keine Kontakte haben, gehen leer aus. Ist das gerecht? Nein, das ist der Markt. Hast Du Kohle, bist Du drin. Bist Du arm, bist Du der Depp.

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Es gibt bestimmt Airlines, bei welchen das so sein kann. Ich kenne allerdings auch Airlines :cool: wo auch der jüngere BRUDER eines PIC nicht angestellt wurde, obwohl er als Militärpilot bestimmt genügend fliegerische Fähigkeiten besass. Dort wo bei einer Selektion spätere Captains gesucht wurden/werden müssen eben auch andere Eigenschaften stimmen.

 

PS Die von dir erwähnte Airline müsste man vielleicht mal in einem Spiegel(oder sonstwo)report beschreiben. Im allgemeinen glaube ich nicht, dass es sich heute eine Airline leisten kann, ungeeignete Kandidaten nur wegen persönlichen Beziehungen auszubilden und anzustellen.

 

PS : Robin, was für Vitamin B hattest Du ?? Oder hattest Du einfach eine gute Ausbildung ;) und gute Fähigkeiten ?

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@Andi: Kann es sich eine auf den Kosten herumreitende Airline leisten, solche Tiefflieger auf Dauer zu beschäftigen? Ich denke nicht. Früher oder später wird Sohnemann wohl rausfaulen. Wenn nicht, dann ist bei der Linie noch ganz anderes im Argen - wage ich als Aussenstehender zu behaupten.

 

Je länger ich mich mit dem Thema befasse, sehe ich drei (bzw. vier) Möglichkeiten als Berufspilot zu starten:

 

a) man "prostituiert" sich bei einer Ausbeuter-Airline zu wenig erfreulichen Konditionen, kann dafür relativ zackig in einem A320 oder einer 737 Platz nehmen und auf bessere Zeiten hoffen.

 

b) man hat Glück/Kontakte zu den richtigen Leuten, die bei den Entscheidern *den* Hinweis platzieren.

 

c) man lässts drauf ankommen, und schliesst seine Ausbildung mit der Hoffnung auf einen besseren Arbeitsmarkt, einer Portion Glück und einem möglichst guten Resultat ab...

 

d) man lässt den Wunsch nach dem Job im Himmel fallen und hat Freude am PPL...

 

Tough call...

 

Gruss,

Timo

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Hallo Chris,

 

natuerlich hast Du voellig recht, wie konnte ich nur so einen Bloedsinn erzaehlen.

 

Leute, es wird bei mindestens 90% der Airlines nach Qualifikation und nicht nach Vitamin B eingeladen. Also macht fleissig eure Ausbildung!

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Leute, es wird bei mindestens 90% der Airlines nach Qualifikation und nicht nach Vitamin B eingeladen. Also macht fleissig eure Ausbildung!

 

:confused: Jetzt weiss ich wirklich nicht mehr, ob ich das richtig sehe und meine Meinung realistisch ist.... :o also Leute, Ausbildung ist egal, versucht lieber die Frau oder die Chefsekretärin irgendeines Chefpiloten kennenzulernen.... :005: falls ihr nicht einen Papa mit Beziehungen habt. :cool: Offenbar gibt es noch/wieder Airlines, bei welchen nur das wichtig ist.

 

Ob die(mindestens zwei) EFOS-Absolventen, welche jetzt bei Air Berlin fliegen sooo gute Beziehungen hatten ???

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Hi Chris,

 

AB ist eine loebliche Ausnahme, aber auch da braucht man mitunter Vitamin B, um ueberhaupt zum Interview eingeladen zu werden.

 

Nicht zu verwechseln: Ich will nicht sagen, dass die meisten Airlines auch schlechte Leute einstellen, weil sie gute Beziehnungen haben. Es geht einfach darum, dass man bei vielen Firmen gar nicht erst zur Selektion eingeladen wird, wenn man nicht aus dem Stabel herausgezogen wird. Die schiere Masse an Bewerbungen ist Schuld daran, der Markt ist einfach noch sehr angespannt. So sieht die Realitaet aus, leider.

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Bekannter von mir ist bei AB trotz besserem Screening nicht genommen worden.

.

 

 

Und woher weiss "man" dass das Screening besser war ?

 

 

Erzählt wird viel, nicht ganz alles stimmt 100%ig. ;)

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Und woher weiss "man" dass das Screening besser war ?

 

 

Erzählt wird viel, nicht ganz alles stimmt 100%ig. ;)

 

Zumindest behaupten es unglaublich viele im pilots.de - die Leute, die nach einem Screening viel Zeit haben um in irgenwelchen Foren zu posten oder interessante Geschichtchen zu erzählen, waren immer die besten oder sind zumindest immer total ungerecht behandelt worden :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :006: :006:

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Also,

diese Diskussion habe ich jetzt auch lange Mitverfolgt. Sicherlich spielt besonders in der General Aviation oftmals auch VIT B eine Rollte, aber in der Airlinebranche nur bedingt.

Ich kannte bei Air Berlin wirklich keinen einzigen Menschen, als ich mich dort beworben hatte. Bei mir war es eher Glück und Zufall, daß es bei mir geklappt hatte. Dabei muß ich aber bemerken, daß zuvor einiges in meinem (Berufs-)Leben schief ging. Und ich glaube, daß bei jedem einmal das Glück auf seine Weise vorbeikommt...

 

@Badmax

Also besonders bei einem Screening ist die Objektive Einschätzung nicht sehr leicht. Und wenn man dann noch durchfällt, dann ist es natürlich besonders leicht, die Schuld den anderen in die Schuhe zu schieben. Ich hatte in meiner Vergangenheit auch schon solche Momente, wo ich im nachhinein gesehen, mich selber ertappte die "Hauptlast" dem anderen "aufs Butterbrot" zu schmieren. Ich bzw.man sollte sich selber auch mal an die eigene Nase fassen.

Und auch wenn Dein Bekannter besser war als die anderen, so ist dies nur relativ zu sehen. Er war halt "nur" besser als die anderen. Aber absolut gesehen, vielleicht doch nicht gut genug, für den Anspruch des Checkers...

 

@oldchris

Wer fliegt denn noch bei Air Berlin von EFOS?

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Meine Meinung interessiert hier sicher niemanden, aber ich möchte trotzdem anfügen, dass ich den Verdienst und die Arbeitsbedingungen für Piloten durchaus nicht schlecht finde! OK, es gibt viele Regionalpiloten, oder Fluglehrer in der GA, die fast nichts verdienen. Aber wenn man den nötigen Eifer an den Tag legt, etwas Glück hat und ein bisschen gut ist, kommt man doch wirklich auf einen guten Lohn. Okok, du kannst in vielen Berufen mehr verdienen. Aber sagt mir doch bitte mal, wo man 10 000 Fr/$/€ verdient, alles vorbereitet bekommt, locker ins Büro einsteigt und sorgenfrei seinen Tag verrichten kann. Danach wieder alles zusammenpackt, seine Sorgen vergisst und nachhause zum Bier fährt. Und dies mit 8-12 Tagen frei pro Monat.

 

Also ich kenne keinen Beruf, wenn es nicht ein Manager ist, oder mit erheblich Mehrarbeit/Herzblut/Schweiss, der mehr verdient. In dem Sinn: Ich bin wirklich froh und würde wirklich nichts lieber machen, auch im finanziellen Sinn.

 

Fliegt schön! (Wieso gibt's hier kein Fliegersmiley???)

 

Dani

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Naja, fue den Anfaenger ist es ja klar- aber ich glaube, dass es heutzutage auch um Nachfrage und Angebot geht. Hier in den USA gibt es naemlich viele Pilot, und die meisten wollen schnell ins Cockpit einer 737 oder CRJ. Da werden die Management Teams dieser Fluggesellschaften schnell bemerken, dass die weniger bezahlen muessen, und immer noch viele Pilotenbewerber kriegen. Es ist eine schwierige Tatsache, aber manchmal entspricht es die Wahrheit.

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Von welcher Airline sprichst Du da..? 10'000 sind doch eine Stange Geld. Da kann einer lange krampfen um dorthin zu kommen...

 

und da spielt es nicht mal eine Rolle ob in der Luft oder am Boden...

 

Noch ein kleiner Tip für alle jüngeren Leser die noch keine wirkliche Erfahrungen mit dem 'Geldverdienen durch tägliche Arbeit' haben. Man kommt grundsätzlich ohne harte Arbeit und grossen Einsatz nirgendwo zu Geld, und das Geld das man dann erhält ist nicht so viel wie man als jüngerer Mensch gedacht hat.

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  • 3 Wochen später...

moin moin....also ich würde ja sogar meine familie verkaufen wenn ich fliegen dürfte als berufspilot...hmm, jetzt wo ich es gerad so schreibe...mal schauen was man so bekommt für ne familie :D :D

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Hier noch etwas zum rauhen Wind, der momentan leider vielen Piloten ins Gesicht bläst. Es kann sich jeder selber überlegen, was er davon hält.

 

Gruss

Lorenz

 

*********************************

 

Offener Brief an Herr A. Hunold in Vertretung für die Geschäftsleitung von

AB GmbH & Co Luftverkehrs KG.

Sehr geehrter Herr Hunold,

dieses Schreiben wurde in Zusammenarbeit mit mehreren Mitarbeitern Ihres Cockpitpersonals

ausgearbeitet. Wir sind nicht die Verfasser des letzten, anonymen Schreibens. Es zeigt aber,

dass wir nicht die Einzigen sind, die sich mit ihrem Arbeitsplatz bei AB konstruktiv

auseinandersetzen, und es werden immer mehr.

Sie bezeichnen die Verfasser des letzen Schreibens als feige, unaufrichtig, mutlos, unsachlich

polemisch mit einem Hang zur Wirklichkeitsentfremdung und dennoch schaffen Sie es nicht,

viele in diesem Schreiben erwähnte Kritikpunkte mit Ihren Fakten zu widerlegen.

Von unserer Seite kann die Anonymität gänzlich nachempfunden werden. Ihnen, Herr Hunold

möchten wir die guten Vorsätze auf einer konstruktiven Gesprächsbasis nicht absprechen.

Daher wenden wir uns an Ihre Adresse. Leider wird Ihre Absicht von Ihren führenden

Mitarbeitern derart umgesetzt, als dass Kritik mit AB feindlich, linienuntreu und

intrigant gleichgestellt wird. Entsprechend wird es geahndet und mit Äußerungen wie:“ Wem

etwas nicht passt, kann jederzeit kündigen“ versucht, jegliche Ansätze im Keim zu ersticken.

Viele Mitarbeiter, die einst den Mut hatten, öffentlich Kritik und Verbesserungsvorschläge

anzubringen, wurden gemobbt, an einem Aufstieg gehindert oder es wurde, in ganz

„gravierenden Fällen,“ gleich ein Auflösungsvertrag vorgelegt. Wen wundert es, dass viele

dieser Mitarbeiter nicht mehr bei AB beschäftigt sind.

 

Ihre Unternehmensphilosophie sollte also zunächst hier den Ansatz finden.

 

Es würde uns nicht überraschen, wenn eine Liste der so genannten „Not Company minded

Person“ existiert, wo doch bei jedem Meeting, peinlich genau, unter einer vorhandenen Liste

mit Fotos und 3letter Codes, Notizen gemacht werden.

Natürlich erreicht man hiermit, dass fast alle zufrieden lächelnd und kritiklos im Meeting und

auf der anschließenden Feier zu finden sind. Dem zur Folge wird die ohnehin spärliche

Gelegenheit zur Aussprache und Diskussion mit banalen Vorträgen verschwendet, die auch

im Intranet nachzulesen wären.

 

Sie sollten sich aber bewusst sein, dass hierfür die Gespräche unter den Kollegen zunehmen.

Die Anonymität ist demnach ein Produkt Ihrer Vorgehensweise.

 

Auch wir werden deshalb zunächst anonym bleiben. Es ist in Ihrer Position leicht, dies als

Feigheit auszulegen. Es belegt aber nur, dass Sie sich wenig in die Lage und Situation Ihrer

Mitarbeiter einfühlen können.

Als Erstes wollen wir die Personalpolitik ansprechen, die seit Monaten schwer

nachvollziehbar und zum Teil unerträglich ist. Denn leider wurden die Verantwortlichen in

Berlin offensichtlich weniger nach Ihrer reichhaltigen Erfahrung, sondern mehr nach Ihrer

Loyalität gegenüber der Geschäftsleitung ausgewählt. Kritisch denkende Führungskräfte mit

Rückgrat zur Belegschaft schieden meist aus „familiären Gründen“ aus. Die Vergabe von

Führungs- und Schulungspositionen hat für uns, anstelle eines gesunden Auswahlverfahrens

eher den Anschein einer Vetternwirtschaft. Wir sind der Meinung, dass hierdurch wertvolles

Wissenspotential und langjährige Erfahrung nicht im Sinne von AB ausgeschöpft wird.

 

Zudem macht man sich in einigen Fällen geradezu lächerlich. Weiterhin provoziert man

hierdurch den Frust der übergangenen Mitarbeiter. Daher die berechtigte Frage: Nach

welchen Kriterien werden diese Posten vergeben, wo doch weder eine Seniorität noch ein

Auswahlverfahren, noch sonstige außerordentliche Kenntnisse oder Erfahrungen mit

eingeflossen sind? Sind dies die führenden, vor Kompetenz, Erfahrung und Persönlichkeit

glänzenden Mitarbeiter, an die wir uns vertrauensvoll wenden sollen?

 

Bezüglich der Entlohnung fühlen wir uns gegenüber konkurrierenden Unternehmen mehr als

benachteiligt. Mit den hohen Treibstoffkosten hat wohl jeder gleich zu kämpfen. Ansonsten

steht Ihre Argumentation auf wackeligen Beinen. Als positives Signal bewerten wir hingegen

Ihre Einsicht, dass die Sektorenzulage ein sehr bescheidener Anfang war, die Bezahlung

etwas an das Streckenprofil anzugleichen. Hier muss noch mehr getan werden. Sollten die

Kassen dennoch so leer sein, was, nebenbei bemerkt, bei der guten Auslastung und

vergleichsweise geringen Aufwendung etwas seltsam wäre, sollte vielleicht an anderer Stelle

gespart werden, als an guten Mitarbeitern die das Rückgrat eines jeden Unternehmens

darstellen. Sie werden am besten wissen, dass alleine die Frühlingsfeiern mehrere Millionen

Euro verschlingen und das ist nur ein Beispiel.

Neben der Bezahlung, die für einige, wenige Kollegen aufgrund anderweitiger Bezüge (z.B.

Rente aus Bundeswehrzeiten) oder einfach nur gute Absicherung nicht das Hauptproblem

darstellt, allen anderen Kollegen aber als eines der Hauptanliegen gilt, gibt es noch eine ganze

Reihe anderer Faktoren, die unseren Arbeitsplatz attraktiver gestalten können. Hierzu zählen

eine absichernde Altersvorsorge, eine LOL auch für Copiloten und nicht durch Steuervorteile

des Arbeitnehmers finanziert, Teilzeitangebote, Dienstplangestaltung, Urlaubsplanung, die

Rückkehr zur Transparenz der Flugstunden, kompetente Ansprechpartner,

Senioritätsverfahren und Personalpolitik.

 

Ein ebenso großer Mangel ist das Fehlen von Anlaufstellen für die Mitarbeiter. Man kann sich

zwar „vertrauensvoll“ an den Flugbetrieb wenden, ist aber generell in einer defensiven

Position. Es existiert keine Vertrauensperson, die beratend und helfend zur Seite steht. Bei

Problemen wird der betroffene Mitarbeiter in vielen Fällen nach Berlin zitiert oder es wird zu

so genannten Einzelgesprächen nach den Meetings gebeten. Hier wird der betroffene

Mitarbeiter meist unvorbereitet und völlig allein, vom Führungspersonal aus dem Flugbetrieb

befragt bzw. angezählt.

 

Insgesamt betrachtet, ähnelt die Personalpolitik einer Regierungsform, die lange abgeschafft

gehört.

 

In Anbetracht dieser Fülle von Missständen können wir nicht mehr ernsthaft glauben, dass

diese, durch Gespräche und Anregungen aus unseren Reihen, auch angepackt und umgesetzt

bzw. verbessert werden. Es ist an der Zeit, dass wirklich etwas passieren muss. Wir sehen hier

die einzige Möglichkeit, diese ganzen Probleme anzugehen, in der Gründung einer

Personalvertretung.

 

Hier könnten die aus eigenen Reihen gewählten Vertreter alle Anliegen sammeln, selektieren

und in geordneter Form der Geschäftsleitung bzw. dem Flugbetrieb vortragen. In Gesprächen

wird dann ausdiskutiert und Lösungen bzw. Kompromisse ausarbeitet. Probleme kämen direkt

auf den Tisch und nicht wie bisher tropfenweise, bespickt mit vielen Einzelproblemen nur

zweimal im Jahr. Zu dem würden Lösungen nicht von wenigen Personen beschlossen werden,

sondern auch mit den Stimmen und Vorschlägen Ihrer Mitarbeiter. Hierdurch kann eine

wesentlich effizientere Ausarbeitung erfolgen, die dann auf eine breitere Befürwortung treffen

würde. Es wäre gleichsam eine Entlastung des Flugbetriebes, die schon jetzt alle Hände voll

mit dem laufenden Geschäft und der Airbuseinführung zu tun hat.

 

Dieser Schritt wäre unser Vorschlag und ein guter Weg, um AB auch personalpolitisch

zu einer Topadresse zu machen. Es würde die zurzeit herrschende Frustration und allgemeine

Unzufriedenheit sehr schnell beheben und das Arbeitsklima würde sich schlagartig

verbessern. Sie als Unternehmer wissen selbst, dass hierdurch wesentlich mehr Produktivität

erzielt wird.

 

Sicher ist Ihnen bekannt, dass zur Installation einer Personalvertretung eine Gewerkschaft,

wie z.B. VC oder Verdi, gesetzlich, zwingend erforderlich ist. Aber dies wäre lediglich zur

Installation und bedeutet nicht einen Einzug der VC bei AB.

 

Wir möchten Sie zum Schluss bitten, dieses Schreiben nicht als Angriff ahnungsloser

Mitarbeiter auf AB zu werten, sondern Ihn selbstkritisch mit den Augen Ihrer Air

Berlin treuen Mitarbeiter zu betrachten. Dies sind zum größten Teil Menschen, die Ihre Ideen

und Überzeugung lange Jahre durch Einsatz, Leistung und Vertrauen mitgetragen haben und

die sich nicht in andere Fluggesellschaften flüchten möchten, sondern bereit sind, an

Lösungen zu arbeiten. Lassen Sie uns personalpolitisch nicht in den untersten Rängen

dahinvegetieren. Zeigen Sie, dass Ihr Wort auf Vertrauen und Ehrlichkeit Bestand hat. Geben

Sie Ihren Mitarbeitern die AB, die Ihnen als Arbeitsplatz auch über viele Jahre hinweg

wertvoll bleibt und für die wir einstehen werden.

Sollte Ihnen Ihre Mitarbeiter also wirklich so am Herzen liegen, wie von Ihnen so oft

proklamiert wird, dann handeln Sie bitte jetzt. Oder wie lange wollen Sie noch zusehen, wie

gute Piloten reihenweise kündigen und der Erfahrungsdurchschnitt immer weiter absinkt.

 

 

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

 

unser offener Brief an die Geschäftsleitung von AB liegt jetzt mehr als 4 Wochen

zurück und wir gehen davon aus, dass nahezu alle ihn gelesen haben, auch wenn es noch

vereinzelt Versuche gab, Euch dieses Schreiben zu unterschlagen. Es dürften auch alle

wissen, was seitdem seitens der Geschäftsleitung passiert ist: NICHTS!!!!!

 

Warum reagiert die Geschäftsleitung nicht? Liegt es daran, dass man uns nicht ernst nimmt,

fehlen einfach nur die Argumente oder ignoriert die GL es bewusst, weil kein Interesse für

unsere Belange besteht. Sicher verlässt sich unsere GL mitunter auf das hohe Druckpotential.

 

Wer will schon seinen Job verlieren. Auch rechnet man nicht ernsthaft damit, dass die Piloten

der AB sich zu einer Interessengemeinschaft zusammenfindet, um seit langem

überfällige Veränderungen anzustreben. Das sehen wir anders! Wir sind bereit, es darauf

ankommen zu lassen, in Form einer gerechten Abstimmung, die aussagekräftig aber

gleichzeitig anonym ist, damit niemand mit unangenehmen Konsequenzen rechnen muss.

 

Wir sind bereits eine größere Anzahl von Kollegen verschiedener Stationen, die sich mit dem

offenen Schreiben und dieser Abstimmung viele Gedanken und Mühe gemacht haben. Wir

haben das Ziel - für uns Piloten bei AB - ein gerechtes und soziales Umfeld zu

schaffen, angefangen von Altersvorsorge, LOL, Vergütung und Zulagen, Seniorität, über

vertrauenswürdige Ansprechpartner für Mitarbeiter und geordnete Umschulung A320 bis hin

zu Dienst- und Ruhezeiten. Wir sehen, wie schon in unserem Schreiben an die GL erwähnt,

die Möglichkeit in der Installation einer Personalvertretung, diese ganzen Herausforderungen

in fairer Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung anzugehen. Diese natürlich aus eigenen

Reihen gewählt und nicht von der GL bzw. dem Flugbetrieb bestimmt.

 

Und so funktioniert es:

Jeder Pilot von AB erhält einen beiliegenden Fragebogen. Auf diesem habt Ihr die

Möglichkeit abzustimmen. Dieses Schreiben schickt Ihr im beigefügten und frankierten

Rückumschlag an die aufgedruckte Adresse. Empfänger ist ein Rechtsanwalt, der im ebenfalls

beiliegendem Schreiben anwaltlich Eure Anonymität versichert. D.h. nur er ist berechtigt,

diese Briefe zu öffnen und auszuwerten. Anschließend wird er uns lediglich das zahlenmäßige

Ergebnis mitteilen, unterteilt in F/O und CDR. Euer Name, 3 letter code und Unterschrift

dient also ausschließlich dazu, sicher zu stellen, dass pro Person nur eine Antwort eingesendet

wird, da sonst das Ergebnis manipulierbar wäre. Die erste Auswertung wird am 15.11.2005

auf unserer WebSite (habe ich zensiert) veröffentlicht. Spätere

Einsendungen werden selbstverständlich noch berücksichtigt und in zeitlichen Abständen

veröffentlicht.

Sollte jemandem, trotz großer Sorgfalt, das Schreiben nicht zugegangen sein, kopiert es bitte

von einem Kollegen und schreibt den entsprechenden Empfänger auf. Wichtig hierbei ist der

Hinweis –persönlich, vertraulich- auf dem Umschlag.

Letztlich die Bitte an Euch. Mit dieser Umfrage haben wir die einmalige Möglichkeit, der

GL und uns allen die Meinung aller AB Piloten aufzuzeigen, damit wir entweder

gemeinsam an Veränderungen weiter arbeiten oder alles bei den gewohnten Abläufen

belassen. Wir sind auf Eure Teilnahme angewiesen, unabhängig davon, wie Ihr entscheidet.

 

Also lasst diese Chance nicht vorübergehen und antwortet auf jeden Fall mit Eurer Meinung.

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Hoi Lomo,

 

als ehemaliger Mitarbeiter einer einst stolzen schweizer Firma, die von zwei rivalisierenden Gewerkschaften zugrunde gerichtet wurde, ist es mir bei Airberlin ganz wohl, und zwar so, wie es jetzt ist.

 

P.S. als Kapitän verdiene ich dort praktisch auf den Franken genau das, was ich früher auch nach Hause getragen habe. Man arbeitet zwar etwas mehr, aber das tun glaub ich alle.

 

Tomi

 

PS.PS. hast Du den Brief vom VC? Für einen nicht anonymen Brief hat er eigentlich relativ wenige Unterzeichner!

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